Gasmasken mit Schnorchel und Filter müssten es schon sein. Und wer sich das Ding dann runter reißt, um nach Luft zu schnappen, sollte als Corona-Leugner im Lager büßen.
Von diesen sich ständig ändernden Informationen und Empfehlungen bekommt man langsam ein Schleudertrauma; gerade die Maskenpflicht ist ein besonders kontrovers diskutiertes Thema. Man kennt sich kaum noch aus. Einige Überlegungen: Würde mich - gelinde gesagt - sehr wundern, wenn ich als Patient im Operationssaal liegen und Anästhesisten, Chirurgen und OP-Personal ohne Mundschutz herumlaufen würden …Mehr
Von diesen sich ständig ändernden Informationen und Empfehlungen bekommt man langsam ein Schleudertrauma; gerade die Maskenpflicht ist ein besonders kontrovers diskutiertes Thema. Man kennt sich kaum noch aus. Einige Überlegungen: Würde mich - gelinde gesagt - sehr wundern, wenn ich als Patient im Operationssaal liegen und Anästhesisten, Chirurgen und OP-Personal ohne Mundschutz herumlaufen würden. Und mein Vertrauen wäre nicht sehr groß, dass die nach meinem Hinübergleichten in den Narkoseschlaf die vorgeschriebenen Hygienerichtlinien im OP einhalten würden. Habe in all den Jahren viele Menschen an multiresistenten Krankenhauskeimen sterben sehen. Wenn ich mit immunsupprimierten Patienten auf Isolier- und Intensivstationen arbeite, gehört standartmäßig zur Infektionsprävention: Desinfektion der Hände, Anziehen von Schürze oder Schutzkittel, Mund-Nasen-Schutz und je nach Situation des Patienten auch Augenschutz, Schuhüberzieher, noch x Händedesinfektion und dann Anlegen von Einmalhandschuhen. Die meisten Erreger nosokomialer Infektionen (Krankenhaus) können in der Umgebung des Patienten überleben und infektiös bleiben, z..B. Noro‐, Rota‐ oder RS‐Viren. Wurde selbst schon ein paar x durch Patienten mit Noro-Viren angesteckt; bei einer funktionierenden Immunabwehr kein Problem. Wenn ich aber damit Personen mit einem schwachen Immunsystem, z.B. bei einer Leukozyten-Anzahl unter 2.000 pro Mikroliter, anstecken würde, kann das sehr gefährlich sein; bei unter 1.000 tödlich. Ein Mundschutz ist Teil der Infektionsprävention; im Krankenhaus wird er aber ständig gewechselt. Als konkreten Schutz vor einer Tröpfcheninfektion schützen Masken aber weniger den Träger, als das Gegenüber. Im Rahmen von Corona halte ich die Infos über Sinn- und Zweck eines Mund- und Nasenschutzes und Anleitungen zur korrekten Handhabung für unzureichend. Gestern habe ich im Supermarkt eine Frau mit einem löchrig gehäckelten Mundschutz gesehen; stylisch, aber völliger Nonsens. Dass so viele Menschen Masken für Blödsinn und eine Schikane der Politik halten ist mehr als nachvollziehbar.
Diese Maske schützt nicht @Undset. Jetzt definitiv in einer Unistudie nachgewiesen. Wenn man sie trotzdem trägt, ist das ja leider kein Beweis. Die Studie schon. Immunsupprimierte erkranken auch an ihren eigenen Staphylokokken, die jeder Mensch auf seiner Haut hat, die einem Gesunden aber nichts ausmachen. Diese Keime trainieren ja auch unser Immunsystem.Mehr
Diese Maske schützt nicht @Undset. Jetzt definitiv in einer Unistudie nachgewiesen. Wenn man sie trotzdem trägt, ist das ja leider kein Beweis. Die Studie schon.
Immunsupprimierte erkranken auch an ihren eigenen Staphylokokken, die jeder Mensch auf seiner Haut hat, die einem Gesunden aber nichts ausmachen. Diese Keime trainieren ja auch unser Immunsystem.
Es ist für mich selbstverständlich, dass Ärzte z.B. im OP oder bei schwer kranken oder immunsuppremierten Patienten einen Mundschutz tragen - oder auch der Zahnarzt, wenn wer sich direkt über den Mund der Patienten beugen muss .... medizinisch notwendig. Aber dass alle einen Mundschutz im Supermarkt zu tragen müssen, oder sogar in der Kirche ...
Danke für den Hinweis. Sehen Sie, genau das meine ich mit Schleudertrauma: Bei uns wurde vor 2 Tagen auch eine Studie vorgestellt, die besagt, dass bei Corona ein Mund- und Nasenschutz bei einer Begegnung von Menschen jenen vor einer Tröpfcheninfektion schützt, der in einem Gespräch der Adressat ist. Eigene Staphylokokken - ja, auch; aber alle Viren, Keime, Pilze und Bakterien sind für immunsupprimierte …Mehr
Danke für den Hinweis. Sehen Sie, genau das meine ich mit Schleudertrauma: Bei uns wurde vor 2 Tagen auch eine Studie vorgestellt, die besagt, dass bei Corona ein Mund- und Nasenschutz bei einer Begegnung von Menschen jenen vor einer Tröpfcheninfektion schützt, der in einem Gespräch der Adressat ist. Eigene Staphylokokken - ja, auch; aber alle Viren, Keime, Pilze und Bakterien sind für immunsupprimierte eine potenzielle Gefahr - gerade eben, weil das Immunsystem aus neuen Informationen nicht mehr lernen kann. Liegt eine hämatologische Grunderkrankung vor (Lymphome mit betroffenen T- und B-Zellen; Leukämie) sind Staphylokokken, eben Keime der transienten Hautflora, nur eine der vielen lauernden Gefahren. Und da ist u.a. ein Mund-Nasen-Schutz ein unverzichtbares Mittel der Infektionsprophylaxe. Wir diskutieren hier im Prinzip über Dinge, die wir mehr oder weniger nur mit dem Hausverstand betrachten können. Viele Menschen haben den Selbstanspruch, jetzt Virologe oder Infektiologe zu sein. Wenn das alles so einfach wäre, könnten sich diese Berufsstände Studium, Aus- und Weiterbildung und Berufserfahrung sparen. Dass sich die Fachleute so häufig wiedersprechen, macht das Ganze nicht einfach. Das Virus stellt sie vor eine große Herausforderung. Bei uns hieß es zu Beginn, dass ist nichts anderes als eine Grippe und wir sollen uns nicht von den Nachrichten aus China mit dessem maroden Gesundheitssystem beunruhigen lassen; das sei alles nur lächerlich. Dann sind die ersten Menschen erkrankt und dann gestorben. Dann hieß es das Virus löse eine Lungenerkrankung aus, etwas später eine Gefäßerkrankungen und jetzt geht man davon aus, dass das Virus zudem Areale im Gehirn angreift. Wir dürfen weiter gespannt bleiben. Ein Wissenschaftler braucht Demut, Austausch, Hartnäckigkeit, Flexibilität...
Finde es in der derzeitigen Situation schade, dass man so wenig auf die Erfahrungen der spanischen Grippe zurückgreift: Geschichte als magistra vitae. In New York stellte man z.B. das Spucken auf der Straße unter Strafe. In den Akten findet man Strafanzeigen und knapp 500 Personen wurden verhaftet, weil sie dagegen verstießen. Andere Städte ordneten das Tragen von eines Mundschutzes an und drohten …Mehr
Finde es in der derzeitigen Situation schade, dass man so wenig auf die Erfahrungen der spanischen Grippe zurückgreift: Geschichte als magistra vitae. In New York stellte man z.B. das Spucken auf der Straße unter Strafe. In den Akten findet man Strafanzeigen und knapp 500 Personen wurden verhaftet, weil sie dagegen verstießen. Andere Städte ordneten das Tragen von eines Mundschutzes an und drohten mit Geldstrafen denen, die dagegen verstießen. Das New York Health Board unterstrich die Vorgabe mit dem Slogan „Better be ridiculous than dead“ (Lieber lächerlich als tot). Spätere Studien zeigten, dass das Verbot von Massenveranstaltungen und das Gebot, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, die Todesrate in amerikanischen Großstädten signifikant senkte.
Apropos Spanische Grippe: Auch dort haben Unkenntnis der Ursachen, Ansteckung, und Medikation, Angst, Panik und andere massenpsychologische Folgen zur Entstehung von Schauergeschichten und Verschwörungstheorien beigetragen. Es gab wilde Spekulationen über den Ursprung und das Ausmaß der Krankheit. In den USA verdächtigte die Öffentlichkeit beispielsweise deutsche Spione, die Krankheit eingeschleppt …Mehr
Apropos Spanische Grippe: Auch dort haben Unkenntnis der Ursachen, Ansteckung, und Medikation, Angst, Panik und andere massenpsychologische Folgen zur Entstehung von Schauergeschichten und Verschwörungstheorien beigetragen. Es gab wilde Spekulationen über den Ursprung und das Ausmaß der Krankheit. In den USA verdächtigte die Öffentlichkeit beispielsweise deutsche Spione, die Krankheit eingeschleppt zu haben. Es gab Gerüchte, dass deutsche Agenten vergiftete Konserven eingeführt und weiters Krankheitserreger an einem Ort, wo viele Menschen versammelt sind, z.B. in Theatern, freigesetzt hätten. Andere sahen die von unbestatteten Leichenbergen auf den Schlachtfeldern in Flandern und Nordfrankreich aufsteigenden (angeblich) giftigen Dünste als Ursache der tödlichen Seuche an. Wieder andere hielten diese Erkrankungen für eine ausgefallene Form der Lungenpest, von Gift in Luft oder Fischen. Ferner geriet das Bayer-Produkt Aspirin in den Ruf, von den Deutschen so manipuliert worden zu sein, dass es nun die Krankheit verursachte. In Westeuropa gab es Vermutungen, dass der deutsche Giftgaseinsatz an der Westfront mit dem Auftreten der Krankheit in Verbindung stehe. Und in Südafrika war es für viele Weiße ausgemachte Sache, dass die mangelnde Hygiene der Schwarzen die Krankheit auslöse – die Apartheid, die offiziell erst 1948 begann, hatte ihren Ursprung in der Grippewelle von 1918. In Frankreich spekulierte die Presse, dass die Infektion entweder von deutschen U-Booten angelandet oder von Kriegsgefangenen eingeschleppt worden sei. Die kriegsbedingte Mangelernährung und Gewichtsverlust führten dazu, dass die Epidemie in manchen deutschen Gebieten schlichtweg als „Hungerkrankheit“ bezeichnet wurde. Es gibt durchaus Parallelen zu Covid 19. Mangelnde Information, zurückgehaltene Information (China), Unkenntnis des Erregers und der Krankheit, der Übertragung, widersprüchliche Informationen der Wissenschaftler, der Politik, unterschiedliche Präventionsmaßnahmen etc. – das alles ist nicht leicht zu ertragen. „Besonderes Wissen“ über Hintergründe und Zusammenhänge, Vermutungen und alle möglichen und unmöglichen Theorien helfe insofern, als dass sie der drückenden Ohnmacht und dem Gefühl des Ausgeliefertseins entgegenhalten.
Ein weiterer Kommentar von Undset