Das uralte Josefsgebet betbar gemacht

Ich habe hier das vom Sperrküken Tina 13 verbreitete Holpergebet kritisiert und stark verbessert. Damit man dieses nun betbar gemachte Gebet nicht nur auf meiner Seite hier als 9. Gebet unter der Überschrift "Heil'ger Josef, blick vom Himmel (sehr altes Gebet)" finden kann, schreibe ich es im Folgenden nieder. Sollte jemand eine Holperei oder einen Fehler oder sonst eine Verbesserung finden, kann man es mir in den Kommentaren melden, denn ich sperre niemanden, will ja meine Fehler nicht hüten:

1. Heil'ger Josef, blick vom Himmel
auf dein armes Pflegekind,
dass im schnöden Weltgetümmel
ich die wahre Brücke find'.

Möcht' so gerne heilig werden,
doch du kennst mein böses Herz,
siehst, wie Kämpfe und Beschwerden
mir bereiten manchen Schmerz.

Heut' erwähl' ich dich zum Vater
und zum Lehrer, Führer, Freund,
denn, du Heil'ger, bist ein Rater,
der es redlich mit mir meint.

O Sankt Josef, meine Seele
ist gar arm und elend dran,
sieh doch, wie ich täglich fehle,
so nicht vorwärts kommen kann.

Viele, viele fromme Seelen
sagen, dass, wer dich verehrt,
sicher darauf könne zählen,
dass ihm alles wird gewährt.

6. Darum lass mich heute eilen,
an dein väterliches Herz,
um Dir treulich mitzuteilen,
bester Vater, meinen Schmerz.

Du, ein Vorbild frommer Einfalt,
Zimmermann von Nazareth,
tue meinem Stolze Einhalt.
Sieh, wie meine Seele fleht.

Möcht' die Demut von dir lernen,
Demut, Einfalt, Kindessinn,
möcht' mich nicht von Dir entfernen,
doch die Selbstsucht reißt mich hin.

Möchte gerne beten lernen,
beten nach des Heilands Sinn.
Möcht' vom Tode mich entfernen,
streben nur nach oben hin.

Doch mein Herz ist gar so flüchtig,
weilt bald hier und ruht bald dort,
weiß jedoch, dass alles richtig,
wenn der Herr allein sein Hort.

11. Komm, o heil'ger Pflegevater,
höre mitleidsvoll mich an,
sei mir doch ein treuer Rater
auf des Himmels steiler Bahn.

Lass mich von Dir beten lernen,
beten ohne Unterlass,
mich vom Heiland nie entfernen
und ihn lieben ohne Maß.

Ja, die heil'ge Gottesliebe,
die so ganz dein Herz durchglüht,
heilige auch meine Triebe,
meine Seele, mein Gemüt.

Gott allein sei meine Freude,
Gott allein sei all mein Glück,
Gott allein im Schmerz, im Leide,
Gott in jedem Augenblick.

Und die Liebe zu dem höchsten
heil'gen Vater üb' ich gern.
O, sie war in Dir am regsten,
denn Du lerntest sie vom Herrn,

16. sahst sie in Maria glühen,
deiner reinen heil'gen Braut.
O, wie mächtig müsst' es ziehen,
wenn man solches Beispiel schaut.

Drum, Sankt Josef, bittend knieet
jetzt dein Pflegekind vor dir:
Von der Lieb', die in dir glühet,
sende heut' ein Fünklein mir,

dass ich alle Menschen liebe,
weil der Herr sie innig liebt,
dass ich keinen je betrübe,
weil mein Gott sonst wird betrübt.

Lass es mich doch niemals wagen,
irgendeinem weh zu tun.
Was würd' da mein Heiland sagen,
könnt' den Zorn er lassen ruhn?

Nein, kein Wörtchen, kein Gedanke
stör' den seligen Verein.
Dieser Vorsatz niemals wanke.
Lass uns gute Kinder sein.

21. Aller Tugend schönste Zierde,
heil'ge Reinheit, schmückte dich.
Ach, mit heißester Begierde
sehnet meine Seele sich,

diese Tugend zu empfangen,
die du, bester Vater mein,
mögest mir vom Herrn erlangen;
möcht' ja leben keusch und rein.

Heil'ger Josef, schau vom Himmel,
auf dein Kind, das dir vertraut,
reiß mich los vom Weltgetümmel,
wo man nichts als Sünde schaut.

Heilig, heilig möcht' ich werden,
sprich für mich ein wirksam' Wort.
O Sankt Josef, sei auf Erden
stets mein Vater und mein Hort.

Endlich dann, in jener Stunde,
wo mein Leben neiget sich,
Vater, lass aus Deinem Munde,
Trostesworte hören mich.

26. Komm mit Jesus und Maria
in der letzten größten Not.
Sei mit Jesus und Maria,
Hilfe mir und Trost im Tod.