Tina 13

Grundwahrheiten über die Marienverehrung.
Grundwahrheiten über die Marienverehrung
Ludwig Maria Grignion von Montfort war Priester, Prophet, Apostel und Reformator. Es gibt ,, wenige Heilige, deren Leben eine ebensolche Spannweite besitzt; denn er sagte nicht bloss Zukünftiges voraus, er ist an der Gestaltung dieser Zukunft selbst beteiligt. Als sein Hauptwerk —die Wahre Andacht zu Maria— wieder aufgefunden wurde, 1842 beginnt er zum zweiten Mal seine Sendung als «Apostolischer Missionar».
1. Wahrheit
Jesus Christus ist das letzte Ziel aller Marienverehrung
Unser Erlöser Jesus Christus, wahrer GOTT und wahrer Mensch, muss das Endziel aller unserer Andachtsübungen sein; sonst wären sie falsch und irreführend. Jesus Christus ist Alpha und Omega, Anfang und Ende aller Dinge. Unsere ganze Arbeit besteht nach dem Apostelwort darin, alle Menschen in Jesus Christus vollkommen zu machen. In ihm allein wohnt die ganze Fülle der Gottheit und jede Fülle der Gnade, Tugend und Vollkommenheit: in ihm allein haben wir alle geistlichen Segnungen empfangen. Er ist der einziger Lehrer, von dem wir lernen dürfen, der einzige Herr, dem wir angehören, das einzige Haupt, dem wir geeint sein müssen, das einzige Vorbild, dem wir nachstreben müssen, der einzige Arzt, der uns heilen soll, der einzige Weg, auf dem wir wandeln dürfen, die einzige Wahrheit, die wir glauben dürfen, das einzige Leben, das uns beseelen muss, und unser ein und alles in allen Dingen. Er allein genügt. Unter dem Himmel ist uns kein anderer Name gegeben, in dem wir das Heil finden können, als der Name Jesu. GOTT hat unserem Heil, unserer Vollkommenheit und unserer ewigen Seligkeit keine andere Grundlage gegeben als Jesus Christus: jedes Gebäude, das nicht auf diesem Grundstein ruht, ist auf Flugsand gebaut und wird unfehlbar früher oder später einstürzen. Jeder Gläubige, der nicht mit ihm vereint ist wie die Rebe mit dem Weinstock, wird abfallen, verdorren und zu nichts anderem taugen, als ins Feuer geworfen zu werden. Wenn wir in Jesus Christus sind und Jesus Christus in uns, dann haben wir keine Verdammnis zu fürchten; nicht die Engel des Himmels, nicht die Menschen der Erde, nicht die Dämonen der Hölle noch irgendein Geschöpf kann uns scheiden von der Liebe GOTTES, die da ist in Jesus Christus. Durch ihn, mit ihm und in ihm vermögen wir alles: wir können dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes jede Ehre und Verherrlichung erweisen; wir können selbst vollkommen werden und unserem Nächsten ein Wohlgeruch des ewigen Lebens sein.
Wenn wir also die wahre Marienverehrung zeigen, dann tun wir das nur, um die Verehrung Jesu Christi um so vollkommener zu gestalten; wir wollen nur einen leichten und sicheren Weg zu Jesus Christus weisen. Würde die Marienverehrung die Seelen von Christus entfernen, dann müsste man sie als Blendwerk des Teufels verwerfen; aber wie ich schon gezeigt habe und noch ausführlicher zeigen werde, ist genau das Gegenteil der Fall: wir brauchen gerade diese Verehrung, um Jesus Christus ganz zu finden, ihn innig zu lieben und ihm treu zu dienen.
Man kann Jesus nicht von Maria trennen
Nun wende ich mich einen Augenblick lang dir zu, du mein geliebter Jesus; deiner göttlichen Majestät möchte ich es in Liebe klagen: die meisten Christen, selbst die gelehrtesten, kennen nicht das notwendige Band, das zwischen dir und deiner heiligen Mutter besteht. Du, o Herr, bist immer mit Maria, und Maria ist immer mit dir und kann ohne dich nicht sein: sonst würde sie aufhören zu sein, was sie ist. Durch die Gnade ist sie so gänzlich in dich umgestaltet, dass sie selbst gar nicht mehr lebt, nicht mehr ist; du allein bist es, mein Jesus, der in ihr lebt und herrscht, vollkommener als in allen Engeln und Seligen. Ach, wüsste man doch um die Ehre und Liebe, die du in diesem wunderbaren Menschenkind empfängst, dann würde man von dir und von ihr ganz anders denken, als man es tut. So innig ist sie mit dir vereint, dass man eher das Licht von der Sonne, die Wärme vom Feuer trennen könnte, ja dass man sogar alle Engel und Heiligen leichter von dir trennen könnte als Maria. Denn sie liebt dich glühender und verherrlicht dich vollkommener als alle deine anderen Geschöpfe zusammen.

2403
Tina 13

Der Rosenkranz des Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort

Tina 13

Man kann Jesus nicht von Maria trennen
Nun wende ich mich einen Augenblick lang dir zu, du mein geliebter Jesus; deiner göttlichen Majestät möchte ich es in Liebe klagen: die meisten Christen, selbst die gelehrtesten, kennen nicht das notwendige Band, das zwischen dir und deiner heiligen Mutter besteht. Du, o Herr, bist immer mit Maria, und Maria ist immer mit dir und kann ohne dich nicht sein: sonst würde sie aufhören zu sein, was sie ist. Durch die Gnade ist sie so gänzlich in dich umgestaltet, dass sie selbst gar nicht mehr lebt, nicht mehr ist; du allein bist es, mein Jesus, der in ihr lebt und herrscht, vollkommener als in allen Engeln und Seligen. Ach, wüsste man doch um die Ehre und Liebe, die du in diesem wunderbaren Menschenkind empfängst, dann würde man von dir und von ihr ganz anders denken, als man es tut. So innig ist sie mit dir vereint, dass man eher das Licht von der Sonne, die Wärme vom Feuer trennen könnte, ja dass man sogar alle Engel und Heiligen leichter von dir trennen könnte als Maria. Denn sie liebt dich glühender und verherrlicht dich vollkommener als alle deine anderen Geschöpfe zusammen.