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Santiago_
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Vom Manipulieren und Manipuliertwerden: Elisabeth Wehlings "Politisches Framing" Benutzen wir Sprache oder benutzt die Sprache uns? Sobald wir sprechen, sind wir Gefangene einer Mechanik, die die …Mehr
Vom Manipulieren und Manipuliertwerden: Elisabeth Wehlings "Politisches Framing"

Benutzen wir Sprache oder benutzt die Sprache uns? Sobald wir sprechen, sind wir Gefangene einer Mechanik, die die Linguistik "Framing" nennt - viel mehr als der eigentliche Inhalt eines Satzes werden wir von den Mitbedeutungen überzeugt und beeinflusst, die die Worte in unserem Gehirn aktivieren. Wir können dem nicht entkommen - Konnotationen, sogenannte sprachliche Frames, sind unbewusst, subjektiv, selektiv und unvermeidlich.
Doch wir können versuchen, sie zu durchschauen, indem wir unsere Sprache und die unserer Mitmenschen analysieren. Welche Bedeutung, welche Wertvorstellung steckt hinter Begriffen wie "Beitragsservice", "Schulpflicht", "Steuergeschenke"?

Wie sich die Politik und die Medien des Framings bedienen, um ihre Überzeugungen subliminal zu vermitteln, untersucht Elisabeth Wehling in ihrem Buch "Politisches Framing". Gleichzeitig bedient sie sich selber geschickt und bewusst der Kunst des Framings, um den Leser von ihrer etatistischen Weltanschauung zu überzeugen.

Elisabeth Wehling: Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht (amazon.de/…tik-medienpraxis/dp/3869622083 *)

(Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger.
Doch die Kognitionsforschung hat die klassische Vernunft längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik. Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.
Dieses Buch legt dazu den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen. Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt." (Klappentext)

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