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Gloria Global am 3. Februar. Ein christlicher Politiker von Weltrang Rezepte für die „Pille danach“ aus dem katholischen Spital Von Natur aus religiös Dissidenter Theologe gegen ScheidungsverbotMore
Gloria Global am 3. Februar.
Ein christlicher Politiker von Weltrang
Rezepte für die „Pille danach“ aus dem katholischen Spital
Von Natur aus religiös
Dissidenter Theologe gegen Scheidungsverbot
John-Paul
Ich glaube, Schockenhoff hat recht. Auch ich glaube, dass in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen etwas geschehen muss.
Wir können nicht so tun, als stünde eine ernsthaft eingegangene zweite Ehe auf einer Stufe mit einem One-Night-Stand. So sehr ich es eigentlich schätze: Die Berichterstattung von Gloria global (der "Ehebruch" solle nach Schockenhoff nicht als "Ehebruch" bezeichnet werden …More
Ich glaube, Schockenhoff hat recht. Auch ich glaube, dass in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen etwas geschehen muss.

Wir können nicht so tun, als stünde eine ernsthaft eingegangene zweite Ehe auf einer Stufe mit einem One-Night-Stand. So sehr ich es eigentlich schätze: Die Berichterstattung von Gloria global (der "Ehebruch" solle nach Schockenhoff nicht als "Ehebruch" bezeichnet werden) finde ich im vorliegenden Fall - um nicht drum herum zu reden - schlicht polemisch und manipulativ.

Ich will ein Beispiel geben: Ein tief gläubiger Freund von mir war - kinderlos - drei Jahre katholisch verheiratet. Dann heiratete er vor mehr als anderthalb Jahrzehnten ein zweites Mal und bekam mehrere Kinder. (Übrigens geht er seit seiner Eheschließung nicht mehr zur Kommunion.) Ist es wirklich Gottes Wille, dass die Eheleute sich trennen, die Kinder die Geborgenheit in ihrem Elternhaus verlieren und die Familie zerbricht?

Die einzige Lösung, die die Kirche - jenseits des Ratschlags zur Auflösung der Familie (den ich auch nicht für so richtig barmherzig halten kann) - bisher anzubieten hat, ist die "Josefsehe". Aber wie realistisch ist das? In jedem Orden sind die männliche und weibliche Abteilung streng getrennt, weil jedem natürlich klar ist, wie schwer es ist, den Zölibat zu leben, selbst wenn man eine Berufung dazu hat. Wie schwer muss das dann aber erst für ein Paar sein, das ja eine Berufung zur Ehe hat?

In der Ethik gibt es einen sehr guten Grundsatz: Sollen impliziert können. Man kann nur das sollen, was man tatsächlich auch tun kann. Moral muss, mit anderen Worten, auch im Alltag gelebt werden können. Wenn man das aber - im Regelfall - nicht kann, kann das Geforderte wohl auch nicht gesollt sein.