Steht es dem Papste zu, eine Bekenntnisform (des Glaubens) aufzustellen?
Antwort des hl.Thomas von Aquin:
Die Neuaufstellung einer Bekenntnisform ist notwendig, um aufsteigenden Irrtümern zu begegnen. Unter die Autorität desjenigen also fällt die Aufstellung einer Bekenntnisform, unter dessen Autorität es fällt, was des Glaubens ist, lehrmässig zu entscheiden, damit es von allen in unerschüttertem …Mehr
Steht es dem Papste zu, eine Bekenntnisform (des Glaubens) aufzustellen?
Antwort des hl.Thomas von Aquin:
Die Neuaufstellung einer Bekenntnisform ist notwendig, um aufsteigenden Irrtümern zu begegnen. Unter die Autorität desjenigen also fällt die Aufstellung einer Bekenntnisform, unter dessen Autorität es fällt, was des Glaubens ist, lehrmässig zu entscheiden, damit es von allen in unerschüttertem Glauben festgehalten werde. Dies obliegt der Autorität des Papstes, "vor den", wie es im Rechtsbuch heisst,"
die grösseren und schwierigeren Streitfragen der Kirche gebracht werden." Daher sagt auch der Herr,Lk22,32, zu Petrus, den er zum obersten Priester eingesetzt: "Ich habe für Dich gebetet,Petrus, dass Dein Glaube nicht versage; und Du, wenn Du einst bekehrt bist,stärke Deine Brüder!" Und der Grund dafür ist, dass der Glaube der ganzen Kirche einer sein soll, gemäss 1Kor 1,10: "Führt alle doch dieselbe Sprache und duldet keine Spaltungen bei Euch!"
Dies könnte aber nicht eingehalten werden,wenn nicht eine über den Glauben auftauchende Frage durch den entschieden würde, der der ganzen Kirche vorsteht, auf dass dergestalt seine Entscheidung von der ganzen Kirche unverbrüchlich festgehalten wird. Und also unterliegt die Neuaufstellung einer Glaubensform einzig der Autorität des Papstes, wie auch alles andere, was die ganze Kirche angeht, so die Berufung eines allgemeinen Konzils und anderes Derartiges.