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Gloria Global am 20. Januar. Alte Messe in Medjugorje Antikatholische Vorfälle Gefahr erkennen Lob der ÖkumeneMore
Gloria Global am 20. Januar.
Alte Messe in Medjugorje
Antikatholische Vorfälle
Gefahr erkennen
Lob der Ökumene
Petrus-Paulus
Ich zitiere den Beitrag "Hat sich der Herrgott und furchtbare Richter im Himmel einem Medjugorje-Update unterzogen?" von Willi Waldermann, veröffentlicht auf "kreuz.net".
"Andacht auf dem sogenannten Erscheinungsberg in Medjugorje. Ein Blick in den Ablauf einer Jugendfahrt nach Medjugorje zeigt, welcher Geist dort weht.
Obwohl die Kirche Wallfahrten nach Medjugorje verbietet, werden unzählige Reisen …More
Ich zitiere den Beitrag "Hat sich der Herrgott und furchtbare Richter im Himmel einem Medjugorje-Update unterzogen?" von Willi Waldermann, veröffentlicht auf "kreuz.net".

"Andacht auf dem sogenannten Erscheinungsberg in Medjugorje. Ein Blick in den Ablauf einer Jugendfahrt nach Medjugorje zeigt, welcher Geist dort weht.

Obwohl die Kirche Wallfahrten nach Medjugorje verbietet, werden unzählige Reisen in diese Ortschaft organisiert. Sie sind von Wallfahrten nicht zu unterscheiden.

Sehr aktiv zeigen sich die verschiedenen charismatischen Bewegungen. Sie sind in Deutschland durch Gruppierungen wie „Totus tuus“ oder des Bundes „JCE“ vertreten.

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen diesen Gruppen und der Gemeinschaft der Seligpreisungen, die sich neben den umstrittenen bosnischen Franziskanern besonders der Betreuung des Tourismusparks „Medjugorje“ widmet.

Der Ort bietet als Hauptattraktion regelmäßige Erscheinungen und ökumenistische Botschaften einer Gestalt, die sich „Gospa“ nennt. In der Sprache der Eingeborenen übersetzt sich diese Bezeichnung mit „Muttergottes“.

Eindrücke aus MedjugorjeKlicken Sie auf das Bild, um die Photomeile mit 14 Bildern zu starten.
Der Hauptprotektor der herzegowinischen Urlaubsregion in der deutschsprachigen katholischen Welt ist die neokonservative Webseite ‘kath.net’ aus Linz in Österreich.

Die erwähnte Gemeinschaft der Seligpreisungen übt einen beachtlichen Einfluß auf die charismatische Bewegung und somit auch auf deren Jugend aus.

So betreut die Gemeinschaft zahlreiche Jugendfahrten nach Medjugorje. Begeben auch wir uns im Geiste auf eine solche Fahrt.

Baywatch in Bosnien-Herzegowina

Das erste Problem dieser Unternehmungen ist der sehr lange Anfahrtsweg im Reisebus. Die Jugendlichen kommen oft sehr erschöpft in Medjugorje an.

Seitens der Organisatoren wird alles getan, um in gelockerter Atmosphäre – im wahrsten Sinne des Wortes – Berührungsängste abzubauen.

Am nächsten Tag geht es meist zum Ersterscheinungsort der „Gospa“. Er befindet sich in felsigem Gestein auf einer Anhöhe.

Man kann den Charakter eines solchen Besuches schlecht mit dem Anstehen vor der Erscheinungsgrotte in Lourdes vergleichen.

Denn in Medjugorje zeigt sich ein Kommen, Sonnen, Relaxen, Beten und Gehen in der Atmosphäre eines der legendären Hippiefestivals in einer US-Westküstenstadt der späten 1960er Jahre.

Besonders eifrige Touristen können sich auch damit beschäftigen, diverse Botschaften der „Gospa“ zu studieren. Wegen deren Häufigkeit und inhaltlichen Belanglosigkeit haben diese Texte aber in den letzten Jahrzehnten deutlich an Attraktivität verloren.

Was macht man mit dem Rest des Tages bei stechender herzegowinischer Hitze, wenn nicht gerade Jugendfestival ist und der ehemalige Teeniestar Paddy Kelly, mittlerweile Ordensmann, einen Song zum Besten gibt?

Zum Glück eignet sich die Region um Medjugorje hervorragend für Beachpartys. Diese bieten mehr Attraktivität als das Herumgammeln auf dem Erscheinungsberg.

Es mag stutzig machen, wenn die gleichen Jugendlichen, die eben noch auf dem angeblichen Erscheinungsort der Unbefleckten weilten, sich nun sexistischen Strandspielen unter fast vollkommener Fleischesentblößung hingeben.

Doch offensichtlich wollen die geistlichen Betreuer der Gemeinschaft der Seligpreisungen die Geduld ihrer Pilger nicht mit Vorträgen über Jugendheilige strapazieren, deren Vorbild die Muttergottes war und die wie die Heilige Maria Goretti der Unkeuschheit entsagten.

Das wäre eine veraltete Haltung. Wie die Charismatiker oft erwähnen, weht der Geist Gottes, wo er will. Sich dem neuen Geist von Medjugorje zu verschließen, wäre ein Akt des Mißtrauens dem Geist gegenüber.

Außerdem wird der geistliche Begleiter, der als guter Hirte selbstverständlich auch bei den Strandspielen zugegen ist, schon wissen, was er tut.

Modifiziertes Meßopfer

Erschöpft vom Baden und am Strandcafe gestärkt kommt man nach dem Wasserplausch wieder nach Medjugorje zurück.

Die herzegowinische Sonne brennt nicht mehr so heiß wie am Vormittag und die Mädchen sind nicht mehr gezwungen, den Erscheinungsberg in besserer Bademode zu betreten.

Zu einer Wallfahrt gehört auch die tägliche Heilige Messe. Diese pflegt man in der Regel früh morgens zu feiern – auch um kirchliche Weisungen wie die der eucharistischen Nüchternheit leichter einhalten zu können.

Doch auch in diesem Punkt zeigt sich das Tourismuszentrum innovativ.

Durch die großen Abendmessen sind die einzelnen Gruppen nicht gezwungen, ihre Messen einzeln, womöglich noch still, zu halten. Nein, alle anwesenden Priester konzelebrieren – und alle Touristen strömen zur gleichen Freiluftmesse.

Dies schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit vielen positiven Nebeneffekten.

Zum Beispiel kann man ob dieser Menge glatt vergessen, daß die Ortsbischöfe die Ereignisse in Medjugorje als Betrug bezeichnet und abgelehnt haben.

Nach der Abendmesse besteht die Möglichkeit, noch einmal den felsigen Berg zu besteigen, um am weißen Gipfelkreuz vor der untergehenden Sonne schöne Photos für die Lieben daheim zu schießen.

Wenn nicht noch eine gruppentherapeutische Einheit ansteht, dürfen die Jugendlichen ins Bett gehen, sofern keine Besuche in diversen Lokalen des Dorfzentrums stattfinden.

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen

So vergehen die Tage in Medjugorje. Je nach Länge der Reise kann sich bei den Teilnehmern eine gewisse Langeweile einstellen. Sie kann sowohl von den wenig ergreifenden Botschaften der Gospa, den wenig ergreifenden Vorträgen der Franziskanerpatres oder von einem Überdruß an Badespaß herrühren.

Ein Heilmittel dagegen ist der Besuch von nahegelegenen Modeboutiquen, ein persönlicher Segen von den zwei bis vier anwesenden „Sehern“ oder die Bekanntschaft mit einer Strandschönheit.

Doch spätestens nach vierzehn Tagen ist in der Regel Schluß. Der Bus mit den erschöpften Jugendlichen rollt wieder gen Heimat.

Sind die Erwartungen der Jugendlichen, in Medjugorje echte Wegweisung für ein christliches, tugendhaftes Leben zu bekommen, erfüllt worden?

In welchem Maße konnten sie in der Muttergottes ein Vorbild für ein reines, keusches und bescheidenes Leben gewinnen, so wie das uns von der Unbefleckten vorgelebt wurde?

Schließlich: Wurde den Jugendlichen klar, daß die Muttergottes, wenn sie zu uns Erdenwürmern spricht, Dinge von unendlicher Weisheit und Wichtigkeit mitteilt, keine Belanglosigkeiten?

Auch darf man nach dem Gesehenen fragen, wie die oft bejubelte Beichtpraxis in Medjugorje zu werten ist. Welchen Begriff hat man hier seitens der Seelsorger von der Sünde?

Sind gewisse Dinge, die früher Sünde waren, heute nicht mehr Sünde?

Oder anders gesagt: Hat sich der Herrgott und furchtbare Richter im Himmel einem Medjugorje-Update unterzogen?