Die furchtbare Verachtung der Armut

Es ist schlimm arm zu sein. Wenn kontemplative Mönche auf Eigentum verzichten und die Armut wählen, um Gott bedingungslos verherrlichen zu können (vgl. Mt 6,19-34, besonders 6, 24: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.”) dann ist das nicht lieb und nett. Im realen Leben folgt als Konsequenz ein Opfer gnadenloser Verachtung zu werden.

Das wissen die Menschen, obwohl sie sich dessen nicht bewusst werden wollen. Fast alle, besonders auch die Konzils- „katholiken” ziehen deshalb den Reichtum und die Macht vor. Gerade auch österreichische Stifte, die aus genau diesem Grund mit Josef II einen Pakt zur Macht- und Besitzerhaltung geschlossen haben, verleihen ihren Stiftsherren Ehre, soziale Anerkennung und gesellschaftliche Bedeutung. Da hat man natürlich Nachwuchs.

Ich glaube, dass die gesamte Konzilssekte am Ende dem Mammon und nicht Gott geweiht ist. Dazu gleich mehr.

Ich kenne einen sehr, sehr reichen Mann. Wir haben uns gerne und sind deshalb miteinander offen und ehrlich. Auch seine Kinder sind mittlerweile reich. Obwohl er sich für einen Konzils- „katholiken” hält, wird er wohl dennoch sehr darwinistisch denken. Conan, der Barabar, ist ein Held im Sinne von: „Wieviel Geld für deine Weiber?” Man wird wohl so denken müssen, wenn man reich werden will.

Als ich damals in Himmerod eintrat, hat er mir gesagt, dass es für Gott keinen bevorzugten Weg der Anbetung im Sinne einer Hierarchie der Heiligkeit gäbe. Sein Gott will nur, dass man in dieser irdischen Welt seine Träume auslebt. Alle Wege sind gleichwertig, wohl gleich-gültig. Todos, todos, todos.

Für ihn bedeutet Leben, reich zu sein. Ein reicher Mann kann sich alles kaufen, auch Frauen und Kinder. Ein armer Mann kann das nicht. Das impliziert für ihn den Tod. Deshalb ist es auch für Frauen besser, Karriere zu machen. Wenn man dafür die eigenen Kinder durch künstliche Geburtenkontrolle oder Abtreibung verhindern muss, dann ist das gut so. Wichtig ist, dass man sein Ding macht und gierig nach Leben ist. Das dient der irdischen Kultur des Lebens. Es ist genau umgekehrt zur katholischen Vorstellung von der Kultur des Lebens.

Als Begründung dient Adam Smith, „Die unsichtbare Hand”. Die egoistische Gier dient dem Ganzen, dem öffentlichen Wohlstand, dem Leben schlechthin. Im Film „Wall Street” wird es genial auf den Punkt gebracht:

Wall Street: "Gier ist gut" Gordon Gekko (Michael Douglas) bei Teldar

Also bin ich, ein armer Zisterziensermönch (z. Zt. nur vor Gott), der der Gier eine gnadenlose Absage erteilt, ein Versager, ein Verlierer, ein Spinner, vor allem ein Feind des Lebens. Ich bin ein Symbol für den Tod (am Kreuz). Das beinhaltet meine Verachtung. Die Sieger fühlen sich unwohl in meiner Gegenwart. Sie können mit mir nichts anfangen. „Der ist so merkwürdig, so anders wie wir. Der ist ein machtloser Versager.” Die Konzilschefs im Wienerwald fügen hinzu, dass sie froh sind, dass ich niemals zu einem Priester geweiht worden bin. Ich hätte ja niemals eine Berufung zur Priesterwürde gehabt.

Mein reicher Bekannter, genauso wie ein weiterer reicher Freund, ein erfolgreicher Architekt aus Manhattan, haben beide das Stift im Wienerwald besucht. Das fanden sie gut. Das konnten sie verstehen. Das war wie sie, Elite. Das roch nach gesellschaftlicher Macht und Geld.

Relativ machtlose und kleine Klöster wie Himmerod oder Mariawald blieben dagegen völlig unverständlich. Die mussten weg. Keine Elite. Weg sind sie und bald alle anderen frommen und armen Klöster der Kontemplation.

Die Konzilssekte betet die Macht und das Geld an. Deshalb verachtet sie die katholische Tradition. Diese kleine Gruppe von Frommen, die zur Heiligen Opfermesse zurückkehren will, ist für sie völlig lächerlich. Ein paar „Idioten”, die zu bedauern sind. Man hört ihnen nicht zu. Man negiert alle Argumente. Ein Armer hat nichts zu sagen. Ein Armer ist ein Verlierer. Wer hört schon einem Obdachlosen zu? Der ist sowieso bald tot.

Jeder einzelne Gläubige soll sich die Frage stellen, was ihm der Reichtum, die Macht und die gesellschaftliche Anerkennung wirklich bedeuten? Wer darauf nicht verzichten kann, betet Satan an. Die Zukunft aber gehört Gott, dem Herrn der Armut, des Opfers, der irdischen Lebens- und Weltentsagung und deshalb der Verachtung.

Der Jesuit Friedhelm Hengsbach hat ein Buch herausgegeben mit dem Titel: „Eure Armut kotzt uns an!” Man könnte deshalb denken, dass die Konzilssekte ja doch irgendwo die Armut versteht. Das tut sie nicht. Auch für die Jesuiten zählt nur das Geld und der innerweltliche Erfolg. Sie sind nur die andere Seite derselben Münze. Sie sind globalistische Quasikommunisten, eine alternative sozialistische Internationale. Sie wollen eine humanistischere und gleichere Verteilung des Reichtums, aber nicht den generellen Verzicht bzw. das Opfer.

Unter dem Exodus verstehen sie (Mertes, S.J.) das Recht auf rücksichtslose Selbstverwirklichung als Befreiung von der Unterdrückung durch den Pharao. Damit sind die Jesuiten ebenfalls geld- und machtgierig. Kontemplative Weltflucht ist für sie böse, lieblos, egoistisch, grausam, unmenschlich, rückwärtsgewandt und wirklich verachtenswert. Die katholische Weltflucht kotzt die Jesuiten und damit die gesamte Konzils- „kirche” tatsächlich an.

Wie erwähnt, sie alle beten den Herrn der Immanenz, den Herrn der Welt, Satan an. Sie sind Chef. Sie sind Gewinner, vorerst.

Das geht nicht gut aus.
Der Koelner
Das selbe calvinistische Spiel wird leider inzwischen auch in Sachen Gesundheit gespielt: Bleiben Sie gesund!
Virus in der Sprache: «Bleiben Sie gesund!» – ein perfider Gruss!