Au Backe: Odo Marquard
Der Begriff „Inkompetenzkompensationskompetenz“ wurde vom Philosophen Odo Marquard in dem gleichnamigen Festvortrag geprägt, den er 1973 anlässlich des 60. Geburtstages des katholischen Münchner Philosophen Hermann Krings hielt. Marquard gibt in diesem Vortrag eine selbstironische, kritisch-polemische Einschätzung der Lage der Philosophie der Gegenwart und erläutert in aller Kürze, wie sie in diese Lage gekommen ist.
Irre.
Die Philosophie: sie ist zu Ende
Marquard charakterisiert die Geschichte der Philosophie als eine Geschichte des sukzessiven Verlusts von Kompetenzen.
Ursprünglich, in der Antike, sei die Philosophie universell, „kompetent für alles“, gewesen. Heute, seit einiger Zeit schon, sei sie „kompetent nur noch für eines: nämlich für das Eingeständnis der eigenen Inkompetenz.“[1] Dies sei so gekommen, weil die Philosophie drei Herausforderungen, die im Laufe der Geschichte auf sie zukamen, nicht Genüge leisten konnte.
Die erste Herausforderung sei die soteriologische…Mehr
Zu 1: Den Menschen zum Heil zu führen, wäre auch heute noch eine gute Voraussetzung.
Allerdings ist die Philosophie naturgemäß von vorn herein nur eine Vorstufe zur Theologie.
Philosophie allein führt nicht zum Heil, sie ist nicht das richtige Werkzeug.
Zu 2: Die Philosophie an sich ist doch nicht inkompetent, um sich zur Wissenschaft zu äußern.
Nichts wäre nötiger! Die Philosophie steht über der Wissenschaft!
Zu 3: Dies stimmt schon eher: Die Politik hat die Stimme der Philophie ausgeschaltet.
Das liegt aber nicht an der Philophie an sich, sondern an der Ausrichtung der Philophie.
Die Philophie ist also nicht tot, sondern sie hat sich in eine Denkrichtung zwingen lassen.
Es gibt auch Auswege, siehe z.B. die Seite "Scholastiker".
Danke, ich freue mich, dass du an den großen Gießener Philosophen erinnerst, der zu meiner Studienzeit sehr populär war. Ein großer Denker!
Aus gegebenem Anlaß, da ich immer wieder wegen meines Namens hier angesprochen werde.