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300 Jahre Revolution gegen das Übernatürliche

300 Jahre Revolution gegen das Übernatürliche

von Inge M. Thürkauf

Da der äußere Auslöser für die Gründung der MI genau genommen die Freimaurer

waren, welche 1917 in Rom auf provokative Weise ihren 200. Jahrestag feierten, scheint es angebracht, sich anlässlich des 100. Jahrestages der MI ein paar Gedanken zu machen

über jene, für die der Ritter der Immaculata in seinem Stoßgebet täglich betet.

Der Bruch des neuzeitlichen Menschen mit der Kirche

Im Leben Jesu gibt es ein augenfälliges Ereignis, das ein schrilles Licht auf die gegenwärtige Krise der Kirche wirft. Jesus, sanft und demütig von Herzen, jede Erniedrigung, Schmähung und jeden Schimpf geduldig ertragend, ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf bei der

Profanierung des Tempels durch die Geldwechsler und Taubenhändler. „Mein Haus soll ein Bethaus heißen, ihr aber macht es zu einer Räubehöhle (Mt 21, 13).“

Durch die Liturgiereform des II. Vatikanums wurden Zelebrationsformen ermöglicht,

die oft nichts mehr gemein haben mit der Opferhandlung der Heiligen Messe aller Zeiten und nicht selten „das Bethaus“ der Verunehrung preisgaben.

Wir müssen fünfhundert Jahre zurückgehen, ins Jahr 1517, um die Anfänge dieser heute sichtbar gewordenen Umwälzung der heiligen Handlungen zu erkennen, die ebenfalls der Beginn des sublimen Erlöschens der übernatürlichen Gnadenordnung einleitete. Mit der

Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther als Herausforderung zu einem Disput über die scholastische Theologie unter seinen Kollegen an der Universität in Wittenberg begann ein Drama, das mit dem Begriff Reformation in die Geschichte eingegangen ist.

Die neue von Luther verkündete evangelische Freiheit braucht die Kirche und ihre Sakramente nicht mehr. Der Papst wird von Luther als der Antichrist, als des Teufels

Sohn verspottet. Den Titel seiner Schrift gegen Rom nennt er: „Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet.“ Zusammen mit dem „weltlich Ding“, der Ehe, soll daher auch das Papsttum aufgelöst und das Priestertum durch das allgemeine Priestertum ersetzt werden. Mit

der Aufhebung dieser beiden Sakramente bedarf es auch keiner Sukzession in der Nachfolge der Apostel und selbstverständlich auch keiner Transsubstantiation, keiner Wandlung, keiner Eucharistie, es genügt das Abendmahl als Gedächtnis an den Tod Christi, daher keiner reale Gegenwart Christi im Tabernakel. Seit der Reformation brennt in den protestantischen Kirchen kein ewiges Licht mehr, das auf die Gegenwart des Herrn hinweisen würde.

Der Hass auf den Papst war letztlich Luthers Beweggrund, die heilige Messe zu bekämpfen: „Wenn es mir gelingt“, so meint er, „die Messe abzuschaffen, dann glaube ich, den Papst gänzlich besiegt zu haben.“

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Fällt der „sakrilegische und fluchwürdige Messgebrauch“

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, wie er die heiligen Handlungen nennt, dann muss alles stürzen.

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WA 10, 2, 220.

2 ebd.

Der Bruch des neuzeitlichen Menschen mit der Kirche, der im Jahre 1517 einsetzte, musste in folgerichtiger Weiterentwicklung den Bruch mit Christus als dem wahren Sohn Gottes herbeiführen, weil die Kirche in ihrem tiefsten Wesen der auf Erden mystisch fortlebende und fortwirkende Christus ist. Da die Reformation an Stelle des vom Geiste Gottes getragenen Lehramts die Bibel bestimmte, so setzte die Aufklärung als Folge davon an die Stelle

der Bibel die menschliche Vernunft als letzte Norm der Wahrheit. Aufklärung, Rationalismus, Deismus (Annahme Gottes aus Verstandesgründen, nicht als Offenbarung) nahmen schließlich konkrete Gestalt an in der weltanschaulichen Freimaurerei, die 1717 in London ins Leben trat. Sie feiert in diesem Jahr ihr 300. Jubiläum.

Die Ziele der Freimaurer

Im Jahre 1804 hat die führende Loge in Paris, der Grand-Orient de la France, den tieferen Grund ihrer Existenz erklärt: „Die Freimaurerei ist nicht irgendeine Weltanschauung oder eine geistige Richtung, die Freimaurerei ist die Religion der Zukunft. Alle Religionen, das Chris

-tentum, die verschiedenen christlichen Bekenntnisse, das Judentum, alles wird verschwinden, nunmehr wird die neue Religion der einen Menschheit das Freimaurertum sein, sie wird die Religion der zukünftigen Jahrhunderte und Jahrtausende sein.“1

Kein Geringerer als Graf Metternich (1773 – 1859) offenbart in seinen Briefen den lenkenden Einfluss der Hohen Venta auf sämtliche im 19. Jahrhundert agierenden revolutionären Bewegungen. Die Hohe Venta oder Alta Vendita war der oberste Zweig der italienischen

Freimaurerei, der Carbonari, und die Fortsetzung des Illuminatenordens. Der führende Kopf der Alta Vendita schrieb unter dem maurerischen Pseudonym Nubius und erklärte am 3. April 1844: „... um sicher zu stellen, dass ein Papst, wie wir ihn wünschen, auf den Thron kommt, gilt es ‚zunächst, eine Generation heranzubilden, die der von uns erträumten Regierung würdig ist.‘“ Es soll eine Revolution von oben stattfinden, eine Revolution in „Tiara und Cappa“, die im Namen des Gehorsams erfolgen muss:

„... Machen wir ... keine Märtyrer, sondern popularisieren wir das Laster in den Massen! Sie sollen es mit den fünf Sinnen einatmen, sie sollen es trinken, sie sollen sich damit

sättigen! ... Schafft lasterhafte Herzen und ihr werdet keine Katholiken mehr haben! Entfernt den Priester von der Arbeit, vom Altar und der Tugend, suchet geschickt sein Denken und seine Zeit anderweitig zu beschäftigen ... Das ist die Korruption im Großen, die wir unternommen haben, die Korruption des Volkes durch den Klerus und des Klerus durch uns, die Korruption, die uns eines Tages der Kirche das Grab schaufeln lassen wird.“

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Das Haupthindernis zur Durchführung dieser Pläne ist das Papsttum, daher ist das Endziel Voltaires und der Französischen Revolution: die Vernichtung des Katholizismus und sogar der christlichen Idee für immer ... „Das, was wir nötig haben,

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Udo von Württemberg in einem Vortrag inden 1950er Jahren (Kassette).


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Crétineau-Joly, Jacques, L‘Eglise Romaine enface de la Révolution, Paris 1859, Bd. II, S. 147f das, was wir suchen und erwarten müssen, wie die Juden den Messias erwarten, das ist ein Papst nach unseren Bedürfnissen ...“
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Am 15. Januar 1881 veröffentliche das Blatt „Le Journal de Genève“ eine Unterredung eines Pariser Korrespondenten mit einem Abgeordneten. Dieser sagte: „Was wir durchführen, ist die permanente Belagerung des römischen Katholizismus ... Wir wollen ihn zur Kapitulation zwingen oder zerbrechen.“

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Dies zeigt eines nur allzu deutlich: Die Feinde der Kirche haben die Axt an der Wurzel angesetzt, d. h. sie brachten den Glauben ins Wanken, in dem sie die katholische Kirche unterwanderten.


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1 ebd. S. 82–84.

2 „Die Verfinsterung der Kirche“, Durach 2004, S. 59

Marxismus und Freimaurerei

Dem italienischen Philosophen marxistischer Prägung und Mitbegründer der kommunistischen Partei Italiens, Antonio Gramsci, (1891 – 1937) war klar, daß im Westen die kommunistische Revolution am bestehenden bürgerlichen Wertekanon scheitern würde, daher setzte er auf Untergrabung und Zerstörung jener Werte, die eine bürgerliche Kultur aufrechterhielten, und das war für ihn das Christentum. Die Arbeiter seien für die

notwendige revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft nicht zu gewinnen, wenn sie weiterhin an ihrem katholischen Glauben festhalten, davon war er überzeugt. Dieser

müsse ihnen ausgetrieben werden.

Das 19. Jahrhundert gab die Vorlagen, um den Blick des Menschen wegzulenken vom übernatürlichen ewigen Ziel, nicht nur durch die materialistische Denkweise des Marxismus, sondern auch durch Darwin mit seinem Werk „Über den Ursprung der Arten“, das der Entwürdigung des Menschen die wissenschaftliche Begründung verschaffte: Der Mensch sei nicht göttlichen, sondern tierischen Ursprungs, was immer noch auf einen wissenschaftlichen Beweis wartet.

Marx und Engels begrüßten jedoch dieses „missing link“, das ihnen Darwin zur materialistischen Erklärung der Welt mit seinen Ideen anbot. In ihrem Briefwechsel jubelten

sie geradezu, dass durch Darwins Theorie die „Teleologie 1 endgültig kaputt“ sei, d. h. die Zielgerichtetheit auf das Übernatürliche, auf Gott, sei mit Darwins Theorie erledigt. Es gab nun eine „wissenschaftliche“ Erklärung dafür, dass Gott aus seinem Himmel „hinausgeworfen werden kann“ 2 .

.Darwins Buch „dient mir als Grundlage in der natürlichen Auslese für den Klassenkampf in der Geschichte“, schrieb Marx später.

Marx und Darwin sind in der Folge von Reformation und Aufklärung die Urheber jener antichristlichen Ideen, von denen die Welt seit über einem Jahrhundert beherrscht wird. Unterstützt werden sie von einer Gruppierung, genannt Freimaurerei, die ebenfalls im 19. Jahrhundert begann ihren Hass gegen die Kirche, vor allem ihre Unterwanderung unverhohlen zu manifestieren.

Es ist ein Irrtum zu glauben, Freimaurerei und Kommunismus gingen getrennte Wege. Sie haben beide einen gemeinsamen Feind: die katholische Kirche, und das vereint.

Lenin betrachtete die Freimaurerei als Mittel. Er benötigte das freimaurerische Milieu, um seine Geheimgesellschaft, die „Internationale brüderliche Union“ ausweiten zu können. Diese Internationale löste vor hundert Jahren, 1917, die Oktoberrevolution aus. Sie war die gewaltsame Machtübernahme durch die russischen kommunistischen Bolschewisten und gründete einen neuen Staat, der sich selbst als „Diktatur des Proletariats“ verstand.

Hier von keiner Verschwörungstheorie zu reden, hieße die Augen verschließen, vor den zerstörerischen Mächten, die heute offengelegt sind.

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Teleologie = Zweck, Ziel, Ende. Logos =Lehre. Teleologie ist die Lehre, dass Handlungen oder Entwicklungsprozesse an Zwecke oder auf ein Ziel hin orientiert sind.

2

Marx/Engels: Verlagsgesellschaft, Berlin 1929, Abt. Bd. I, 2. Halbband, Neudruck Glashütten/T., 1970, S. 261.


Unsere Rettung – die Immaculata

Als Pater Maximilian Kolbe im Oktober 1917 auf dem Petersplatz Zeuge der gotteslästerlichen Aktionen der Freimaurer anlässlich ihres 200jährigen Jubiläums wurde, war

ihm bewusst, dass er diesen Mächten nur mit den Kräften der Über-natur, mit den Kugeln des Rosenkranzes entgegentreten könne. Ihn bewegte daher nur einen Gedanken: die Bekehrung der Sünder, der Häretiker, Schismatiker und im Besonderen der Freimaurer, sowie der Heiligung aller. Mit der Militia Immaculatae gründete er eine der wichtigsten marianischen Bewegungen, die in dankenswerter Weise in den letzten Jahren wiederbelebt wurde. Die Zeitschrift „Ritter der Immaculata“ hält die Verbindung unter der immer größer werdenden Zahl der Soldaten Mariens. Möge die Immaculata ihre Ritter schützen in den Nöten unserer Zeit und reiche Gnaden für sie erbitten

Quelle des Artikels und weitere Artikel findet Ihr zum Weiterlesen hier : militia-immaculatae.info/de/mi-zeitschrift/
Stelzer
Und es ist ihnen gelungen ,(wenigstens vorläufig) den richtigen Papst, die zerstörte Bildung der Kinder durch die Frankfurter Schule, die Medien ebenfalls links und antikatholisch beeinflußt, denn wenn sie über die sog. Rechten toben meinen sie in erster Linie die Katholiken (bzw. den Restbestand der guten Katholiken wie Frau Mewes, Frau Kubi und viele Intelligente. Und die Lebensshützer usw.)
Theresia Katharina
Drei Mal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin, bitte für uns !
Heilwasser