Engelsturz (22) : Luzifer mutmaßte, Adam sei das fleischgewordene Wort, geboren aus Eva
22.
Luzifer betrog sich selbst
Der Herr hatte ihm gleich im Anfang geoffenbart, dass das Göttliche Wort im reinsten Schoße Mariä Mensch werde, aber wann und wie verbarg Er ihm wie die Erschaffung Adams und die Bildung Evas. Luzifer sollte sofort seine Unwissenheit bezüglich des Geheimnisses und der Zeit der Menschwerdung empfinden. Da seine Wut und Wachsamkeit vorzüglich auf Christus und Maria gerichtet waren, mutmaßte er, Adam sei aus Eva geboren, sie sei seine Mutter, und Adam könnte das fleischgewordene Wort sein. Diese Ansicht verstärkte sich, als er jene göttliche Kraft verspürte, die ihn zurückhielt, sie zu töten. Seine Mutmaßung verlor sich nach und nach, als er Adam und Eva über das Gebot sprechen hörte, das Gott ihnen gegeben hatte. Er fing an, ihre Gespräche zu belauschen und ihre Anlagen auszuspähen.
Er umschlich sie wie ein hungriger Löwe, um durch ihre Neigungen, die er in ihnen erkannte, in sie einzudringen. Bevor er alles ausgekundschaftet hatte, schwankte er ständig zwischen dem Zorn gegen Christus und Maria und der Sorge, von ihnen überwunden zu werden. Am meisten jedoch fürchtete er die Schande, von der Himmelskönigin besiegt zu werden, da sie ja nur ein Geschöpf war und nicht Gott.
**********
Quelle:
Maria v. Agreda, Die Mystische Stadt Gottes
(aus dem 4bändigen gekürzten Werk)
Link:
Die Mystische Stadt Gottes, Maria von Ágreda (1602-1665) - Buchempfehlung mit höchsten Belobigungen
Luzifer betrog sich selbst
Der Herr hatte ihm gleich im Anfang geoffenbart, dass das Göttliche Wort im reinsten Schoße Mariä Mensch werde, aber wann und wie verbarg Er ihm wie die Erschaffung Adams und die Bildung Evas. Luzifer sollte sofort seine Unwissenheit bezüglich des Geheimnisses und der Zeit der Menschwerdung empfinden. Da seine Wut und Wachsamkeit vorzüglich auf Christus und Maria gerichtet waren, mutmaßte er, Adam sei aus Eva geboren, sie sei seine Mutter, und Adam könnte das fleischgewordene Wort sein. Diese Ansicht verstärkte sich, als er jene göttliche Kraft verspürte, die ihn zurückhielt, sie zu töten. Seine Mutmaßung verlor sich nach und nach, als er Adam und Eva über das Gebot sprechen hörte, das Gott ihnen gegeben hatte. Er fing an, ihre Gespräche zu belauschen und ihre Anlagen auszuspähen.
Er umschlich sie wie ein hungriger Löwe, um durch ihre Neigungen, die er in ihnen erkannte, in sie einzudringen. Bevor er alles ausgekundschaftet hatte, schwankte er ständig zwischen dem Zorn gegen Christus und Maria und der Sorge, von ihnen überwunden zu werden. Am meisten jedoch fürchtete er die Schande, von der Himmelskönigin besiegt zu werden, da sie ja nur ein Geschöpf war und nicht Gott.
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