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Papst-Rücktritt

Katholisches.info zum Rücktritt des Heiligen Vaters:

Benedikt XVI. hinterläßt eine verwaiste Kirche – Haben die Wölfe seine Kräfte aufgezehrt?

von Giuseppe Nardi

(Vatikan) Papst Benedikt XVI. tritt am Donnerstag, den 28. Februar 2012 zurück. Ab 20 Uhr ist der Stuhl Petri vakant. Rücktritte eines Papstes sind nicht an der Tagesordnung. Benedikt XVI. ist der älteste regierende Papst seit Leo XIII. Er selbst nimmt nach reiflicher Prüfung für sich die Freiheit in Anspruch, aus freien Stücken zurückzutreten. Als Grund nennt er seine Gesundheit und die nachlassenden Kräfte. Bisher gab es nur einen einzigen Rücktritt aus gänzliche freien Stücken eines regierenden Papstes und dieser liegt 700 Jahre zurück.

Es war der deutsche Papst selbst, der es eigentlich in einem Gesprächs-Buch mit dem Journalisten Peter Seewald angekündigt hatte. Ernst genommen hat es kaum jemand. War es nicht der Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger gewesen, der einen Rücktritt Johannes Pauls II. abgelehnt hatte, weil „ein Papst nicht zurücktritt“? So zumindest hatten es viele in Erinnerung.

Der frühere Kardinalstaatssekretär Sodano sprach in einer ersten Stellungnahme von einem „Blitz aus heiterem Himmel“. Die Ankündigung traf alle überraschend. Kein Vatikanist hatte auch nur eine Andeutung vorab veröffentlicht, weil niemand davon wußte, außer sein Bruder. Es ist eine einsame Entscheidung des regierenden Oberhaupts der katholischen Kirche, die er ganz allein im Wissen um seine Kräfte und die Last des Amtes, die er offenbar immer drückender verspürte, vor allem aber im Ringen mit seinem Gewissen und dem Heiligen Geist getroffen hat. Dafür gebührt ihm Respekt.

Erwartungsgemäß jubeln kirchenfeindliche Kreise. Auch innerhalb der katholischen Kirche sind in diesen Stunden Stoßseufzer der Erleichterung unüberhörbar. Ein erleichtertes Aufatmen geht durch einige kirchliche Einrichtungen, nicht zuletzt auch im deutschen Sprachraum. Manche scheinen Morgenluft zu wittern. Ein Kapitel der „Restauration“ sei zu Ende. Solche Töne erscheinen pietätlos, möchte man antworten. Doch der Papst ist nicht tot. Er lebt. Und so drängen sich viele Fragen auf.

Das Amt des Stellvertreters Christi auf Erden, des regierenden Nachfolgers des Apostels Petrus ist zu wichtig und zu sensibel, um es dem therapeutischen Können von Ärzten anzuvertrauen und einer künstlich verlängerten Endphase eines Lebens, wie es frühere Jahrhunderte nicht kannten. Papst Johannes Paul II. war mit seinem geschundenen Körper bis zum Äußersten gegangen, indem er sein persönliches Leben als Opfer für die Kirche darbrachte. Auch das eine persönliche Entscheidung, die größten Respekt verlangt.
Dennoch, die Feststellung steht seit 2000 Jahren im Raum: Ein Papst tritt nicht zurück! Er ist als Stellvertreter Christi auf Erden im wörtlichen wie im metaphorischen Sinn durch den Heiligen Geist gewählt. Es war Benedikt XVI., der erst am 8. Februar vor Seminaristen seiner Diözese Rom sagte, daß das Priestertum immer das Martyrium miteinschließt. Ja, daß die Bereitschaft zum Martyrium ein konstitutives Element des wahren Priestertums ist, das es erst zu dem macht, was es ist.

Ist der Rücktritt Papst Benedikts XVI. dann nicht eine Art Fahnenflucht? In der Predigt zu seiner Amtseinführung sagte er: „Betet für mich, daß ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe.“ Ist ein Rücktritt nicht auch eine Form von Flucht „vor den Wölfen“? Haben die Wölfe seine Kräfte aufgezehrt?

Den Kardinälen sagte er nun im Konsistorium:
Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.

Ich bin mir sehr bewusst, dass dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.


Benedikt XVI. hat angesichts seiner schwindenden körperlichen Verfassung erkannt, daß er nicht mehr ausreichend Kraft hat, sich dem Druck widerstreitender kirchlicher Strömungen, die auf dem Amt lasten, entgegenzustellen. Trieb es ihn zu dieser aufsehenerregenden Entscheidung, daß er so lange mitansehen mußte, wie seine theologische Lehrmeinung zum Verständnis der Kirche, zu den nicht-verhandelbaren Werten, besonders dem Lebensschutz, aber auch dem Bemühen um Einigung mit der Piusbruderschaft unter Dauerbeschuß zwischen den Strömungen wie zwischen Mühlsteinen aufgerieben zu werden schien? Erst die Zukunft wird zeigen, was sich davon durchsetzen kann.

Jeder Tod eines Papstes bedeutet für die hirtenlose Herde einen Zustand des Verwaisens. Ein Zustand, den gläubige Katholiken als schmerzvolles Leiden empfinden, verbunden mit aufrichtiger Trauer. Wie Waisenkinder fühlen sich Katholiken auf dem ganzen Erdkreis und beklagen den Tod ihres Vaters. So ist es auch in diesen Stunden. Viele Menschen fühlen sich verwaist. Ein Vater kann seinen Kindern nicht plötzlich sagen, er wolle nicht mehr Vater sein. Ein guter Hirte sorgt sich um seine Herde bis zur Aufopferung. Er überläßt seine Schafe nicht den Wölfen. Er geht für seine Herde in den Tod. Warum setzt Benedikt XVI. nicht auch diesen letzten Schritt?

„Zum Wohl der Kirche“ sagte er den im Konsistorium versammelten Kardinälen. Ist diese Argumentation jedoch wirklich stichhaltig? Werden Päpste künftig in einem bestimmten Alter zurücktreten müssen? Wird das Vikariat Christi zu einem Amt auf Zeit? Die Fragen sind zu weitreichend, um sie in den einsamen Rücktritt eines großen Mannes zu packen. Aber dennoch. Das ausgesandte Signal hat einen bitteren Beigeschmack. Was würde die heilige Katharina von Siena dazu sagen?

Die verborgene Entscheidung scheint auch damit zusammenzuhängen, daß Benedikt XVI. ein Überraschungsmoment erzeugen wollte, um das nächste Konklave so unvorbereitet zusammentreten zu lassen, wie es nach dem Ableben eines Papstes der Fall ist. Die vorgeschriebene Vollzahl der Papstwähler ist fast erreicht. Derzeit sind 118 Kardinäle wahlberechtigt. Am 26. Februar scheidet allerdings noch der ukrainisch-katholische Kardinal Husar wegen Vollendung des 80. Lebensjahres aus. Ab dem 5. März ist der deutsche Kardinal Walter Kasper nicht mehr wahlberechtigt, ab dem 18. März der ehemalige Erzbischof von Turin, Kardinal Poletto. Bis dahin wird das nächste Konklave jedoch sicher zusammengetreten sein.

Die katholische Kirche verliert einen großen Papst, der in seinem kurzen Pontifikat wesentliche Weichenstellungen vorgenommen hat. Er hinterläßt eine unvollendete Erneuerung auf dem Weg, die Kirchenkrise der vergangenen Jahrzehnte zu überwinden. Er hat diese Erneuerung angestoßen, die an dieser Stelle nicht ausführlich gewürdigt werden kann. Erinnert sei lediglich an eine bis zum Beginn seines Pontifikats undenkbare Neuinterpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Freigabe der „alten“ Messe. Weiterführen müssen sie andere. Die Menschheit verliert ihren wichtigsten Führer.

Möge der Heilige Geist der Kirche beistehen.

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fokus.de:
Benedikt XVI. gibt Pontifikat aufAm Tag des Rücktritts schlägt ein Blitz im Petersdom ein

Dienstag, 12.02.2013, 08:23

Am Tag des Papstrücktritts schlägt ein Blitz in den St. Peters-Dom ein

Tiefgläubige Menschen werden dieses Naturschauspiel vielleicht als Zeichen Gottes interpretieren: Ausgerechnet am Tag, an dem Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt bekanntgab, schlug ein Blitz im Petersdom ein.

Der Petersdom in Rom ist das Zentrum des unabhängigen Vatikanstaats und als solches nicht nur Ziel von Touristen und Gläubigen aus aller Welt, sondern auch Symbol für den Sitz des Papstes. Zufall oder nicht: Ausgerechnet am Montag ist ein Blitz in die Kuppel des Petersdoms eingeschlagen – dem Tag also, an dem Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt zum 28. Februar angekündigt hat.

Berichte über Schäden an dem rund 500 Jahre alten Bauwerk liegen nicht vor. Der Blitz schlug nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa um 17.56 Uhr ein, also nach der Rücktritts-Ankündigung. Ansa-Fotograf Alessandro di Meo habe länger mit einem Stativ vor der Basilika gestanden – für ihn wahrscheinlich schon jetzt das Foto des Jahres.

Papst erklärt Grund für Rücktritt

Reuters Benedikt XVI. legt Pontifikat nieder: Im Originalton: Papst erklärt Grund für Rücktritt
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"Altersschwäche"
Salutator
Verlässt er die Herde wirklich, so dass sie schutzlos den Wölfen ausgesetzt ist?
Muss eine Person formal auf dem Stuhl Petri in Rom sitzen, um der richtige Papst zu sein?
Vielleicht kann Herr Ratzinger ohne die formale Last des Amtes viel besser für die Herde wirken!
Die eine heilige katholische und apostolische Kirche wird niemals untergehen, aber die fürchterlichen missgestalteten "kirchlichen …Mehr
Verlässt er die Herde wirklich, so dass sie schutzlos den Wölfen ausgesetzt ist?

Muss eine Person formal auf dem Stuhl Petri in Rom sitzen, um der richtige Papst zu sein?

Vielleicht kann Herr Ratzinger ohne die formale Last des Amtes viel besser für die Herde wirken!

Die eine heilige katholische und apostolische Kirche wird niemals untergehen, aber die fürchterlichen missgestalteten "kirchlichen Einrichtungen" auf Erden müssen zerstört werden, damit Neues und Heiliges sichtbar werden kann.

🙏 🙏 🙏 🙏 🙏 🙏 🙏 😇