15:05
Antwort auf die Antwort der muslimischen Gelehrten an den Papst. www.youtube.com/watch Antwort auf die Antwort der muslimischen Gelehrten an den Papst Eine Reihe islamischer Gelehrter hat auf die …Mehr
Antwort auf die Antwort der muslimischen Gelehrten an den Papst.

www.youtube.com/watch
Antwort auf die Antwort der muslimischen Gelehrten an den Papst

Eine Reihe islamischer Gelehrter hat auf die Vorlesung des Papstes reagiert. Laut der Westdeutschen Zeitung wurde deren offener Brief an den Papst bei www.islamicamagazine.comveröffentlicht. Ich habe ihn auf deutsch in der Papierausgabe vonwww.die-tagespost.com komplett gelesen.
Hier meine Stellungnahme vom Oktober 2006. Sie ermöglicht jeden, mich durch bessere Argumente oder mir bisher unbekannte Zusammenhänge und Fakten zu widersprechen. Äußere ich das nicht, habe ich keine so große Chance, meine Auffassung zu korrigieren oder eine solche Korrektur bei den Auffassungen anderer auszulösen.

Zum Brief der islamischen Gelehrten an den Papst:

Ich habe mit erstaunen den Text der islamischen Gelehrten gelesen. Ziehen diese aus dem, was diese hier vortragen auch die Konsequenzen? Setzen diese sich aktiv für Religionsfreiheit in Saudi Arabien, dem Jemen, Ägypten, der Türkei, Pakistan...... ein? Ein Großteil der genannten Unterzeichner stammt aus diesen Ländern!

Sollen künftig in allen islamisch geprägten Ländern Muslime eine andere Religion annehmen und unbehelligt praktizieren dürfen, so wie im Abendland nicht nur Christen zu einer anderen Religion wechseln dürfen? Zwar bedauern die Islamgelehrten, das zeitweise Zwang in Religionsdingen durch Muslime ausgeübt wurde, aber sie äußern sich nicht dazu, das viele die Scharia so lesen, das Personen, die den Islam verlassen den Tod verdienen (siehe z.B. Seite 458 in der Reclam- Hadithsammlung: "Ein Muslim..... darf nicht getötet werden...... es sei denn, jemand ist vom Islam abgefallen...."). Auch auf die Aussage aus der 9. Sure, die die Unterwerfung der Schriftbesitzer unter muslimische Oberhoheit fordert, gehen die Gelehrten nicht ein.

Auch die Art, wie die Gelehrten das neue Testament lesen, entspricht nicht einer intellektuell redlichen Lesart. Sätze müssen immer in ihrem Zusammenhang des umgebenden Textes und im Zusammenspiel mit anderen Aussagen betrachtet werden sowie in Bezugnahme auf ihre Entstehungsgeschichte.

Matthäus 10.34ff wegen der Nennung des Schwertes zu einem Kriegsvers zu machen, ist in keiner, außer einer böswilligen Weise, haltbar. Das gilt zumindest, wenn man sich als Gelehrten betrachtet. Der Aussage Jesu, er bringe das Schwert, folgen nur Familienbeziehungen. Die Annahme der Botschaft Jesu ist ein einschneidendes Ereignis, das Folgen hat, die zu Auseinandersetzungen führen werden. Das kündigt Jesus hier bildhaft an. Darüber hinaus sagt Jesus an anderer Stelle, wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert sterben, Petrus soll ihn nicht mit dem Schwert verteidigen, wir sollen 7 mal 77 mal vergeben und die Seligpreisungen heben die Gewaltlosigkeit hervor.

Leider enthält die Kirchengeschichte trotz dieser klaren Botschaft viel aggressive Gewalt. Aber die heutige Kirche (von bestimmten, aber bei weitem nicht allen Evangelikalen einmal abgesehen, die in den USA einen Schwerpunkt mit dem Präsidenten Bush haben) bemüht sich um eine Aufarbeitung dieser Irrwege aufgrund der Botschaft Jesu und hat unter Johannes Paul II im Jahr 2000 das große Schuldbekenntnis formuliert.

Es gibt eine Szene, in der Jesus gewalttätig wird, als er den Tempel, das Haus Gottes von Händlern "reinigt". Aber jeder hat die Chance den Peitschenhieben zu entkommen, die Händler werden alle Kleidung getragen haben, die die Schläge mildert und keiner wurde getötet.

Echte Gewalt kommt im Alten Testament vor und darüber könnte man bestimmt stundenlang diskutieren. Aber die älteren Bücher der Bibel wurden über viele Jahrhunderte von Menschen geschrieben und geben Zeugnis von deren Gotteserfahrung und Auseinandersetzung mit dem Glauben. Das schließt nicht aus, das darin auch viele prophetische Worte übermittelt sind. Aber auch in diesen Büchern spielt die Gerechtigkeit und der Glaube mit dem Herzen eine große Rolle. Fakt ist, das Christen glauben, das mit Jesus Gott selbst auf der Erde anwesend war und sein Vorbild und seine Weisungen daher als endgültige Klarstellung über das Wesen Gottes (soweit für uns fassbar) und die Ablehnung der Gewalt von den Gläubigen gesehen werden müssten. Ich kenne keine Stelle, wo Jesus für den Tod von Menschen verantwortlich ist, aber es gibt mehrere Totenerweckungen.

Bei Mohammed ist das anders. Wer ihn verspottet, bekommt Auftragsmörder hinterher geschickt. Seine Heimatstadt Mekka hatte ihn und seine Botschaft zeitweise sehr geschmäht. Deshalb erklärt er sie in Medina für vogelfrei und organisiert Überfälle auf die für eine Wüsten- und Steppenstadt so wichtigen Karawanen. Diese Raubzüge führen erst dazu, das die´Mekkaner Gegenschläge versuchen. Trotz wechselnden Schlachtenerfolg können die Muslime nicht besiegt werden und werden immer stärker. In Medina lebende jüdische Stämme werden nach und nach besiegt, vertrieben und einer sogar nach dem Niederlegen der Waffen niedergemetzelt. Oasen, die nicht den Islam annehmen werden unterworfen. Schriftbesitzer müssen Tribut zahlen, alle anderen den Islam annehmen. Die Alternative ist das Sklavendasein oder gar die Hinrichtung.

So, wie Matthäus 10.34 aus dem Zusammenhang gerissen wird, scheinen mir viele Koranzitate aus dem Zusammenhang gerissen zu sein. Nach meinem Koran steht die 2. Sure am Anfang der Offenbarungen zu Medina, da gab es noch mächtige Gruppen, die nicht Muslime waren. Mohammed mag zwar die mächtigste Gruppe vertreten haben, er war aber noch nicht unangefochten.

Die Aussage, es soll keinen Zwang in Glaubenssachen geben (Sure 2.256) enthält hier im Surenumfeld keine Aussagen, wie mit Andersgläubigen umgegangen werden soll. darüber kann man u.a. in der 5. und 9. Sure einiges lesen, die zu den späten Offenbarungen zählen. Auch die komplett im Text wiedergegebene Sure 109 ist eine reine Abgrenzung gegen andere Religionen ohne eine Aussage zur Toleranz, auch wenn diese dafür im Dialog sehr gerne missbraucht wird und unsere Ohren das gerne hören.

Der Brief der gelehrten Muslime zitiert die oft im Dialog genannte Sure 5.32: "Wer einen umbringt, nicht um zu vergelten oder weil dieser Verderben auf der Erde anrichte, sei es so, als habe er die ganze Menschheit umgebracht." Zunächst wird hier der einleitende Satz weggelassen, "den Kindern Israel wurde gesagt", Desweiteren folgt genau auf diesen Vers der im Dialog immer verschwiegene Satz: "Doch der Lohn derer, welche sich gegen Allah und seinen Gesandten empören und sich bestreben, nur Verderben auf der Erde anzurichten, wird sein, dass sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen an entgegengesetzten Seiten abgehauen oder des Landes verjagt werden. Das ist die Strafe in dieser Welt....." Die 5. Sure ist eine der letzten Suren, die Mohammed erhalten haben soll! Wenn es verderblich ist, vom Islam sich abzuwenden, müssen Muslime nach diesem Vers gegen alle Christen, etc. vorgehen, die Muslime für ihren Glauben gewinnen könnten. Dieser Vers ist damit eine Absage an die Religions- und Bekenntnisfreiheit. Schon der im Brief zitierte Satz enthält die Einschränkung, das man den töten darf, der Verderben stiftet und er toleriert die Vergeltung.

Auch die Überschrift des Briefes, die ein Zitat des Koran darstellt, wird aus dem Zusammenhang gerissen. Der Aussage, man solle mit den Schriftbesitzern nur auf Anständige Weise diskutieren (Sure 29.46), folgt im Koran sofort die Aussage, das nur die Frevler ausgenommen seien und die Frevler das Verwerfen, was Allah über Mohammed den Menschen bringt.

Frevler sind die, die nicht an das glauben, was Mohammed lehrt oder ihm geoffenbart wurde (Sure 5.48).
Die Mehrzahl der Schriftbesitzer sind Frevler (3.111, 29.50).

Wer Allah ein Wesen zur Seite stellt, u.a. indem er behauptet, Jesus sei der Sohn Gottes, dem verzeiht Allah nie (4.49, 4.117, 5.73, 39.66).

Juden und Christen soll man nicht als Freunde nehmen (3.119, 4.140, 5.552, 5.58).

Dasselbe gilt für ungläubige Verwandte (9.23, 58.23), für die man nicht mal beten soll (9.113).

Denn die Ungläubigen (dazu zählen auch die meisten Schriftbesitzer) stehen bei Allah tiefer als das Vieh (2.172, 8.23, 8.56).

Weitere kritische Surenverse:

2.217: Der Krieg ist euch vorgeschrieben. Und er gefällt euch nicht? Aber vielleicht ist es so, dass euch etwas missfällt, was gerade gut ist und vielleicht auch, dass euch etwas lieb ist, was euch schädlich ist. Allah weiß es, ihr aber wisst es nicht.

9.29: Bekämpft die Schriftbesitzer, welche nicht.... verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben und sich nicht zur wahren Religion bekennen solange, bis sie in demütiger Unterwürfigkeit ihren Tribut entrichten.

61.4f Allah hasst es sehr, dass ihr sagt, was ihr nicht tut. Allah liebt die, welche gereiht kämpfen, als währen sie ein metallhartes Bauwerk. ....
61.10f Er ist es, der seinen Gesandten mit der Religion der Wahrheit gesendet hat, damit er sie über jede andere Religion erhebe, obgleich sich die Götzendiener dem widersetzen.. O Gläubige, soll ich euch eine Wahre zeigen, welche euch von peinvoller Strafe retten kann? Glaubt an Allah und seinen Gesandten und kämpft mit Gut und Blut für die Religion Allahs. So ist es besser für euch......

Das sind bei weitem nicht alle Koranstellen, die ich nennen kann. Ich habe mich bemüht, Stellen zu nennen, die zu dem Brief der Gelehrten einen besonderen Bezug haben oder von diesen aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Die Versangaben weichen bei verschiedenen Koranausgaben leicht ab (auch hier im Text sind die Angaben z.T. nach dem offenen Brief, zum Teil nach meinem Koran genannt), sind aber im Umfeld der Verszahl meistens zu finden.
Wer im Dialog mit dem Islam die kritischen Inhalte des Koran zur Sprache bringen will oder nicht durch aus dem Zusammenhang gerissenen Halbsätze von Muslimen beschwichtigt werden will, der kommt um die Lektüre des Koran und der Hadithen (deutsche Auswahl bei Reclam) nicht herum.
Die Fragen und Bedenken, die ich an den Islam habe, haben die Gelehrten mehrheitlich nicht behandelt oder ausgeräumt.
Es ist auch …