11:33
Sehr gute Predigt von Weihbischof Florian Wörner!
Sonia Chrisye teilt das
387
Alle Weisheit des Christen ist in dieser Grundwahrheit enthalten - oder vielmehr, wie unser Heiland es ausgesprochen:
»Das ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus«, (Joh 17,3)
Bernold Baer
Einführung in den Catechismus Romanus
10. Das erste ist wohl dieses:

Man halte sich beständig gegenwärtig, dass alle Weisheit des Christen in dieser Grundwahrheit enthalten ist - oder vielmehr, wie unser Heiland es ausgesprochen:
»Das ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus«, (Joh 17,3)
Somit muss der kirchliche Lehrer vor allem …Mehr
Einführung in den Catechismus Romanus

10. Das erste ist wohl dieses:


Man halte sich beständig gegenwärtig, dass alle Weisheit des Christen in dieser Grundwahrheit enthalten ist - oder vielmehr, wie unser Heiland es ausgesprochen:

»Das ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus«, (Joh 17,3)

Somit muss der kirchliche Lehrer vor allem darauf hinarbeiten, dass die Christen von Herzen verlangen, Jesus Christus kennen zu lernen. Ihn, den Gekreuzigten;(1 Kor 2,2) und dass sie durchdrungen sind von der festen Überzeugung und es mit ganzer Seele in Demut glauben, dass kein anderer Name den Menschen unter dem Himmel gegeben ist, in dem wir selig werden können,(Apg 4,12) weil Er die Sühnung ist für unsre Sünden (1 Joh 2,2).

Da wir aber daran sehen, dass wir Ihn kennen gelernt haben, wenn wir seine Gebote halten, (1 Joh 2,3);

so soll der Seelsorger zweitens lehren
– was mit dem ersten Punkt in unmittelbarem Zusammenhang steht - dass der Christ sein Leben nicht in träger Untätigkeit verbringen darf,

sondern dass wir »wandeln müssen, wie auch er gewandelt ist«; (1 Joh 2,6)

dass wir also

mit aller Hingabe »Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Treue, Liebe und Sanftmut üben« müssen (2 Tim 2,22).

Denn Christus hat, wie der Apostel den Seelsorgern eindringlich zu lehren befiehlt,

»sich hingegeben für uns, um uns loszukaufen von aller Ungerechtigkeit und so ein reines, in guten Werken eifriges Volk sich zu eigen zu machen« (Tit 2,14.15).

Nun hat aber unser Herr und Heiland nicht nur gelehrt, sondern auch durch sein Beispiel gezeigt, dass das Gesetz und die Propheten in der Liebe enthalten sind (Mt 22,4); und nach Ihm hat der Apostel es wiederholt, dass die Liebe der Zweck der Offenbarung (1 Tim 1,5) und die Erfüllung des Gesetzes ist (Röm 13,8.10).

Somit besteht offenbar die Hauptaufgabe des Seelsorgers darin,
mit allem Ernst dahinzu arbeiten,

dass die Gläubigen zur Gegenliebe für die uns erwiesene unendliche Liebe Gottes gedrängt und mit einer Art heiliger Liebesglut zum Anschluss an Ihn gezogen werden, der das höchste und vollkommenste Gut ist.

Denn diesem höchsten Gut anhangen ist allein echte und wahre Seligkeit, wie dies jeder erfährt, der mit dem Propheten sprechen darf: »Was habe ich im Himmel und was verlange ich auf Erden außer dir (Ps 72,35)!.


Das ist jener »vorzüglichere Weg« (1 Kor 12,31), den der Apostel uns gezeigt hat, wenn er als das Ziel seiner ganzen Predigt und Seelsorge die Liebe hinstellt, die nimmer aufhört. Mag man also den Christen einen Glaubenssatz vor Augen stellen, oder ein Gut, das sie erhoffen, oder eine Tat, die sie vollbringen sollen - immer muss man ihnen dabei die Liebe zu unserm Herrn ans Herz legen, damit jeder sehen kann, dass alle Werke vollkommener christlicher Tugend einzig und allein aus der Liebe entspringen und kein anderes Ziel haben können als die Liebe.