Papst Benedikt lobt Konzil: Erinnerungen an die 60er Jahre
(gloria.tv) Papst Benedikt XVI. hat heute den Klerus von Rom empfangen. Er hatte keine Zeit, eine Rede vorzubereiten und wünschte sich eine „Plauderei“. Darüber berichtet „Radio Vatikan“. Benedikt XVI. ist „sehr dankbar für euer Gebet, das ich fast physisch spüre“:
„Auch wenn ich mich jetzt zurückziehe, bin ich doch im Gebet euch allen immer nahe, und ich bin mir sicher, dass auch ihr mir nahe sein werdet, auch wenn ich für die Welt verborgen bleiben werde. Für heute konnte ich angesichts meiner Umstände, meines Alters, keine große Rede vorbereiten, wie man sich das vielleicht hätte erwarten können. Stattdessen denke ich eher an ein kleines Gespräch über das Zweite Vatikanische Konzil, und wie ich es erlebt habe.“
Ein Priester bat den Papst um einen Bericht vom Konzil. Der Papst erzählte eine Anekdote: „1959 hat man mich zum Professor an der Uni Bonn ernannt, wo die Priesteramtskandidaten aus dem Erzbistum Köln und anderen umliegenden Bistümern studieren. So bin ich in Kontakt gekommen mit Kardinal Frings, und als dieser von Kardinal Siri von Genua 1961 gebeten wurde, einen Vortrag über das Konzil und die moderne Welt zu halten, hat Kardinal Frings mich, den jüngsten unter den Professoren, gebeten, ihm dazu einen Entwurf zu schreiben. Der hat ihm gefallen, und so hat er ihn in Genua genauso vorgetragen.“
Kurz darauf habe Johannes XXIII. Frings zu einer Audienz in den Vatikan bestellt. „Und er war voller Angst, ob er vielleicht etwas Unkorrektes oder Falsches gesagt haben könnte. Er fürchtete, dass man ihm jetzt Vorwürfe machen oder ihm sogar den Kardinalspurpur wieder entziehen könnte.“ (Lachen im Klerus) „Ja! Als sein Sekretär ihn für die Audienz angekleidet hat, sagte er ihm: Vielleicht tragen Sie das Zeug ja zum letzten Mal.“ (Lachen im Klerus) „Dann geht er hinein, und Papst Johannes geht ihm entgegen, umarmt ihn und sagt: „Danke, Eminenz, Sie haben genau das gesagt, was ich sagen wollte, aber ich habe nicht die Worte dafür gefunden!“ (Lachen, Beifall beim Klerus)
Danach hat Kardinals Frings eingeladen, als Berater zum Konzil mitzukommen. Ab 1962 war Ratzinger offizieller Peritus: “Wir sind damals mit Enthusiasmus zum Konzil gegangen.“
„Es gab eine unglaubliche Erwartung – wir hofften darauf, dass alles sich erneuern würde, dass ein neues Pfingsten heraufziehen würde, eine neue Ära der Kirche. Die Kirche war damals noch ziemlich robust, der sonntägliche Messbesuch war noch gut, auch die Priester- und Ordensberufungen gingen zwar schon ein bisschen zurück, waren aber noch ausreichend. Dennoch spürte man: Die Kirche geht im Moment nicht vorwärts, sondern schrumpft ein, sie scheint eher eine Realität der Vergangenheit und nicht die Trägerin der Zukunft.“
Als „Negativbeispiel“ habe damals die Synode des Bistums Rom gegolten, auf der angeblich „nur vorbereitete Texte abgelesen und dann per Akklamation beschlossen wurden“. „Die Bischöfe haben gesagt: Nein, so werden wir das nicht machen! Wir sind Bischöfe, wir sind die Handelnden, wir wollen nicht nur das Vorbereitete beschließen, sondern selbst die Träger des Konzils sein! Auch Kardinal Frings, der für seine absolute Treue zum Heiligen Vater bekannt war, hat gesagt: Der Papst hat uns als Konzilsväter, als Handelnde zusammengerufen, um die Kirche zu erneuern, und so wollen wir unseren Teil dazu leisten.“
Diese „Haltung“ habe sich „schon am ersten Tag bei der Wahl der Kommissionen gezeigt“, erinnerte sich der Papst. „Die Konzilsväter haben sofort gesagt, wir wollen nicht nur einfach über vorbereitete Namenslisten abstimmen“, und darum seien schon die ersten Abstimmungen verschoben worden. „Das war kein revolutionärer Akt, aber ein Akt des Bewusstseins der Verantwortung von Seiten der Konzilsväter.“
Er habe damals im Priesterkolleg von Santa Maria dell'Anima gewohnt und viele Kardinäle, Kirchenleute, Theologen kennengelernt: Das Konzil sei aus „vielen kleinen Begegnungen gemacht“ gewesen – für ihn „eine Erfahrung der Universalität der Kirche“.
„Auch wenn ich mich jetzt zurückziehe, bin ich doch im Gebet euch allen immer nahe, und ich bin mir sicher, dass auch ihr mir nahe sein werdet, auch wenn ich für die Welt verborgen bleiben werde. Für heute konnte ich angesichts meiner Umstände, meines Alters, keine große Rede vorbereiten, wie man sich das vielleicht hätte erwarten können. Stattdessen denke ich eher an ein kleines Gespräch über das Zweite Vatikanische Konzil, und wie ich es erlebt habe.“
Ein Priester bat den Papst um einen Bericht vom Konzil. Der Papst erzählte eine Anekdote: „1959 hat man mich zum Professor an der Uni Bonn ernannt, wo die Priesteramtskandidaten aus dem Erzbistum Köln und anderen umliegenden Bistümern studieren. So bin ich in Kontakt gekommen mit Kardinal Frings, und als dieser von Kardinal Siri von Genua 1961 gebeten wurde, einen Vortrag über das Konzil und die moderne Welt zu halten, hat Kardinal Frings mich, den jüngsten unter den Professoren, gebeten, ihm dazu einen Entwurf zu schreiben. Der hat ihm gefallen, und so hat er ihn in Genua genauso vorgetragen.“
Kurz darauf habe Johannes XXIII. Frings zu einer Audienz in den Vatikan bestellt. „Und er war voller Angst, ob er vielleicht etwas Unkorrektes oder Falsches gesagt haben könnte. Er fürchtete, dass man ihm jetzt Vorwürfe machen oder ihm sogar den Kardinalspurpur wieder entziehen könnte.“ (Lachen im Klerus) „Ja! Als sein Sekretär ihn für die Audienz angekleidet hat, sagte er ihm: Vielleicht tragen Sie das Zeug ja zum letzten Mal.“ (Lachen im Klerus) „Dann geht er hinein, und Papst Johannes geht ihm entgegen, umarmt ihn und sagt: „Danke, Eminenz, Sie haben genau das gesagt, was ich sagen wollte, aber ich habe nicht die Worte dafür gefunden!“ (Lachen, Beifall beim Klerus)
Danach hat Kardinals Frings eingeladen, als Berater zum Konzil mitzukommen. Ab 1962 war Ratzinger offizieller Peritus: “Wir sind damals mit Enthusiasmus zum Konzil gegangen.“
„Es gab eine unglaubliche Erwartung – wir hofften darauf, dass alles sich erneuern würde, dass ein neues Pfingsten heraufziehen würde, eine neue Ära der Kirche. Die Kirche war damals noch ziemlich robust, der sonntägliche Messbesuch war noch gut, auch die Priester- und Ordensberufungen gingen zwar schon ein bisschen zurück, waren aber noch ausreichend. Dennoch spürte man: Die Kirche geht im Moment nicht vorwärts, sondern schrumpft ein, sie scheint eher eine Realität der Vergangenheit und nicht die Trägerin der Zukunft.“
Als „Negativbeispiel“ habe damals die Synode des Bistums Rom gegolten, auf der angeblich „nur vorbereitete Texte abgelesen und dann per Akklamation beschlossen wurden“. „Die Bischöfe haben gesagt: Nein, so werden wir das nicht machen! Wir sind Bischöfe, wir sind die Handelnden, wir wollen nicht nur das Vorbereitete beschließen, sondern selbst die Träger des Konzils sein! Auch Kardinal Frings, der für seine absolute Treue zum Heiligen Vater bekannt war, hat gesagt: Der Papst hat uns als Konzilsväter, als Handelnde zusammengerufen, um die Kirche zu erneuern, und so wollen wir unseren Teil dazu leisten.“
Diese „Haltung“ habe sich „schon am ersten Tag bei der Wahl der Kommissionen gezeigt“, erinnerte sich der Papst. „Die Konzilsväter haben sofort gesagt, wir wollen nicht nur einfach über vorbereitete Namenslisten abstimmen“, und darum seien schon die ersten Abstimmungen verschoben worden. „Das war kein revolutionärer Akt, aber ein Akt des Bewusstseins der Verantwortung von Seiten der Konzilsväter.“
Er habe damals im Priesterkolleg von Santa Maria dell'Anima gewohnt und viele Kardinäle, Kirchenleute, Theologen kennengelernt: Das Konzil sei aus „vielen kleinen Begegnungen gemacht“ gewesen – für ihn „eine Erfahrung der Universalität der Kirche“.