Santiago_
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Robert Spaemann - Gott ist kein Bigamist

VON ROBERT SPAEMANN Dürfen Christen unter den Juden Mission treiben? Oder dafür beten, dass sie sich zu Christus bekehren? In einer Broschüre wendet sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken …Mehr
VON ROBERT SPAEMANN
Dürfen Christen unter den Juden Mission treiben? Oder dafür beten, dass sie sich zu Christus bekehren? In einer Broschüre wendet sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken gegen die Judenmission. Der Philosoph Robert Spaemann widerspricht.
„Komm, wir gehen für unser Volk“ sind die letzten überlieferten Worte der Philosophin und Karmeliternonne Edith Stein zu ihrer Schwester Rosa, als die beiden in Holland zum Transport nach Auschwitz abgeholt wurden. Das Wort wurde seither oft zitiert, aber in der Regel ohne Kenntnis, was das „für“ eigentlich meinte. Was es meinte, erfährt man aus dem Testament Edith Steins von 1939. Ihren gewaltsamen Tod vorausahnend, schreibt sie, sie gebe ihr Leben „zur Sühne für den Unglauben des jüdischen Volkes“. Dazu muss man wissen, dass für Edith Stein die Konversion zum Christentum zugleich die Wiederentdeckung ihrer Zugehörigkeit zum jüdischen Volk und eine tiefe Solidarisierung mit diesem bedeutete. Das Bekenntnis zu Jesus Christus …Mehr
Santiago_
Der hl. Augustinus erinnert uns bzgl. des jüdischen Volkes an die zentrale Unterscheidung zwischen den Juden, die den Herrn angenommen haben und somit Glieder der Kirche Gottes sind; und den Juden, die den Herrn bis heute zurückweisen:
"Wenden wir uns nunmehr Augustins ‹Judenpredigt› [14] zu, so stoßen wir ebenfalls auf Ambivalenzen. Allein schon ihr Titel verrät eine gewisse Sonderstellung …Mehr
Der hl. Augustinus erinnert uns bzgl. des jüdischen Volkes an die zentrale Unterscheidung zwischen den Juden, die den Herrn angenommen haben und somit Glieder der Kirche Gottes sind; und den Juden, die den Herrn bis heute zurückweisen:

"Wenden wir uns nunmehr Augustins ‹Judenpredigt› [14] zu, so stoßen wir ebenfalls auf Ambivalenzen. Allein schon ihr Titel verrät eine gewisse Sonderstellung innerhalb der mit Apologetik bezeichneten Schriften Augustins. Im Unterschied zu den 18 mit der Präposition ‹contra› betitelten Werken zeichnet sich die Judenschrift allein mit der Präposition ‹aduersus› aus, dem die begriffliche Schärfe des ‹contra› abgeht. ‹Aduersus›, eine eigentlich vom P.P.P. des Verb ‹adverto› = ‹zukehren›, also von ‹zugekehrt› abgeleitete Präposition [15] mindert die Zuspitzung der mit der Präposition ‹contra› bezeichneten Auseinandersetzungen, weshalb auch eine englischsprachige Übersetzung den Sermo nicht mit Against the Jews, sondern mit In answer to the Jews treffend wiedergibt [16]. Man darf annehmen, dass es wie in Karthago, so auch in Hippo Juden gab, die mit ihren religiösen Sitten und Gebräuchen eine gewisse Faszination auf Christen ausübten, was dem Seelsorger Augustin nicht entging. Umgekehrt wird man mit der Annahme kaum fehlgehen, dass er seinem Sermo den Werbeeffekt nicht von vornherein preisgeben wollte. Im Vordergrund des Sermo stand deshalb wohl die Absicht, die eigenen Reihen im Glauben der Kirche zu festigen.

Ambivalenz, Zuneigung und Abneigung, gebührt den Juden als dem alttestamentlichen Gottesvolk erst recht: Sie sind Träger ‹des Bündnisses mit Jahwe›, Söhne Abrahams, des Vaters des Glaubens [17], Empfänger des Gesetzes, an sie ergingen die messianischen Verheißungen. Die Evangelien selbst lassen über die Herkunft Jesu, der Apostel und der Christen der frühen Kirche aus dem Judentum keine Zweifel aufkommen. Augustinus hat deshalb keine Scheu, von einer ecclesia ab Abel [18] zu sprechen, setzt sich doch die Bürgerschaft der mit der Kirche identischen ciuitas dei aus Christen gewordenen Juden und Heiden zusammen, worauf schon der Apostel Paulus hinwies [19].

Negativ schlägt ihre Bewertung zu Buche, weil sie die Identität Jesu mit dem im Alten Testament verheißenen Messias leugneten, ja ihn sogar ans Kreuz lieferten. Occidistis Christum in parentibus uestris – In euren Eltern habt ihr Christus getötet – in dieser Anklage kulminiert die Kritik Augustins in Aduersus Iudaeos und die bereits erwähnte negative Wirkungsgeschichte gründet vorzüglich in diesem Satz. Man findet indes auch im übrigen Werk Augustins eine stattliche Liste negativer Aussagen über die Juden: diese würden ‹in ihrer Bosheit› (trin. 1,28) und ‹in ihren Lügen› (en. Ps. 65,9) verharren; sie würden ‹Christus heute noch hassen› (ebd. 43,14), weshalb ‹es nur äußerst selten vorkomme, dass ein Jude gläubig werde› (ciu. 17,5,4)"

www.augustinus.de/…/2-beispiel-eine…
Santiago_
Bezeugen Juden die christliche Wahrheit?
"Die Vorstellung, die sich Christen im hohen Mittelalter von den Juden machten, ging im Grundsatz auf die Formulierung vom „Testimonium veritatis“ (Zeugnis für die Wahrheit) des Augustinus von Hippo aus dem 5. Jahrhundert zurück, die ihrerseits viel von dem Apostel Paulus entlehnte. Nach Augustinus sollten Juden in der christlichen Gesellschaft geduldet …Mehr
Bezeugen Juden die christliche Wahrheit?

"Die Vorstellung, die sich Christen im hohen Mittelalter von den Juden machten, ging im Grundsatz auf die Formulierung vom „Testimonium veritatis“ (Zeugnis für die Wahrheit) des Augustinus von Hippo aus dem 5. Jahrhundert zurück, die ihrerseits viel von dem Apostel Paulus entlehnte. Nach Augustinus sollten Juden in der christlichen Gesellschaft geduldet werden, seien sie doch Zeugen für die Wahrheit der Bücher des Alten Testaments und damit auch der Prophezeiungen über Jesus Christus. Damit aber dienten die Juden, ob sie es wollten oder nicht, den Christen. Um die dienende Rolle der Juden zu betonen, legte Augustinus fest, daß Christen niemals von Juden beschäftigt werden dürften. Am Ende aller Zeiten aber würde sich die Prophezeiung des Paulus erfüllen, und alle Heiden und Juden würden sich zu Christus bekehren.

Diese Grundvorstellung übernahm Gregor I. 598 in die päpstliche Gesetzgebung. Sie legte fest, daß Juden unbehelligt bleiben sollten, solange sie sich nicht über die ihnen von der christlichen Theologie zugewiesene Rolle hinauswagten: die Wahrheit des Christentums zu bezeugen und als stete Erinnerung daran zu dienen, daß Christus in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft das Heil bringe.
Augustins und Gregors Modelle einer fortdauernden jüdischen Präsenz unter den Christen und die Erwartung des Paulus, daß sich die Juden bekehrten, verschwanden nie ganz aus dem Denken der Kirche über die Juden – trotz vieler Widersprüche in der Praxis."

www.wissenschaft.de/…/bezeugen-juden-…
Theresia Katharina
Mission: Es gibt keinen Sonderweg für das Alte Volk Israel, sondern nur die Anerkennung unseres Herrn und Gottes Jesus Christus als Sohn Gottes und als der vorausgesagte Messias! Hl.Paulus: Wer den Sohn nicht hat, hat auch den Vater nicht!!
Turbata
Christus ist immerhin geboren worden von einer jüdischen Frau; das Volk Israel war sein Volk! Das Alte Testament war auch für ihn Gottes Offenbarung! Die Juden brauchen ihn - seit jeher! Erlösung können sie nur erfahren durch IHN! Warum hat er denn geklagt (Matthäus 23,37): "Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten ... Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln .. aber ihr habt nicht …Mehr
Christus ist immerhin geboren worden von einer jüdischen Frau; das Volk Israel war sein Volk! Das Alte Testament war auch für ihn Gottes Offenbarung! Die Juden brauchen ihn - seit jeher! Erlösung können sie nur erfahren durch IHN! Warum hat er denn geklagt (Matthäus 23,37): "Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten ... Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln .. aber ihr habt nicht gewollt..." Das sind Worte aus tiefstem Schmerz! Christus ist der Herr! Er kann retten wie und wann er will. Aber wenn er es tut, dann deshalb, weil er sich am Kreuz hingegeben hat - auch für Juden, auch für Muslime, für alle! Wir Christen aber haben einen Auftrag: "Geht hin in alle Welt ..." Und vor diesem Auftrag flüchten wir ...
Bibiana
Richtig. Alles zum Heil Notwendige ist in der Hl. Schrift (Bibel) niedergelegt.
Und die gilt für alle Menschen und Völker.
Doch neigen wir Menschen wohl dazu, gern Sonderstellungen einzunehmen, um damit dann prompt auch ungerecht zu werden, weil wir Jesus Christus, das wahre Licht der Welt, nicht zu unserem Mittelpunkt machen. Dabei gehen wir ansonsten natürlich der Dunkelheit sehr wohl aus dem …Mehr
Richtig. Alles zum Heil Notwendige ist in der Hl. Schrift (Bibel) niedergelegt.

Und die gilt für alle Menschen und Völker.

Doch neigen wir Menschen wohl dazu, gern Sonderstellungen einzunehmen, um damit dann prompt auch ungerecht zu werden, weil wir Jesus Christus, das wahre Licht der Welt, nicht zu unserem Mittelpunkt machen. Dabei gehen wir ansonsten natürlich der Dunkelheit sehr wohl aus dem Wege, suchen dann nach irgendeiner Lichtquelle. Schiffer orientieren sich auf dem Meer nach Leuchttürmen, um sicher heimzukehren, aber wir Christen lassen Jesus so oft unbeachtet? Und Katholiken mittlerweile auch schon immer mehr Maria, als Meeresstern?
Ischa
Lesen Sie doch bitte mal die Offenbarung des Johannes 4,7ff.!