3
4
1
2
Erzbischof Dr. Conrad Gröber: Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus (Kapitel 6) Kapitel 6: "Vor dem Hohenpriester Annas" (S. 56-66) ____________________ "Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus im …Mehr
Erzbischof Dr. Conrad Gröber: Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus (Kapitel 6)

Kapitel 6: "Vor dem Hohenpriester Annas" (S. 56-66)
____________________
"Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus im Lichte der vier heiligen Evangelien und der neutestamentlichen Zeitgeschichte" Freiburg : Herder, 1946.

---> Gesamttext hier: Album <---
Waagerl teilt das
Erzbischof Dr. Conrad Gröber: "Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus im Lichte der vier heiligen Evangelien.
In 23 KapitelnMehr
Erzbischof Dr. Conrad Gröber: "Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus im Lichte der vier heiligen Evangelien.

In 23 Kapiteln
marthe2010
Kapitel 6: "Vor dem Hohenpriester Annas"
____________________________________
Zitat:
"Jetzt, ohne den Meister, waren sie [die Apostel] wie eine Herde ohne Hirten, in die der Wolf blutgierig einbricht und sie in wilder Angst nach allen Himmelsrichtungen versprengt, ganz so, wie es der Prophet Zacharias vorausgesagt: 'Den Hirten schlage! Alsdann zerstieben auch die Schafe (13, 7)'.
[...]
Der tiefere …Mehr
Kapitel 6: "Vor dem Hohenpriester Annas"
____________________________________
Zitat:

"Jetzt, ohne den Meister, waren sie [die Apostel] wie eine Herde ohne Hirten, in die der Wolf blutgierig einbricht und sie in wilder Angst nach allen Himmelsrichtungen versprengt, ganz so, wie es der Prophet Zacharias vorausgesagt: 'Den Hirten schlage! Alsdann zerstieben auch die Schafe (13, 7)'.

[...]

Der tiefere Grund für ihre Flucht lag [...] wohl darin, dass sie in ihrem Meister immer noch, trotz oftmals wiederholter Belehrung, nur eine irdische Größe erblickten, der sie nachfolgten und dienten, um selber irdisch groß und beglückt zu werden (Mark. 9, 33).
Ihr Glaube an seine Gottheit war noch so [...] unbegreiflich für ihren Verstand, dass sie, trotz einzelner leuchtender Bekenntnisse, in dem so gesellschaftlich, ja so freundschaftlich mit ihnen lebenden Meister doch nur eine von Gott gesandte und gottmächtige, aber menschliche Persönlichkeit verehrten, was auch ganz dem herkömmlichen jüdischen Messiasbild entsprach. Auch ihr Gottesreich lag auf der Erde und nicht in ihnen selbst, noch jenseits der Grenzen von Galiläa und Judäa. Darum auch ihr mehrfacher kindischer Rangstreit [...], sogar in unmittelbarem Anschluss an ihre erste heilige Kommunion. Darum weiter ihr fehlendes Verständnis für die Botschaft vom Kreuz und der kommenden Verfolgung und nur das halbe Ohr und Herz für die wunderbare geistige Abschiedsrede des Herrn, fr den tiefsten Sinn der Fusswaschung [...] und das sakramentale und neupriesterliche Erleben des letzten Abendmahles. Jedenfalls war es keine Speise, die sie zu furchtlosen 'Löwen' machte. Das 'sacramentum', um es scholastisch auszudrücken, dieses heiligen Brotes und Trankes ging zwar in sie über, nicht aber die 'res und virtus sacramenti'. Oder sie kamen bei der Plötzlichkeit des Umschwungs und bei der mangelnden inneren Verfassung nach außen nicht zur Entfaltung und Geltung, ehe sie den vorausgesagten Heiligen Geist empfingen. Das geweissagte Ärgernis, das sie am Meister nehmen werden (Matth. 26, 31), war nun da. Welch ein Wirrwarr herrschte jetzt in ihnen!"