Der Mensch ist eine Seele und hat einen Körper, nicht umgekehrt
Der Mensch ist eine Seele und hat einen Körper,nicht umgekehrt
Manch einem wird schon aufgefallen sein, dass die Evangelien,
welche das Wort Gottes im Fleische enthalten, überaus geistig
und spirituell sprechen. Jesus Christus kam also nicht ins Fleisch,
um die leiblichen Schwächen der Menschen, die Er nicht hatte,
zu bestätigen, sondern um ihnen das Gesetz des Geistes zu ver-
künden, das über den Leib herrscht.
Der materialistisch denkende Mensch ist es nämlich gewohnt,
von einer Realität auszugehen, die sich fast ausschließlich im
körperlichen Bereich der Dinge abspiele. Dieser Auffassung
leistet der Kapitalismus Vorschub, der uns durch Werbung
permanent dazu drängt, an irgendwelche materiellen Schein-
bedürfnisse zu denken. Das ganze System ist sogar so aufge-
baut, dass die Wirtschaft ins wanken käme, falls die Leute
nicht dauernd kaufen würden.
Aber das ändert sich nun von alleine, denn alle systemischen
Zwänge laufen in Richtung Öko-Kommunismus. Damit wird
man in eine solche Not kommen, dass aus der Zerknirschung
der Herzen unweigerlich die Frage nach Seele und Erlösung
aufkommen wird. „Was ist der Mensch eigentlich“, wird man
sich fragen und die innere Antwort wird lauten:
Der Mensch ist eine Seele und hat einen Körper.
Beweis? Lesen wir Joh 11,26, wo Jesus sagt: „jeder, der lebt
und an Mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du
das?“ und das Hohelied, wo es heißt: „Stark wie der Tod ist
die Liebe“ (Hl 8,6).
Johannes thematisiert Leben und Glaube und das Hohelied
die Liebe, die wiederum gerade von demselben Evangelisten
am meisten verkündet wird. Demnach ist Gott die Liebe und
das Leben und an IHN sollen wir glauben. Der wahrhaft
Lebende unter den Menschen ist derjenige, der lebt und an
Jesus glaubt. Taufe und Glaube bewirken nämlich ewiges
Leben, wie Jesus an anderer Stelle lehrte. Wer wahrhaft
lebt, erhält den Gnadenstand der Seele „am Leben“. Wer
Gott und seinen Nächsten liebt, ist es, der wahrhaft lebt,
denn Gott ist die Liebe. Lieben und Leben haben fast den-
selben Wortlaut. Der Stand der Todsünde wäre der ewige
Tod in der Hölle, der als der zweite Tod in der Offb d. Joh.,
wieder desselben Apostels, beschrieben ist.
Da wir wissen, dass der Leib stirbt, kann Jesus nur das
ewige Leben der Seele meinen. Wenn sie an Jesus glaubt,
wird sie ewig leben. Da der Leib sterben kann, die Seele
aber ewig existiert, ist das ewige Sein des Menschen in
der Seele, während der Leib beim Tod abgestreift wird
und erst am Ende der Welt auferstehen wird, entweder
zu ewigem Leben oder zu ewigem Tod.
Somit ergibt sich, dass der Mensch eine Seele ist (von
lat. esse = sein) und einen Leib hat. In Garabandal, das
vom apostolischen Administrator am 7.5.2007 anerkannt
wurde, sagte Jesus zu Conchita: „Man stirbt nie.“ (20. Juli
1963) „Man“ kommt von Mann/Mensch und gemeint ist
nicht der Leib, der ja stirbt, sondern die Seele.
Ergo: Der Mensch ist eine Seele und hat einen Leib, nicht
umgekehrt.
Wenn der Mensch ein Leib wäre, dann wäre sein Sein
das Leben des Leibes, aber es ist in der Seele, die dem
Leib das Lebendige, das Leben, das Lebensprinzip,
verleiht. Somit ist die Seele Leben vom ewigen Leben
Gottes, ein erschaffener Lebensfunke des Allmächtigen
Dreieinigen Gottes. In den frommen Schriften des
katholischen Glaubens geht es immer um Seelenrettung.
Oft ist dort von "Seelen" die Rede, nicht von Leibern,
wenn die Menschen gemeint sind.
Die Harmonie von Seele und Leib nach den Maßgaben
des Schöpfers bestimmt unsere Gesundheit! Denken
wir viel mehr an unsere Seele, die allein fähig ist, die
Gaben des Heiligen Geistes aufzunehmen und in sich
fruchtbar werden zu lassen.
Gesegnete Vigil von Pfingsten!