Josefa Menendez
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Das erste Gebot gebietet uns, religiös zu sein/Katholischer Katechismus Pius X.

KATHOLISCHER KATECHISMUS PIUS X.

Das erste Gebot

169 Was gebietet uns das erste Gebot: Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben?


Das erste Gebot gebietet uns, religiös zu sein. Das heißt: an Gott zu glauben, Ihn zu lieben, Ihn anzubeten und Ihm zu dienen als dem einzigen wahren Gott, Schöpfer und Herr aller Dinge.

170 Was verbietet uns das erste Gebot?

Das erste Gebot verbietet uns die Pietätlosigkeit, den Aberglauben, die Irreligiosität; ferner den Abfall (Apostasie) vom Glauben, die Irrgläubigkeit (Häresie), das freiwillige Zweifeln und die schuldhafte Unwissenheit hinsichtlich der Wahrheiten des Glaubens.

171 Was ist die Pietätlosigkeit?

Die Pietätlosigkeit ist die Verweigerung jedes Kultes gegenüber Gott.

172 Was ist die Abergläubigkeit ?

Die Abergläubigkeit ist die Ausübung eines göttlichen Kultes oder die Anbetung gegenüber einer Sache, die nicht Gott ist, sowie die Anbetung Gottes in unangemessener Form: daher der Götzendienst oder der Kult gegenüber falschen Gottheiten oder Geschöpfen; die Zuflucht zum Teufel, zu den Geistern und zu jedem verdächtigen Mittel, um menschlich Unerreichbares zu erlangen; der Gebrauch von unschicklichen, eitlen oder von der Kirche verbotener Riten.

173 Was ist die Irreligiosität?

Die Irreligiosität ist die Unehrerbietigkeit gegenüber Gott und den göttlichen Dingen: die Versuchung (Herausforderung) Gottes, das Sakrileg (der Frevel) oder die Profanierung (Entweihung, Schändung) heiliger Personen oder Gegenstände, die Simonie oder der Kauf und Verkauf von geistlichen Dingen oder solchen, die mit geistlichen Dingen im Zusammenhang stehen.

174 Wenn der Kult gegenüber Geschöpfen Aberglaube ist, wie ist dann der katholische Kult gegenüber den Engeln und den Heiligen nicht Aberglaube?

Der katholische Kult gegenüber den Engeln und Heiligen ist darum kein Aberglaube, weil er kein göttlicher Kult, kein Kult der Anbetung ist, der nur Gott allein gebührt: wir beten sie nicht an wie Gott, sondern wir verehren sie als Freunde Gottes und um der Gaben willen, die sie von Ihm empfangen haben. Folglich gereicht der katholische Kult gegenüber den Engeln und Heiligen zur Ehre Gottes selbst, der in den Engeln und Heiligen Wunder wirkt.

175 Wer sind die Heiligen?

Die Heiligen sind jene Menschen, die gemäß den Lehren und den Beispielen Jesu Christi die Tugenden heldenhaft übten und im Himmel und auf Erden besondere Verherrlichung verdienten. Sie dürfen und sollen mit der Gutheißung der Kirche öffentlich verehrt und angerufen werden.

176 Warum verehren wir auch den Leib der Heiligen?

Wir verehren auch den Leib der Heiligen, weil er ihnen als Tempel des Heiligen Geistes dazu diente, heldenhafte Tugenden zu üben und glorreich zum ewigen Leben auferstehen wird.

177 Warum verehren wir auch die kleinsten Reliquien und die Bilder der Heiligen?

Wir verehren auch die kleinsten Reliquien und die Bilder der Heiligen zu ihrem Gedächtnis und ihrer Ehre, indem wir die ganze Verehrung auf die Heiligen selbst beziehen, im Unterschied zu den Götzendienern, die den Bildern oder Idolen einen göttlichen Kult entgegenbringen.

178 Hat Gott im Alten Bund nicht strengstens die Bilder(- Verehrung) verboten?

Gott hat im Alten Bund deshalb streng die Bilder-(Verehrung) verboten, weil diese für die Juden, die unter den Götzendienern lebten und sehr zum Aberglauben neigten, gleichsam als nächste Gelegenheit zum Götzendienst dienten.

Kath. Katechismus Pius X.