Schluss mit dem Sexismus: Plädoyer für eine Geschlechtertrennung

Der Gedanke kam mir, als ich letzte Woche mit einem Text zu tun hatte, einer deutschen Synchronisation einer britischen Fernsehserie, bei der der Autor konsequent das korrekte grammatikalische Geschlecht benutzte, auch bei grammatikalisch männlichen Berufen, die biologisch weibliche Personen ausübten. Und dies sehr wohl angemessen selbstbewusst in Akademikerberufen. Im besten Sinne konnte man sagen: Sie standen ihren Mann und auch ihre Frau im Beruf. Wenn man solche fragwürdigen Zuschreibungen überhaupt verwenden will. Denn warum sollte eine Frau ihren Mann stehen? Warum wird ausgerechnet das anerkannt?
Die Fragen nach Geschlecht und Rolle dürfen gestellt werden. Doch ein Ergebnis vorwegzunehmen, in dem man Sprache bereits vorweggreifen, determinieren lässt, hilft nicht. Und dies ist alles andere als Ausdruck einer offenen Gesellschaft, sondern erinnert vielmehr an Sprachstalinismus. Man wird seinem Anliegen anders Ausdruck verleihen müssen und können als durch einen Missbrauch von Sprache, einem Missbrauch von etwas notwendig gemeinsam Menschlichen. Wieder klar und konsequent zwischen grammatikalischem und biologischem Geschlecht zu trennen, befreit die Sprache. Das haben unsere Vorfahren in einer langen Sprachentwicklung geschafft. Seien wir dankbar dafür. Ohne auch neue Ideen zu verwerfen, gibt es keinen wirklichen Fortschritt.