@Stefan Albrecht "Eingefallen"? Wenn ein hypothetischer italienischer Diktator Deutschsprachige in Südtirol über Jahre hinweg misshandeln und beschiessen lässt, ihnen den Gebrauch der Muttersprache in der Öffentlichkeit verbietet, ihnen das Recht auf ihre angestammte Heimat entzieht usw. und dann vielleicht auch noch Verwandte, Kinder oder Eltern von Ihnen, Herr Albrecht, dort wohnen und sich dagegen wehren, ihre Heimat verteidigen, auch mit Waffengewalt, dann bin ich gespannt, ob nach Südtirol verlegte deutsche Soldaten, welche Ihren Verwandten das Leben retten, Ihrer Ansicht nach auch dort "einfallen". Ist halt alles eine Frage des Standpunktes. Wenn die USA und die NATO dann Italien auch noch unterstützen und Waffen liefern, modernste Panzerwaffen etc., dann kann man schon verstehen, dass die deutsche Bevölkerung in Deutschland sich sicher nicht mit der bösen deutschen Regierung gemein machen will, die ihre kulturellen Landsleute in Südtirol schützen möchte (*Ironie ein und aus*).

Wenn man auf zwei Hochzeiten gleichzeitig unterwegs ist... Merkel wollte sich wohl verteidigen gegenüber den westlichen Hardlinern (Kriegstreibern) und klarstellen, dass es eben auch ihr zu verdanken ist, dass die Ukraine nun militärisch besser dasteht als sie das tun würde ohne die durch Minsk "gewonnene" Zeit. Dass sie damit der Glaubhaftigkeit ihrer Politik in Bezug auf den Minsker Prozess einen Bärendienst geleistet hat, war ihr wohl in jenem Moment nicht bewusst. Wenn sie es damals ehrlich gemeint hatte mit Russland und Weissrussland, dann ist es nun Anbiederung an die Kriegstreiber. Wenn sie das, was sie jetzt sagt, aber korrekt ist, dann wäre das in der Tat der Beweis dafür, dass der Westen den Frieden in der Ukraine nicht ernsthaft gesucht hat.

Wieviele waren es nochmal von 2014-2022? Ich las einmal von rund 14'000? Wer ist für dieses Leid verantwortlich? Wie kann/konnte/könnte man dieses stoppen? Wer erklärt den unschuldigen Zivilisten im Donbass, dass sie leider leider leider auf ihrem eigenen angestammten Gebiet nicht mehr als "Einheimische" definiert werden, ihre Sprache nicht mehr auf amtlichem Wege verwenden dürfen und sie die Beschiessungen der eigenen Regierung (besser: des eigenen Regimes) zu ertragen haben?

In allen jüngeren Konflikten steht die Bundesregierung auf der moralisch fragwürdigen Seite, sei es Syrien, Libyen oder die Ukraine betreffend, und nun offenbar auch noch Aserbaidschan. Würde man der deutschen Regierung mit dieser Politik Erfolg wünschen und sich dieser auch vollständig einstellen, dann hätten wir in Syrien den IS an der Macht, in Libyen ähnliche Extremisten, in der Ukraine einen ausgewachsenen NS-Staat mit Rassendiskriminierung und jedenfalls die Wiederherstellung eines grosstürkischen Reiches. Es ist jedenfalls eine Politik, die insbesondere auch viele Christen in grosse Bedrängnis bringt. Man kann sich nur noch schämen, diesem Land angehörig zu sein. In dieser verfahrenen Lage gibt es nur noch eines, was ein halbwegs gutes Herauskommen ermöglichen würde: Schutz und Trutzbündnis mit der Russländischen Föderation, volle Unterstützung christlicher Nationen wie Griechenland, Syrien und Armenien in ihren Drangsalen gegenüber der islamistischen Türkei statt das genaue Gegenteil zu tun. Es braucht einen Zusammenschluss Deutschlands mit Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und Ungarn zu einem neu ausgerichteten Europa, in strategischer Allianz mit der Russländischen Föderation. Das muss möglich sein, das muss erreicht werden. Ansonsten bleibt Deutschland Vasall angelsächsischer Interessen und Spielball Erdogans.

@martin fischer So ist es - und im Rahmen des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges auf die Bundesrepublik Jugoslawien wurden u.a. Belgrad und die chinesische Botschaft von NATO-Bomben getroffen. Der ehemalige Bundeskanzler Schröder hat auf einer Podiumsdiskussion mit Zeit-Herausgeber Josef Joffe eingeräumt, dass es sich bei dieser Operation tatsächlich um einen völkerrechtswidrigen Akt handelte. Joffe war diese Bemerkung seitens Schröder sichtlich unangenehm. Vielen Dank für den Hinweis auf den Artikel in "Le Monde diplomatique"!

Meines Wissens nach geniesst die Türkei keine Einladung der rechtmässigen syrischen Regierung im Gegensatz zur russischen, welche sowohl von der Regierung Assad als auch von den sezessierten Volksrepubliken Donezk und Lugansk (Unabhängigkeitserklärung von Ukraine analog zur jenen des Kosovo von Serbien) über solche Einladungen verfügt und daher in Einklang mit geltendem Völkerrecht militärische Unterstützung zu leisten befugt ist.