Die Zerstörung der wahren Osterfeier - der tridentinischen Osterfeier am Karsamstag– durch die heutige Ostervigil

Die Zerstörung der wahren Osterfeier - der tridentinischen Osterfeier am Karsamstag– durch die heutige Ostervigil

Man darf sich die Entstehung der heutigen Ostervigil nicht so vorstellen, als ob die Neuverfasser der heutigen Ostervigil eine Vision gehabt hätten und ihnen die heutige neue Ostervigil als Inspiration quasi vor Augen schwebte und sie das dann aufschrieben als neue Ostervigil.

Triangel mit drei Kerzen: tridentinisch

Es war viel handwerklicher: Sie führten zuerst ein sehr genaues, äußerst akribisches Studium der vorliegenden tridentinischen Osterfeier des Karsamstags durch: sie analysierten die vorliegenden tridentinischen Gebete und Handlungen ganz genau, Texte, inhaltliche Zusammenhänge im Aufbau des Ablaufs, auszuführende Handlungen; sie übernahmen dann dasjenige, was ihnen sinnvoll erschien, eliminierten dann die Elemente, die sie falsch oder unpassend fanden und fügten neue liturgische Teile hinzu, die Neues ausdrücken sollten. Immer ging es um die Auseinandersetzung mit der vorliegenden tridentinischen Liturgie, um Übernahme tridentinischer Teile, inhaltlich teilweise übernommen, sprachlich in liturgisch relevanten Teilen penibel umformuliert, in irrelevanten unverändert belassen (Exsultet), um Streichung tridentinischer Elemente, um das Hinzufügen von Neuem.
Wir haben es zu tun mit einer außerordentlich genauen Bearbeitung der vorliegenden Tridentinischen Liturgie durch hervorragende Liturgieexperten.

Missale romanum MDCCC

Und um die aus dieser sorgfältigen Arbeit geschaffene heutige Ostervigil verstehen und beurteilen zu können, müssen wir den gleichen Weg gehen: wir werden jeweils in kleinen Portionen die tridentinische Osterfeier des Karsamstags kennenlernen und wir betrachten dann, was die Neuverfasser der heutigen Ostervigil daraus gemacht haben. So erkennen wir, was die eigentliche Intention des liturgischen Umbaus ist und können diesen dann bewerten.

Noch ein Wort zuvor: Warum soviel Mühe um eine liturgische Feier? – Ganz einfach: Weil diese Feier der Auferstehung Christi die zentrale Feier des gesamten liturgischen Jahres ist, mit ihr steht und fällt alles. Weil ich sehe, daß ein Anschlag auf diese Feier stattgefunden hat und daß dieser weiterhin im Gang ist. Ich werde am Ende dieses Artikels noch genauer darauf eingehen. Hier nur schon mal zwei Aussagen bedeutender Männer: Annibale Bugnini hatte als Leiter des Neuschreibens der Liturgie von 1948 bis 1975 einen langjährigen Mitarbeiter, P. Carlo Braga; seine rechte Hand. Die Änderung der Karsamtags-Liturgie sah Braga als “den Kopf des Rammbocks, der die Festung unserer bislang statischen Liturgie zerschmetterte“.
Und Kardinal Ferdinando Antonelli stellte 1956 fest: „Es ist der wichtigste Vorgang in der Geschichte der Liturgie von Pius V. bis heute.“

Beginnen wir mit der oben beschriebenen Untersuchung: Laut heutigem Meßbuch wird die Feier der Osternacht folgendermaßen aufgeteilt: (neue Liturgie in grün)

„Die Feier der Osternacht verläuft in vier Zeiten oder Teilen:
Neues Messbuch
1. Teil: Lichtfeier. Die Gemeinde versammelt sich um das Feuer. Segnung des Feuers. Bereitung der Osterkerze. Einzug (Prozession) in die Kirche. Das Osterlob (Exsultet).

2. Teil: Wortgottesdienst. In den Lesungen werden die früheren Taten Gottes vergegenwärtigt, die auch für die Gegenwart und die Zukunft des neuen Gottesvolkes eine Verheißung sind.
3. Teil: Tauffeier. Weihe des Taufwassers und Spendung der Taufe, falls Taufbewerber da sind. Erneuerung des Taufbekenntnisses durch die ganze Gemeinde.
4. Teil: Eucharistiefeier. Der auferstandene Herr lädt die Neugetauften und die ganze Gemeinde zu seinem Gastmahl ein: alle, die er durch seinen Tod und seine Auferstehung erlöst und geheiligt hat.


Wir betrachten heute den ersten Teil der Ostervigil, der „Lichtfeier“ genannt wird. Sie umfasst die a.)Segnung des Feuers; b.) Bereitung der Osterkerze; c.) Einzug (Prozession) in die Kirche; d.) das Exsultet mit der Praefatio. Die Lichtfeier geht bis vor die Lesung der 12 Prophetien.

Osterfeuer: Roman Catholic monks of the Order of Saint Benedict preparing to light the Christ candle prior to Easter Vigil mass at St. Mary's Abbey in Morristown, New Jersey

Teil 1: Die Lichtfeier heute

Segnung des Feuers und Bereitung der Osterkerze heute


Der Priester begrüßt laut aktuellem Meßbuch die Gemeinde, hält eine kurze Begrüßungsrede und beginnt die Weihe des Feuers.

Meine Erläuterung: Es wird nun in der heutigen Ostervigil eine lange Reihe von Weihegebeten und Handlungen draußen vor der Kirche stattfinden. Wenn diese – immer draußen vor der Kirche – abgeschlossen sind, dann ist das Ziel des gesamten ersten Teils der Ostervigil, der Lichtfeier – nämlich die Weihe und Entzündung der Osterkerze – bereits vollbracht. Die gesamten Weihevorgänge, die die tridentinische Ostervigil ab Eintritt in die Kirche bis zum Ende des Exsultet und der Praefatio vollzogen hat, werden heute draußen vor der Kirche ausgeführt.
Wenn heute die Prozession mit der brennenden Osterkerze die abgedunkelte Kirche betritt, ist die Weihe der Osterkerze fertig abgeschlossen. In der tridentinischen geht‘s jetzt erst los; aber nicht mit der Osterkerze , sondern mit dem Einzug der Prozession mit dem Triangel, dem dreiarmigen Leuchter. Und es wird noch etliche Zeit dauern bis zum Ende der Praefatio.
Der einzige liturgische Sinn der weiteren Feier in der Kirche heute ist, daß die Leute auch etwas sehen sollen. Und daß das Licht an sie weitergereicht wird. Alles Wichtige hat sich vorher draußen vollzogen.
Diese Änderung ist grundlegend.
Um ein Bild zu geben: es ist, als würde die hl. Messe draußen vor der Kirche ausgeführt, Opferung, Wandlung; und dann betritt der Priester mit der fertig geweihten Hostie in der Monstranz den Kirchenraum, zieht in der Prozession nach vorne, singt die gewohnten Lieder und Gebete und teilt die Kommunion dann aus. Man würde sich zu Recht fragen: Warum hat er die Messe draußen vor der Kirche durchgeführt? Während die Gemeinde in der Kirche warten muß und nur ein paar Interessierte mit nach draußen kamen.

Vor der Kirche schlägt man Feuer früher und heute aus einem Kieselstein und zündet damit Kohle an, heute meistens Holz.

Meine Erläuterung zu der langen Weihehandlung draußen vor der Kirche: Jahrzehnte lang sah das neue Missale vor, dass der Priester allein mit ein paar Helfern die ganze Geschichte da draußen vollzieht. Das Problem mit der Participatio activa würde immer deutlicher. Das deutsche Meßbuch bestimmt deshalb heute in seinen Rubriken sehr optimistisch: „1. Teil: Lichtfeier. Die Gemeinde versammelt sich um das Feuer.
Die Gemeinde versammelt sich um das Feuer. Das klingt gut, ist aber reine Theorie: Das funktioniert in normal großen Gemeinden nicht und wird deshalb auch nicht gemacht.
Deshalb ist es eigentlich immer so, daß – außer ein paar Interessierte, die um den Priester herumstehen - die Gemeinde im Kirchenschiff im Dunkeln wartet und die gesamten Weihevorgänge per Funk nach drinnen übertragen werden – wenn technisch möglich. Wir haben es also in der Praxis oft mit einer Lautsprecherübertragung ins Kirchenschiff per Funk zu tun.
Man hört im Lautsprecher den Priester draußen sagen: „Christus, gestern und heute …“ etc
Die heutige Hauptweihe des Feuers und der Osterkerze (Teil 1 der Ostervigil) findet für die Gläubigen per Funkübertragung via Lautsprecher ohne Bild statt. Der Novus Ordo! Bildübertragung gibt’s nicht. Aus gutem Grund. Dazu später. Und wenn die Funkübertragung nicht möglich ist, dann bekommt die Gemeinde halt überhaupt nichts mit von dem gesamten Weihegeschehen der Osterkerze. Sie wird dann später sehen, wie die festlich mit einem wunderschönen Kreuz bekleidete und fertig geweihte Osterkerze ins Kirchenschiff einzieht.

1.Weihegebet: Weihe des Feuers tridentinisch
Es sei darauf hingewiesen, daß das tridentinische Meßbuch den Begriff „Lichtfeier etc“ nicht kennt. Alles was ab dem neuen Feuer geschieht heißt „Benedictio cerei“- Segnung der Osterkerze – und zwar bis zum Ende der Praefatio – als vor Beginn der ersten Prophetie.

Missale Benedictio

„Lasset uns beten:
O Gott, Du hast
durch Deinen Sohn, welcher der Eckstein ist,
den Gläubigen das Feuer Deiner strahlenden Herrlichkeit mitgeteilt;
heilige + dieses dem Kieselstein neu entlockte Feuer
zu unserm Gebrauch und Nutzen, und verleihe,
daß wir durch diese Osterfeier so zu himmlischen Begierden entflammt werden,
daß wir
mit reinem Geist/reiner Seele (puris mentibus)
zur ewigen Festfeier Deiner lichten Herrlichkeit gelangen mögen.
Durch denselben Christus unsern Herrn.
R/ Amen.


Erläuterungen zum ersten tridentinischen Weihegebet:

„Das Feuer oder Licht ist ein Bild Christi, der gesagt hat „Ich bin das Licht der Welt“. Ebenso wird er auch Stein oder „Eckstein“ genannt. Aber gerade heute ist der Funke, der aus dem Stein springt, ein noch lebendigeres Bild des Herrn. Er bedeutet Jesus Christus, der sich aus dem Felsengrabe trotz des verschließenden Steines emporschwingt. Wie das vorgängige Auslöschen aller Lichter in der Kirche andeutet, daß der Alte Bund im Tode Christi erloschen ist, so bedeutet die Ankunft des neuen Feuers zugleich die Verkündigung des Neuen Bundes, den Jesus, das Licht der Welt, gebracht hat.
So empfängt denn dies geheimnisvolle Feuer, das der Osterkerze und dann dem Altare selbst sein Licht zu geben berufen ist, eine besondere Weihe.“ (Martin Schaller, OSB, Erzabtei Beuron, 1921)

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Heutige Ostervigil

Neues Messbuch


Der Priester segnet draußen das Feuer. Heutiges erstes Weihegebet des Feuers – es handelt sich um eine Übernahme des ersten tridentinischen Weihegebets für das Feuer – die Gemeinde hört meist per Funk mit:

„Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast
durch Christus allen,
die an dich glauben,
das Licht deiner Herrlichkeit geschenkt.
Segne † dieses neue Feuer, das die Nacht erhellt,
und entflamme in uns die Sehnsucht nach dir,
dem unvergänglichen Licht,
entflamme in uns die Sehnsucht nach dir,
damit wir mit reinem Herzen zum ewigen Osterfest gelangen.
Darum bitten wir durch ihn,
Christus, unseren Herrn.
Alle: Amen.“


Kommentar: Das erste Weihegebet der heutigen Lichtfeier wiederholt das tridentinische erste Weihegebet inhaltlich meist exakt - aber es formuliert alle Sätze neu. Als gäbe es die Vorschrift, daß alles, was übernommen wird, sprachlich neu formuliert werden muß: Aus den „Gläubigen“ muß werden „alle, die an Gott glauben“. Zu himmlischen Begierden entflammt“ muß werden zu: „entflamme in uns die Sehnsucht nach dir“. Das Neuschreiben fand sichtlich sehr reflektiert statt: sowohl was das sprachliche Neuformulieren angeht, als auch in Hinblick auf die Überprüfung der inhaltlichen Aussage. An zwei Stellen führen die Neuschreiber eine inhaltliche Änderung durch:
Christus ist im tridentinischen Gebet Gottes Sohn: O Gott, Du hast durch Deinen Sohn, welcher der Eckstein ist…“ Die Bezeichnung „Gottes Sohn“ wird in der heutigen Fassung gestrichen: „Allmächtiger, ewiger Gott, du hast durch Christus allen …“ In Anbetracht der genauen Überprüfung, die die Neuschreiber mit dem originalen tridentinischen Gebet durchführten, ist diese Streichung eine theologische Stellungnahme: Christus ist nicht der Sohn Gottes!
Eine zweite inhaltliche Änderung ist das Streichen des Geistes bzw. der Seele des Menschen: Mit reinem Geist (puris mentibus) wird zu reinem Herzen“. Martin Ramms „Volksmissale“ macht auch bei dieser Fehlübersetzung mit.

Weihe des Osterfeuers

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2. Weihegebet: Weihe des Feuers tridentinisch

„Lasset uns beten:
Herr, Gott, allmächtiger Vater,
Du unvergängliches Licht und Schöpfer alles Lichtes,
segne + dieses Licht,
das von Dir geheiligt und gesegnet ist,
der Du die ganze Welt erleuchtet hast;
laß uns von diesem Licht erhellt
und vom Feuer Deiner strahlenden Herrlichkeit erleuchtet werden,
und wie Du dem Moses beim Auszug aus Ägypten Leuchte warst,
so erleuchte unsere Herzen und Sinne,
damit wir zum ewigen Leben und ewigen Licht gelangen mögen.
Durch Christus unseren Herrn
.
R/ Amen


Erläuterung: Das zweite Weihegebet des neuen Feuers weiht dieses in Hinblick auf die Feuersäule, in deren Gestalt Gott seinem Volk erschien. In der Kirche wird nach dem Exsultet die Osterkerze im Tridentinischen mit diesem Bild entzündet werden.
Die Anwesenden werden in die Weihe, die von diesem Licht ausgeht, miteinbezogen, auch sie werden von diesem Licht erleuchtet und durchdrungen und geheiligt:

„laß uns von diesem Licht erhellt
und vom Feuer Deiner strahlenden Herrlichkeit erleuchtet werden,
und wie Du dem Moses beim Auszug aus Ägypten Leuchte warst,
so erleuchte unsere Herzen und Sinne, (corda et sensus)“


Das zweite Weihegebt des Feuers fällt in der heutigen Ostervigil weg. Nur logisch: Denn nach der neuen Weihe wird die Osterkerze ja nicht mehr in der Kirche geweiht und wenn dort im Exsultet die Lichtsäule erwähnt wird, dann sind das bloß schöne aber leere Worte, denn die Osterkerzenweihe ist schon vorbei. Da ohnehin kaum jemand um das Feuer herum anwesend ist, kann die Bitte um die Erleuchtung der Anwesenden wegfallen.

3. Weihegebet: Weihe des Feuers tridentinisch

„Lasset uns beten.
Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott,
würdige Dich, mit uns mitzuwirken,
die wir dieses Feuer weihen in Deinem Namen
und im Namen Deines eingebornen Sohnes,
unseres Gottes und Herrn Jesus Christus,
und im Namen des Heiligen Geistes.
Hilf uns wider die feurigen Pfeile des Feindes
und erleuchte uns mit himmlischer Gnade;
der Du lebst und regierst mit diesem Deinem eingebornen Sohn
und dem Heiligen Geist als Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
R/ Amen


Erläuterungen: Dies ist ein sehr wichtiges Gebet der tridentinischen Weihe desjenigen Lichtes, mit dem der dreiarmige Leuchter entzündet werden wird – und danach die Osterkerze:
Der Zelebrant weiht dieses Feuer und sein Licht
im Namen Gott-Vaters,
im Namen seines Sohnes Jesus Christus und
im Namen des Heiligen Geistes.

Hier wird die Allmacht des Vatergottes angerufen, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt und regiert mit Jesus Christus, seinem eingeborenen Sohn und dem Heiligen Geist.
Seine Bitte um den Schutz vor den Angriffen Satans besiegelt er mit den Namen der heiligen Dreifaltigkeit.
Jesus Christus wird nun zum dritten Male Sohn des Vatergottes – zwei Mal „eingeborner Sohn“ - genannt.

Das obige 3. tridentinische Weihegebet im heutigen Ritus:

Während das 2. tridentinische Weihegebt des Feuers im heutigen Ritus einfach gestrichen wurde, so finden wir das gerade beschriebene dritte tridentinische Weihgebet durchaus heute wieder – allerdings mit starken inhaltlich-theologischen Veränderungen.
Das umgewandelte, heutige 3. Weihegebet spricht wie das tridentinische von der Allmacht Gottes, die im Sein mitwirkt, die von Ewigkeit zu Ewigkeit Herrscher über die Zeit ist.
Eine Neuerung wurde jedoch eingeführt: Der Christus des heutigen dritten Weihegebetes wirkt allein.
Während das tridentinische dritte Weihegebet zwei Mal dieses göttliche Wirken als das der Trinität beschreibt, ist im heutigen Weihegebet allein von Christus die Rede!
Christus allein besitzt die „die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit“ – von Gott-Vater und Heiligem Geist wird nicht mehr gesprochen. Eine solche Streichung bei einer derart exakten Bearbeitung des tridentinischen Ausgangsgebets Nr 3 ist wiederum eine theologische Stellungnahme: Christus ohne Vater und hl. Geist.

Hier das neue heutige dritte Weihegebet:

"Christus, gestern und heute,
Anfang und Ende,
Alpha und Omega.
Sein ist die Zeit und die Ewigkeit.
Sein ist die Macht und die Herrlichkeit
in alle Ewigkeit. Amen.“


Die sicher gewollte Siebenzahl (bzw. Achtzahl in der rituellen Durchführung) wird von den Schreibern nur durch eine plumpe Redundanz erreicht: Allein fünf Mal wird mit immer neuen Worten wiederholt, daß Christus vom Anfang der Zeiten bis zum Ende herrscht:

"Christus,
gestern und heute,
Anfang und Ende,
Alpha und Omega.
Sein ist die Zeit und die Ewigkeit.
(…) in alle Ewigkeit


Wenn man sich nicht vom Klang der lateinischen Worte und dem Schneideritual täuschen läßt, dann muß man klar feststellen, daß hier ein außerordentlich unzureichendes Weihegebet geschrieben wurde – eine Wortanhäufung mit derselben Aussage. Wozu? Um die Leere zu füllen, die die eliminierten anderen zwei göttlichen Personen gelassen haben. Eine künstliche, mißlungene versuchte Füllung der erzeugten Leere. Oder aber eine gelungene Verballhornung.

Osterfeuer

Die neu eingeführte rituelle Ausführung des neuen dritten Weihegebetes:
Wir stehen hier vor einem einzigartigen rituellen Vorgang, der sich nirgendwo anders in der römischen Liturgie findet, auch nicht im Rituale: Während die Worte des heutigen dritten Weihegebetes gesprochen werden, werden zwei Linien (die Kreuzbalken), zwei griechische Buchstaben (Alpha und Omega) und vier Zahlen (die aktuelle Jahreszahl 2024) in das reine Wachs der Osterkerze mit einer Art Messer geschnitten. Da die Osterkerze Sinnbild des Leibes der Auferstehung Christi ist, werden somit kultisch Schnitte in diesen Leib Christi ausgeführt.
Dies ist eine atemberaubend empörende, verwerfliche Handlung.
Durch die Gesamtinszenierung der neuen, der heutigen Weihe der Osterkerze geschieht dieser Vorgang im Verborgenen: außerhalb der Kirche, nicht einsehbar von der Gemeinde. Wenn dieses Ritual per Funk übertragen wird, wird das Gemetzel nicht mit übertragen, die Gemeinde hört nur den Segensspruch. Wenn sie überhaupt etwas mitkriegt.
Und diejenigen Priester, die heutzutage einige Personen dazu mit vor die Kirche holen, führen die vom Meßbuch vorgeschriebene Weihe mit den 13 Schnitten oft nicht mehr klar aus, sondern deuten nur an.

Bewertung des heutigen dritten Weihegebets:
Christus wird durch die Worte dieses neuen Gebetes aus der Einheit mit dem Vater und dem Sohne herausgerissen. Und während er auf plump redundante Art mit wohlklingenden Worten zum Alleinherrscher über den Kosmos und die Zeit erklärt wird, werden begleitend 13 Schnitte in das Sinnbild seines Auferstehungsleibes ausgeführt: Das plumpe Lob wird begleitet von der Gewalttat gegen den Herrn. Die von denen drinnen nicht gesehen wird.
Diesen Vorgang kann man nicht anders verstehen als eine Verhöhnung unseres Herrn, Jesus Christus. Ausgeführt durch seine Priester zur Feier seines Todes und seiner Auferstehung. Das ist der unsägliche Angriff Satans, der sich der Priester der Kirche Christi zu diesem Angriff bedient. Vollzogen außerhalb dieser Kirche und getrennt von der Gemeinde.[i]

Muß ich noch erklären, warum die Bitte um den Schutz vor den Angriffen Satans in der Neufassung des dritten Weihegebets gestrichen wurde! ?

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4. Weihegebet außerhalb der Kirche tridentinisch: Jetzt werden die fünf Weihrauchkörner der Osterkerze draußen vor der Kirche geweiht

„Es komme herab, wir bitten Dich, allmächtiger Gott,
über diesen Weihrauch der reiche Erguß Deines + Segens;
zünde Du an, Du unsichtbarer Neuschöpfer,
diesen nächtlichen Lichtglanz,
auf daß nicht allein das Opfer,
das in dieser Nacht gefeiert wird,
im Scheine Deines geheimnisreichen Lichtes erstrahle,
sondern
an jedem Ort, wohin etwas von dem,
was wir hier weihen, gebracht wird,
die Bosheit teuflischen Truges weiche
und Deine Macht und Majestät sieghaft zugegen sei.

Durch Christus unsern Herrn.

R/ Amen.

Tridentinische Osterkerze

Erläuterungen:
Die tridentinische Liturgie nimmt die Weihe des Weihrauchs sehr ernst. Die fünf Weihrauchkörner werden ja im späteren Verlauf in der Kirche mit feierlichem Ritual an die Osterkerze angefügt. Sie werden dann das ganze Jahr über bei wichtigen Feiern sichtbar aufgestellt. Deshalb soll den fünf Weihrauchkörnern eine besondere Qualität verliehen werden:
an jedem Ort, wohin etwas von dem,
was wir hier weihen, gebracht wird,
(weiche) die Bosheit teuflischen Truges
und (Gottes) Macht und Majestät (sei) sieghaft zugegen“.

Das sind die Weiheworte, die die fünf Weihrauchkörner mit Gottes Gegenwart erfüllen, die die Bosheit des Teufels zurückdrängt.
Und diese Weihebitte wieder durch Jesus Christus.

Die Experten, die die neue Ostervigil erschufen, kamen 1951 und 1956 und 1962 und 1965 nach ihrem Studium der tridentinischen Feier zu dem Ergebnis, daß diese Weihe der Weihrauchkörner unverzichtbar ist – eben wegen der großen Bedeutung, die den fünf Weihrauchkörnern zukommt. Deshalb finden sich diese Weiheworte der Weihrauchkörner nicht nur bis zum Rituale romanum von 1962 sondern auch im Rituale romanum 1965 und später. Und deshalb finden wir dieses Weihrauchweihegebet auch in Ramms Volksmissale.
Erst deutsche Liturgieexperten kamen dann später auf die Erfindung der riesen Plastik/ ParaffinWeihrauch-Nägel, die man in den WachsCorpus einschlägt. Und in denen Weihrauchkörnchen drinnen sein sollen. Vielleicht auch nicht. Wie gesagt: keiner kann’s überprüfen. Die Dinger sind zu und wer reinschauen möchte, müßte die fünf Plastik/ParaffinWeihrauch-Nägel –Köpfe kaputtmachen und er hätte damit die Osterkerze zerstört.

Osterkerze Weihrauchnägel

Und wenn man nun mit riesen Plastik/ParaffinWeihrauch-Nägeln mit unklarem Inhalt arbeitet, dann ist es nur logisch, die Weihe der Weihrauchkörner abzuschaffen. Gesagt, getan. Mutig strichen die modernen deutschen Liturgieexperten das Weihegebet der Weihrauchkörner aus den Weihetexten. Unter dem Beifall ihrer Bischöfe. Und Rom nickt willig dazu.
Heute gibt es das Weihegebet des Weihrauchs nicht mehr – wie gesagt, es gibt vielleicht auch gar keine fünf Weihrauchkörnchen mehr an der Osterkerze. Das weiß man nicht so genau. Und das scheint auch egal zu sein, denn ich sehe niemand, der sich um diese Frage kümmert.

Osterkerze

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Das tridentinische Weihegebet zur Anfügung der fünf Weihrauchkörner an die Osterkerze:

Dies geschieht tridentinisch nach dem Exsultet in der Praefatio:
Die Praefatio fasst das SühneOpfer Christi zusammen im Einfügen der fünf Weihrauchkörner:

„… o wahrhaft selige Nacht,
die allein gewürdigt worden,
Zeit und Stunde zu erfahren,
da Christus vom Reich der Toten erstanden!
Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht:
Die Nacht wird lichthell wie der Tag,
und die Nacht ist meine Leuchte bei meiner Wonne.
Diese geheiligte Nacht vertreibt die Laster,
wäscht ab die Sünden,
gibt die Unschuld zurück den Gefallenen,
die Freude den Trauernden,
verscheucht den Haß,
stiftet Eintracht und beugt die Gewalten.“


Das Missale romanum 1920 gibt an: Hic Diaconus infigit quinque grana incensi benedicti in Cereo in modum Crucis hoc ordine : Nun fügt er 5 Weihrauchkörner in die Bienenwachskerze in Form des Kreuzes.
„Nun fügt der Diakon die fünf Weihrauchkörner derart in die Kerze, daß sie ein Kreuz bilden. Die Fünfzahl erinnert an die heiligen fünf Wunden, die der Herr auch nach seiner Auferstehung beibehielt.“ (Die Beuroner Erklärungen, 1921)

Tridentinische Osterkerze

Fünf Weihrauchkörner im Missale romanum von 1900

Weil der Herr die fünf Wunden auch nach der Auferstehung beibehielt, können sie nun am reinen Leib Christi, dem weißen Wachs der Osterkerze gesehen werden. Und deshalb vollzieht der Ritus das Anfügen der fünf Weihrauchkörner an dieser Stelle der Osterliturgie.

Die Weiheworte beim Anbringen der fünf Weihrauchkörner sind die Sätze davor sowie der Satz nach dieser Handlung: Also nach dem Anbringen auch noch der Satz:

« … suscipe, sancte Pater,
incensi hujus sacrificium vespertinum »
« Empfange, Vater,
das abendliche Opfer dieses Weihrauchs »
(tridentinisches Schott-Meßbuch)

Fünf Weihrauchkörner im Missale romanum von 1929

Fünf Weihrauchkörner im Missale romanum von 1900

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Das heutige Weihegebet zur Anfügung der fünf Weihrauchkörner an die Osterkerze:

Osterfeuer

Beim Weihegebet zur Anfügung der fünf Weihrauchkörner heute befinden wir uns immer noch draußen vor der Kirche. Das heutige Weihegebet der fünf Weihrauchkörnchen hat die Erklärungen des Exsultet und der Praefatio auf vier Zeilen zusammengeschnitten:

„Durch seine heiligen Wunden,
die leuchten in Herrlichkeit,
behüte uns und bewahre uns
Christus, der Herr. Amen.“


In das eingeritzte Kreuz drückt der Priester fünf Weihrauchkörner ein in nebenstehender Reihenfolge; meist wird er die fünf Weihrauchkörnchen nicht benutzen sondern die oben bereits erwähnten 5 Weihrauchnägel (große Paraffinformen mit Nägeln, die ein Weihrauchkorn einschließen sollen), an denen ein schönes vorgefertigtes Kreuz befestigt ist.

Weihrauchnägel wie er im Handel bestellt werden kann

Dabei vollzieht er in der heutigen Liturgie die rot geschriebenen Handlungen:

„Durch seine heiligen Wunden, (1. Weihrauchnagel ins Wachs eindrücken)
die leuchten in Herrlichkeit, (2. Weihrauchnagel eindrücken)
behüte uns (3. Weihrauchnagel eindrücken)
und bewahre uns (4. Weihrauchnagel eindrücken)
Christus, der Herr. Amen.“
(5. Weihrauchnagel eindrücken)


Die fünf Weihrauchkörner

Die 5 Nägel

Mein Kommentar:
Die tridentinische Feier weiht das Anbringen der fünf Weihrauchkörner an die Osterkerze, indem sie zuerst im Exsultet den Jubel des Auferstehungsleibes Christi verkündet. Indem sie dann in der Praefatio beschreibt, wie Christus durch sein Leiden und seine Wunden die Schuld der Menschheit übernahm.
Die Anfügung des Weihrauchs wird schließlich Gott dem Vater dargebracht:
In dieser gnadenvollen Nacht nun nimm hin, heiliger Vater, das abendliche Opfer dieses Weihrauchs“ (tridentinisch)

Das Eindrücken der fünf Weihrauchkörner in die Osterkerze in der heutigen neuen Liturgie hat diese ungeheuer gewaltigen Hymnen-Gebete des Exsultet und der Praefatio auf fünf knappe Zeilen reduziert. Das gewaltige Weltpanorama der Erlösung der Menschheit des tridentinischen Exsultet und der Praefatio wird reduziert auf die Aussage, daß Christi „Wunden leuchten in Herrlichkeit“ und daß „er uns behüten“ möge. Das ist nicht mal 1% dessen, was die tridentinische Liturgie zu sagen hatte bei dem Anfügen der Weihrauchkörner. Und das Opfer dieser Weihrauchkörner wird nicht mehr von Gott-Vater entgegengenommen! In der heutigen Anfügung der Weihrauchkörner herrscht Christus als alleiniger All-Herrscher. Gleichzeitig finden wieder die Einschnitte mit dem Messer in den Corpus statt: Es müssen sogar Löcher gebohrt werden, in die die Körner eingesetzt werden können.
Weihrauchnägel

Und wenn die neueste deutsche Weiheform der Weihrauchnägel vollzogen wird, dann müssen noch tiefere Löcher eingebohrt werden für die Stahlstifte der Riesen-Plastik/Paraffin-WeihrauchNägel, in denen ein Weihrauchkorn eingeschlossen sein soll und an denen die wunderschöne Kreuzkonstruktion befestigt ist, die man später den Leuten zeigt. Die Gewalt verabscheuenden Priester in Ländern deutscher Sprache haben diese Löcher meist schon auswärts in die Osterkerze vorbohren lassen.

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Das tridentinische Weihegebet zum Anzünden des Lichtes der Osterkerze
Das Anzünden des Lichtes der Osterkerze: tridentinisch


„In dieser gnadenvollen Nacht nun nimm hin, heiliger Vater,
das abendliche
Opfer dieses Weihrauchs,
welches Dir Deine hochheilige Kirche
zur feierlichen Darbringung dieser Kerze
durch die Hände ihrer Diener
vom Werke der Bienen entrichtet.
Doch nun haben wir den
Lobpreis dieser Lichtsäule erfahren;
so flamme sie auf zur Ehre Gottes am funkelnden Feuer.“

Tridentinische Osterkerze

Die Beuroner Erklärungen dazu, 1921:
„Jetzt zündet der Diakon mit einer Kerze des dreiarmigen Kerzenhalters die Osterkerze an. Diese Handlung sinnbildet den Augenblick der Auferstehung Christi, da die göttliche Kraft seinen Leib plötzlich wiederbelebte.“

Anzünden der Osterkerze im Missale romanum von 1900

Erst an dieser Stelle wird das Licht der Osterkerze entzündet! Nach dem Exsultet, gegen Ende der Praefatio. Nicht draußen vor der Kirche!

Triangel drei Kerzen brennen

Und das Entzünden, die Kraft geht aus von einer Kerze des dreiarmigen Leuchters, der Sinnbild der göttlichen Dreifaltigkeit ist.

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Die Ausbreitung des Lichts tridentinisch - Christi Licht breitet sich aus: Folgerichtig breitet sich Christi Licht jetzt aus, da die Osterkerze entzündet wurde:

Tridentinische Osterkerze

„Doch nun haben wir den Lobpreis dieser Lichtsäule erfahren;
so flamme sie auf zur Ehre Gottes am funkelnden Feuer.
Das, obgleich geteilt, dennoch durch Mitteilung seines Lichtes keine Minderung erfährt;
denn es nährt sich von dem fließenden Wachse,
das die fruchtbare Biene zur Erhaltung dieser kostbaren Leuchte hervorgebracht hat.“


Die Beuroner Erklärungen dazu, 1921: „Nun werden die Lampen in der Kirche nacheinander angezündet. So drang die Erkenntnis der Auferstehung nicht sofort, sondern nach und nach unter die Gläubigen. Die Lampen werden erst nach der Osterkerze angezündet, wie unsere eigene Auferstehung die Folge der Auferstehung Christi ist.“ Das ewige Licht wird entzündet, die Altarkerzen.

Missale 1900

Missale 1929

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Christus, wahrer Bringer des Lichts tridentinisch - Christi Licht erleuchtet den ganzen Erdkreis:
Die Praefatio verkündet im krönenden Abschluß, wie die Gestirne und der ganze Erdkreis vom wahren Licht Christi durchflutet werden.

Christus ist der wahre Licht-Bringer, der wahre Luci-fer.

Tridentinische Osterkerze

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Das heutige neue Weihegebet zum Anzünden des Lichtes der Osterkerze geschieht immer noch draußen vor der Kirche

Der Priester zündet direkt am Feuer die Osterkerze an und spricht dabei in der heutigen Liturgie:

„Christus ist glorreich auferstanden vom Tod.
Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“


Osterfeuer

Mein Kommentar: Das Licht geht heute im Gegensatz zur tridentinischen Liturgie nicht von der göttlichen Dreifaltigkeit aus. Vom dreiarmigen Kerzenhalter.
Christus ist durch eigene Kraft auferstanden. Der neue Text hat die tridentinischen Weihetexte wieder auf geradezu plumpe Reduktion getrimmt.
Und er ist dazuhin auf deutsch natürlich wieder mal falsch übersetzt: „Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen“ – der Liturgietext heißt: „cordis et mentis“, also muß die Übersetzung lauten „Sein Licht vertreibe das Dunkel des Herzens und des Geistes“. Martin Ramm schließt sich der falschen Übersetzung in seinem „Volksmissale“ an. Wie sehr kann man sich noch anbiedern?
Ich bin immer wieder fassungslos darüber, mit welcher Frechheit die deutsche Bischofskonferenz sichtliche Fehler offiziell und würdig beschließt. Und Rom das zwar schon moniert, aber gegen eine Betonwand fährt.

Osterfeuer und Vorbereitung der Osterkerze in der Osternacht 2023 vor dem Mariendom Neviges

Mein Kommentar zur neuen Kerzenweihe: Damit ist die Weihe der Osterkerze im heutigen Ritus abgeschlossen. Alles fand draußen vor der Kirche in fast allen Fällen ohne Gemeinde statt, höchstens mit Funkübertragung zu den Lautsprechern drinnen und wenigen, die sich dazustellten. Und dann aber nicht viel mitbekamen, denn Akustik und Sichtmöglichkeit draußen sind sehr eingeschränkt.
Der neue Ritus besteht aus 13 Einschneidungen in den Wachsleib der Osterkerze, was grundsätzlich verwerflich ist - im tridentinischen Ritus wäre natürlich nie jemand auf solche Gedanken gekommen.
Diese Schneidezeremonie ist bei der Funkübertragung zu den Lautsprechern drinnen für die Gemeinde nicht sichtbar. Sie bleibt verborgen. Die Leute hören nur die Anhäufung all der neuen Gebete. Daß diese auch ein Zusammenschneiden der ursprünglichen tridentinischen Gebete sind, wissen die Leute ja nicht.
Diese Schneidezeremonie ist auch nach Beendigung nicht mehr sichtbar, denn sie wird verdeckt. Es hängt nun eine künstlerisch gestaltete, schöne Kreuzform mit den fünf Weihrauchnägeln über den 13 Schnitten. Oder die Weihe wurde gar nicht nach dem Meßbuch vollzogen und die Schnitte erst gar nicht ausgeführt oder nicht alle, oder nur angedeutet oder auch gar nicht. Und mit Griffel oder auch ohne. Die Einbohrung der fünf Nägel findet fast immer statt oder wurde außerhalb durchgeführt oder sie wurde in Auftrag gegeben. Auf jeden Fall nennt man das Hineinbohren der Nägel „Einfügen“.
Manchmal kommen dann Leute und fragen: Ja, ist die Weihe der Osterkerze dann überhaupt noch gültig?
Dazu kann ich nur sagen: Wir stehen vor einem liturgischen Chaos, das dann durch einen Durchführungsbeschluss der deutschen Bischofskonferenz geregelt wird – wobei dieser dummerweise nicht mehr der Liturgie des Missale romanum entspricht.
Die Hauptfeier des liturgischen Jahrs wurde in ein Chaos verwandelt. Zufall?

Osterkerze

Einzug der von einem Diakon getragenen Osterkerze

Die Prozession wird danach in der heutigen Liturgie mit der angezündeten Osterkerze in die Kirche einziehen.

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Der Einzug in die Kirche im Tridentinischen

Zur Deutlichkeit: im tridentinischen Ritus zieht keine Osterkerze von draußen in die abgedunkelte Kirche ein. Anstelle dessen trägt der Diakon einen dreiarmigen Kerzenleuchter an einem Stab, damit der gut sichtbar ist. Keine der drei Kerzen brennt. Es ist dunkel.


Triangel drei Kerzen

Das dreifache Lumen Christi und der dreiarmige Leuchter in der tridentinischen Ostervigil

1 Die erste Kerze des Triangels wird entzündet - tridentinisch


Triangel eine Kerze brennt

Bevor man die Kirche betritt, zündet man an den Kohlen des Feuers, von dem das neue Licht in die Kirche gebracht werden soll, eine kleine Kerze an.
Nun legt der Diakon, der das neue Licht in das Gotteshaus tragen und die Frohbotschaft der Auferstehung verkünden wird, das bisherige violette Gewand ab und wird mit einer weißen Dalmatik bekleidet.
Jetzt ist er der Osterherold.
Er nimmt einen dreiarmigen Kerzenleuchter in die Hand.

Dann bewegt sich der Zug in die Kirche. Nach dem Eintritt in das Kirchenschiff wird einer der drei KerzenArme mit dem neuen Licht angezündet, worauf alle mit dem Diakon niederknien, der, wenn er das Licht - Christi Auferstehung sinnbildend – erhebt, singt:

„Lumen Christ. – Das Licht Christi.“

Alle stehen im Gedanken und Anschluß an Christi Auferstehung, von den Knien auf und antworten

„Deo gratias. – Gott sei Dank.“

Triangel eine Kerze brennt

Die Beuroner Erklärungen von 1921 dazu: „Das deutet an, daß durch Christus, „das Licht der Welt“, die Menschen die hochheilige Dreifaltigkeit, die Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, kennengelernt haben.
Denn die dreifache Kerze bedeutet die hochheilige Dreifaltigkeit, der sich die Täuflinge bei der Taufspendung der heiligen Osternacht unter feierlichem Schwurbekenntnis, auf ewig weihen:
Das erste Licht die Gottheit des Vaters, die uns durch Christus ist geoffenbart worden.
Durch das von Christus ausgegangene Licht, durch das Lumen Christi, hat die Welt das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit erkannt, aber nur in der Kirche erscheint dieses Licht und nur allmählich, jedoch immer lauter und eindringlicher wird dies Geheimnis der Menschheit verkündet.
All dies erscheint in schönster Weise durch die erst in der Kirche erfolgende Anzündung der drei Lichter, durch das Vorschreiten des Diakons und durch den stets höheren Ton versinnbildet.“ Martin Schaller, OSB, Beuron, 1921.

2 . Die zweite Kerze des Triangels wird entzündet - tridentinisch

Triangel zwei Kerzen brennen

Man zieht eine Strecke weiter, zur Mitte des Kirchenschiffs: der zweite Kerzenarm wird angezündet, und in höherem Tone abermals Lumen Christi gesungen:

Der Diakon kniet wieder nieder, und, wenn er nun das erste und das zweite Licht - Christi Auferstehung sinnbildend – erhebt, singt er in höherem Ton:

„Lumen Christ. – Das Licht Christi.“

Alle stehen wieder im Gedanken und Anschluß an Christi Auferstehung von den Knien auf und antworten

„Deo gratias. – Gott sei Dank.“

Triangel zwei Kerzen brennen

Durch Christus, „das Licht der Welt“, haben die Menschen die hochheilige Dreifaltigkeit, die Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, kennengelernt.
Die dreifache Kerze bedeutet die hochheilige Dreifaltigkeit:
Das erste Licht die Gottheit des Vaters, die uns durch Christus ist geoffenbart worden.
„Das zweite Licht die Gottheit des Sohnes, der sich den Menschen geoffenbart hat.“ Martin Schaller, OSB, Beuron, 1921.

3. Die dritte Kerze des Triangels wird entzündet - tridentinisch

Triangel drei Kerzen brennen

Der Osterherold mit dem Triangel schreitet nun vor bis in die Nähe des Altars : der dritte Kerzenarm wird angezündet, und in nachmals höherem Tone abermals Lumen Christi gesungen:

Dabei kniet der Diakon wieder nieder, und, wenn er nun die drei Lichter erhebt, singt er in noch höherem Ton:

„Lumen Christ. – Das Licht Christi.“

Alle stehen wieder im Gedanken und Anschluß an Christi Auferstehung, von den Knien auf und antworten

„Deo gratias. – Gott sei Dank.“

Triangel drei Kerzen brennen

Durch Christus, „das Licht der Welt“, haben die Menschen die hochheilige Dreifaltigkeit, die Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, kennengelernt.
„Das erste Licht bedeutet die Gottheit des Vaters, die uns durch Christus ist geoffenbart worden.
Das zweite Licht bedeutet die Gottheit des Sohnes, der sich den Menschen geoffenbart hat.
Das dritte Licht bedeutet die Gottheit des Heiligen Geistes, der durch den Sohne geoffenbart worden ist.“
Wie oben zitiert: „Durch das von Christus ausgegangene Licht, durch das Lumen Christi, hat die Welt das Geheimnis der heiligsten Dreifaltigkeit erkannt, aber nur in der Kirche erscheint dieses Licht und nur allmählich, jedoch immer lauter und eindringlicher wird dies Geheimnis der Menschheit verkündet.
All dies erscheint in schönster Weise durch die erst in der Kirche erfolgende Anzündung der drei Lichter, durch das Vorschreiten des Diakons und durch den stets höheren Ton versinnbildet.“
Martin Schaller, OSB, Beuron, 1921.

Der Diakon erhält nun von dem Zelebranten den Segen zum Singen des Exsultet – damit wird die eigentliche Weihe der Osterkerze in der tridentinischen Feier beginnen.
Zur Erinnerung: Die gesamte bisherige Feier bis direkt vor die Lesung der ersten Prophetie ist im Tridentinischen „Weihe/Segnung des Osterkerze“ – „Benedictio cerei“.

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Die neue, heutige Form des Einzugs in die Kirche:

Neues Messbuch

Der Diakon oder der Priester steht mit der fertig geweihten brennenden Osterkerze und den paar begleitenden Anwesenden noch bei dem Feuer draußen:

1. „Lumen Christi“ – vor dem Feuer, heute

Der Diakon oder der Priester selbst nimmt die Osterkerze, hebt sie empor und singt:

„Christus, das Licht!“

Alle antworten:
Dank sei Gott.

Das geschieht noch draußen!

Osterfeuer

Meine Deutung: Nicht nur die Weihe der Osterkerze als Sinnbild des Auferstehungsleibes Christi, sondern auch die Offenbarung von Christi Licht geschieht heute außerhalb der Kirche.
Knien ist out: während beim tridentinischen „Lumen Christi“ alle knien, alle, wird das Knien in der heutigen Liturgie nicht mehr erwähnt. Ja, ja, ich ahne schon: „Man kann schon nierderknien, wenn man will… wo es üblich ist…“ Vielleicht…

Danach: Alle ziehen in die Kirche ein; der Diakon mit der Osterkerze geht voran. Wenn Weihrauch verwendet wird, geht der Rauchfassträger dem Diakon voraus. („Alle ziehen…“ bedeutet hier de facto maximal ein paar Zuschauer, diejenigen, die oft keinen Sitzplatz brauchen, weil sie ohnehin gleich nach Hause gehen werden)

2. Lumen Christi – zweideutig: Wahlweise draußen vor der Kirchentür oder drinnen
Am Eingang der Kirche bleibt der Diakon stehen, hebt die Osterkerze empor und singt zum zweiten Mal: zweideutig: Wahlweise draußen vor der Kirchentür oder drinnen

„Christus, das Licht!“
Alle antworten:
Dank sei Gott.
Die Mitfeiernden zünden ihre Kerzen an der Osterkerze an und ziehen weiter.

Einzug der von einem Diakon getragenen Osterkerze in der Ostervigil im Mariendom Neviges 2023

3. Lumen Christi – vor dem Altar
Vor dem Altar wendet sich der Diakon dem Volk zu und singt zum dritten Mal:
„Christus, das Licht!“
Alle antworten:
Dank sei Gott.
In der Kirche werden die Lichter angezündet.

Mein Kommentar: Die Verkündigung des Lichtes Christi findet mit den Worten statt, mit denen die heilige Trinität durch Christi Licht in der tridentinischen Feier offenbart wurde. Es ist gelinde gesagt eine „Umwidmung“ der Worte des „Lumen Christi“. Streng gesagt ein Mißbrauch sakraler Weihetexte. Der Vorgang ist sehr bedeutungsvoll: Die Trinität wurde aus der Liturgie des Einzugs in der Kirche rausgeworfen!

Die neue Inszenierung geht von einer Gemeinde aus, die sich außerhalb der Kirche vor dem Feuer versammelt. So etwas gibt es in 99% der Fälle nicht und deshalb gibt es auch keinen gemeinsamen Einzug in die Kirche.
Eine bis zwei Stationen des „Christus, das Licht“ finden außerhalb der Kirche statt! Damit wird eine theologische Aussage getroffen über den Ort des Wirkens Christi.
Ein Wort zur Kultsprache: Ich bin grundsätzlich nicht gegen die Verwendung des Deutschen im Kultus als Hinführung zur wahren lateinischen Liturgie. An manchen Stellen spannt es dann aber doch ziemlich: Die Übersetzung von „Lumen Christi“ mit „Christus, das Licht“ geht gar nicht!
Das klingt wie: „Bernd, das Brot.“
Bei einer richtigen Übersetzung muß auf Klang, Vokale, Konsonanten, Rhythmus, Metrum geachtet werden! Die deutsche Liturgiekommission weiß das offensichtlich nicht.
Manche Priester spüren daß das nicht geht, und sagen „Lumen Christi“, obwohl die Verwendung des Lateinischen ja quasi verboten ist.

Exsultet und die Praefatio heute - sinnentleert

Der Diakon stellt nun in der neuen Ostervigil die Osterkerze ab.
Nach Segensworten singt er das Exsultet und die Praefatio.
Beide Gesänge sind tridentinische Weihegesänge des Sinnbilds des Auferstehungsleibes Christi, der Osterkerze – wie wir vorne gesehen haben. Für sein Licht, das Erdkreis und die Mutter Kirche erleuchtet, für das Anfügen der fünf Weihrauchkörner, für das Entzünden der Osterkerze, für das Verbreiten des Lichts der Osterkerze (ewiges Licht, Altarkerzen), für die Verkündung, daß Christus der wahre Licht-Bringer, Lucifer, im All und im Edkreis ist.
Das wurde im heutigen Ritus aber alles außerhalb der Kirche erledigt, bis auf das Letzte.
Es gibt also keinen liturgischen Grund mehr die Weihegesänge der Osterkerze (benedictio cerei steht im Missale romanum 1890 bis 1949 über dem Esxultet und der Praefatio!) zu singen.
Sie sind aber so schön!
Und die alten Katholiken haben sie liebgewonnen!
Und deshalb werden sie auch in der neuen Ostervigil weitergesungen.
Nicht weil sie noch einen liturgischen Sinn hätten. Sie sind halt schöne Relikte, wir brauchen sie nicht mehr, aber man behält sie halt wegen der sentimentalen Gläubigen.
Und deshalb singt man heute weiterhin Exsultet und Praefation- völlig sinnentleert. Halt einfach fromme Gesänge, die wir liebgewonnen haben.
Und: Das verdeckt dann auch die ungeheuere Kalamität, in die die Neuschreiber die Liturgie der Ostervigil heute geführt haben: dann denken die Leute, das Wesentliche wurde ja beibehalten.
Bestand in den ersten Jahrzehnten nach der Einführung der neuen Ostervigil noch ein großer Respekt vor dem Exsultet und der Praefatio, so konnten moderne Liturgiewissenschaftler in letzter Zeit nicht einmal davon ihre Hände weglassen: Sie begannen auch hier den Wortlaut zu verändern: Zu Beginn der Praefatio strichen sie z. Bsp. die violett gedruckten Worte weg. Vorweggenommen: es trifft mal wieder die Trinität:

„Cérei huius laudem implére perfíciat.
Per Dominum nostrum Jesum Christum, Fílium suum:
qui cum eo vivit et regnat
in unitáte Spíritus Sancti Deus:

Per omnia sǽcula sæculórum.
R. Amen.
V. Dóminus vobíscum.
R. Et cum Spíritu tuo.


V. Sursum corda.
R. Habémus ad Dóminum.
V. Grátias agámus Dómino Deo nostro.
R. Dignum et justum est.
Vere dignum et justum est … »

Und schließlich schlugen sie dann doch noch richtig zu und erfanden eine neue Kurzfassung für das Exsultet und die Praefatio, wo wir dann radikale Kürzungen erleben dürfen wie auch neue Textstellen, die die Experten dann doch auch gerne selber schreiben wollten. Lesevariante B. Kürzere Form des Osterlobes
(Ich sage ironisch dazu: Die Lesevariante C steht noch aus. Lesevariante D als völlige Neuerfindung ist in Vorbereitung; Professor Gschachtelhuber aus Trier schreibt sie gerade mit seinen Studenten in einem Workshop im Sommercamp, wo auch viel gelacht wird. – Pardon, aber ohne Humor ist die Abstrusität des Ganzen gar nicht mehr auszuhalten.)

Ironischerweise gibt die heutige Liturgie der Kerzenweihe am Ende der Kerzenweihe die Anweisung:
„Alle löschen die Kerzen aus und setzen sich.“ Ein starkes Zeichen.

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Mein Gesamtfazit: Die heutige neue Osterliturgie ist eine Fehlkonstruktion. Eine bewußte Fehlkonstruktion, um die wahre Ostervigil, den Sabbato Sancto, zu zerstören.

An allen Ecken und Enden spricht sie gegen die katholische Glaubenslehre und deren liturgischen Grundsätze. In dieser Untersuchung haben wir im Detail nachvollzogen, daß sie als Zerstörungswerk an der wahren Liturgie der Ostervigil zielgerichtet ausformuliert wurde.

Wir müssen immer im Bewußtsein haben, daß der Schöpfer der neuen katholischen Liturgie, Annibale Bugnini, mit der Ostervigil ab 1948 sein Debut gab, als noch keine Vorgaben von Vatikan II in Sicht waren. Sie wurde ab 1951 experimentell eingeführt und in den Folgejahren bis 1955 an keiner wesentlichen Stelle mehr verändert. Nach 1956 bis 1965 gab es ebenfalls nur unwesentliche Änderungen: mal stand die Osterkerze rechts, mal in der Mitte. Als dann ab 1964 die Gesamtliturgie einer Neuschaffung unterzogen wurde, hatte Bugnini die heilige Woche als schon erledigt abgehakt, als er die 40 Coetus bildete und diesen Abeitsgruppen ihre neu zu schreibenen Bereiche der Liturgie zuwies. Und sie ging in der Form von 1951 durch die Jahrzehnte im Wesentlichen unverändert bis zu uns heute. Quasi als Novus Ordo, was sie ja auch ist. Aber Novus Ordo von 1948.

Annibale Bugnini hatte als Leiter des Neuschreibens der Liturgie von 1948 bis 1975 einen langjährigen Mitarbeiter, P. Carlo Braga; seine rechte Hand. Ab 1961 offizielles Mitglied der Liturgiekommission. Die Änderung der Karsamtags-Liturgie sah Braga als “den Kopf des Rammbocks, der die Festung unserer bislang statischen Liturgie zerschmetterte“. Ich stelle dazu die Frage: Wer gibt der LiturgieKommission das Recht, unsere heilige tridentinische Liiturgie mit einem Rammbock aufzusprengen und zu zerschlagen? In wessen Auftrag tun sie das?
Und Kardinal Ferdinando Antonelli stellte 1956 fest: „Es ist der wichtigste Akt in der Geschichte der Liturgie von Pius V. bis heute.“

Triangel mit drei Kerzen: tridentinisch

Ich gebe beiden mit der Gesamtbewertung Recht - mache aber eine Anfügung: Der vernichtendste Schlag gegen die gesamte tridentinische Liturgie wurde 1945 von Pius XII. ausgeführt, als er die neue Psalmenübersetzung einführte, die auf einem teilweise veränderten Latein basierte. Das war der wahre Rammbock. Genau zum Kriegsende. Das neue Pius-Brevier wurde verfasst und veröffentlicht. Alle Gesangsbücher und liturgischen Bücher wurden wertlos, weil sie nach dem neuen Latein umgeschrieben werden mußten. Ich selber besitze noch das Pius-Brevier.
Das ist natülich der ultimative Todesstoß, wenn man der gesamten römischen Liturgie gegenüber erklärt, sie müsse ein anderes Latein verwenden.
Wobei wir wissen, daß sich der Rammbock Pius' XII. nicht durchsetzen konnte - die Zerstörung wäre zu total gewesen und Johannes XXIII hat ihn zurückgezogen.

Die Lösung: eine tridentinische Liturgie, an der die Anwesenden verstehend, bewußt und damit geistig aktiv teilnehmen können:

Solch eine offensichtliche zerstörerische Liturgie wie die der neuen Ostervigil muß man rasch korrigieren. Wobei: rasch, das geht nicht mehr. Sie besteht nun seit 72 Jahren. Also: So schnell wie möglich.
Aber wie?
Allein die hier durchgeführte Untersuchung der Osterliturgie hat gezeigt, daß die seit so vielen Jahrhunderten geltende tridentinische Liturgie diejenige ist, die die katholische Glaubenslehre zur Auferstehung Christi inhaltlich wahr und in richtiger liturgischer Form zum Ausdruck bringt.

Die Kirche muß angesichts der dargestellten Sachlage unverzüglich zurückkehren zur tridentinischen Osterfeier des Karsamstags. Dies muß jedoch so geschehen, daß die Anwesenden verstehend, bewußt und damit geistig aktiv teilnehmen können. Es ist also tatsächlich eine Reform der traditionellen Weise, in der die Osterfeier des Karsamstags gehalten wurde, nötig!
Es wäre keine Lösung, wenn die Teilnehmer an der Ostervigil nun die tridentinische Ostervigil erhalten und drei Stunden lang kein Wort der lateinischen Liturgie verstehen! Es war tatsächlich eine Reform nötig: Das verstehende, bewußte und damit geistig aktive Teilnehmen muß den Anwesenden ermöglicht werden! Das ist die wahre Reform, die ansteht.

Diese Erkenntnis hatten von 1840 bis 1920 bereits Dom Guéranger aus Solesmes, Georg Michael Pachtler, Priester der Diözese Rottenburg am Neckar, Anselm Schott, Priester der Diözese Rottenburg am Neckar mit seinen späteren Mitbrüdern Beurons wie Martin Schaller, OSB, Beuron, und etliche mehr.
Sie haben uns die Wege gezeigt, die wir gehen müssen.
Sie haben die gesamten nötigen liturgischen Bücher für uns vorbereitet. Ihre Arbeit wurde seit Papst Pius X. von allen Päpsten gebilligt und gutgeheißen.

Bisher gelang es leider mächtigen Gegnern des wahren Fortlebens der katholischen Kirche ihre Stimmen zu unterdrücken und das Schiff der Kirche in die heutige Katastrophe zu dirigieren.

Damit die Kirche wieder auf rechten Kurs kommt, muß in ihr die rechte Liturgie wieder belebt werden, die tridentinische. Aber verstehend muß sie erlebt werden!


Wir müssen wieder nach 1854 gehen und Georg Michael Pachtlers Liturgie der Heiligen Woche und der Oster-Woche“, die „Liturgia Hebdomadis Sanctae et Pascalis“ studieren, beten, in der Liturgie benutzen: lateinisch- deutsch, mit Erklärungen. Priester, Bischöfe, der Papst, Gläubige müssen mit diesem Buch in der Hand erleben, was diese zwei Wochen tatsächlich liturgisch sind.

Und wir müssen wieder nach Beuron gehen ins Jahr 1921, wie die Nachfolger Anselm Schotts nicht nur sein Missale romanum und sein Brevier, sondern auch durch Martin Schaller, OSB, Erzabtei Beuron, „Die Liturgie der Karwoche veröffentlichten: lateinisch-deutsch, mit hervorragenden Erklärungen, die den ganzen spirituellen Reichtum Dom Guérangers und Anselm Schotts in sich tragen!

Die tridentinische Ostervigil muß wieder gefeiert werden!

In einzelnen Gemeinden und Klöstern, in den traditionalistischen Priesterbruderschaften...


Die lateinisch-deutsche tridentinische Liturgie wurde und wird bekämpft und ausgelöscht

Ich bin mir bewußt: die Feinde der Kirche sind mächtig und sie leiten die Kirche, spätestens seit 1939 ganz oben. Und auch ganze Orden sind abgefallen.

Glaubt denn jemand, daß es Zufall ist, daß es im Internet keine Fotos von Anselm Schott und Georg Michael Pachtler gibt? (Ich meine: legal verfügbare) Oder von Pius Biehlmeyer oder Martin Schaller?

Glaubt denn jemand, daß es Zufall ist, daß heute niemand erfahren kann, welche liturgischen Werke Anselm Schott und seine Beuroner Mitbrüder veröffentlicht haben? Wer kannte die zwei Werke oben vor meinen Artikeln? Wer wußte, daß Anselm Schott noch zu Lebzeiten ein lateinisch-deutsches Brevier herausbrachte?
Wer wußte, daß Pius Bihlmeyer, OSB, Erzabtei Beuron, 1931 vor seinem Tod ein Werk aus Anselm Schotts Schaffen heraus veröffentlichte, das als drittes zu erwähnen ist, wenn die heiligen Tage der Karwoche besprochen werden:

"Der Karwochen-Schott - Der Gottesdienst der drei höchsten Tage der Karwoche", 1931, Pius Biehlmeyer

Sämtliche Texte der Liturgie, Lateinisch-deutsch; mit Erklärungen.
Eine konsequenter Dritter im Bunde: Er stellt das Triduum vor: hl. Donnerstag, hl. Freitag und Karsamstag.

Karwochen-Schott

Als hätten sie eine gemeinsame Redaktionsbesprechung gehabt, wo vereinbart wurde:
Michael Pachtler, du erstellst die lateinisch-deutsche Darstellung aller Offizien der Karwoche + der Osterwoche.
Anselm Schott, Martin Schaller, du erstellst die lateinisch-deutsche Darstellung aller Offizien der Karwoche und bringst dafür etwas ausführlichere Erläuterungen.
Pius Bihlmeyer, du erstellst die lateinisch-deutsche Darstellung des Triduum der Karwoche und bringst ausführliche Erläuterungen.

Das Schott-Meßbuch

Wer wußte, daß wir bei Anselm Schotts Meßbüchern (neben anderen Unterteilungen, wie die für Kinder etc) drei Meßbücher unterscheiden müssen: "Das vollständige Römische Meßbuch" (der Schott Nr.1), "Das Meßbuch der heiligen Kirche" (der Schott Nr.2) und "Der Volks-Schott" (der Schott Nr.4)? Wobei die Zielgruppe des "Volks-Schott" heute der Zielgruppe des "Volks-Missale" Ramms entsprechen dürfte. Deshalb wohl der ähnliche Name: "Der Volks-Schott". "Das Meßbuch für jedermann" stand damals auf dem Titel.
Deshalb, wenn ich die Diskussionen höre, ob der "Ramm", das "Volksmissale", der neue Schott sei, dann sage ich: Ja, und zwar von der Zielgruppe her der "Volks-Schott" (der Schott Nr.4).

Dieses Unwissen ist bewußt erzeugt, von den Führern der Kirche: Diese gesamte von Pachtler und Beuron ausgehende liturgische Bewegung sollte verschwinden, ihre Führer vergessen werden und deren Werke wurden soweit möglich abverkauft und eingestampft.

Die Zukunft der Kirche sollte nicht in der tridentinischen Liturgie liegen, die die Teilnehmer verstehend mitbeten.
Diese liturgische Bewegung Anselm Schotts und seiner Beuroner Mitbrüder hatte die wahre Lösung des liturgischen Problems geschaffen. (Es gibt verschiedenste Strömungen, die alle den gleichen Namen "liturgische Bewegung" verwenden)

Die Kirche sollte vielmehr in die Zerstörung all ihrer liturgischen Texte, des Missale romanum, des Breviers, der Gesangbücher, des Pontifikale romanums, des Rituale romanums etc geführt werden, wie sie dann Annibale Bugnini von 1948 bis 1975 bravourös realisiert hat. Und nur noch Reststücke sollten die tridentinische Liturgie erahnen lassen - oft in einer bewußten Zweideutigkeit. Wie eine zerstörte Stadt nach einem Bombenangriff, wo nur noch gelegentliche Ruinen die Tempel erahnen lassen, die hier früher standen.

Deshalb mache ich mir keine Illusionen: Die Wiedereinführung des Tridentinischen wird im Streit mit Kirchen- und Ordensleitungen stattfinden müssen.

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Zwei Worte von großen spirituellen Persönlichkeiten möchte ich einem solchen Bestreben mit auf den Weg geben:

„Möge das Gebetbuch der Kirche immer mehr nach dem Wunsche Pius‘ X. das Gebetbuch der Gläubigen werden.“ Beuron, am Fronleichnamsfeste 1921, P. Pius Bihlmeyer O.S.B. Vorwort zum Schott-Messbuch 1921

Pius XI, by Nicola Perscheid

Und als zweites die Worte von Papst Pius XI. anläßlich einer Privataudienz, die er P.B.Capelle gewährte: „Die Kirche akzeptiert die verschiedensten Arten zu beten, auch wenn ihnen noch manches gebricht und sie sehr unvollkommen sind, weil sie Mitleid mit den Schwächen der Armen hat. Aber wenn man erfahren möchte, was sie unter Gebet versteht, dann ist das etwas anderes: Das findet man in der Liturgie. Man muß es der heiligen Kirche nachtun: und nicht verbieten, was sie erlaubt als Gebet anzunehmen.
Aber man muß danach streben, nach und nach die Gläubigen zu erheben und sie zu lehren zu beten wie sie. Die Liturgie ist etwas sehr Großes. Es ist das wichtigste Organ des Magisteriums (Lehramtes) der Kirche.“


Triangel mit drei Kerzen: tridentinisch

„Die Liturgie ist etwas sehr Großes.“

Papst Pius XI. spricht natürlich von der tridentinischen Liturgie.

Triangel

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Gerne lese ich private Kommentare im Chat und beantworte Fragen

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Hier finden Sie die Darstellung der tridentinischen Osterfeier des Karsamstags

Die wahre Osterfeier des Karsamstags

Und die wahre tridentinische Osterkerze

[i] Und was ist, wenn die Priester dieses Schneideritual gar nicht ausführen, sondern sich schon eine fertige Osterkerze mit Kreuz- und Nagelattrappe kaufen? – Meine Antwort: Nun, dann mogeln sie sich irgendwie durch. Aber sie werden die Worte des Ritus doch sprechen, manche Schnitte doch ansetzen oder zumindest andeuten; das Messer in der Hand halten- auch wenn sie es Griffel nennen. Und die WeihrauchwachsNägel werden sie auf jeden Fall in den Corpus der Osterkerze schlagen oder kräftig reindrücken und werden das „einsetzen“ nennen. Es ändert im Hauptteil nichts.