Elista
101 Tsd.

24-Stunden-Kita: Es droht die 'sozialistische Rundumbetreuung'

Immer mehr gemeinsame Familienzeit wird gestohlen

Ein Kommentar von Birgit Kelle

Wetzlar (kath.net/idea.de)

Angefangen haben wir bei der Fremdbetreuung mit dem Kindergarten am Vormittag, inzwischen soll sie flächendeckend ganztags angeboten werden. Erst startete sie ab dem dritten Lebensjahr, heute stecken wir Milliarden in den Ausbau der Krippen für Kinder ab einem Jahr oder gar schon ab sechs Monaten. Parallel bauen wir Ganztagsschulen aus, damit es nach der Kita nahtlos weitergehen kann. Stück für Stück wurde immer mehr Kindheit in Betreuungszeit umgewandelt – und immer mehr gemeinsame Familienzeit gestohlen. Jetzt sind wir bei der 24-Stunden-Kita angelangt. Es fehlt nur noch die DDR-Wochenkrippe, dann dürften wir in Margot Honeckers Utopie der sozialistischen Rundumbetreuung angekommen sein. Für den neuen „Segen“ der Familienpolitik der Bundesregierung sollen gar 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

Gebeutelte Eltern will Familienministerin Schwesig angeblich entlasten. Und fast klingt es verlockend, denn was soll die alleinerziehende Mutter machen mit ihrem Kleinkind, wenn sie
beispielsweise Krankenschwester im Schichtdienst ist? Da kommt eine Übernachtbetreuung doch wie gerufen.

Ginge es um Erwachsene, wären die Gewerkschaften längst auf der Straße

So ist es aber nicht. Stattdessen wirft der Vorschlag die Frage auf, wem Familienpolitik nutzen soll? Den Familien oder der Wirtschaft, dem Arbeitsmarkt und dem Bruttoinlandsprodukt? Es ist weder für Frauen noch für Familien eine Errungenschaft, dass die Arbeitskraft beider Elternteile inzwischen uneingeschränkt selbst über Nacht der Wirtschaft zur Verfügung stehen muss. Dafür opfern wir jetzt sogar die Nächte unserer Kinder. Sie dürfen nicht einmal mehr im eigenen Bett übernachten, wenn dadurch der Produktionsprozess gestört wird. Würde man so etwas mit Erwachsenen versuchen, die Gewerkschaften wären längst auf der Straße und würden „Kapitalismus“ und „Ausbeutung“ rufen. Wo bleibt die Lobby der Kinder?

Der Druck auf die Eltern steigt

Es ist kein Segen der Familienpolitik, dass die Bedürfnisse von Kindern nach Nähe, nach dem vertrauten, eigenen Bett, nach einem Gutenachtkuss von Mama und der Vorlesegeschichte von Papa jetzt dem Schichtdienst weichen muss. Wer 100 Millionen hat, um sie in 24-Stunden-Kitas zu investieren, hätte auch 100 Millionen, um sie den Eltern selbst zu geben. Damit sie Lösungen finden, wie Familie trotz Erwerbstätigkeit noch bestehen kann.

Warum gibt es nicht andere Lösungen?

Warum kämpft unsere Familienministerin nicht für familiengerechte Arbeitszeiten für Eltern, sondern schafft stattdessen arbeitsmarktgerechte Familien? Denn faktisch erhöht das 24-Stunden-Kita-Angebot den Druck auf Eltern, es auch zu nutzen. Damit bleibt gegen Schichtdienst trotz Kleinkind gar kein Gegenargument mehr zur Hand. Und so verkommt das
Familienministerium gerade zum verlängerten Arm von Wirtschaftslobbyisten. Schlimmer wäre nur noch eine andere Denkweise: dass Manuela Schwesig diese Politik tatsächlich für
familienfreundlich hält.

Birgit Kelle (Kempen) ist Mutter von vier Kindern und Vorsitzende des Vereins „Frau
2000plus“.
Delphina
Sehr guter Kommentar von Birgit Kelle, bravo!
👏 👏
Melchiades
TMB
Wenn dann jede Mutter und jeder Vater mit 70 abgeschafft (heutzutage weniger körperlich, sondern mehr mental) in die letzte Lebensphase tritt, am besten noch den Druck aufbauen, im Alter niemandem zur Last fallen zu wollen bis hin zum "freiwilligen" Abgang.
Mit diesem Punkt haben Sie leider Recht. Und es wird der Bevölkerung mit den gleichen Argumenten " schmackhaft gemacht", wie in anderen …Mehr
TMB
Wenn dann jede Mutter und jeder Vater mit 70 abgeschafft (heutzutage weniger körperlich, sondern mehr mental) in die letzte Lebensphase tritt, am besten noch den Druck aufbauen, im Alter niemandem zur Last fallen zu wollen bis hin zum "freiwilligen" Abgang.
Mit diesem Punkt haben Sie leider Recht. Und es wird der Bevölkerung mit den gleichen Argumenten " schmackhaft gemacht", wie in anderen Punkten, die in Wirklichkeit der Würde des Menschen und seiner Zusammengehörigkeit ( Familie) völlig entgegenstehen ! Was ich ( persönlich) bei den Ganzen schon sehr perfide finde, ist die Tatsache, dass auch hier, wie schon in der Werbung, ganze Heere von Sozialpsychologen im Hintergrund die Strategie erarbeiten, wie man die Menschen bewußt, ohne dass sie es überhaupt wahrgenommen können, dementsprechend beeinflusst bzw. jene, die sich nicht beeinflussen lassen, durch Kollegen der gleichen Disziplin ( Psychologie) zu Menschen mit
Phobien ( man denke nur an Homophobie und Transphobie ) erklären läßt. Leider fliegt dieser Schwimdel " der freien Meinungsbildung" nicht auf, sondern fast die ganze Bevölkerung nimmt es als wahr, ohne zu hinterfragen, an.
speedy207
man koennte es fast mit einem bienstoch vergleichen, die Frauen kriegen die jungen Bienen, und schwups funktioniert das Bienen auf Zucht Programm...
TMB
@Melchiades:
Sehr guter Kommentar "wie die Fabrikationsroboter, Kinder als Störfaktor". Ich möchte dem noch einen Punkt hinzufügen: Wenn dann jede Mutter und jeder Vater mit 70 abgeschafft (heutzutage weniger körperlich, sondern mehr mental) in die letzte Lebensphase tritt, am besten noch den Druck aufbauen, im Alter niemandem zur Last fallen zu wollen bis hin zum "freiwilligen" Abgang.
Melchiades
Elista
Doch wie werden Mütter und Väter mit pubertierenden Jugendlichen fertig, wenn sie die Basis der Beziehung in den ersten Lebensjahren nicht gelegt haben?
Um es bewußt etwas gemein zusagen " Braucht man sich dann auch irgendwann darüber keine Gedanken mehr zu machen. Denn wenn der Staat schon die Kinder ab 6 Monaten übernimmt, dann wird er es auch nur zu gerne in dem Alter machen...... und …Mehr
Elista
Doch wie werden Mütter und Väter mit pubertierenden Jugendlichen fertig, wenn sie die Basis der Beziehung in den ersten Lebensjahren nicht gelegt haben?
Um es bewußt etwas gemein zusagen " Braucht man sich dann auch irgendwann darüber keine Gedanken mehr zu machen. Denn wenn der Staat schon die Kinder ab 6 Monaten übernimmt, dann wird er es auch nur zu gerne in dem Alter machen...... und schon ist das eigentliche Ziel erreicht.... die völlige Zerstörung der Familie ! Zwar durch die Hintertür, aber dennoch mit Erfolg ! Und Eltern sind endlich keine Eltern mehr, sondern Dauerarbeitnehmer, wobei die Frau nebenbei noch ohne große Verpflichtung eine Gebärmaschine ist. Irgendwie erinnert mich dies an eine Aussage eines Bischofs, den man dann kalt gestellt hat.
Elista
Jetzt schon wollen Kinder, die 10 Std. in einer Tagesstätte sind, oft nicht nach Hause, wenn die Mama kommt, da sie sich in der Einrichtung wohler fühlen als zu Hause.
Doch wie werden Mütter und Väter mit pubertierenden Jugendlichen fertig, wenn sie die Basis der Beziehung in den ersten Lebensjahren nicht gelegt haben?
Jesaja
"Warum kämpft unsere Familienministerin nicht für familiengerechte Arbeitszeiten?".
Weil diese eben nicht unsere ist...!Mehr
"Warum kämpft unsere Familienministerin nicht für familiengerechte Arbeitszeiten?".

Weil diese eben nicht unsere ist...!
Josephus
"Warum kämpft unsere Familienministerin nicht für familiengerechte Arbeitszeiten?".
Weil es außer "Flüchtlinge", Gender, Homopaarung und Griechenland derzeit offenbar kein weiteres Thema in der deutschen Politik gibt.
Melchiades
Leider haben gerade die Familien noch immer nicht erkannt, dass es eigentlich nicht um sie, sondern darum geht jede Mutter und jeden Vater zeitlich vollständig , wie die Fabrikations Roboter, einsetzen zu können ! Und hier sind Kinder nichts weiter als ein Störfaktor, den man so " beseitigen muß", dass die Eltern meinen " eine 24 Stunden Kita wäre etwas gutes", noch dass sie auf die Idee kommen …Mehr
Leider haben gerade die Familien noch immer nicht erkannt, dass es eigentlich nicht um sie, sondern darum geht jede Mutter und jeden Vater zeitlich vollständig , wie die Fabrikations Roboter, einsetzen zu können ! Und hier sind Kinder nichts weiter als ein Störfaktor, den man so " beseitigen muß", dass die Eltern meinen " eine 24 Stunden Kita wäre etwas gutes", noch dass sie auf die Idee kommen könnten zu schauen, was denn in vielen ehemaligen kommunistischen, beziehungsweise sozialistischen Ländern aus den Familien geworden ist, wo eine 24 Stunden Fremdbetreuung bis zu 7 Tage die Woche möglich war und auch noch ist !
Die Familie in diesen Ländern, der familiäre Zusammenhalt ,besonders in Notsituationen ,ist TOD ! Dort müssen viele Menschen erst wieder sehr mühsam lernen, was das Wort FAMILIE bedeutet ! Und auch dort wurde den Familien von den kommunistischen (sozialistischen) Parteien vorgemacht, dass eine 24 Stunden Fremdbetreuung nur zum Vorteil des Kindes wäre und jeder Mann und jede Frau ein Anrecht ( zur Selbstverwirklichung) auf eine Vollzeitbeschäftigung ( auch im Schichtdienst) hätte. Vielleicht müssen sich wirklich einige Eltern überlegen, ob sie tatsächlich der Wirtschaftslobby und ihren Lobbyisten, wie auch dem ständigen
Konsumzwang immer mehr zu wollen und zu haben, auf den Leim gehen wollen oder nicht. Oder ob ihnen vielleicht nicht doch das eigentliche körperliche und seelische Wohlergehen ihrer Kinder/ ihres Kindes wichtig ist . Denn man kann, trotz all der Scheinwahrheiten und Lügen der Politik und der nicht lobbyreifen Schar der Kinderpsychologen nicht beides haben !
Elista
Während die Christen verhüten....
Und die wenigen Kinder, die wir haben, sollen 24 Stunden fremdbetreut werden 🤦 🤬 😡 In welcher Welt nur leben wir. Arme Kinder, Arme Familien 🙏 🙏 🙏