micharl
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Gloria Global am 3. Januar. Was von Rom kommt, interessiert keinen Kirche produziert populistische …

Erst jetzt höre ich die "Nachricht" vom 3. Januar, auf summorum.pontificum.de werde der Papst wegen seiner "Führung durch Vorbild" kritisiert.
Das scheint mir doch ein sehr begrenztes Verständnis dieses Kommentars zu sein: Die Kritik richtet sich in erster Linie an diejenigen deutschen Bischöfe, die nicht nur das Vorbild des Papstes, sondern auch seine Gesetzgebung in Vielem gewohnheitsmäßig …Mehr
Erst jetzt höre ich die "Nachricht" vom 3. Januar, auf summorum.pontificum.de werde der Papst wegen seiner "Führung durch Vorbild" kritisiert.

Das scheint mir doch ein sehr begrenztes Verständnis dieses Kommentars zu sein: Die Kritik richtet sich in erster Linie an diejenigen deutschen Bischöfe, die nicht nur das Vorbild des Papstes, sondern auch seine Gesetzgebung in Vielem gewohnheitsmäßig mißachten.

Und auch der zusammenfassende Befund des Kommentars kann nicht als Kritik am Papst gedeutet werden: „Vorbilder bleiben unbeachtet, Bitten werden überhört, Vorschriften werden als „uns nicht bindend“ abgetan. An die Stelle des einen Lehramtes und der einen Kirchendisziplin ist unübersehbar die Willkür selbsternannter Lehrämter von Professorenzirkeln, Ordensoberenkreisen und Publikationskartellen getreten, und Rom erscheint immer öfter als macht- und ratlos.“

Das ist eine nüchterne Beschreibung der aktuellen Situation, nicht mehr und nicht weniger. Der Papst kann in dieser Situation wenig tun - soll er eine berittene Abteilung der Schweizer Garde in Marsch setzen und ungehorsame Bischöfe absetzen und festnehmen lassen? Und was soll er dann mit den ein- bis zweitausend Gefangenen anstellen?

Die Situation der Kirche, was ihren menschlichen Anteil betrifft, ist ziemlich niederschmetternd. Daran, daß sie sich heute so darstellt, hat dieser Papst am wenigsten mitgewirkt. Aber dafür, daß die Situation sich ändert, hat er bisher auch noch kein Mittel gefunden - das auszusprechen ist keine Kritik am Papst, sondern gehört mit zur Situationsbeschreibung.

Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht die Aufgabe eines Papstes oder dieses Papstes, ein solches Mittel zu finden und anzuwenden. Es ist die Kirche Christi selbst, und der Herr hat sie mit guten und mit schlechten Bischöfen und Päpsten durch die Zeit getragen, durch Epochen großen Glanzes und massenhaften Abfalls gleicherweise, und niemand weiß, welche Pläne er mit der gegenwärtigen Prüfung verfolgt.

Im Vertrauen darauf, daß der Herr uns nicht im Stich lassen wird, auch da nicht, wo seine Wege uns dunkel bleiben, kann uns Papst Benedikt Vorbild sein - und wo er mehr Gottvertrauen zeigt, als unsereins vielleicht aufzubringen vermag, werden wir ihn dafür nicht kritisieren.
micharl

Kann man die Mundkommunion wieder einführen?

Peter Paul schrieb: "Es gibt, Paolo hat recht, zwei gleichberechtigte Möglichkeiten nebeneinander."
Nein, Peter Paul und Paolo ohne Peter haben unrecht: Die Mundkommunion ist die reguläre Form der Kommunionspendung, die Handkommunion beruht auf einem Indult, einer Ausnahmegenehmigung. Sie ist insofern rechtmäßig - aber eben nicht gleichberechtigt. Gerade dieser Tage hat sich der neue Präfekt der …Mehr
Peter Paul schrieb: "Es gibt, Paolo hat recht, zwei gleichberechtigte Möglichkeiten nebeneinander."

Nein, Peter Paul und Paolo ohne Peter haben unrecht: Die Mundkommunion ist die reguläre Form der Kommunionspendung, die Handkommunion beruht auf einem Indult, einer Ausnahmegenehmigung. Sie ist insofern rechtmäßig - aber eben nicht gleichberechtigt. Gerade dieser Tage hat sich der neue Präfekt der Gottesdienstkongregation zu dieser Lage ganz eindeutig geäußert - wie schon andere vor ihm.

Es kennzeichnet die Situation in der Kirche, daß ein Priester und ein Diakon das entweder nicht wissen oder bewußt die Unwahrheit sagen.
micharl

Zweite Bekehrung bei altrituellen Mönchen

'Tschuldigung. Einer von mehreren Fehlern im vorhergehenden Beitrag: Bei "Die neue Liturgie schien ihnen ein Stück weit entgegen" fehlt natürlich ein "zu kommen".
Ich hab' Probleme mit der schmalen Combox und sollte längere Texte wohl künftig aus einem anderen Editor einkopierenMehr
'Tschuldigung. Einer von mehreren Fehlern im vorhergehenden Beitrag: Bei "Die neue Liturgie schien ihnen ein Stück weit entgegen" fehlt natürlich ein "zu kommen".

Ich hab' Probleme mit der schmalen Combox und sollte längere Texte wohl künftig aus einem anderen Editor einkopieren
micharl

Zweite Bekehrung bei altrituellen Mönchen

azs fragte:
"Was ich nun nicht verstehe, und das meine ich wie gesagt wirklich nicht böse: was ist mit den Menschen, die den trid. Ritus so kritisieren? Machen Sie nicht diese Erfahrungen?"
Darauf gibt es viele verschiedene Antworten - je nachdem, warum jemand dem alten Ritus ablehnend gegenüber steht bzw. den neuen bevorzugt - bis zu dem wunsch, ihn alleinverbindlich zu machen.
Ich möchte nur zwei …Mehr
azs fragte:
"Was ich nun nicht verstehe, und das meine ich wie gesagt wirklich nicht böse: was ist mit den Menschen, die den trid. Ritus so kritisieren? Machen Sie nicht diese Erfahrungen?"

Darauf gibt es viele verschiedene Antworten - je nachdem, warum jemand dem alten Ritus ablehnend gegenüber steht bzw. den neuen bevorzugt - bis zu dem wunsch, ihn alleinverbindlich zu machen.

Ich möchte nur zwei dieser Positionen umreißen. Als der "neue Ritus" entwickelt wurde, war die ganze wesetliche Welt von einer Ästhetik der Sachlichkeit (Bauhaus-Nachwehen) und einer tiefen Verachtung des Mittelalters geprägt. Man merkte: Die Menschen entgleiten der Religion - und dachte, das kommt auch daher, daß unser Gottesdienst zu viel Mittelalter und zu wenig Bauhaus enthält. Also schlagen wir die Ornamente (auch verbaler Art ab), tünchen alles weiß - quadratisch, praktisch, gut. Dazu ein Schussmehr Volksbeteiligung, Demokratie bringts.

Wie wir alle wissen, ist diese Rechnung nicht aufgegangen. Gerade in der Kirche fällt es jedoch sehr vielen sehr schwer, sich von den mit Herzblut erkämpften Errungenschaften wieder zu lösen. Also werden sie erbittert verteidigt und versteinern so bei manchen zur Lebenslüge von den wunderbaren Früchten der Liturgiereform.

Dann gibt es aber auch eine Position, die betrieb die Liturgiereform mit der in der deutschen Theologie sehr starken Tendenz zur Einebnung aller für unwesentlich gehaltenen konfessionellen Unterschiede, erhaben über jedes Dogma. Damals noch "Christus-Ethos", heute "Welt-Ethos". Diese Vertreter wollten teilweise wirklich eine ganz neue Liturgie für einen neuen, menschengemäßen Glauben schaffen, angelehnt an die Lehren des Wanderrabbi Jeshua.

Die neue Liturgie schien ihnen ein Stück weit entgegen - sie werteten sie als einen ersten Schritt, als Aufbruch zu einem noch viel weiter führenden Weg. Tatsächlich sind ihnen auch viele Katholiken auf diesem Weg gefolgt.

Nun müssen diese Vertreter jedoch die Enttäuschung verarbeiten, daß die alte Liturgie nicht abgeschafft wurde, nicht abgeschafft werden konnte, weil das, was der Kirche im Innersten heilig war, tatsächlich nicht abgeschafft werden kann. Und während einige den Weg in die relativistische Zukunft nach wie vor weiter verfolgen, sammeln andere sich um den Bestand dessen, was schon immer war.

Die meisten dieser "Sammler" wollen nicht ausschließen, daß es auch bei ihnen Reformnotwendigkeiten und Anpassungen gibt - aber alles in Maßen, organische Entwicklung statt revolutionären Bruches. Deshlabn kehren sie zur alten Messe zurück und kritiseren die Form der neuen.

Diese Kritik darf sich bei Katholiken aber nie damit verbinden, die Gültigkeit der neuen Messe und die Rechtmäßigkeit ihrer Einführung zu bestreiten. Das wäre die gleiche Auflehnung gegen das Papstamt wie bei jenen "guten modernen Katholiken", die die von hunderten von Päpsten gefeierte und vom gegenwärtigen Papst auch als Vorbild empfohlene Liturgie als "Zombieveranstaltung" verwerfen.

In Frage steht die Zweckmäßigkeit großer Teile der Liturgiereform (schließlich hat sie ihre selbstgesetzten Ziele nicht erreicht) und die Haltung derer, die alles Signale auf "Bruch mit der Vergasngenheit" stellen wollen.
micharl

Zweite Bekehrung bei altrituellen Mönchen

Aristoteles, der seinem Namensgeber nun wirklich nicht gerecht wird, ging auf Sympathisantenjagt und schrieb:
"Er mag es sich wieder anders überlegt haben, aber er kann nicht verleugnen, in einigen Punkten zu sympathisieren."
Also, Propst Goesche ist von Rom bestätigter Propst des von Rom eingerichteten Instituts St. Philipp Neri, Gesellschaft päpstlichen Rechts, in Berlin. Da müssen Sie nicht …Mehr
Aristoteles, der seinem Namensgeber nun wirklich nicht gerecht wird, ging auf Sympathisantenjagt und schrieb:

"Er mag es sich wieder anders überlegt haben, aber er kann nicht verleugnen, in einigen Punkten zu sympathisieren."

Also, Propst Goesche ist von Rom bestätigter Propst des von Rom eingerichteten Instituts St. Philipp Neri, Gesellschaft päpstlichen Rechts, in Berlin. Da müssen Sie nicht päpstlicher als der Papst sein und Dr. Goesche Dinge unterstellen, die Rom offenbar nicht sieht.

Das Verhältnis zwischen Rom und der Piusbruderschaft ist natürlich nicht gerade harmonisch, aber man spricht miteinander. Der Papst hat Bischof Fellay empfangen, S.E. Kardinal Castrillon und die Bruderschaft schreiben einander Briefe - also die Ansicht, daß es in der Piusbruderschaft gute Leute und ernstzunehmende Denkansätze gibt, ist sicher nicht nur eine Marotte von Propst Goesche.

Es ist schon merkwürdig, daß Leute wie Ateles, deren katholisches Herz in vielerlei Richtung gar nicht weit genug sein kann, sich zu geradezu inquisitionsmäßigen Spürhunden entwickeln, wenn es gegen die Bruderschaft geht, deren Katholizismus bei Pius X stehen geblieben ist.
micharl

Zweite Bekehrung bei altrituellen Mönchen

Erzengel fragte:
"Es macht mich nur nachdenklich, dass es einen unterschiedlich großen "Krafteinsatz" bedeutet, ob die Heilige Messe im Alten oder im Neuen Ritus zelebriert wird"
Die alte Messe *ist* Gestalt. Wenn sich mitfeiernde Gläubige und Priester dieser vorgegebenen Gestalt einfügen (dazu muß man sie natürlich kennen) geht alles übrige fast wie von selbst.
Der neue Ritus kann zwar ebenso …Mehr
Erzengel fragte:
"Es macht mich nur nachdenklich, dass es einen unterschiedlich großen "Krafteinsatz" bedeutet, ob die Heilige Messe im Alten oder im Neuen Ritus zelebriert wird"

Die alte Messe *ist* Gestalt. Wenn sich mitfeiernde Gläubige und Priester dieser vorgegebenen Gestalt einfügen (dazu muß man sie natürlich kennen) geht alles übrige fast wie von selbst.

Der neue Ritus kann zwar ebenso gefeiert werden, aber da er wenig Gestalt (und viel Spielräume) mitbringt, fördert er vielfach das Mißverständnis, er müsse von der Gemeinde oder dem Priester oder einem Liturgieausschuss gestaltet und *gemacht werden*. Und so entsteht Kraftaufwand und Reibung, während die Sakralität leidet.

Auf www.pro-missa-tridentina.org gibt es eine Karte mit den Orten, an denen der alte Ritus in Gemeinschaft mit dem hl. Vater gefeiert wird. Nächsten raussuchen und mal hinfahren.
micharl

Zweite Bekehrung bei altrituellen Mönchen

Aristoteles behauptete:
"Dagegen bin ich schon. Dies untergräbt nämlich die Position des Lehramtes."
Was die Position des Lehramtes untergräbt, das sind akademische Theologen und leider auch zelebrierende Priester, die die leider sehr viele Beliebigkeiten ermöglichende Gestalt der neuen Messe dazu mißbrauchen, den Charakter der hl. Messe zu verunklaren. Dabei ist völlig eindeutig:
"Die Eucharistie …Mehr
Aristoteles behauptete:
"Dagegen bin ich schon. Dies untergräbt nämlich die Position des Lehramtes."

Was die Position des Lehramtes untergräbt, das sind akademische Theologen und leider auch zelebrierende Priester, die die leider sehr viele Beliebigkeiten ermöglichende Gestalt der neuen Messe dazu mißbrauchen, den Charakter der hl. Messe zu verunklaren. Dabei ist völlig eindeutig:

"Die Eucharistie ist also ein Opfer, denn sie stellt das Opfer des Kreuzes dar (und macht es dadurch gegenwärtige), ist dessenGedächtnis und wendet dessen Frucht zu." (Katechismus von 1993, Nr. 1366)

Wer sich darüber wundert, daß die Darbringung dieses Opfers mit großer Kraftanstrengung verbunden ist und nicht kapiert, daß das nicht das geringste mit "privater Frömmigkeit" zu tun hat - der hat wenig begriffen.