Zitat: "... Auch die Sündenvergebung sei bereits prinzipiell durch den Tod Jesu bewirkt und wird laut Ebner gemäß den Evangelien von den Glaubenden einander zugesprochen. ..." Konzil zu Trient; Vierzehnte Sitzung; "Über das Sakrament der Buße"; Can. 12: "Wenn jemand sagt, die ganze Strafe werde zugleich mit der Schuld von Gott immer nachgelassen, und die Genugthuung der Büßer sei nichts anderes als der Glaube, vermöge dessen sie annehmen, daß Christus für sie genug gethan habe: der sei ausgeschlossen."
Der emeritierte Bonner Exeget Martin Ebner sieht im Neuen Testament keine Grundlage für das Priestertum in seiner heutigen Form. Im Interview mit den Österreichischen Kirchenzeitungen betonte der Theologe am Wochenende, dass der Befund der Bibel eindeutig sei: "Für christliche Gemeinden sind Priester nicht vorgesehen. Und zwar nicht deshalb, weil es keine gegeben hätte", so der Theologe. Zwar seien auch viele Tempelpriester christusgläubig geworden, sie erhielten jedoch keine besonderen Funktionen in den Gemeinden, "und zwar aus prinzipiellen Gründen", erläutert Ebner: "Denn verschiedene Schriften des Neuen Testaments entwickeln eine Gemeindetheologie, die alles, was zur Zeit Jesu streng an die priesterlichen Opferriten im Tempel gebunden war, in die Hände der Getauften legt." Wer der Eucharistie vorstehen solle, werde im Neuen Testament nicht thematisiert. Wichtig sei jedoch, dass alle das Gleiche bekommen und sich gleichwertig behandelt fühlen. Auch die Sündenvergebung sei bereits …