Leo XIII.: Ein Papst der „Neuerungen“
Leo XIII.: Ein Papst der „Neuerungen“
Zugegebenermaßen, diese Kursänderung kam nicht ganz freiwillig. Leo XIII. folgte 1878 auf Papst Pius IX., der 1870 des Kirchenstaates verlustig ging, als die italienischen Bersaglieri unter der Führung von General Raffaele Cadorna mit der berühmten „Bresche in der Porta Pia“ die päpstlichen Streitkräfte besiegten, Rom einnahmen und so die Einigung Italiens möglich machten. Seitdem war der Papst ein „Gefangener im Vatikan“, sein Status unklar und seine Unversehrtheit bzw. Rückkehr bei einem Verlassen des Vatikans nicht garantiert.
Auf Papst Pius IX., der mit 31 Jahren, 7 Monaten und 23 Jahren das bislang längste Pontifikat der Geschichte innehatte, folgte am 20. Februar 1978 Vincenzo Gioacchino Raffaele Luigi Pecci, der den Namen Leo XIII. wählte. Auch er konnte den Vatikan nicht verlassen, die „Römische Frage“ sollte noch bis zu den Lateranverträgen von 1929 ungelöst bleiben. Doch anders als sein Vorgänger, der in der fragilen Situation des neuen …