Heilwasser
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Eine erstaunliche Erkenntnis über Ruhe und Unruhe des Herzens

Eine erstaunliche Erkenntnis über Ruhe und Unruhe
des Herzens


Für gewöhnlich würden wir annehmen, Jesus schenkt uns
Herzensruhe, während sein Gegenspieler die Unruhe sät
und so ist es auch, aber dies ist nicht immer so, wie der
bekannte Spruch des hl. Augustinus andeutet: „Für Dich
hast Du uns erschaffen, o Herr, und unruhig ist unser Herz,
bis es Ruhe findet in Dir.“ Augustinus meint die heilige
Unruhe, die darin besteht, dass man den Herrn noch nicht
vollkommen gefunden hat, weil man selbst noch nicht
vollkommen ist. Im Herrn ist die absolute Herzensruhe,
zu der wir auf unserer Pilgerschaft unermüdlich unterwegs
sind. Die Bewegung der Pilgerschaft bringt gewisse äußer-
liche Unruhen mit sich, die wir natürlich in so viel innerer
Herzensruhe wie möglich bestreiten sollen. Es ist keine
leichte Anforderung, den inneren Wandel unter stürmischen
Erdenbedingungen in Ruhe und Gelassenheit zu vollziehen.
Aber worauf ich eigentlich hinaus will und der Spruch des
hl. Augustinus zusätzlich noch abzielt, ist dies:

Sollten wir einmal auf einen Irrweg geraten, würde uns
der Teufel in falscher Sicherheit und Ruhe wiegen, damit
wir die heilige Unruhe der Gewissensaufrüttelung nicht
an uns heranlassen oder sie überhören. In einem solchen
Fall wäre es Jesus, der uns positiv beunruhigt über die
Sünde, während Er im Falle einer Tugend genau anders-
herum handelt: da schenkt Er seinen tiefen Frieden schon
hier auf Erden, den die Welt nicht geben kann und den
der Böse wieder aus dem Herzen rauben möchte durch
Zweifel, Zwist, Ablenkung und dergleichen.

Die trügerische Ruhe und die Unruhe kommen von unten,
die wahrhaft friedliche Ruhe und die heilige Unruhe der
Gewissensaufrüttelung von oben. Hier will gut unterschie-
den werden.

Allen eine gesegnete Unterscheidung!

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Hier ist die Discretio gefragt. 😊