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Santiago_
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Jesus Glauben - Folge 13 - Über starke Worte, Blasphemie, die Verurteilung und den Tod Jesu. Dass Jesus gekreuzigt wurde ist als Fakt nicht umstritten. Nur islamische Apologeten müssen das Gegenteil …Mehr
Jesus Glauben - Folge 13 - Über starke Worte, Blasphemie, die Verurteilung und den Tod Jesu.

Dass Jesus gekreuzigt wurde ist als Fakt nicht umstritten. Nur islamische Apologeten müssen das Gegenteil behaupten, damit ihr Prophet nicht falsch gelegen hat. Für Mohammed war es nämlich nicht vorstellbar gewesen, dass ein Gerechter Gottes, ein Prophet, einen solch schändlichen Tod erleiden würde. Und schändlich war der Kreuzestod, wie Josphus in seinem Werk über den Jüdischen Krieg (7.203) deutlich macht. Auch Paulus richtet die Worte an die Gemeinde von Korinth: Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Die Kreuzigung war gewiss nicht das Ende, das die Jünger für ihren Meister hatten kommen sehen, als sie darüber stritten, wer von ihnen im messianischen Reich größer sein werde. Erst mit der Auferstehung beginnen die Jünger wirklich zu begreifen, dass das mehrmals von Jesus angekündigte und schließlich eingetroffene Leiden kein Unfall, kein trauriges Schicksal, sondern der zentrale Teil seiner Sendung gewesen war. Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hingegeben hat. (Joh 3,16). Die Jünger begreifen langsam die Bilder des Alten Bundes: Abraham und Isaak, die typologische Bedeutung der Opfer am Versöhnungstag Jom Kippur; das Paschalamm, dessen Blut am Holz die Israeliten in Ägypten gerettet hatte, wie nun das Blut des Gotteslammes am Holz des Kreuzes die Menschen aus der Sünde rettete. Aber im Geschehen selbst schien das Kreuz eine Katastrophe für die Jünger des Messias. Sie flohen fast allesamt und versteckten sich. Warum nun wurde Jesus verurteilt. War er ein politisches Opfer geworden? Hatte er mit seiner Vertreibung der Händler aus dem Tempel für Aufruhr gesorgt und war damit weniger Opfer als vielmehr zu Recht gestrafter Täter? Hatte man ihn verhaftet, weil er von der Zerstörung des Tempels gesprochen hatte? Jene, die behaupten, Jesus hätte sich selbst nicht als göttlich verstanden, müssen unter solchen Dingen ihre Erklärung für den Tod Jesu suchen. Aber der Grund für das Todesurteil in den Evangelien ist ein anderer.