02:21
Montinis Neffe: „Paul VI. war privat extrem herzlich“ Vatikan am 20. Februar 2018. Paul VI. galt zu seiner Zeit als spröder Papst, aber privat war er ein fröhlicher Charakter. Vatikan News hat mit …Mehr
Montinis Neffe: „Paul VI. war privat extrem herzlich“

Vatikan am 20. Februar 2018. Paul VI. galt zu seiner Zeit als spröder Papst, aber privat war er ein fröhlicher Charakter. Vatikan News hat mit seinem Neffen Fausto Montini telefoniert, der sich sehr darüber freut, dass der Onkel noch in diesem Jahr heiliggesprochen werden soll.

Gudrun Sailer und Fabio Colagrande – Vatikanstadt
„In unserer Familie war uns eigentlich immer klar, was für eine Größe mein Onkel hat“, sagt Fausto Montini, Sohn von Ludovico, dem großen Bruder von Papst Paul VI. „Jetzt, wo er der ganzen katholischen Welt als Heiliger vorgestellt werden soll, ist das eine Bestätigung, aber eben auch sehr aufregend.“
Giovanni Battista Montini, geboren 1897, war der mittlere von drei Söhnen einer bürgerlichen Familie aus Brescia in Norditalien, wo wir auch den Neffen erreichten. Im Gegensatz zum Eindruck vieler italienischer Gläubigen, die Paul VI. damals wie heute für einen zugeknöpften und rigiden Papst hielten, zeichnet Fausto Montini das Bild eines zugänglichen Menschen, „extrem herzlich, fähig zu wirklicher Zuneigung“, wie der Neffe sagt. „Für ihn waren die Freunde und Familienangehörigen tief in seinem Herzen. Zugleich hatte er einen gewissermaßen britischen Geist, kontrolliert und lebendig.“ Zwei von Papst Pauls besten Freunden waren, erinnert sich Fausto Montini, die Kardinäle Pignedoli und Bevilacqua, heitere Gemüter, ironisch und fröhlich, und aus dem selben Holz geschnitzt sei auch Papst Paul gewesen.
„Mir fällt ein Satz ein aus einem Brief, den er als junger Priester in Rom an die Familie zu Hause schrieb, 1922, es war während des Todeskampfes von Papst Benedikt XV. Da schreibt er: ,Ich gehe gleich zum Petersdom zurück, in den Petersdom geht man nämlich auch, um zu beten!´ Das war seine Ironie.“

Ein herzlicher und ironischer Papst

Als volkstümlicher Papst galt Montini nie. Er führte eine feine Klinge, reformierte im Großen und Kleinen, mit dem Konzil und an der Kurie, manchmal sichtbar, manchmal ohne viel Aufhebens; er legte die Papstkrone ab, kassierte den Index der Verbotenen Bücher. Manche nahmen ihm übel, dass er in einer Zeit rascher gesellschaftlicher Entwicklung nicht stärker auf den katholischen Traditionen des 19. Jahrhunderts beharrte. In den Augen seines Neffen war Paul VI. ein Papst, der das ihm anvertraute Volk liebte.
„Von seiner Seite war da eine komplette Hingabe, und umgekehrt, davon bin ich überzeugt, eine ebenso liebevolle Antwort vonseiten der Überzahl des Volkes Gottes.“ Kritik an Paul VI. wurde mitunter überzeichnet, so Fausto Montini. „Ich selbst habe einmal ihm gesagt, ich sehe so viel Bösartigkeit rundherum, da hat er mich unterbrochen und gesagt: Nein, nein, ich meine, du siehst das aus deinem Blickwinkel, aber ich sehe so viel Gutes.“
www.vaticannews.va/…/paul-vi--heilig…
parangutirimicuaro
parangutirimicuaro
✍️ "Benedikt und ich stehen auf der Warteliste..." 😀 😉