In meinem letzten Beitrag Des Rätsels Lösung nahm ich mir vor, weiter über den Befund dieses Filmplakates nachzudenken. Mein letzter Gedanke damals: Die Tradition der Kirche hat das Christentum, wo es in Freisinnigkeit aber auch in Fatalismus abzugleiten drohte, immer "an die Hand genommen". Man spricht nicht umsonst von der Mutter Kirche.
Das Christentum ist so frei, wohingegegen die Kirche früher, und Islam und Judentum auch heute noch, ganz selbstverständlich formale Bindungen leben. Es ist im betrachteten Bild der Priester, der barhäuptig ist - und es ist in der Welt der christliche Westen, in dem der Bikini möglich und das Kopftuch unmöglich wurde. Gendergerechtigkeit, Umweltschutz, Fremdenfreundlichkeit - was auch immer die konservative Seele erzürnen vermag, es kommt von uns, nicht von den anderen. Die haben die Kopfbedeckung nicht abgelegt. Es liegt die Moderne im Christlichen angelegt, die Auflösung der Sitten ist christlich, nicht nur obenherum.
Was wir in alter Tradition …Mehr

Das Kopftuch gilt vielen - auch hier - als Zeichen der Unterdrückung. Den etwas Zurückhaltenderen vielleicht etwas sachlicher als Zeichen der Unterordnung. Und es ist noch mehr ein sichtbares Zeichen der Tradition. Denn auch früher trugen die Frauen des christlichen Abendlandes ganz selbstverständlich ein Kopftuch. Tatsächlich ist die Kopfbedeckung ein Zeichen der Einordnung und Unterordnung, soweit es nicht ganz einfach praktisch ist. Und so tragen von alters her Geistliche eine Kopfbedeckung als äußeres Zeichen der inneren Bereitschaft zur Unterordnung unter Gottes Willen und Einordnung in seine ganz rechte Ordnung.
Auf dem betrachteten Filmplakat, welches nur ein künstliches Foto ist, zudem eines zur einschlägigen Propaganda, trägt eine Kopfbedeckung, wie tradiert, der Rabbi und der Imam. Alleine der Priester, erkennbar modern gewandet als einer der neuen Kirche nach dem Konzil, tritt barhäuptig auf. Und er steht dafür, dass hier der Geist der Moderne ausgeschüttet ist, während die …Mehr

Weile zur Zeit in Deutschland und stiess heute auf dieses Plakat, eine Kinofilmankündigung "Ein Lied in Gottes Ohr". Google sei Dank fand ich schnell heraus, worum es in dem Film geht: Ein Priester, ein Rabbi und ein Imam landen mit einem gemeinsamen Lied einen Hit. Doch das hier wird keine Filmbesprechung, sondern nur ein Hinweis darauf, dass das, was hier noch als Komödie durchscheint, längst der Telos des neuen Rom ist, New York im Geiste.
Und doch irritiert das Plakat noch viel entscheidender - und ich denke, das einzige Publikum, welchem dies auffallen kann, finde ich hier. Daher, liebe Glorianer, findet den Fehler:
Was stimmt in dem Bild der drei Geistlichen nicht? (Gelöst!)
Und was will uns das sagen?