Die Zeit nach Erscheinung bildet eine Überleitung vom Weihnachtsfestkreis zum Osterfestkreis. Dies wird vor allem in den Evangelien dieser Sonntage deutlich. Am 1. Sonntag das Evangelium vom zwölfjährigen Jesus im Tempel, am 2. das erste Wunder bei der Hochzeit zu Kanaa, am 3. die Heilung eines Aussätzigen usw. Die Texte sind durchaus noch weihnachtlich, wenn z. B. im Introtius zur Anbetung des Christkönigs in der Krippe aufgerufen wird. Desweiteren ist es im überlieferten Ritus so, dass die Zahl der Sonntage nach Erscheinung, je nach dem Ostertermin variiert. Die Sonntage nach Erscheinung die "übrigbleiben" müssen dann nach dem 23. Sonntag nach Pfingsten eingeschaltet werden. Man spricht dann z. B. vom 5. nachgeholten Sonntag nach Erscheinung.

Ich hab gerade mal selbst in meinem alten Messbuch nachgeschaut: Die Mess-Texte nach dem morgigen Sonntag sind ja wirklich nicht weihnachtlicher als sonst im Jahreskreis. (Die Hochzeit zu Kana als erstes Wunder gibt's ja auch im NOM am Anfang des Jahreskreises.) Also versteh ich nicht, warum ich immer die Klage darüber höre, dass die Weihnachtszeit nach dem II. Vat. Konzil verkürzt wurde, wenn früher davon auch nichts zu merken war! Das sind ja dann nur Begriffe, und die sind nach der Liturgiereform klarer!

"III. Die Zeit nach Erscheinung (Farbe: grün)
(1). bzw. 2. Sonntag nach Erscheinung bis Samstag vor Septuagesima."

Ich wusste gar nicht, dass nach Epiphanie in der alten Liturgie grüne Gewänder getragen wurden, obwohl die Zeit bis Mariä Lichtmess zur Weihnachtszeit gezählt wurde. Woran konnte man da in der Messe noch die Weihnachtszeit erkennen? Waren die Texte irgendwie "weihnachtlich"? Denn ansonsten verstehe ich jetzt besser, warum man bei der Liturgiereform die Weihnachtszeit am morgigen Sonntag nach Epiphanie enden ließ, wenn es eh nur noch nominell Weihnachtszeit war ...

Die Krippe steht übrigens in allen Kirchen, die ich kenne, bis 2. Februar. Aber ich lebe ja anscheinend eh im liturgischen Paradies, bei den ganzen Abschaffungen, die mir da von Euch berichtet werden ...

Für alle die's interessiert:

DIE EINTEILUNG DES KIRCHENJAHRES NACH DEM VORKONZILIAREN KALENDER:

DER WEIHNACHTSFESTKREIS:
I. Die Adventszeit (Farbe: violett)
1. Adventsonntag - 24. Dezember einschließlich.
II. Die eigentliche Weihnachtszeit (Farbe: weiß)
25. Dezember bis 13. Dezember einschließlich.
III. Die Zeit nach Erscheinung (Farbe: grün)
(1). bzw. 2. Sonntag nach Erscheinung bis Samstag vor Septuagesima.

DER OSTERFESTKREIS:
I. Die Vorfastenzeit (Farbe: violett)
Sonntag Septuagesima (3. Sonntag vor dem Aschermittwoch) bis Dienstag nach dem Sonntag Quinquagesima.
II. Die Fastenzeit (Farbe: violett)
Vom Aschermittwoch bis zum Samstag nach dem Sonntag Laetare.
III. Die Passionszeit (Farbe: violett)
Vom Passionssonntag (Judica) bis zum Karfreitag einschließlich.
IV. Die Osterzeit oder die Eigentliche Festzeit (Farbe: weiß)
Vom Karsamstag bis zum Quatember-Samstag in der Pfingstwoche einschließlich.

DIE ZEIT NACH PFINGSTEN (Farbe grün):
Vom Dreifaltigkeitssonntag bis zum Samstag nach dem Letzten (24.) Sonntag nach Pfingsten einschließlich.

@ursula:

Ja, schade...

Wunderschöne Bilder der Heiligen Familie! Danke!

In meinem Direktorium steht: Sonntag nach Erscheinung des Herrn: TAUFE JESU

11.1. Fest der heiligen Familie

17.00 Uhr Hl. Amt mit Predigt in St. Emmeram (Regensburg)