M.RAPHAEL
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Skandalizo?

Meine Beiträge könnten Ärgernis (Skandalon) geben. Das hängt vor allem damit zusammen, dass mir eine äußerliche Kirchlichkeit bei weitem nicht reicht. Jede Oberflächenkatholizität (BerGOG trägt genau deshalb immer die weiße Soutane) ist Maske. Darunter kann man ein Teufel sein, ohne es zu merken. Die Maske erlaubt einem hochmütigen Selbstvergötzer, sich für katholisch zu halten, um einen quasi „katholischen“, globalen, Gutmenschenkommunismus in der immanenten Welt (das Reich des Herrn der Welt) durchsetzen zu können.

Aber auch fromme Katholiken könnten sich an meinen Beiträgen stören, wenn diese als zu weltoffen erscheinen, weil sie wie die Polizei das versteckte Böse in der Welt schonungslos vor das göttliche Licht der Liebe zerren.

Die Frommen sind gesund. Sie brauchen meine Beiträge nicht (meine Berufung entspricht Mt 2,17). Sie sollen der vorkonziliaren Lehre der Kirche folgen. Das ist sowieso immer das Ziel.

Meine Beiträge zielen auf den Hochmut der Weltmenschen. Für diese sind sie deshalb furchtbar. Das Zielpublikum ist eben nicht selig. Es wird Anstoß nehmen (vgl. Lk 7,23 & Mt 11,6). Wenn ich von diesen Menschen nicht gehasst, verachtet und ausgelacht werde, mache ich etwas falsch. Meine Position ist nicht ganz leicht.

Die Wut der Weltmenschen entspringt der Tatsache, dass ich zwischen der sichtbaren „Kirche“ im Reich des Herrn der Welt und der wahren unsichtbaren Kirche im Reich Gottes unterscheide. Der sich selbstvergötzende Weltmensch mit seinem Gott NON SERVIAM (dem humanistischen Gott der Aufklärung und der Moderne) will die Kirche nach unten in seine Welt ziehen, um sie dort manipulieren zu können, um sie menschenfreundlicher, d.h. u.a. sexuell perverser, zu machen. Mit der wahren Kirche kann er das nicht, denn diese befindet sich im unsichtbaren (besser ist das) Reich Gottes. Das Reich Gottes ist IM Menschen und gleichzeitig ist es das Reich der Kinder Gottes (Lk 17,21 ist in diesem Sinne doppeldeutig).

Wenn der selbstvergötzende Mensch Gott ablehnt, zieht sich Gott zurück. Er überlässt ihn dem Reich des Herrn der Welt. Deshalb gibt es keinen Gott für die Hochmütigen. Weil fast alle aufgeklärt modernen Menschen genau das sind, gibt es in ihrer Welt keinen Gott mehr. Niemals werden sie Gott oder Seine Kirche manipulieren können, weil all das in ihrem Reich nicht existiert.

Die sichtbare Kirche wird damit zur bloßen Hülle, zu einer Erinnerung an die lieben Rituale der Oma, die man verändern kann, wie man will. Für die Konzilspfeifen ist die Kirche nur noch soziale Oberfläche, ein Sonntagsmorgenspaß. Da ist man nicht so alleine. Da kann man sich gegenseitig quälen und das für Liebe halten. Da kann man die Anderen nett und lieb umarmen, um sie seelisch aufzufressen. Alle bilden sich ein, gläubig zu sein. Sie sind es nicht. Sie haben keine Beziehung zum wahren Gott. Sie loben ihren Zweifel als nachdenklich, während er tatsächlich selbstverschuldete Todsünde (Gottlosigkeit) ist.

Die wahre Kirche, das Reich Gottes, ist unsichtbar, der menschlichen Macht und dem Hochmut entzogen. Sie kann nicht verändert werden. Ihre Perfektion kann und muss nur immer weiter auskristallisiert werden. Das Heilige ist dynamisch.

Die wahre Kirche ist im Menschen. Gleichzeitig ist sie seine gesamte objektive Außenwelt, in der er lebt (mit seiner kopernikanischen Wende hat Kant da wohl etwas von der Wahrheit erahnt).

Die falsche Kirche ist eine äußere Maske. Die Konzilskleriker sind Schauspieler in einem falschen Film, selbst wenn sie Method Acting betreiben. Ihr dummes und verlogenes Getue ist menschenverachtend. Warum weihen sie nicht endlich die Frauen? Die können die sonntägliche Gemeindeversammlung des NOM viel besser. Sie glauben doch sowieso nicht an die übernatürliche Natur der Geschlechterdifferenz.

Hier noch ein Beispiel für den Unterschied:

Wahre Zisterzienser sind auf Dauer in der sichtbaren Welt der Weltmenschen äußerlich kaum zu unterscheiden (Tonsur, Demut, Blick auf den Boden, Schweigen, Askese, etc.). In ihren unsterblichen Seelen sind sie aber alle verschieden. Dort sind sie so individuell wie Gott sie geschaffen hat:

Jer 1,5:
„Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.“

Psalm 139, 13-16:
„Denn du hast mein Inneres geschaffen, / mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. / Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke. Als ich geformt wurde im Dunkeln, / kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, / waren meine Glieder dir nicht verborgen. Deine Augen sahen, wie ich entstand, / in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, / als noch keiner von ihnen da war.“

Kein einziger wahrer Mönch wird nivelliert. Keinem einzigen wird seine Seele gefressen. Kein einziger muss funktionieren, um in der Welt zu gefallen. Die heiligsten sind oft die größten Miesepeter. In der wahren Kirche, im Reich Gottes darf und muss jeder vor Gott sein, wie er ist. Das kann ich aus eigener langjähriger Erfahrung nur bestätigen. Ich habe meine Mitbrüder geliebt, besonders die gesellschaftlich Schwierigen. Es war eine glückliche Zeit.

In den Stiften des Vat.2 Konzils ist es genau umgekehrt. Äußerlich schauen die Stiftsherren alle unterschiedlich aus. Jeder hat seinen eigenen Haarschnitt. Jeder macht auf Individuum. Nur das gemeinsame oberflächliche Gewand/Habit, ihre Maske, vereint sie. Innerlich aber, in ihrer unsterblichen Seele, sind sie alle vom Herrn der gesellschaftlichen Anerkennung gleichgeschaltet. Sie sind alle gefressen. Da gibt es keine Individualität mehr. Ihre hochmütige Gier, zur Elite zu gehören, hat sie zu Zombies gemacht.
Ich erinnere mich an Gespräche mit Stiftsherren. Da habe ich nicht mit Menschen gesprochen. Da war ich in Kontakt mit einer Kollektividentität, mit einer Art Schwarmintelligenz, die jeden assimiliert, den die befreiende Liebe des Herrn nicht schützt.

Die umarmende „Liebe“ der mitmenschlichen und scheinbar individuellen Konzils-„kirche“ versklavt. Die befreiende Liebe der demütigen und knieenden Liebe der wahren Kirche erlaubt dem Menschen ganz der zu sein, den Gott immer gewollt hat. Jeder demütige Heilige ist anders.

Demnächst mehr in Bezug auf das, was das für den Umgang mit der Welt bedeutet.