Sambia: "Kondome sind keine Lösung gegen AIDS"

(gloria.tv/ Kirche in Not) Eine erfahrene katholische Entwicklungshelferin aus Sambia hat sich gegen scheinbar einfache Lösungen bei der Bekämpfung von AIDS ausgesprochen. Schwester Luzia Wetzel, die in Sambia landesweit das AIDS-Präventionsprogramm "Youth Alive" koordiniert, sagte gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not": "Kondome sind keine Lösung gegen AIDS und werden beim Kampf gegen die Seuche stark überbewertet." Die oft geäußerten Vorwürfe, die Kirche fördere durch ihr Kondomverbot die Ausbreitung von AIDS, seien daher völlig haltlos.

"Was in Europa und den USA zu diesem Thema geredet wird, hat auf unsere konkrete Arbeit in Afrika keinen Einfluss", betonte die 72-jährige deutsche Ordensschwester, die bereits seit 40 Jahren in Afrika arbeitet. Das "Youth Alive"-Programm, das mittlerweile in allen Diözesen Sambias erfolgreich umgesetzt wird, setzt auf sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe und auf eheliche Treue. "Die Jugendlichen sollen lernen, den Wert des menschlichen Lebens zu erkennen, und sich nicht von Anderen zu etwas verführen lassen, was diesem Wert widerspricht", erklärte Schwester Wetzel.

"Wir führen die Jugendlichen durch einen Erkenntnisprozess, an dem sie aktiv beteiligt sind", erzählte sie weiter. Dadurch begreifen die jungen Menschen, wie ernst die AIDS-Gefahr ist und, dass "ihr Leben durch ihre eigenen Entscheidungen beeinflusst wird".

Schwester Luzia Wetzel berichtete "Kirche in Not", sie habe niemals Verträge mit Organisationen unterschrieben, die sie zur Verteilung von Kondomen verpflichtet hätten. Insbesondere in den 1990er-Jahren habe es in den USA "eine wahre Kondom-Besessenheit" gegeben.

Das "Youth Alive"-Programm wird vollständig von der Katholischen Kirche getragen, steht aber Interessenten unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit offen.

Die AIDS-Rate in Sambia betrug 2003 noch 21,5 Prozent und ist mittlerweile auf 13,5 Prozent zurückgegangen. Das südafrikanische Land hat knapp 14 Millionen Einwohner, von denen 7,5 Millionen katholisch sind.
Frühmann
Guter Bericht!
Paul M.
Defensor Fidei:
Sehr richtig erkannt und gut kommentiert!
Defensor Fidei
Wer keine Gewissensbisse bei der Unzucht hat, der benutzt vermutlich auch Kondome. Das wollte ich damit sagen.
Und warum? Weil ihm das eine wie das andere egal ist.
Wenn ich den Leuten jetzt aber zu Kondomen rate, dann begebe ich mich auf extrem dünnes Eis. Ich rate ihnen zu etwas, was einzig und allein innerhalb einer Handlung benutzt werden soll, die in sich schlecht ist. Ich gebe quasi Ratschläge …Mehr
Wer keine Gewissensbisse bei der Unzucht hat, der benutzt vermutlich auch Kondome. Das wollte ich damit sagen.

Und warum? Weil ihm das eine wie das andere egal ist.

Wenn ich den Leuten jetzt aber zu Kondomen rate, dann begebe ich mich auf extrem dünnes Eis. Ich rate ihnen zu etwas, was einzig und allein innerhalb einer Handlung benutzt werden soll, die in sich schlecht ist. Ich gebe quasi Ratschläge für das "richtige" Verhalten bei unzüchtigen Handlungen.

Ich rate außerdem zu etwas, was nicht sicher ist, sondern lediglich die statistische Wahrscheinlichkeit senkt, sich sofort anzustecken.

Ich würde damit einem Vater gleichen, der seinen Sohn, der regelmäßig russisches Roulette spielt, bittet, möglicht nur da mitzuspielen, wo die Wahrscheinlichkeit zu sterben am geringsten ist.

Was wäre das für ein Vater, der nicht betont: "Laß den Mist ganz bleiben. Jede Kugel ist eine zu viel! Du kannst immer sterben, auch wenn die Chance noch so gering sein mag."

Kondome sind keine Lösung, für die man werben sollte. Im Gegenteil. Wer Menschen in einer falschen Sicherheit wiegt, täuscht sie und verleitet u.U. noch dazu, daß sie sich ihrem hemmungslosen Treiben nur noch mehr hingeben.

Exakt so ist es doch auch in unserer Gesellschaft. Seitdem es so leicht ist zu verhüten, gibt man sich dem hemmungslosen Treiben mehr hin als je zuvor.
surrexit
@DF
Und jetzt mal ehrlich: Glauben Sie ernsthaft, daß Leute, die sich nicht an die Lehre der Kirche halten wollen, sich an der Unzucht also nicht stören, bei der Benutzung von Kondomen Gewissenbisse bekommen?
Darum gehts doch eben nicht. Sie sollen Gewissensbisse bekommen, dass sie keine benutzen.
Zudem kann man das Thema Kondome nicht mit irgendwelchen anderen Trivialitäten vergleichen. Immerhin …Mehr
@DF
Und jetzt mal ehrlich: Glauben Sie ernsthaft, daß Leute, die sich nicht an die Lehre der Kirche halten wollen, sich an der Unzucht also nicht stören, bei der Benutzung von Kondomen Gewissenbisse bekommen?

Darum gehts doch eben nicht. Sie sollen Gewissensbisse bekommen, dass sie keine benutzen.
Zudem kann man das Thema Kondome nicht mit irgendwelchen anderen Trivialitäten vergleichen. Immerhin, dass sich sogar der Papst als Dr. Ratzinger damit explizit beschäftigt. Jetzt werden seine Äußerungen runtergespielt. Was er aber als Dr. Ratinger zur Alten Messe gesagt hat, das kann man gar nicht oft genung zitieren.
Defensor Fidei
Die Kirche verkündet die katholische Morallehre. Diese ist für alle gleich. Wer sich dafür entscheidet, die Gebote der Kirche nicht zu halten...bitte. Das ist seine Sache.
Es ist nicht Aufgabe der Kirche zu betonen, was sich schon aus der Natur der Sache ergibt. Das müssen die Menschen dann schon selber wissen.
Wenn jemand nicht von selber weiß: 1x zuschlagen ist weniger schlimm als 2x zuschlagen …Mehr
Die Kirche verkündet die katholische Morallehre. Diese ist für alle gleich. Wer sich dafür entscheidet, die Gebote der Kirche nicht zu halten...bitte. Das ist seine Sache.

Es ist nicht Aufgabe der Kirche zu betonen, was sich schon aus der Natur der Sache ergibt. Das müssen die Menschen dann schon selber wissen.

Wenn jemand nicht von selber weiß: 1x zuschlagen ist weniger schlimm als 2x zuschlagen; wenig klauen ist weniger schlimm als viel klauen, kann kann ich ihm auch nicht helfen. Solche Dinge müssen nicht extra von der Kirche betont werden.

Die Kirche ist dazu da zu sagen, wie die Leute es machen sollen. Damit hat sie wahrlich genug zu tun.

Und jetzt mal ehrlich: Glauben Sie ernsthaft, daß Leute, die sich nicht an die Lehre der Kirche halten, sich an der Unzucht also nicht stören, bei der Benutzung von Kondomen Gewissenbisse bekommen?
surrexit
es gibt aber eine moraltheologie, die danach fragt was in der tatsächlichen Situation geboten ist.
Wer sich aber nicht daran halten will, der soll wenigstens so wenig Blödsinn wie möglich machen.
Genau darum geht es. Moraltheologie hat nicht einfach nur immer die nec plus ultra Lösung zu präsentieren, sondern muss mit Klugheit die Dinge sehen.
In Bezug wie so eine "Lockerung" aufgenommen wird: Die …Mehr
es gibt aber eine moraltheologie, die danach fragt was in der tatsächlichen Situation geboten ist.

Wer sich aber nicht daran halten will, der soll wenigstens so wenig Blödsinn wie möglich machen.
Genau darum geht es. Moraltheologie hat nicht einfach nur immer die nec plus ultra Lösung zu präsentieren, sondern muss mit Klugheit die Dinge sehen.
In Bezug wie so eine "Lockerung" aufgenommen wird: Die die kath. Leben werden ja jetzt nicht daraufhin anfangen Kondome zu nehmen. Das halte ich für absurd. Und jene denen alles bisher egal war nehmen jetzt vielleicht wenigstens ein Kondom. Ungleiches muss eben ungleich behandelt werden.
Defensor Fidei
Es gibt keine Moraltheologie erster und zweiter Klasse. Wir können nicht sagen: Wer katholisch leben will, soll sich an dies und jenes halten. Wer sich aber nicht daran halten will, der soll wenigstens so wenig Blödsinn wie möglich machen.
Letzteres ergibt sich aus der Natur der Sache. Man muß nicht extra betonen, daß eine Körperverletzung weniger schlimm als wie ein Mord ist und daß man alle …Mehr
Es gibt keine Moraltheologie erster und zweiter Klasse. Wir können nicht sagen: Wer katholisch leben will, soll sich an dies und jenes halten. Wer sich aber nicht daran halten will, der soll wenigstens so wenig Blödsinn wie möglich machen.

Letzteres ergibt sich aus der Natur der Sache. Man muß nicht extra betonen, daß eine Körperverletzung weniger schlimm als wie ein Mord ist und daß man alle Mörder herzlich darum bittet einen ersten Schritt zu tun, indem man seine Opfer nur noch schwer verletzt, aber nicht mehr umbringt, weil das weniger schlimm sei.

Das wäre eine Binsenweisheit. Natürlich wäre es weniger schlimm, aber gut wäre es deshalb noch lange nicht.

Eben jene Binsenweisheit hat der Papst (wohl nicht mit lehramtlicher Autorität, sondern als Privatperson; daher wohl auch Ihre Bezeichnung als "Dr. Ratzinger") geäußert.

Aber weniger schlimm ist eben nicht gut.

Exakt so kommt es aber rüber, und wird von den Menschen auch genau so verstanden. der Mensch geht nunmal gerne den Weg des geringsten Widerstandes. Die Reaktionen auf die Äußerung haben exakt dies bestätigt!
surrexit
@ DF
wir gehen ja davon aus, dass die kath. Sexualmoral mit der Vernunft einsehbar ist/ sein sollte. D.h. sie wird kognitiv von Menschen verstanden. Diese werden sich also dann danach richten.
Die anderen, die nicht einsichtig sind, an diese richtet sich ja der Hinweis nur mit Kondom.
Wir sollten auch nicht so tun als wären die dort Kinder. Übrigens das Bespiel mit der Schule finde ich nicht passend …Mehr
@ DF
wir gehen ja davon aus, dass die kath. Sexualmoral mit der Vernunft einsehbar ist/ sein sollte. D.h. sie wird kognitiv von Menschen verstanden. Diese werden sich also dann danach richten.
Die anderen, die nicht einsichtig sind, an diese richtet sich ja der Hinweis nur mit Kondom.
Wir sollten auch nicht so tun als wären die dort Kinder. Übrigens das Bespiel mit der Schule finde ich nicht passend auf unseren Fall. Besser wäre das Beispiel gewählt, wenn der Lehrer sagt, dass Drogen indiskutabel sind. Jedoch muss man Junkies unbedingt von staatlicher Seite dazu führen sauberes "Besteck" zu verwenden. Die Botschaft wird dadurch nicht verdunkelt.
Du sagst ja gar nichts zu den Äußerungen von Dr. Ratzinger.
Defensor Fidei
Ich denke, daß dieses Zeichen bei den Menschen falsch rüberkommt, weil die meisten Menschen nicht differenzieren.
Pädagogisch wäre es auch unklug, wenn man einen Drogenberater in die Schulen schickt, der die Kinder erst vor Drogen warnt und anschließend noch erklärt: "Wenn ihr unbedingt Drogen nehmen wollt, dann nehmt wenigstens nur die weniger gefährlichen Sachen."
Was glauben Sie bleibt bei den …Mehr
Ich denke, daß dieses Zeichen bei den Menschen falsch rüberkommt, weil die meisten Menschen nicht differenzieren.

Pädagogisch wäre es auch unklug, wenn man einen Drogenberater in die Schulen schickt, der die Kinder erst vor Drogen warnt und anschließend noch erklärt: "Wenn ihr unbedingt Drogen nehmen wollt, dann nehmt wenigstens nur die weniger gefährlichen Sachen."

Was glauben Sie bleibt bei den jungen Leuten hängen? Genau: Weiche Drogen sind nicht so schlimm. Die kann man ruhig probieren. Schlimm sind nur die harten Sachen.

Und eben das soll ja gerade nicht so rüberkommen. Die Botschaft muß eindeutig sein.

Daß Heroin gefährlicher als Haschisch ist, muß man da nicht extra betonen. Das weiß auch der größte Idiot.

Und bei Kondomen ist es genauso. Allen muß klar sein, daß nur ein Weg sicher und moralisch der richtige ist.

Und wie schon gesagt: Was sagt man Leuten, die auf den Pfarrer gehört haben und sich trotzdem anstecken?

Am Ende ist die Kirche wieder der Depp, weil sie in ihrer Botschaft nicht eindeutig war.
surrexit
@DF
jetzt versetze dich doch aber mal in die Lage eines Seelsorgers in einem Dorf in Zambia. Er vertrit die kath. Sexualmoral und bemerkt das dies von einigen angenommen wird. => HIV erfolgreich bekämpft.
Jetzt sieht er aber auch, dass einige dies nicht annehmen und wild rum... Hier kann er ja auch noch einmal nachhaltig an die sexualmoral appellieren, doch schlussendlich muss er sagen: dann nehmt …Mehr
@DF
jetzt versetze dich doch aber mal in die Lage eines Seelsorgers in einem Dorf in Zambia. Er vertrit die kath. Sexualmoral und bemerkt das dies von einigen angenommen wird. => HIV erfolgreich bekämpft.
Jetzt sieht er aber auch, dass einige dies nicht annehmen und wild rum... Hier kann er ja auch noch einmal nachhaltig an die sexualmoral appellieren, doch schlussendlich muss er sagen: dann nehmt wenigstens ein Kondom.
Ich denke in Bezug auf Prostituierte wollte dies auch Dr. Ratzinger sagen.
Defensor Fidei
Was tut man aber, wenn diese Lehre von der kath. Sexualmoral nicht angenommen wird oder kann?
Wer sich an die Morallehre der Kirche nicht hält, dem ist auch egal, ob die Kirche Kondome verbietet oder nicht. Diese Leute brauchen für ihr Tun, dann nicht noch den Segen der Kirche, weil die Handlung als solche ja schon unmoralisch ist und darüber hinaus auch schon das schwerere "Delikt" darstellt. Die …Mehr
Was tut man aber, wenn diese Lehre von der kath. Sexualmoral nicht angenommen wird oder kann?

Wer sich an die Morallehre der Kirche nicht hält, dem ist auch egal, ob die Kirche Kondome verbietet oder nicht. Diese Leute brauchen für ihr Tun, dann nicht noch den Segen der Kirche, weil die Handlung als solche ja schon unmoralisch ist und darüber hinaus auch schon das schwerere "Delikt" darstellt. Die Benutzung von Kondomen ist dabei - ich drücke es mal juristisch aus - mitbestrafte Nachtat.

Das wäre ungefähr so sinnvoll wie Räubmörder zu bitten, nach ihrem Mord wenigstens auf den Diebstahl zu verzichten.
surrexit
@ DF
Klar ist doch, dass wenn in einem Gebiet ein hoher HIV Anteil gegeben ist, dass dann eheliche Treue bzw. totale Keuschheit die beste gangbare Lösung ist. In ein oder zwei Generationen wird das HIV Virus dann weitesgehend eliminiert sein.
Was tut man aber, wenn diese Lehre von der kath. Sexualmoral nicht angenommen wird oder kann? Dr. Ratzinger spricht von männlichen Prostituierten, die dann …Mehr
@ DF
Klar ist doch, dass wenn in einem Gebiet ein hoher HIV Anteil gegeben ist, dass dann eheliche Treue bzw. totale Keuschheit die beste gangbare Lösung ist. In ein oder zwei Generationen wird das HIV Virus dann weitesgehend eliminiert sein.
Was tut man aber, wenn diese Lehre von der kath. Sexualmoral nicht angenommen wird oder kann? Dr. Ratzinger spricht von männlichen Prostituierten, die dann einen ersten Schritt hin zur Moralität machen, wenn sie ein Kondom benutzen.
Es könnte doch also folgende Faustregel gelten: Erstrebenswert ist nur die eheliche Treue bzw. in manchen Fällen totale Enthalsamkeit, wenn du aber davon abweichst dann bitte nur mit Schutz. Vergleich Autofahren: Fahren ohne Fahrerlaubnis ist strengstens verboten, wenn du aber fährst dann bitte anschnallen.
Ich denke auch nicht, dass die kath. Sexualmoral durch diese "Lockerung" untergraben wird (dies wird ja zumeist befürchtet), sondern es wird ja weiterhin die volle kath. Überzeugung gelehrt. Jedoch reagiert man auch auf Fälle, die eben von der Norm bewusst oder unbewusst abweichen.
Defensor Fidei
Innerhalb der Ehe besteht in aller Regel kein Bedarf zum Schutz vor HIV. Und außerhalb von ihr ist der Verkehr nach kath. Morallehre eh nicht erlaubt.
Warum also der Ruf nach der Freigabe von Kondomen?
Wenn jemad schon mit gutem Gewissen außerhalb der Ehe sekuelle Kontakte unterhält, dann wird er sich um das Verbot von Kondomen auch nicht scheren.
Alles andere wäre auch verlogen. Oder glaubt …Mehr
Innerhalb der Ehe besteht in aller Regel kein Bedarf zum Schutz vor HIV. Und außerhalb von ihr ist der Verkehr nach kath. Morallehre eh nicht erlaubt.

Warum also der Ruf nach der Freigabe von Kondomen?

Wenn jemad schon mit gutem Gewissen außerhalb der Ehe sekuelle Kontakte unterhält, dann wird er sich um das Verbot von Kondomen auch nicht scheren.

Alles andere wäre auch verlogen. Oder glaubt wirklich jemand, daß es viele Leute gibt, die sagen: "Mit Ehebruch oder Unzucht haben wir keine Probleme, aber Kondome...NEIN...ich doch nicht. Ich bin schließlich strenggläubiger Katholik."

Außerdem haben Kondome im Pearl-Index als Verhütungsmethode einen Faktor zwischen 2 und 12 - Mittelwert 7. Der Pearl-Index gibt an, wie viele sexuell aktive Frauen innerhalb eines Jahres schwanger werden. Demnach bedeutet zum Beispiel ein Pearl-Index von 15, daß von 100 Frauen, die mit einer bestimmten Methode ein Jahr (zwölf Zyklen) lang verhüten, etwa 15 schwanger werden.

Wenn man jetzt bedenkt, daß die Frauen an den allermeisten Tagen des Jahres gar nicht fruchtbar sind, ist die "Versagerquote" bei Kondomen schon relativ hoch.

HIV kann man jedoch an allen Tagen des Jahres bekommen.

Somit kann sich jeder leicht ausrechnen, daß Kondome alles andere als sicher sind. Langfristig sind die Risiken ziemlich hoch.

Insofern ist es wie beim russischen Roulette. Klar ist das besser als wenn der Colt vollständig geladen ist, aber deshalb wäre es zutiefst unmoralisch hierzu zu raten.

Man stelle sich mal vor, daß ein Priester zum Verkehr mit Kondomen rät und die Frau würde sich mit dem HI Virus anstecken. Soll er ihr dann sagen: Tja...pech gehabt. Das war das Restrisiko. Aber jammern Sie nicht...das Risiko war kleiner als wenn sie kein Kondom verwendet hätten.

Ich denke, daß das zynisch wäre.
marthe2010
🙏 steter Tropfen hölt den Stein! Danke Schwester Luzia Wetzel. Auch wenn dies die WHO und die UNFPA (United Nations Population Fund) nicht gerne hören.
surrexit
natürlich sind Kondome nicht die Lösung. Aber sie können natürlich ihren Beitrag leisten die Probleme in den Griff zu bekommen oder einen ersten Schritt zur Moralität darstellen. Und das Letztere sagt immerhin auch Herr Dr. Ratzinger.