Tina 13
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Hl. Augustinus «Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit von mir» **«Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit von mir»** „Das Gesetz des Geistes und des Lebens …More
Hl. Augustinus «Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit von mir»
**«Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit von mir»** „Das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes“ (Röm 8,2).... Paulus sagt, dass das Gesetz des Mose gegeben wurde, um unsere Schwachheit aufzuzeigen, und nicht nur um sie aufzuzeigen, sondern um sie zu vergrößern und uns dadurch zu zwingen, einen Arzt aufzusuchen... : “wo jedoch die Sünde übermächtig wurde, ist die Gnade übergroß geworden“ (vgl. Röm 3,20, 5,20)... Warum hat dieses erste Gesetz, das doch vom Finger Gottes geschrieben worden ist (Ex 31,18), nicht diesen so überaus notwendigen Beistand der Gnade geschenkt? Weil es auf Steintafeln geschrieben worden war, und nicht auf Tafeln aus Fleisch und Blut, welche unsere Herzen sind (1 Kor 3,3)... Der Heilige Geist ist es, der nicht auf den Stein, sondern auf das Herz schreibt; „Das Gesetz vom Geist des Lebens …More
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Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Der wahre Reichtum und die wahre Armut
Wenn ich sage, Gott neigt sein Ohr nicht den Reichen zu, dann zieht nicht den Schluss daraus, meine Brüder, dass Gott nicht die erhört, die Gold und Silber, Häuser und Ländereien besitzen. Wenn sie in diesem Stand geboren wurden und diesen Rang in der Gesellschaft einnehmen, sollen sie …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Der wahre Reichtum und die wahre Armut

Wenn ich sage, Gott neigt sein Ohr nicht den Reichen zu, dann zieht nicht den Schluss daraus, meine Brüder, dass Gott nicht die erhört, die Gold und Silber, Häuser und Ländereien besitzen. Wenn sie in diesem Stand geboren wurden und diesen Rang in der Gesellschaft einnehmen, sollen sie sich an das Wort des Apostels Paulus erinnern: „Ermahne die, die in dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden“ (1 Tim 6,17). Die nämlich, die nicht hochmütig werden, sind arm vor Gott, der sein Ohr den Armen und Gebeugten zuneigt (vgl. Ps 85(86),1). Und sie wissen tatsächlich, dass ihre Hoffnung nicht im Gold oder im Silber, noch in all den Dingen liegt, worin sie eine Zeit lang schwimmen. Es genügt, dass die Reichtümer für sie nicht zum Verderben werden und dass sie, wenn [die Reichtümer] ihnen schon nicht zum Heil verhelfen, ihnen wenigstens nicht zum Hindernis werden [...] Wenn also ein Mensch all das verachtet, was seinem Hochmut als Nahrung dient, so ist er arm vor Gott; und Gott neigt sein Ohr ihm zu, denn er kennt die Qual seines Herzens.

Zweifellos, Brüder, wurde dieser arme Lazarus, der mit Geschwüren bedeckt war, der an der Tür des Reichen lag, von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen; das lesen wir und daran glauben wir. Der Reiche hingegen, der in Purpur und feines Leinen gekleidet war und jeden Tag in Saus und Braus dahinlebte, er wurde den Qualen der Hölle überantwortet. Kann es denn wirklich nur die Bedürftigkeit sein, die dem Armen als Verdienst angerechnet wurde und ihm erwirkt hat, von den Engeln mitgenommen zu werden? Und der Reiche, wurde er den Qualen überantwortet, weil er in seiner Unmäßigkeit gefehlt hat? Man muss es klar sehen: im Armen wurde die Demut geehrt, was beim Reichen hingegen bestraft wurde, das ist der Hochmut.

Enarrationes, Psalm 85,3; CCL 39, 1178
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
„Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren“ (Mk 7,33)
„Gott heilt all deine Gebrechen“ (vgl. Ps 102(103),3). Alle deine Gebrechen werden geheilt, hab keine Angst. Du wirst sagen, dass sie groß sind; aber der Arzt ist größer. Für einen allmächtigen Arzt gibt es keine unheilbare Krankheit. …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

„Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren“ (Mk 7,33)

„Gott heilt all deine Gebrechen“ (vgl. Ps 102(103),3). Alle deine Gebrechen werden geheilt, hab keine Angst. Du wirst sagen, dass sie groß sind; aber der Arzt ist größer. Für einen allmächtigen Arzt gibt es keine unheilbare Krankheit. Lass dich ganz einfach behandeln, stoße seine Hand nicht zurück. Er weiß, was er zu tun hat. Freue dich nicht nur dann, wenn er sanft mit dir umgeht; halte ihn auch aus, wenn er schneidet. Nimm den Behandlungsschmerz an und denk daran, dass er dir die Gesundheit zurückgeben will.

Bedenkt doch, meine Brüder, was die Menschen in ihren körperlichen Krankheiten alles aushalten, um ihr Leben auch nur einige Tage zu verlängern [...] Du aber, du leidest wenigstens nicht um eines zweifelhaften Ergebnisses willen. Derjenige, der dir Gesundheit versprochen hat, kann sich nicht irren. Warum irren Ärzte manchmal? Weil sie den Körper, den sie behandeln, nicht geschaffen haben. Gott aber hat deinen Körper geschaffen und deine Seele. Er kann das, was Er geschaffen hat, neu machen; das, was er gebildet hat, neu bilden. Du brauchst dich nur seinen Arzthänden zu überlassen [...] Ertrage also seine Hände, o Seele, die du ihn lobst und nicht vergisst, was er dir Gutes getan hat: „er heilt all deine Gebrechen“ (vgl. Ps 102(103),2−3).

Er, der dich so geschaffen hatte, dass du niemals krank geworden wärest, wenn du nur seinen Anweisungen hättest folgen wollen: wird Er dich denn nicht heilen? Er, der die Engel gemacht hat, und der dich, wenn er dich neu bildet, den Engeln gleich macht, wird er dich denn nicht heilen? Er, der Himmel und Erde gemacht hat, wird er dich denn nicht heilen, nachdem er dich nach seinem Bild geschaffen hat? (Gen 1,26). Er wird dich als sein Abbild heilen, aber du musst damit einverstanden sein. Er heilt jeden Kranken ganz und gar, aber er heilt ihn nicht gegen dessen Willen [...] Christus ist deine Gesundheit.

Predigt über die Psalmen 102,5−6
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Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Alle, die den Saum seines Gewandes berührten, wurden geheilt
Jeder Mensch möchte glücklich sein. Es gibt niemand, der es nicht wollte und der es nicht so stark ersehnte, dass es für ihn vorrangig ist. Noch besser gesagt: Alles, was er darüber hinaus will, ersehnt er nur deshalb. Die Menschen folgen unterschiedlichen …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Alle, die den Saum seines Gewandes berührten, wurden geheilt

Jeder Mensch möchte glücklich sein. Es gibt niemand, der es nicht wollte und der es nicht so stark ersehnte, dass es für ihn vorrangig ist. Noch besser gesagt: Alles, was er darüber hinaus will, ersehnt er nur deshalb. Die Menschen folgen unterschiedlichen Leidenschaften, der eine dieser, der andere jener. Es gib darüber hinaus viele Weisen, sich sein Leben in der Welt zu verdienen: ein jeder wählt seinen Beruf und übt ihn aus. Doch ob man sich nun in diesem oder jenem Lebensstil eingerichtet hat – alle Menschen haben ihr Handeln darauf ausgerichtet, glücklich zu sein [...] Was also ist dieses Leben, das uns glücklich werden lässt, das alle ersehnen, aber nicht alle erreichen? Machen wir uns auf die Suche [...]

Wenn ich jemanden frage: „Willst du leben?“, dann wird niemand versucht sein mir zu antworten: „Ich will es nicht.“ [...] Ähnlich verhält es sich, wenn ich frage: „Willst du gesund sein?“, denn dann wird niemand antworten: „Ich will es nicht.“ Die Gesundheit ist ein kostbares Gut in den Augen des Reichen. Für den Armen ist es oft der einzige Reichtum, den er besitzt [...] Alle sind einhellig der Meinung, dass man das Leben und die Gesundheit liebt. Doch kann sich der Mensch damit begnügen, zu leben und gesund zu sein? [...]

Ein reicher junger Mann fragte den Herrn: „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mk 10,17). Er fürchtete sich davor zu sterben und war doch gezwungen zu sterben [...] Er wusste, dass ein Leben voller Schmerzen und Qualen kein Leben ist, und dass man es eher als Tod bezeichnen könnte [...] Einzig das ewige Leben kann glücklich sein. Gesundheit und Leben machen hienieden nicht sicher, denn ihr fürchtet euch ständig, sie zu verlieren: Nennt es doch „sich ständig fürchten“ und nicht „immer leben“ [...] Wenn unser Leben nicht ewig ist, wenn es nicht auf ewig unsere Wünsche erfüllt, dann kann es nicht glücklich sein, dann kann es noch nicht einmal Leben genannt werden [...] Wenn wir jenes Leben besitzen, dann können wir sicher sein, immer in ihm zu sein. Wir werden die Sicherheit haben, ewig das wahre Leben zu besitzen, ohne Angst haben zu müssen, denn wir werden in dem Reich sein, von dem es heißt: „und sein Reich wird kein Ende haben“ (vgl. Lk 1,33).

306. Predigt
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Der Verfolger wird zum Verkünder
Vom Himmel her hat die Stimme Christi Saulus umgeworfen: Er empfing den Befehl, seine Verfolgungen nicht mehr fortzusetzen und fiel mit dem Gesicht zu Boden. Er musste zuerst auf den Boden niedergestreckt und dann aufgerichtet werden, zuerst geschlagen, dann geheilt werden. Denn Christus …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Der Verfolger wird zum Verkünder

Vom Himmel her hat die Stimme Christi Saulus umgeworfen: Er empfing den Befehl, seine Verfolgungen nicht mehr fortzusetzen und fiel mit dem Gesicht zu Boden. Er musste zuerst auf den Boden niedergestreckt und dann aufgerichtet werden, zuerst geschlagen, dann geheilt werden. Denn Christus hätte niemals in ihm gelebt, wenn Saulus nicht seinem alten sündigen Leben gestorben wäre. Als er so niedergeworfen war, was konnte er da hören? „Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es wird dir schwerfallen, gegen den Stachel auszuschlagen“ (Apg 26,14). Er aber antwortete: „Wer bist Du, Herr?“ Da fuhr die Stimme aus der Höhe fort: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Die Glieder liegen noch am Boden, das Haupt aber ruft vom Himmel aus; es sagt nicht: „Warum verfolgst du meine Diener?“, sondern „Warum verfolgst du mich?“

Und Paulus, der seine ganze Glut in die Verfolgung legte, macht sich schon bereit, um zu gehorchen: Was willst Du, dass ich tue? Der Verfolger ist hier zum Verkünder geworden, der Wolf verwandelte sich ins Schaf, der Feind in den Verteidiger. Paulus erkennt, was er tun soll: Wenn er auch blind geworden ist, wenn das Licht der Welt ihm für eine Zeit genommen wurde, dann nur, um in seinem Herzen das innere Licht aufstrahlen zu lassen. Das Licht wurde dem Verfolger genommen, um dem Verkünder wiedergegeben zu werden. In dem Augenblick, da er nichts mehr von dieser Welt sehen konnte, hat er Jesus gesehen. Das ist ein Symbol für die Gläubigen: Die an Christus glauben, sollen den Blick ihrer Seele auf Ihn richten, ohne sich von den äußerlichen Dingen ablenken zu lassen [...]

Saulus wird also zu Hananias geführt, der wilde Wolf begegnet dem Schaf. Doch der Hirt, der alles vom Himmel aus lenkt, beruhigt es [...]: „Geh nur! [...] Ich werde ihm auch zeigen, wieviel er für meinen Namen leiden muss“ (Apg 9,15−16). Welch ein Wunder! Der Wolf wird gefangen zum Schaf geführt [...] Das Lamm, das für die Schafe gestorben ist, lehrt sie, sich nicht mehr zu fürchten.

279. Predigt
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
„Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft“
Johannes war die Stimme, doch „im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1). Johannes, eine Stimme für eine bestimmte Zeit; Christus, das Wort von Anfang an, das ewige Wort. Nimm das Wort weg, was ist dann noch die Stimme? Wo es nichts zu verstehen gibt, da ist leerer Lärm. Die Stimme ohne …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

„Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft“

Johannes war die Stimme, doch „im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1). Johannes, eine Stimme für eine bestimmte Zeit; Christus, das Wort von Anfang an, das ewige Wort. Nimm das Wort weg, was ist dann noch die Stimme? Wo es nichts zu verstehen gibt, da ist leerer Lärm. Die Stimme ohne das Wort dröhnt im Ohr, sie erbaut nicht das Herz. Doch entdecken wir, wie die Dinge sich aneinanderreihen in unserem Herzen, das es zu erbauen gilt: Wenn ich daran denke, was ich sagen soll, dann ist das Wort schon in meinem Herzen; doch wenn ich zu dir sprechen möchte, dann suche ich danach, wie ich in dein Herz gelangen lassen kann, was ich schon in meinem Herzen trage. Wenn ich also danach suche, wie das Wort, das schon in meinem Herzen ist, dich erreichen und sich in deinem Herzen festsetzen kann, so bediene ich mich der Stimme und mittels der Stimme spreche ich zu dir. Der Klang der Stimme lässt die darin enthaltene Idee durch das Wort zu dir gelangen. Ja, es ist wahr, dass der Klang vergeht; doch das Wort, das durch den Klang zu dir gelangt ist, ist nunmehr in deinem Herzen, ohne das meinige verlassen zu haben.

Wenn das Wort zu dir gelangt ist, ist es dann nicht auch der Klang, der, wie bei Johannes dem Täufer, zu sagen scheint: „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30). Der Klang der Stimme ist erschollen, um seinen Dienst zu erfüllen, und er ist vergangen, wie um zu sagen: „Ich habe die Freude in Fülle.“ Halten wir also das Wort fest; lassen wir das Wort nicht entweichen, das wir im Tiefsten unseres Herzens empfangen haben.

293. Predigt, 7. Predigt zur Geburt Johannes des Täufers
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Alle sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden?
Wie groß wird die Herrlichkeit des Richters sein, wenn schon die Herrlichkeit des Herolds so groß ist? Wie groß wird der sein, der als Weg kommen soll (Joh 14,6), wenn derjenige, der den Weg bereitet, schon so groß ist? (Mt 3,3) [...] Die Kirche erachtet die Geburt des …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Alle sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden?

Wie groß wird die Herrlichkeit des Richters sein, wenn schon die Herrlichkeit des Herolds so groß ist? Wie groß wird der sein, der als Weg kommen soll (Joh 14,6), wenn derjenige, der den Weg bereitet, schon so groß ist? (Mt 3,3) [...] Die Kirche erachtet die Geburt des Johannes als besonders heilig; es findet sich keiner unter den Heiligen, die uns vorausgegangen sind, dessen Geburt wir feiern; wir feiern nur die von Johannes und Christus [...] Johannes wird von einer unfruchtbaren, alten Frau geboren, Christus von einem jungfräulichen Mädchen. Das Alter der Eltern begünstigte die Geburt des Johannes nicht, die Geburt Christi kam ohne die Vereinigung von Mann und Frau zustande. Der eine wird von einem Engel angekündigt, der andere durch die Stimme des Engels empfangen [...] Die Geburt des Johannes begegnet dem Unglauben und sein Vater wird stumm; Maria glaubt an die [Geburt] des Christus und empfängt ihn durch den Glauben [...]

Johannes bildet also so etwas wie eine Grenzlinie zwischen den beiden Testamenten, dem Alten und dem Neuen. Dass er eine Art Grenze darstellt, bestätigt der Herr selbst mit den Worten: „Bis zu Johannes hatte man nur das Gesetz und die Propheten“ (Lk 16,16). Johannes steht also sowohl für das Alte als auch für das Neue. Weil er die alten Zeiten vertritt, hat er zwei Alte zu Eltern; da er für die neuen Zeiten steht, wird er schon im Mutterleib zum Propheten (Lk 1,41) [...] Er erscheint als Wegbereiter Christi, noch bevor sie sich begegnet sind. Das sind göttliche Zusammenhänge, die die Fassungskraft des schwachen Menschen übersteigen.

Schließlich wird er geboren, empfängt seinen Namen, und sein Vater erhält die Sprache zurück. Diese Ereignisse müssen in ihrer tiefen Symbolik gesehen werden.

Predigt 293, Nr. 6, zur Geburt von Johannes dem Täufer, 1
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Johannes war die Lampe
Durch den Willen Gottes war der Mensch, der gesandt war, um für Christus Zeugnis abzulegen, so sehr begnadet, dass man ihn für Christus halten konnte. Es hat tatsächlich „unter allen Menschen keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer“ (vgl. Mt 11,11), sagt Christus selbst. Wenn keiner unter den …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Johannes war die Lampe

Durch den Willen Gottes war der Mensch, der gesandt war, um für Christus Zeugnis abzulegen, so sehr begnadet, dass man ihn für Christus halten konnte. Es hat tatsächlich „unter allen Menschen keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer“ (vgl. Mt 11,11), sagt Christus selbst. Wenn keiner unter den Menschen größer ist als jener, so ist jemand, der ihn übertrifft, mehr als ein Mensch. Christus stellt sich da selbst ein großes Zeugnis aus! Wenn aber Augen krank und schwach sind, dann ist es für den Tag schwierig, Zeugnis von sich selbst abzulegen: kranke Augen fürchten den Tag, sie ertragen nur das Licht einer Lampe. Deshalb ließ der Tag seinem Erscheinen eine Lampe vorausgehen; dieses in die Herzen der Getreuen fallende Licht sollte die Herzen der Ungläubigen beschämen.

„Ich stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf“, sagt David, König und Prophet, in einem Psalm (vgl. 132[131],17). Es ist Gott selbst, der durch seinen Mund spricht: Ich habe Johannes darauf vorbereitet, Herold des Retters zu sein, Vorläufer des kommenden Richters, Freund des erwarteten Gemahls. „Ich stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.“

Predigt 293,4; PL 38, 1329
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Jesus kam an den Jordan, um sich taufen zu lassen. Johannes sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden (vgl. Mt 3,13−14)
„Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen“ (Mt 13,17). Tatsächlich sehnten sich diese heiligen Gestalten, die vom Geist Gottes erfüllt …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Jesus kam an den Jordan, um sich taufen zu lassen. Johannes sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden (vgl. Mt 3,13−14)

„Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen“ (Mt 13,17). Tatsächlich sehnten sich diese heiligen Gestalten, die vom Geist Gottes erfüllt waren, um das Kommen Christi zu verkünden, mit brennendem Verlangen danach, wenn möglich seine Gegenwart auf Erden zu erleben. Deshalb zögerte Gott die Abberufung des Simeon hinaus; er wollte ihm den Wunsch erfüllen, in der Gestalt eines Kindes den betrachten zu können, der die Welt erschaffen hat (Lk 2,25f.) [...] Simeon hat ihn gesehen, allerdings als ein kleines Kind, Johannes hingegen erkannte ihn, als er schon lehrte und Jünger um sich versammelte. Und wo war das? An den Ufern des Jordanflusses [...]

Hierin können wir ein Zeichen sehen und ein Bild der Taufe in Jesus Christus, in dieser Taufe der Vorbereitung, die ihm den Weg geöffnet hat, wie Johannes sagte: „Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (Mt 3,3). Der Herr selbst wollte getauft werden durch seinen Knecht, um all jenen verständlich zu machen, welche Gnaden denen geschenkt werden, die die Taufe auf ihren Herrn empfangen. Dort also hat er seine Herrschaft angetreten, um diese Verheißung zu erfüllen: „Er herrsche von Meer zu Meer, vom Strom bis an die Enden der Erde“ (Ps 71(72),8). Am Ufer des Flusses, an dem diese Herrschaft Christi ihren Anfang nimmt, hat Johannes den Erlöser gesehen. Er hat ihn gesehen, hat ihn erkannt und Zeugnis von ihm gegeben. Johannes hat sich vor der göttlichen Herrschaft verdemütigt und hat es dadurch verdient, von dieser Herrschaft erhoben zu werden. Er nennt sich den Freund des Bräutigams (Joh 3,29), und was für ein Freund ist das? Ist es einer, der auf gleicher Augenhöhe mit seinem Freund seinen Weg geht? Weit weist er diesen Gedanken zurück. Wohin stellt er sich also? „Ich bin es nicht wert“, so sagt er, „ihm die Schuhe aufzuschnüren“ (vgl. Mk 1,7).

288. Predigt
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Das ganze Volk lauschte seinen Worten
Man betet im Tempel Gottes, wenn man im Frieden der Kirche betet, in Einheit mit dem Leib Christi, weil der Leib Christi aus der Vielzahl der Gläubigen besteht, die auf der ganzen Erde verteilt sind [...] Um erhört zu werden, muss man in diesem Tempel beten, „im Geist und in der Wahrheit …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Das ganze Volk lauschte seinen Worten

Man betet im Tempel Gottes, wenn man im Frieden der Kirche betet, in Einheit mit dem Leib Christi, weil der Leib Christi aus der Vielzahl der Gläubigen besteht, die auf der ganzen Erde verteilt sind [...] Um erhört zu werden, muss man in diesem Tempel beten, „im Geist und in der Wahrheit“ (Joh 4,23), und nicht im Tempel aus Steinen von Jerusalem. Dieser war „ein Schatten dessen, der kommen sollte“ (vgl. Kol 2,17), deshalb musste er zur Ruine werden [...] Dieser Tempel, der gefallen ist, hätte kein Haus des Gebetes sein können, von dem gesagt worden ist: „Mein Haus wird ein Haus des Gebets genannt werden für alle Nationen“ (vgl. Mk 11,17; vgl. Jes 56,7).

Waren wirklich jene, die aus ihm eine „Räuberhöhle“ machen wollten, die Ursache für seinen Fall? Genauso wenig können jene, die in der Kirche ein Leben in Unordnung führen, jene, die aus dem Haus Gottes eine Räuberhöhle machen wollen, so es in ihrer Macht steht, diesen Tempel niederreißen. Ein Tempel wird erstehen, aus dem sie hinausgejagt werden mit der Peitsche ihrer Sünden. Diese Versammlung der Gläubigen, Tempel Gottes und Leib Christi, hat nur eine Stimme und singt wie ein Mann [...] Wenn wir es wollen, wird es unsere Stimme sein; wenn wir es wollen und wir sie singen hören, werden auch wir im Herzen singen.

Predigt über Psalm 130, § 3
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Um Vergebung bitten und anderen vergeben
„Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue denen, die seinen Bund und seine Gebote bewahren“ (Ps 24(25),10). Was der Psalm über Huld und Treue sagt, ist von ganz großer Wichtigkeit [...] Er spricht von Huld, denn Gott hat nicht unsere Verdienste im Sinn, sondern seine Huld; er will …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Um Vergebung bitten und anderen vergeben

„Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue denen, die seinen Bund und seine Gebote bewahren“ (Ps 24(25),10). Was der Psalm über Huld und Treue sagt, ist von ganz großer Wichtigkeit [...] Er spricht von Huld, denn Gott hat nicht unsere Verdienste im Sinn, sondern seine Huld; er will uns ja unsere Sünden vergeben und uns das ewige Leben verheißen. Er spricht auch von Treue, denn Gott steht immer zu seinen Versprechen. Lasst uns also dieses göttliche Modell erkennen und Gott nachahmen, der uns seine Huld und Treue erwiesen hat [...] Lasst uns in dieser Welt Werke voll Huld und Treue vollbringen. Lasst uns gut sein zu den Schwachen, den Armen und sogar zu unseren Feinden.

Lasst uns in seiner Huld leben und Böses meiden. Wir wollen doch nicht Sünden anhäufen, denn derjenige, der in sich eine falsche Vorstellung von Gottes Güte hegt, lässt in sich den Willen aufkommen, Gott für ungerecht zu halten. Er stellt sich vor, dass Gott, selbst wenn er in seinen Sünden verharrt und sich der Reue verschließt, ihm einen Platz bei seinen treuen Dienern zuweisen werde. Wäre es denn aber gerecht, wenn Gott dir den gleichen Platz zuweisen würde wie denen, die ihren Sünden abgeschworen haben, wenn du doch in deinen Sünden verharrst? [...] Warum willst du, dass Gott sich deinem Willen beugt? Unterwirf dich doch vielmehr seinem Willen.

Zu Recht sagt der Psalmist in diesem Zusammenhang: „Immerdar bleibt er vor dem Angesichte Gottes. Wer wird seine Barmherzigkeit und Treue erforschen?“ (Ps 60(61),8 Vulg.). [...] Warum „vor dem Angesichte Gottes“? Viele suchen in den heiligen Büchern Erkenntnis über die Liebe und die Treue Gottes. Wenn sie aber fündig geworden sind, dann leben sie für sich und nicht für ihn. Sie verfolgen ihre eigenen Interessen und nicht die Interessen Jesu. Sie predigen Huld und Treue, aber leben sie nicht. Wenn einer Gott und Christus liebt, dann sucht er, wenn er Gottes Huld und Treue verkündet, Gott, und nicht seinen eigenen Nutzen. Er will aus seiner Verkündigung keine materiellen Vorteile ziehen, sondern strebt das Wohl der Glieder Christi an, also das seiner Gläubigen. An sie teilt er aus, was er im Geist der Wahrheit erkannt hat, „damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb“ (2 Kor 5,15). Wer sucht nun die Barmherzigkeit und Treue des Herrn?

Abhandlung über die Psalmen, Ps 60,9; CCL 39,771
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Reich sein vor Gott
Brüder, prüft sorgfältig eure inneren Wohnungen, öffnet die Augen und schaut genau auf euer Kapital an Liebe, und dann vermehrt die Summe, die ihr in euch selbst entdeckt habt. Wacht über diesen Schatz, damit ihr innerlich reich seid. Man sagt, dass die Dinge wertvoll sind, die einen großen Preis haben …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Reich sein vor Gott

Brüder, prüft sorgfältig eure inneren Wohnungen, öffnet die Augen und schaut genau auf euer Kapital an Liebe, und dann vermehrt die Summe, die ihr in euch selbst entdeckt habt. Wacht über diesen Schatz, damit ihr innerlich reich seid. Man sagt, dass die Dinge wertvoll sind, die einen großen Preis haben – und das zu recht [...] Aber was ist wertvoller als die Liebe, meine Brüder? Was ist eurer Meinung nach ihr Preis? Und wie ist sie zu bezahlen? Der Preis einer Länderei oder der von Weizen ist mit deinem Geld zu bezahlen. Den Preis einer Perle wiegt dein Gold auf. Doch der Preis der Liebe bist du selber. Wenn du ein Feld kaufen willst, ein Schmuckstück, ein Tier, so suchst du die nötigen Finanzen zusammen und schaust dich nach ihnen um. Doch wenn du die Liebe besitzen willst, dann suche nur dich selbst; dich selber musst du finden.

Was fürchtest du, wenn du dich verschenkst? Dich zu verlieren? Das Gegenteil ist der Fall: Wenn du dich dagegen sträubst, dich zu verschenken, dann verlierst du dich. Die Liebe selbst spricht durch den Mund der Weisheit und befriedet mit einem Wort die Verwirrung, die durch dieses Wort in dir entstand: „Gib dich selbst hin!“ Wenn jemand dir seinen Acker verkaufen will, so spräche er zu dir: „Gib mir dein Geld.“ Oder für eine andere Sache: „Gib mir, was du an Geld hast.“ Höre, was dir die Liebe sagt durch den Mund der Weisheit: „Mein Kind, schenke mir dein Herz“ (vgl. Spr 23,26). Dein Herz war böse, als es dir gehörte, als es in dir war. Du warst die Beute von Nichtigkeiten, ja sogar von schlechten Leidenschaften. Nimm es von dort weg! Wohin es bringen? Wo es darbringen? „Mein Kind, schenke mir dein Herz.“ sagt die Weisheit; wenn es mir gehört, dann wirst du es nicht mehr verlieren…

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken“ (Mt 22,37) [...] Der, der dich erschaffen hat, will dich ganz und gar.

34. Predigt über Psalm 149
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Auf Felsen bauen
Brüder, der heilige Apostel Jakobus wendet sich an eifrige Hörer des Gotteswortes, wenn er spricht: „Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst betrügt ihr euch selbst“ (Jak 1,22). Nicht den Verfasser der Wortes würdet ihr täuschen, nicht den, der es euch verkündigt, sondern euch selbst [.…More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Auf Felsen bauen

Brüder, der heilige Apostel Jakobus wendet sich an eifrige Hörer des Gotteswortes, wenn er spricht: „Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach; sonst betrügt ihr euch selbst“ (Jak 1,22). Nicht den Verfasser der Wortes würdet ihr täuschen, nicht den, der es euch verkündigt, sondern euch selbst [...] Selbst der Verkünder predigte ohne Nutzen draußen das Wort Gottes, wenn er nicht zuvor in sich selbst darauf hören und es in die Tat umsetzen würde [...]

Wer aber handelt innerlich nach dem Wort? Es ist der, der sich vor dem schlechten Begehren in acht nimmt. Und wer beobachtet des Wort äußerlich? Der, der an die Hungrigen sein Brot austeilt (vgl. Jes 58,7). Was wir tun, das sieht unser Nächster, doch warum wir es tun, dafür ist Gott allein Zeuge. Setzt das Wort also in die Tat um, begnügt euch nicht damit, es zu hören; ihr würdet euch selbst betrügen – nicht Gott und nicht seinen Diener. Ich kann nicht in eurem Herzen lesen, doch Gott, der die Herzen erforscht, sieht das, was die Menschen nicht sehen können. Er sieht euer eifriges Hören, eure Gedanken, eure Entschlüsse, die Fortschritte, die ihr durch seine Gnade macht, die Unerschütterlichkeit eures Gebetes, die Bitten, die ihr an ihn richtet, um zu erhalten, was euch fehlt und euren Dank, den ihr ihm für seine Wohltaten darbringt [...].

Denkt daran, Brüder! Wenn es schon lobenswert ist, das Wort zu hören, um wieviel besser ist es, es auch umzusetzen. Wenn ihr es nicht hört, lebt ihr nachlässig, und ihr baut nichts auf. Wenn ihr es hört, ohne es in die Tat umzusetzen, baut ihr nur Ruinen. Der Herr hat uns in diesem Zusammenhang ein sehr passendes Beispiel vorgestellt: „Wer meine Worte hört und sie befolgt, gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Felsen gebaut hat.“ Hören und befolgen, das heißt auf Felsen bauen [...], hören ohne zu befolgen, das heißt auf Sand bauen; es sogar zurückweisen zu hören, das heißt überhaupt nichts bauen.

179. Predigt
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott
Wenn der Apostel Paulus sagt: „bringt in jeder Lage eure Bitten vor Gott“ (vgl. Phil 4,6), heißt das nicht, dass Gott etwa darauf angewiesen wäre, da er ja bereits vor ihrem Ausgesprochen sein um sie wusste, sondern, dass wir nur mittels der Geduld und der Ausdauer vor Gott –…More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer

Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott

Wenn der Apostel Paulus sagt: „bringt in jeder Lage eure Bitten vor Gott“ (vgl. Phil 4,6), heißt das nicht, dass Gott etwa darauf angewiesen wäre, da er ja bereits vor ihrem Ausgesprochen sein um sie wusste, sondern, dass wir nur mittels der Geduld und der Ausdauer vor Gott – und nicht etwa durch das Gerede vor den Menschen – erkennen können, ob unsere Gebete gut sind [...] es ist demnach weder verboten noch nutzlos, über eine lange Zeit hinweg zu beten, wenn dies möglich ist, also wenn es uns nicht von anderen guten und notwendigen Tätigkeiten abhält; sowieso sollte man ja bei jeglichem Tun immer Gott innerlich zugewandt bleiben, wie ich es bereits gesagt habe.

Denn wenn man lange im Gebet verharrt, heißt das nicht, wie einige meinen, es sei ein sinnloses Geplappere (Mt 6,7). Pausenlos zu reden ist eine Sache, immerfort zu lieben eine andere. Denn es steht geschrieben, dass auch der Herr „die Nacht im Gebet verbrachte“, und dass er „noch inständiger betete“ (vgl. Lk 22,44). Wollte Jener uns nicht ein Vorbild des immerwährenden Betens hier auf Erden sein, der mit seinem Vater unsere Gebete in der Ewigkeit erhört?

Man sagt, dass die Mönche in Ägypten fast unablässig beten, doch sind es sehr kurze Gebete, so wie Pfeile. Dadurch wollen sie vermeiden, dass die für die Beter so notwendige Wachsamkeit nachlassen könnte und sich verflüchtige, wenn das Gebt zu lange dauert [...] Es sollte auch nicht allzu viele Worte enthalten, sondern voll Hingabe sein; so kann es in wacher Aufmerksamkeit verharren [...] Viel zu beten bedeutet, lange und von ganzem Herzen an die Tür dessen zu klopfen, zu dem wir beten (Lk 11,5f.). Das Gebet besteht in der Tat mehr aus Seufzern und Tränen, als aus großen Reden und vielen Worten.

Brief 130, an Proba, über das Gebet
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Wer an mich glaubt, wird leben“
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„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ Was heißt das? „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“, wie Lazarus gestorben ist, „leben“, weil er nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Wer an mich glaubt, wird leben“
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„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ Was heißt das? „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“, wie Lazarus gestorben ist, „leben“, weil er nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden ist. Betreffs der schon längst verstorbenen Väter Abraham, Isaak und Jakob hat Gott den Juden diese Antwort gegeben: „Ich bin […] der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“ (Ex 3,6). „Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden“ (Lk 20,38); alle leben in ihm. Glaube also, und wenn du auch gestorben bist, so wirst du leben; wenn du aber nicht glaubst, so bist du, auch wenn du lebst, tot [...] Woher der Tod der Seele nach? Weil der Glaube fehlt. Woher der Tod dem Leibe nach? Weil die Seele fehlt. Also ist die Seele deiner Seele der Glaube.
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„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ dem Fleische nach, „leben“ der Seele nach, bis auch das Fleisch aufersteht, um nachher nie mehr zu sterben. Das heißt: „Wer an mich glaubt“, mag er auch sterben, wird leben. Und „jeder, der lebt“ dem Fleische nach „und an mich glaubt, wird“, obwohl er jetzt wegen des Todes des Fleisches sterben wird, „auf ewig nicht sterben“ wegen des Lebens des Geistes und der unvergänglichen Dauer der Auferstehung.
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Dies ist das was Jesus in Seiner Antwort an Martha sagen will [...] „Glaubst du das?“ Sie sprach zu ihm: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ Indem ich dies glaube, glaube ich, dass du die Auferstehung bist, glaube ich, dass du das Leben bist, glaube ich, dass, wer an dich glaubt, auch wenn er stirbt, leben wird, und dass, wer lebt und an dich glaubt, auf ewig nicht stirbt.
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Predigt über das Johannes Evangelium, Nr. 49, 15
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30)
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Der größte unter den Menschen wurde gesandt, damit er für den Zeugnis ablege, der mehr war als ein Mensch. Wenn er, der der größte unter allen Menschen war (vgl. Mt 11,11), tatsächlich sagt: „Ich bin nicht der Messias“ (Joh 1,20), und wenn er sich vor Christus …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“ (Joh 3,30)
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Der größte unter den Menschen wurde gesandt, damit er für den Zeugnis ablege, der mehr war als ein Mensch. Wenn er, der der größte unter allen Menschen war (vgl. Mt 11,11), tatsächlich sagt: „Ich bin nicht der Messias“ (Joh 1,20), und wenn er sich vor Christus erniedrigt, dann müssen wir doch begreifen, dass Christus mehr als ein Mensch war [...] „Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen“ (Joh 1,16). Was heißt das: „Wir alle“? Es heißt, dass die Patriarchen, die Propheten und heiligen Apostel, dass alle, die vor der Menschwerdung lebten oder hernach vom Fleisch gewordenen Wort selbst entsandt wurden, dass wir alle aus seiner Fülle empfangen haben. Wir sind Gefäße, er ist die Quelle. Johannes [...] ist also Mensch, Christus ist Gott: Der Mensch muss sich erniedrigen, damit Gott erhoben wird.
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Damit der Mensch lerne, kleiner zu werden, wurde Johannes an dem Tag geboren, von dem an die Tage abnehmen; um uns begreifen zu lassen, dass Gott erhoben werden muss, wurde Christus an dem Tag geboren, von dem an die Tage wieder länger werden. Darin liegt ein tiefes Geheimnis. Wir feiern die Geburt des Johannes wie die Geburt Christi, weil in dieser Geburt ein großes Geheimnis liegt. Was für ein Geheimnis? Das Geheimnis unserer Größe. Lasst uns selber kleiner werden, um in Gott größer zu werden. Erniedrigen wir uns in unserer Kleinheit, um in seiner Größe erhoben zu werden.
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Predigt 289,3. Predigt zur Geburt von Johannes dem Täufer
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“ (Mt 5,17)
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Brüder: „Singet dem Herrn ein neues Lied!“ (Ps 149, 1). Dem alten Menschen ist ein altes Lied eigen; dem neuen Menschen, ein neues Lied. Dem alten Bund gebührt ein altes Lied, dem neuen Bund, ein neues Lied. Die Verheißungen des alten Bundes sind …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“ (Mt 5,17)
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Brüder: „Singet dem Herrn ein neues Lied!“ (Ps 149, 1). Dem alten Menschen ist ein altes Lied eigen; dem neuen Menschen, ein neues Lied. Dem alten Bund gebührt ein altes Lied, dem neuen Bund, ein neues Lied. Die Verheißungen des alten Bundes sind mehr zeitlicher und irdischer Natur. Jene, die am Irdischen angekettet bleiben, singen noch das alte Lied; um das neue Lied singen zu können, muss man die ewigen Dinge lieben. Diese Liebe ist gleichzeitig neu und ewig; immer erneuert sie sich, nie wird sie alt.
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Doch wenn man recht bedenkt, ist diese Liebe bereits alt; wie kann sie denn dann neu sein? Meine Brüder, ist etwa das ewige Leben gestern erst geboren? Das ewige Leben ist Jesus Christus selbst, und als Gottes Sohn ist er nicht erst gestern geboren worden. Denn: „Im Anfang war das Wort [...] und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. (Joh 1,1-3). Wenn er alle Dinge geschaffen hat, was ist er anders, als gleich ewig wie der Vater? Wir sind es, die durch die Sünde alt und kraftlos geworden sind [...] Der Mensch ist als Folge seiner Sünde gealtert; und durch die Gnade Gottes wird er wieder erneuert. Alle, die so durch Jesus Christus erneuert werden, die singen ein neues Lied, denn sie beginnen, aus diesem ewigen Leben heraus zu leben.
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Predigten zu den Psalmen, Ps 149
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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Gott, seinen Nächsten und sich selbst lieben
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Wer seinen Bruder nicht liebt, ist nicht in der Liebe, und wer nicht in der Liebe ist, ist nicht in Gott, denn „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,8).
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Außerdem ist der, der nicht in Gott ist, nicht im Licht, denn „Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm“ (1 Joh 1,5). Was …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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Gott, seinen Nächsten und sich selbst lieben
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Wer seinen Bruder nicht liebt, ist nicht in der Liebe, und wer nicht in der Liebe ist, ist nicht in Gott, denn „Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,8).
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Außerdem ist der, der nicht in Gott ist, nicht im Licht, denn „Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm“ (1 Joh 1,5). Was ist also daran erstaunlich, dass einer, der nicht im Licht ist, das Licht, anders gesagt, Gott, nicht sieht, da er ja in der Finsternis ist? Er hat eine menschliche Sicht auf seinen Bruder, und die lässt ihn Gott nicht sehen. Wenn er jedoch diesen Bruder, den er mit menschlichen Augen sieht, geistig lieben würde, so sähe er Gott, nämlich durch diese innere Sichtweise, die es erlaubt Ihn zu sehen […]
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Wie viel Liebe wir unserem Bruder und wie viel wir Gott schulden, davon soll nicht mehr die Rede sein: unvergleichlich viel mehr Gott als uns, und genau so viel unseren Brüdern wie uns selbst; nun ist es aber so: dass wir uns selbst umso mehr lieben, je mehr wir Gott lieben. Wir lieben also Gott und den Nächsten mit ein und derselben Liebe, Gott jedoch um seinetwillen, uns und den Nächsten um Gottes willen.
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De Trinitate, 8,12 ; PL 42, 958
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund“
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Wie hat der Hauptmann die Gnade erlangt, dass sein Diener gesund wird? „Auch ich muß Befehlen gehorchen und habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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„Sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund“
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Wie hat der Hauptmann die Gnade erlangt, dass sein Diener gesund wird? „Auch ich muß Befehlen gehorchen und habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Ich habe Macht über meine Untergebenen, doch bin selber Untergebener. Wenn also schon ich, der ich gehorchen muss, die Macht habe zu befehlen, was kannst dann Du, dem alle Mächte gehorchen müssen?“ Dieser Mann gehört zu einem heidnischen Volk, denn die jüdische Nation war damals von den Armeen des römischen Reichs besetzt. In Judäa also hat er den Soldaten als Hauptmann Befehle erteilt [...]
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Unser Herr aber, obwohl er mitten im Volk von Judäa stand, tut kund, dass die Kirche sich über die ganze Erde ausbreiten wird, wohin auch immer er seine Apostel senden würde (vgl. Mt 8,11). Und tatsächlich haben die Heiden geglaubt, ohne ihn gesehen zu haben [...] Der Herr ist nicht dem Leibe nach ins Haus des Hauptmanns eingetreten - und obwohl er dem Körper nach abwesend, seiner Königsmacht nach jedoch anwesend war, hat er dieses Haus und seinen Glauben [den des Hauptmanns nämlich] geheilt. Und so war der Herr dem Leibe nach nur inmitten des judäischen Volkes gegenwärtig; die anderen Völker haben nicht gesehen, wie er aus einer Jungfrau geboren wurde, wie er litt, wie er wanderte, wie er den menschlichen Gegebenheiten unterworfen war, noch haben sie gesehen, wie er göttliche Wunder tat. Nichts dergleichen hat er unter den Heiden getan, und doch hat sich in ihrer Mitte erfüllt, was gesagt wurde auf sie hin: „Ein Volk, das ich nicht kannte, diente mir.“ Wie konnte es ihm dienen, wo es ihn nicht kannte? Der Psalm fährt fort: „Sobald es mich nur hört, gehorcht es mir.“ (vgl. Ps 17[18],45).
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62. Predigt
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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Pfingsten, die Vollendung des Osterfestes
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Das jüdische Volk feierte das Pascha, wie ihr wisst, mit der Opferung eines Lammes, das zusammen mit ungesäuerten Broten gegessen wurde. Diese Opferung des Lammes stellte schon die Opferung Jesu Christi dar und die ungesäuerten Brote das neue, vom alten Sauerteig geläuterte Leben …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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Pfingsten, die Vollendung des Osterfestes
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Das jüdische Volk feierte das Pascha, wie ihr wisst, mit der Opferung eines Lammes, das zusammen mit ungesäuerten Broten gegessen wurde. Diese Opferung des Lammes stellte schon die Opferung Jesu Christi dar und die ungesäuerten Brote das neue, vom alten Sauerteig geläuterte Leben [...] Fünfzig Tage nach dem Pascha feierte dieses Volk den Augenblick, in dem Gott auf dem Berg Sinai das von ihm eigenhändig, mit seinem Finger geschriebene Gesetz gegeben hatte. Dem Vorausbild des Pascha folgt das Pascha in Fülle (vgl. 1 Kor 5,7). Jesus Christus wurde geschlachtet und führt uns aus dem Tod ins Leben. Das Wort Pascha bedeutet denn auch wirklich „Übergang“, was der Evangelist beschreibt, wenn er sagt: „Die Stunde war gekommen, in der Jesus aus dieser Welt zu seinem Vater gehen sollte“ (vgl. Joh 13,1) [...]
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Das neue Ostern wird gefeiert, der Herr ist auferstanden und läßt uns vom Tod zum Leben hinübergehen [...] und fünfzig Tage später kommt der Heilige Geist, „der Finger Gottes“ (Lk 11,20), auf die Jünger herab. Aber betrachtet nur den Unterschied zu den Ereignissen [auf dem Sinai]. Dort blieb das Volk weit entfernt stehen, es war die Furcht und nicht die Liebe, die es zurückhielt [...] Gott stieg auf dem Sinai im Feuer herab, versetzte das Volk in Furcht und Schrecken [...] Und ganz anders, als der Heilige Geist auf die Erde herabkam: die Jünger waren „alle beisammen an einem Ort“ und der Geist kam in das Haus, wo sie versammelt waren, ohne sie von der Höhe des Berges zu erschrecken (vgl. Apg 2,1ff.) [...]
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Sie sahen, so sagt die Schrift, Feuerzungen, die sich verteilten. War es ein Feuer, das schon von Ferne Schrecken verbreitet? Ganz und gar nicht. Diese Feuerzungen ließen sich auf einem jeden von ihnen nieder und jene begannen in verschiedenen Sprachen zu sprechen, wie es der Geist ihnen eingab. Hört die Zunge, die spricht, und versteht, dass es der Geist ist, der schreibt, nicht in Stein sondern in die Herzen (Ex 31,18; 2 Kor 3,3). So ist also das Gesetz des lebenspendenden Geistes (Röm 8,2), geschrieben in das Herz und nicht auf Stein, ist also das Gesetz des lebenspendenden Geistes, so sage ich, in Jesus Christus, in dem das Pascha in ganzer Wahrheit gefeiert worden ist.
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155. Predigt,5-6; PL 38,843
Tina 13
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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Petrus und Johannes, von der Aktion zur Kontemplation
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Die Kirche kennt zwei von Gott gepriesene und empfohlene Lebenswirklichkeiten: die eine aus dem Glauben heraus, die andere in der Vision; die eine auf dem Pilgerweg der Zeit, die andere in der Wohnung der Ewigkeit; die eine in Arbeit, die andere in der Ruhe; die eine …More
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
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Petrus und Johannes, von der Aktion zur Kontemplation
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Die Kirche kennt zwei von Gott gepriesene und empfohlene Lebenswirklichkeiten: die eine aus dem Glauben heraus, die andere in der Vision; die eine auf dem Pilgerweg der Zeit, die andere in der Wohnung der Ewigkeit; die eine in Arbeit, die andere in der Ruhe; die eine auf dem Weg, die andere in der Heimat; die eine in der Anstrengung der Tat, die andere in der Belohnung der Kontemplation [...] Die erste stellt der Apostel Petrus dar, die zweite der Apostel Johannes. Die erste spielt sich ganz hier auf Erden ab bis zum Ende der Zeiten; dann wird sie zu Ende sein. Die zweite findet ihre Vollendung erst nach dem Ende der Zeiten; in der kommenden Welt wird sie kein Ende kennen.
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Deshalb sagt Jesus zu Petrus: „Folge mir“, und mit dem Blick auf Johannes: „Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!“ [...] Dein Tun folge mir nach, vollkommen und dem Beispiel meines Leidens nachgebildet. Die Kontemplation, die begonnen hat, dauere bis zu meinem Kommen fort: ich werde sie vollkommen machen, wenn ich wiederkomme. Denn er folgt Christus nach, dieser ausdauernde Eifer, der durchhält bis zum Tod; sie aber, diese Erkenntnis, die dann in ihrer Fülle offenbar wird, bleibt bis zur Wiederkunft Christi bestehen. Hier, im Land der Sterblichen, muss man die Übel dieser Welt ertragen; dort werden wir die Güte des Herrn im Land der Lebenden schauen (Ps 27,13) [...]
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Niemand trenne also den einen dieser zwei hervorragenden Apostel vom anderen; denn beide waren in dem, was Petrus versinnbildlicht, und beide werden in dem sein, was Johannes darstellt.
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Traktat 124 über das Johannesevangelium, 5, 7