MisterX
Lefebvre hat um die Anerkennung seiner Gründung in Rom vorgetragen und Gewähr erhalten. Die Gründung der Piusbruderschaft erfolgte 1970, als Lefebvre noch von einer - ich will es einmal so sagen - lediglich erkrankten Kirche ausging. Man kann dies rechtlich so deuten, als daß das Statut über die Neugründung noch nicht voll wirksam war. Eine solche Neugründung entsteht ja nicht per ordre …Mehr
MisterX
Lefebvre hat um die Anerkennung seiner Gründung in Rom vorgetragen und Gewähr erhalten. Die Gründung der Piusbruderschaft erfolgte 1970, als Lefebvre noch von einer - ich will es einmal so sagen - lediglich erkrankten Kirche ausging. Man kann dies rechtlich so deuten, als daß das Statut über die Neugründung noch nicht voll wirksam war. Eine solche Neugründung entsteht ja nicht per ordre de mufti, sondern durch eine Dynamik der Anerkennung.
Ganz "sauber" ist das aber nicht... Eine Neugründung ist eine Neugründung - oder es ist eben keine Neugründung. Das Statut lag bereits fünf Jahre zurück...auch wenn die "Symptome nicht voll ausgebrochen sind".
Dabei gab es Elemente vor der Gründungssynode (aka 2. Vaticanum) und solche danach. Die Synode ist insofern - wenn man das überhaupt rechtlich betrachten will - eine Willenserklärung zur Umformung der alten Kirche in eine neue Kirche.
Also doch keine Neugründung, sondern eher eine "Transformation"?
Die Sedisvakantisten sind logisch konsequenter: Da es nur eine Kirche gibt, ist die real-existierende Kirche entweder die Kirche oder sie ist es nicht. Der Papst ist entweder Papst oder nicht Papst.
Bis hieher hört sich das "sauber" an!
Da sich die konkreten Äußerungen der sich Papst nennenden jeweils Amtierenden nicht unter die herkömmlichen Tatbestandsmerkmale des Papstseins subsumieren lassen, wird deren Papstsein konsequent - und logisch zwingend - verneint. Das eine Blöde ist nur: Der Sedis ist offensichtlich nicht vakant, da sitzt einer und ist sogar wirkmächtig als "Papststuhlbesitzer". Das andere Blöde ist: Wenn nun, eine Spur über unsere Logik hinausgehend (der wir ja trauen dürfen), diese halt nicht ausreicht, das Geschehen voll und recht zu verstehen, dann fehlt es in der sedisvakantistischen Deutung schlicht an Gottvertrauen und man hat sich intellektuell überhoben, was wiederum nicht katholisch ist.
Ich hatte bisher leider nicht die Gelegenheit einen "Sedi" mit Fragen zu durchlöchern.
Gibt es hier einen?
Dabei ist es legitim, "das Konzil" (die Gründungssynode der neuen Kirche, das 2. Vaticanum o.ä. genannt), kritisch zu befragen und sogar abzulehnen und auch die dieses dynamisierenden Päpste als solche abzulehnen.
Einige oder mehr als einige Aussagen des Konzils muss man als Katholik sogar kritisch befragen! Und, wie ich meine, sogar ablehnen, da diese von einem freimaurerischen Geist durchzogen sind.
Der Verstand ist gequält angesichts der Widersprüche, das Herz fährt Achterbahn und weiß nicht wohin noch wie ihm geschieht, die Seele, die wahrhaftig zu Ihm strebt, leidet immens. Es bleibt der Glaube im Gottvertrauen. Es bleibt die Vergegenwärtigung der Zusagen Christi. Und es bleibt eine Liebe, die unser menschliches Maß übersteigt. Glaube, Hoffnung und Liebe - soviel verwirrt, soviel nährt diese drei.
Weshalb hatte CHRISTUS den Franz von Assisi beauftragt die Kirche wieder aufzubauen und nicht den amtierenden Papst? Obwohl ich selbst einwenden muss, dass da ein Auftrag ständig vorliegt, ohne wiederholt werden zu müssen - doch weshalb trotzdem F.v.Assisi und weshalb hatte der Papst nicht genügt? Vielleicht haben wir heute ähnliche Zustände? (ich kenne die Kirchengeschichte nicht).