Auch am Wochenende: Debatte über den Zölibat setzt sich fort
Vogel betonte, der Priestermangel führe in Deutschland zu einer
Notsituation: «Vielen Gläubigen wird ihr Recht auf die Sonntagsmesse vorenthalten, viele Gemeinden drohen in Zukunft priesterlos zu bleiben. Eine Gemeindereform kann nicht die einzige Reaktion darauf sein.
Für katholische Priester, die heute noch den Zölibat leben, äußerte der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen Respekt: «Der Zölibat ist noch zeitgemäß - und Priester sind hoch zu achten, die ihn heute noch aus innerer Überzeugung leben.» Dennoch sei das Prinzip des Eheverbots überdenkenswert: «Der von der Bischofskonferenz beschlossene Dialogprozess sollte genutzt werden, um darüber zu sprechen. Denn auch wir Laien sind Kirche und haben deshalb die Pflicht, uns an diesem Dialog zu beteiligen», sagte der Ehrenvorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, der von 1972 bis 1976 auch Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) war.
Müller betonte dagegen, der Zölibat sei eine «frei gewählte Entscheidung». Er zeige die Bereitschaft, sich selbst «für das Reich Gottes aufbrauchen zu lassen». Der Priesterzölibat sei nicht bloßer Verzicht, «sondern ein Zeichen und zegleich ein Antrieb der Hirtenliebe und ein besonderer Quell geistlicher Fruchtbarkeit in der Welt».
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