M.RAPHAEL
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Woher kommt der entschiedene Kampf der Heiligen Kirche gegen die Konzilskirche? Es ist der Verlust der Kontemplation und Mystik. Die Einleitung zum Buch, Im Angesicht Gottes, beschreibt diese Welt des …Mehr
Woher kommt der entschiedene Kampf der Heiligen Kirche gegen die Konzilskirche? Es ist der Verlust der Kontemplation und Mystik. Die Einleitung zum Buch, Im Angesicht Gottes, beschreibt diese Welt des Menschen, der vor Gott tritt, u.a. so:

Seine Aufzeichnungen lassen uns in unserer heutigen säkularisierten Welt eine neue Welt erahnen, »eine Welt, in der man sich vergißt. Um sich liebend hinzugeben, eine Welt, in der man sich findet, um sich zu verlieren, in der man wächst durch das Annehmen der eigenen Armseligkeit... Um einzutreten in diese Welt, die von der unsrigen so verschieden ist, braucht man nicht die hohen Gipfel der Vollkommenheit erreicht zu haben… Nur eine Bedingung wird gestellt: die Hingabe des eigenen Ich, die Verfügbarkeit unseres Willens, die Übereinstimmung mit dem Willen der göttlichen Liebe«… Um es kurz zu sagen: »Pater Guillerand läßt uns in die unendlich einfache Welt Gottes eintreten. Diese Haltung fordert von uns eine große innere Freiheit und Gelassenheit gegenüber dem, was nicht Gott ist, und legt uns drei unverzichtbare Dispositionen für ein Leben der Liebe nahe: Einfachheit. Schweigen, Einsamkeit.“ S.12.

Zweitausend Jahre wurden unzählige Menschen von Gott auf diese Weise vor Sein Angesicht berufen. Auf einmal will Er eine solche Beziehung nicht mehr? Auf einmal will Er, dass die Menschen nur noch einer fiktiven irdischen Utopie von zwischenmenschlicher Brüderlichkeit nachlaufen? Das ist falsch und eine unglaubliche Lüge. Es ist unerträglich, dass die Konzilskirche (eine Kirche des Menschen und nicht mehr Gottes) zur Selbstverwirklichung und nicht mehr zur Selbsthingabe, zum Nehmen und nicht mehr zum Geben, zur Unzucht und nicht mehr zur Keuschheit, zur Schlauheit und nicht mehr zur Herzensreinheit, zum Hochmut und nicht mehr zur Demut, usw. aufruft. Sie führt nicht mehr vor das Angesicht Gottes. Sie führt in die Hölle. Deshalb muss die Konzilskirche gestürzt werden. Es ist entschieden.

Jeder kann im schönen Ort Heiligenblut am Fuß des Großglockners an einem sonnigen Tag den Gipfel des Berges sehen. Der Berg ist aber auch bei schlechtem Wetter da. Er verschwindet nicht. Genauso ist Gott immer da. Allerdings will der moderne Mensch Gott nicht sehen. Er schaut nur nach unten und/oder erschafft sich Nebelfelder, die ihm erlauben, allein das für real und objektiv existent zu halten, das sich seinem machtgierigen Begreifen fügt. Er schaut nicht mit der sich verschenkenden, kindlichen, demütigen und verwundbaren Liebe der Hingabe. Dann könnte er sofort den Gipfel im gleißenden Sonnenlicht sehen, aber eben auch viele Dinge, die so groß und wunderbar sind, dass er sie nie wird begreifen können. Diese sich ihm entziehende Größe und Schönheit erträgt er nicht. Deshalb schaut er nur auf das, was er mit Hilfe seiner Vernunft umarmen und übertrumpfen kann. Auch sein fiktiver Gott (das liebe Jesulein) muss völlig verständlich sein. Was für ein Hochmut! Was für eine Idiotie! Für diesen Hochmut kann es kein ewiges Leben geben!