Tina 13
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Babynahrung wird mit Kunststoff gestreckt - Immer mehr gefälschte Lebensmittel kommen in den Handel.

Immer mehr gefälschte Lebensmittel kommen in den Handel. Die Kontrolleure setzen nun auf Fingerabdruck-Technik.

Die Kunden haben den Betrug nicht geschmeckt. Statt eines edlen Champagners tranken sie billigen Spumante aus Norditalien. Nur weil eine Losnummer auf dem Etikett fehlte, kamen die Überwachungsbehörden den Fälschern Ende letzten Jahres auf die Spur: In einer abgelegenen Lagerhalle nahe der norditalienischen Stadt Padua etikettierte eine Bande Flaschen um. Sie verwandelten einen Spumante für ein bis zwei Euro in 35 bis 40 Euro teure gefakte Ware.
Längst ist die Mafia in das Geschäft der Lebensmittelfälschung eingestiegen. Das Bundesamt für Verbraucherschutzspricht von Gewinnen wie im Drogenhandel. Da der Lebensmitteleinzelhandel sich auf immer weniger Giganten konzentriert und die Warenströme um die ganze Welt zirkulieren, lohnt es sich, gefälschte Produkte einzuschleusen. Im besten Fall sind die Plagiate minderwertig und überteuert. Schlimmer ist es, wenn sie die Gesundheit gefährden.

Besonders schlimm: Babynahrung wird mit Kunststoff gestreckt

Verbraucher können die Gefahr kaum erkennen. Ein Beispiel: Im Jahr 2008 streckten chinesische Produzenten Milch mit dem Kunststoff Melamin. Da sie ihn auch in Babynahrung mengten, erkrankten 300 000 Säuglinge an Nierenproblemen. Sechs Kinder starben.
„Mit punktuellen Messungen einzelner Inhaltsstoffe, wie wir sie bisher praktizierten, entgehen uns sehr viele Fälschungen“, sagt Reiner Wittkowski. Er ist Lebensmittelchemiker und Vizepräsident des Bundesinstituts für Risikobewertung. „Wir finden nur, was wir suchen.“

Kontrolleure rüsten auf

Jetzt wollen die Kontrolleure Betrüger mit einer neuen Strategie entlarven. Ihr Mittel ist ein Nachweis für echte Lebensmittel, eine Art Fingerabdruck, der die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe umfassend, genau und unverwechselbar darlegt. Ein Abgleich mit diesem Fingerabdruck erweist zweifelsfrei: echt oder gefälscht. Damit haben die Behörden erstmals einen technologischen Vorsprung. „Wir können jede Art von Fälschung schneller und einfacher aufdecken als heute“, sagt Wittkowski. Lebensmittelbetrüger hätten es deutlich schwerer.
Mit ihrem jüngsten Sieg überführte die Technik 2016 Oregano-Fälscher, die wohl viele Jahre lang gestrecktes Gewürz vertrieben hatten. Der nordirische Chemiker Connor Black von der Universität Belfast leitete den Coup gegen die Kriminellen ein. In einer Veröffentlichung stellte Black den Fingerabdruck von echtem Oregano vor. Die Inhaltsstoffe des Gewürzes ergeben eine unverwechselbare Signatur.
Dann fiel ihm auf, dass ein Viertel des erhältlichen Oregano in Teilen gefälscht ist, nämlich Olivenblätter und andere Pflanzenteile enthält. Das gestreckte Gewürz landete tonnenweise in Supermärkten, Pizzen und Saucen.
Seit 2013 arbeitet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft an einer nationalen Strategie gegen Lebensmittelbetrug. Daran beteiligt sind die Überwachungsbehörden der Bundesländer, Euro- und Interpol sowie der Zoll. Zwei Millionen Euro gibt das Ministerium aus, um eine Datenbank mit Fingerabdrücken aufzubauen. Echter Williams, echtes Olivenöl extra vergine, echter Emmentaler aus dem Allgäu - all das verraten die Signaturen. „Vor allem die Industrie will das“, sagt Wittkowski.

Honig wird besonders oft gefälscht

Besonders viel betrogen wird mit Honig. Weil die Bienen weltweit kränkeln, ist das Naturprodukt in bestimmten Regionen Mangelware. Beim sogenannten Honeygate tauchte zuletzt in den USA massenhaft chinesischer Honig auf, der als US-Ware ausgegeben wurde. Der Schaden belief sich auf 180 Millionen US-Dollar.
Hierzulande werde Honig oft mit Zuckersirup aller Art gestreckt, berichtet Schütz. „Mitunter sind 20 bis 40 Prozent andere Zutaten darin. Die Fälscher gehen sehr raffiniert vor, sodass das nicht leicht aufzudecken ist.“ Auch die Art des Honigs faken die Betrüger, indem sie künstlich Pollen zusetzen und so zum Beispiel einen billigen Blütenhonig nachträglich zum teuren Lavendelhonig machen.
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www.focus.de/…/skrupellose-ges…
Vered Lavan
Das ist einfach unfassbar! Man muss immer alles genau durchgucken & überprüfen. Babynahrung würde ich ausnahmsweise im Reformhaus oder Bioladen kaufen. Das wäre mir mein Kind wert. 🥴 😲 🤫
Tina 13
"Honig wird besonders oft gefälscht" 😡
Honig nur direkt beim Imker des Vertrauens kaufen !!! 👍Mehr
"Honig wird besonders oft gefälscht" 😡

Honig nur direkt beim Imker des Vertrauens kaufen !!! 👍
Tina 13
"Längst ist die Mafia in das Geschäft der Lebensmittelfälschung eingestiegen."
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
Tina 13
"Besonders schlimm: Babynahrung wird mit Kunststoff gestreckt"
"Verbraucher können die Gefahr kaum erkennen. Ein Beispiel: Im Jahr 2008 streckten chinesische Produzenten Milch mit dem Kunststoff Melamin. Da sie ihn auch in Babynahrung mengten, erkrankten 300 000 Säuglinge an Nierenproblemen. Sechs Kinder starben."Mehr
"Besonders schlimm: Babynahrung wird mit Kunststoff gestreckt"

"Verbraucher können die Gefahr kaum erkennen. Ein Beispiel: Im Jahr 2008 streckten chinesische Produzenten Milch mit dem Kunststoff Melamin. Da sie ihn auch in Babynahrung mengten, erkrankten 300 000 Säuglinge an Nierenproblemen. Sechs Kinder starben."