Heilwasser
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Glaube ist mehr als nur glauben

Glaube ist mehr als nur glauben

Diese Überschrift ist ein bisschen provokant gewählt, denn
ob das Wort in substantivischem oder verbalem Gebrauch
vor uns liegt, macht eigentlich keinen Unterschied, doch man
erahnt, was damit gemeint ist. Viele meinen nämlich, der
Glaube beziehe sich nur auf eine aktive Annahme, dass Gott
existiere, also auf einen einmaligen Annahmeakt. Und so fragen
sie „bist du gläubig?“, wie wenn es schon alles wäre, dass
man an ein übernatürliches Wesen glaubt. Das tun viele auf
ganz unterschiedliche Weise. Das unterscheidet sich nicht
besonders von jemandem, der sagt: ich glaube, morgen kriegen
wir schönes Wetter.

Entscheidend beim Glauben ist, an welchen Gott ich glaube,
denn es gibt auch Götzen und manche denken an Gott vielleicht
nur, wenn sie ans Wetter denken.

Der einzige, wahre Gott kann nur derjenige sein, der sich
selbst offenbart hat und da gibt es tatsächlich nur Einen:
den Dreifaltigen Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen
Geist: Ein Gott in drei Personen. Er ist derselbe, den die
Juden im AT unter weniger Wissen bereits verehrt haben.
Alle anderen Bekenntnisse sind menschliche Erfindungen,
keine göttliche Offenbarung.

Und wenn man den Dreifaltigen Gott erkannt und angenommen
hat, ist das erst der Anfang des Glaubens. Es ist nur der erste
Annahmeakt, aus dem die Glaubenshaltung folgt. Der Glaube
will nämlich gelebt werden, der Glaube ist eine christliche
Lebenseinstellung, welche alle Bereiche des täglichen Lebens
durchdringt, ohne Ausnahme. Diese Haltung besteht im We-
sentlichen aus Glaube, Hoffnung und Liebe, denn Gott ist
die Liebe, siehe Jesu neues Liebesgebot, in dem alles ent-
halten ist: Liebt einander, wie Ich euch geliebt habe. Hier
ist die Tatsache und das Wie des Liebens angesprochen. So
ist es auch im Glauben: Annahme und das Wie der Umsetzung.

Glaube bedeutet konkret, dass man in jeder Situation, selbst
dann, wenn es mal schwierig wird, vollkommen auf den
Himmlischen Vater vertraut, weil man davon tief innerlich
überzeugt ist, dass er alles, was geschieht, nur zu unserem
Besten fügt. Und wenn das Kreuz kommt und sogar drückt,
müssen wir unseren tiefen Glauben dadurch beweisen, dass
wir uns bewusst machen: Der Vater lädt uns nie mehr auf,
als wir tragen können. Das ist tatsächlich wahr. Theoretisch
könnte es zwar sein, dass wir den Eindruck haben, es sei
zuviel oder es gehe nicht mehr, doch selbst dann ist Er
da und vergisst uns nicht. Er prüft nur manchmal, wie weit
unser Glaube geht und dann wird Er uns alsbald aus der Not
helfen.

Der erste Glaubensakt ist wie ein Anker, den man am
Himmelstor festmacht. Alle weiteren Glaubensakte des
Lebens werden aber dadurch nicht überflüssig, sie müssen
immer wieder bewiesen werden, sonst könnte es passieren,
dass wir uns etwas vormachen und von der Täuschung
leiten lassen, dass wir irgendwo offiziell eingeschrieben sind
und somit schon alles paletti sei, so nach dem Motto,
der Glaube ist eingetütet, Haken drunter, nun bin ich
ein guter Christ. Nein, so nicht! Das wäre nur eine Art
Gutmenschentum: meinen gut zu sein und davon besonders
überzeugt sein. Das ist eher der Glaube an sich selbst und
seine angeblich so guten Werke.

Wahrer Glaube ist also: immer glauben, dass der
Allwissende Gott da ist, dass Er uns besser kennt als
wir selbst und daher alles zu unserem Besten fügt.
Beweisen wir unseren Glauben zu Ihm, indem wir
uns nie über seine Fügungen beschweren, denn das
wäre ein Mangel an Vertrauen.

Im Übrigen ist dies nicht so schwer, wie man am Anfang
denken könnte, denn man geht ja immer nur den nächsten
Schritt und den kriegt jeder hin. Zweifellos. Denn der Glaube
bietet so viele Überraschungen, die uns im Herzen erfreuen
und motivieren, weiter zu machen, denn wir wollen doch
wissen, was sich hinter der nächsten Tür wieder verbirgt.
Der Katholische Glaube ist ohne jegliche Übertreibung
mit einer unendlichen Reihe sich nacheinander öffnender
Türen vergleichbar und vor jeder Tür staunt man aufs Neue.

Glaubt und vertraut, denn JESUS ist gut.

Gesegneten Sonntag in der Oktav von Christi Himmelfahrt!

Pfingstnovene

Bild: Schönes Zeugnis.
Zweihundert
Heilwasser
Der erste Glaubensakt ist wie ein Anker, den man am
Himmelstor festmacht. 🤔
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