Tina 13

Die Auserwählung Mariens gemäss Maria d’Agreda.
Die Auserwählung Mariens gemäss Maria d’Agreda (I)
Ich erkannte, auf welche Art und Weise der Allmächtige in sich selbst unendlich ist, in seiner Beschaffenheit und in seinen Eigenschaften, in der Wesenseinheit und der Trinität der Personen, ewig gleich, ohne die geringste Vermengung.
Ich habe Ihn am Anfang, ohne jede Kreatur, deren er nicht bedurfte, in einer grossen Wüste gesehen, und ich war zugegen als Er den Beschluss fasste, seine Werke ad extra zu vollenden, das heisst, aus dem Nichts, das ganze, sich in seinen Gedanken befindliche Sein, entstehen zu lassen. Da besass ich die Kühnheit, Seine Majestät nach der Anordnung in dieser Wüste zu befragen, um herauszufinden, welchen Rang die Heilige Jungfrau in ihr besitzt. Seine Majestät hielt es für würdig, meinen Wunsch zu erfüllen und ich werde die Rangordnung nennen, die ich seinen Gedanken entnahm.
Die Auserwählung Mariens gemäss Maria d’Agreda (II)
Seine Weisheit ist einzig, einfach und unteilbar, um sie aber unserem Auffassungsvermögen anzugleichen, muss man sie in mehrere Handlungen oder Zeitpunkte einteilen, um so mehr als die geschaffenen Dinge, deren Gegenstand sie sind, von einander abhängig sind, einander folgen und miteinander verkettet sind.
Im ersten Augenblick, nach der Kommunikation Gottes ad intra, das heisst in seinem Inneren, befand Er in seiner Güte es würdig, sich ad extra mitzuteilen, das heisst ausserhalb seines Wesens, indem Er seine Gottheit und seine Vollkommenheit den Geschöpfen, an denen Er übrigens seine Wonne hat, mitteilte. Im zweiten Augenblick ordnete Er die Verwirklichung dieser Kommunikation für den äusseren Ruhm, der Ihm für die Offenbarung seiner Grösse zukommen sollte, an. Im dritten Augenblick bestimmte Er die Reihenfolge, in der diese Kommunikation stattfinden sollte, damit unter allen Geschöpfen die beste Harmonie herrsche.
Die Auserwählung Mariens gemäss Maria d’Agreda (III)
Es wurde erstens beschlossen, dass das Göttliche Wort mit einer Seele und einem Leib vereinigt werden solle und dass zweitens andere Wesen, die das Menschengeschlecht bilden werden, nach seinem Abbild geschaffen werden sollen. Und von da an waren alle Menschen im Geist Gottes gegenwärtig.
Die hypostatische Vereinigung der Zweiten Person der Dreifaltigkeit mit der menschlichen Natur war demnach das erste Werk ad extra, denn, nachdem Gott sich in sich selbst erkannt und geliebt hat, war es angemessen, dass Er den, der seiner Gottheit am nächsten ist, kennt und liebt, wie es die hypostatische Vereinigung ist, die das menschgewordene Wort zum Haupt aller Geschöpfe macht, das sie zu ihrem Schöpfer führt.

Die Auserwählung Mariens gemäss Maria d’Agreda (IV)
Im vierten Augenblick wurde festgelegt, dass die Menschheit des göttlichen Wortes alle nur möglichen Gnaden erhalten sollte und dass soviel Heiligkeit, Weisheit, Seligkeit und göttliche Glorie, in seine Seele strömen mögen, soviel sie nur aufnehmen könne.
An diesen Beschluss schliesst sich an zweiter Stelle, auf Grund einer notwendigen Schlussfolgerung, die Auserwählung der Mutter des menschgewordenen Wortes an. Sie wurde auf Grund göttlichen Erkenntnisvermögens, als erste alle Kreaturen empfangen und unverzüglich ergoss sich ein Strom Seiner Göttlichkeit und Seiner Eigenschaften in sie, soviel wie ihre Mutterwürde es erforderte und sie fähig war zu empfangen.

Die Auserwählung Mariens gemäss Maria d’Agreda (V)
Ich sah sie in einer solchen Schönheit, dass ich, ohne das Licht des Glaubens, wie der heilige Dionysius Areopagita, sie für eine Gottheit gehalten hätte. Ich erkannte, dass ihr Schöpfer sie bewunderungswürdiger geschaffen hatte, als die Vereinigung aller anderen Geschöpfe.
Im selben Augenblick, an dritter Stelle, beschloss Gott einen Ort zu schaffen, wo das menschgewordene Wort und seine Mutter wohnen werden. Für sie allein, wurde die Erschaffung des Himmels und der Erde beschlossen, mit allem was sie beinhalten.

Selige Maria d’Agreda
Die Mystische Stadt oder das göttliche Leben der Heiligen Jungfrau Maria
(I. Teil, 1. Kapitel)

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Tina 13

Es wurde erstens beschlossen, dass das Göttliche Wort mit einer Seele und einem Leib vereinigt werden solle und dass zweitens andere Wesen, die das Menschengeschlecht bilden werden, nach seinem Abbild geschaffen werden sollen. Und von da an waren alle Menschen im Geist Gottes gegenwärtig.
Die hypostatische Vereinigung der Zweiten Person der Dreifaltigkeit mit der menschlichen Natur war demnach das erste Werk ad extra, denn, nachdem Gott sich in sich selbst erkannt und geliebt hat, war es angemessen, dass Er den, der seiner Gottheit am nächsten ist, kennt und liebt, wie es die hypostatische Vereinigung ist, die das menschgewordene Wort zum Haupt aller Geschöpfe macht, das sie zu ihrem Schöpfer führt.

Tina 13

Ich erkannte, auf welche Art und Weise der Allmächtige in sich selbst unendlich ist, in seiner Beschaffenheit und in seinen Eigenschaften, in der Wesenseinheit und der Trinität der Personen, ewig gleich, ohne die geringste Vermengung.
Ich habe Ihn am Anfang, ohne jede Kreatur, deren er nicht bedurfte, in einer grossen Wüste gesehen, und ich war zugegen als Er den Beschluss fasste, seine Werke ad extra zu vollenden, das heisst, aus dem Nichts, das ganze, sich in seinen Gedanken befindliche Sein, entstehen zu lassen. Da besass ich die Kühnheit, Seine Majestät nach der Anordnung in dieser Wüste zu befragen, um herauszufinden, welchen Rang die Heilige Jungfrau in ihr besitzt. Seine Majestät hielt es für würdig, meinen Wunsch zu erfüllen und ich werde die Rangordnung nennen, die ich seinen Gedanken entnahm.
Seine Weisheit ist einzig, einfach und unteilbar, um sie aber unserem Auffassungsvermögen anzugleichen, muss man sie in mehrere Handlungen oder Zeitpunkte einteilen, um so mehr als die geschaffenen Dinge, deren Gegenstand sie sind, von einander abhängig sind, einander folgen und miteinander verkettet sind.
Im ersten Augenblick, nach der Kommunikation Gottes ad intra, das heisst in seinem Inneren, befand Er in seiner Güte es würdig, sich ad extra mitzuteilen, das heisst ausserhalb seines Wesens, indem Er seine Gottheit und seine Vollkommenheit den Geschöpfen, an denen Er übrigens seine Wonne hat, mitteilte. Im zweiten Augenblick ordnete Er die Verwirklichung dieser Kommunikation für den äusseren Ruhm, der Ihm für die Offenbarung seiner Grösse zukommen sollte, an. Im dritten Augenblick bestimmte Er die Reihenfolge, in der diese Kommunikation stattfinden sollte, damit unter allen Geschöpfen die beste Harmonie herrsche.