Tina 13
19365
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer. Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater * um 135 in Kleinasien † um 202 Irenäus ist wichtig als Theologe und …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer.

Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater

* um 135 in Kleinasien
† um 202

Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Ihnen gegenüber betont Irenäus den katholischen Grundsatz von der „Überlieferung“ (Tradition): Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird. „Wo die Kirche ist, da ist der Geist Gottes“, sagt Irenäus. Als einer der ersten Kirchenväter spricht Irenäus auch von der Vorrangstellung der römischen Kirche.

„Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht: zur rechten Zeit für dich, der du gemacht wirst.

Bring ihm ein weiches und williges Hertz entgegen und bewahre die Gestalt, die dir der Künstler gegeben hat. Halte dich formbar, damit du nicht verhärtest und die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, wirst du zur Vollkommenheit emporsteigen.“ (Irenäus)
Tina 13
„Du hast es den Unmündigen offenbart“
Das ist es, was der Herr uns lehrt: Niemand kann Gott kennen, wenn Gott es ihn nicht lehrt; anders gesagt: Wir können Gott nicht ohne die Hilfe Gottes erkennen. Der Vater will aber, dass wir ihn erkennen… Der Sohn dient dem Vater und führt vom Anfang bis zum Ende jedes Ding zu seiner Vollkommenheit, und ohne ihn kann niemand Gott erkennen. Denn die Erkenntnis …Mehr
„Du hast es den Unmündigen offenbart“

Das ist es, was der Herr uns lehrt: Niemand kann Gott kennen, wenn Gott es ihn nicht lehrt; anders gesagt: Wir können Gott nicht ohne die Hilfe Gottes erkennen. Der Vater will aber, dass wir ihn erkennen… Der Sohn dient dem Vater und führt vom Anfang bis zum Ende jedes Ding zu seiner Vollkommenheit, und ohne ihn kann niemand Gott erkennen. Denn die Erkenntnis des Vaters ist der Sohn… Deshalb sagt der Herr: „Niemand kennt den Vater, nur der Sohn… und der, dem es der Sohn offenbaren wird.“ Die Formulierung „offenbaren wird“ bezeichnet nicht nur Zukünftiges, so als hätte das Wort erst begonnen, den Vater zu offenbaren, nachdem es aus Maria geboren war. Die Formulierung hat vielmehr eine allgemeine Bedeutung und meint die Gesamtheit der Zeit. Seit Erschaffung der Welt offenbart der Sohn, der in der Schöpfung, die er selbst geschaffen hat, gegenwärtig ist, den Vater allen, denen der Vater sich offenbaren will (vgl. Röm 1,20), und zwar wann er will und wie er will. In allem und durch alles gibt es nur einen Gott Vater, ein Wort, einen Geist und ein Heil für alle, die an ihn glauben… Der Sohn offenbart den Vater all jenen, von denen der Vater erkannt werden will, „so wie es ihm gefällt“. Deshalb sagte der Herr seinen Jüngern immer wieder: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen“ (Joh 14,6-7). ++Gegen die Irrlehren, IV, 6, 4-7,3 ++
Tina 13
Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater
* um 135 in Kleinasien
† um 202
Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete …Mehr
Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater

* um 135 in Kleinasien
† um 202

Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Ihnen gegenüber betont Irenäus den katholischen Grundsatz von der „Überlieferung“ (Tradition): Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird. „Wo die Kirche ist, da ist der Geist Gottes“, sagt Irenäus. Als einer der ersten Kirchenväter spricht Irenäus auch von der Vorrangstellung der römischen Kirche.

„Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht: zur rechten Zeit für dich, der du gemacht wirst.

Bring ihm ein weiches und williges Hertz entgegen und bewahre die Gestalt, die dir der Künstler gegeben hat. Halte dich formbar, damit du nicht verhärtest und die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, wirst du zur Vollkommenheit emporsteigen.“ (Irenäus)
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Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
Gegen die Irrlehren V,15,2−4
„Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes [...] in ihm wurde alles erschaffen [...] alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen“ (Kol 1,15−16)
Dem aber, der von Geburt an blind war, gab er nicht durch ein Wort, sondern durch eine Handlung das Augenlicht wieder, was keineswegs unbedeutend …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

Gegen die Irrlehren V,15,2−4

„Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes [...] in ihm wurde alles erschaffen [...] alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen“ (Kol 1,15−16)

Dem aber, der von Geburt an blind war, gab er nicht durch ein Wort, sondern durch eine Handlung das Augenlicht wieder, was keineswegs unbedeutend oder zufällig war, sondern auf die Hand Gottes hinweisen sollte, die im Anfang den Menschen geschaffen hat. Als daher die Schüler ihn fragten, wegen welcher Ursache jener blind geboren sei, ob aus eigener Schuld oder aus Schuld der Eltern, da sagte er: „Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden.“ Das Werk Gottes aber ist die Erschaffung des Menschen. Diese nämlich geschah durch eine Handlung, wie die Schrift sagt: „Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden“ (Gen 2,7). Deshalb spuckte auch der Herr auf die Erde und machte einen Teig: und strich ihn über die Augen, indem er auf die Weise hinwies, wie der Mensch ursprünglich gebildet wurde, und für die, die es verstehen konnten, offenbarte er die Hand Gottes, die den Menschen aus Erde vom Ackerboden geformt hatte [...]

Und da der Mensch in jenem Leibe Adams in Ungehorsam verfiel und des „Bades der Wiedergeburt“ (vgl. Tit 3,5) bedurfte, so sprach der Herr zum Blindgeborenen, nachdem er den Teig über seine Augen gestrichen hatte: „Gehe zum Schiloach, und wasch dich!“ Und zugleich mit der Wiederherstellung seines Körpers gab er ihm das Bad der Wiedergeburt. Deshalb kam er auch nach dem Bade sehend zurück, damit der Mensch seinen Schöpfer erkennen und den begreifen sollte, der ihm das Leben geschenkt hatte [...]

Somit hat der, welcher im Anfang den Adam bildete, und zu dem der Vater sprach: „Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich“ (Gen 1,26), sich auch selbst in den letzten Zeiten geoffenbart, indem er dem, welcher seit Adam her blind war, das Augenlicht gab.
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
„Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf“
Hätte Gott den Menschen nicht von Anfang an vollkommen machen können? Für Gott, der seit jeher ein und derselbe und ungeschaffen ist, für ihn ist alles möglich. Da die Geschöpfe aber nach ihm begonnen haben zu sein, sind sie notwendigerweise tieferstehender …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

„Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf“

Hätte Gott den Menschen nicht von Anfang an vollkommen machen können? Für Gott, der seit jeher ein und derselbe und ungeschaffen ist, für ihn ist alles möglich. Da die Geschöpfe aber nach ihm begonnen haben zu sein, sind sie notwendigerweise tieferstehender als ihr Schöpfer [...] Sie wurden geschaffen, also sind sie nicht vollkommen. Wenn sie zur Welt kommen, sind sie kleine Kinder und als solche nicht daran gewöhnt noch darin geübt, sich vollkommen zu verhalten [...] Gott konnte also von Anfang an dem Menschen Vollkommenheit verleihen; der Mensch aber war nicht in der Lage, sie anzunehmen: er war ja nur ein kleines Kind.

Und deshalb kam der Herr in der Fülle der Zeiten, als er alles in sich vereinte (Eph 1,10), zu uns, nicht in seiner Macht, sondern so, wie wir ihn wahrzunehmen vermochten. Er hätte tatsächlich auch in seiner unaussprechlichen Herrlichkeit zu uns kommen können, aber wir hätten die Größe seiner Glorie nicht ertragen können [...] Das Wort Gottes, das doch vollkommen war, hat sich mit dem Menschen zum Kind gemacht, nicht um seinetwillen, sondern wegen des kindlichen Zustandes, in dem sich der Mensch noch befand.

Gegen die Irrlehren, IV, 38,1−2
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
Das Gesetz ist in unserem Herzen verankert
Es gibt natürliche Gesetzesvorschriften, deren Einhaltung schon Gerechtigkeit bewirken; selbst vor dem Mosaischen Gesetz beachteten Menschen diese Gebote, waren durch ihren Glauben gerechtfertigt, und Gott fand an ihnen Gefallen. Der Herr hat diese Gebote nicht außer Kraft gesetzt …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

Das Gesetz ist in unserem Herzen verankert

Es gibt natürliche Gesetzesvorschriften, deren Einhaltung schon Gerechtigkeit bewirken; selbst vor dem Mosaischen Gesetz beachteten Menschen diese Gebote, waren durch ihren Glauben gerechtfertigt, und Gott fand an ihnen Gefallen. Der Herr hat diese Gebote nicht außer Kraft gesetzt, sondern erweitert und vollendet. Das beweisen folgende Worte: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen“ (Mt 5,27f.). Und: „Es ist gesagt worden: Du sollst nicht töten [...] Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein“ (vgl. Mt 5,21ff.) [...] Und so fort. Alle diese Vorschriften widersprachen den vorhergehenden nicht und hoben sie nicht auf, sondern erfüllten und erweiterten sie. So wie es der Herr selbst gesagt hat: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 5,20).

Worin bestand diese größere Gerechtigkeit? Zuerst einmal darin, nicht nur an den Vater, sondern auch an seinen Sohn zu glauben, der ja in der Zwischenzeit in die Welt gekommen war. Er ist es ja, der den Menschen zur Gemeinschaft mit Gott und zur Einheit mit ihm führt. Dann bestand sie darin, nicht mehr nur zu reden, sondern zu handeln – denn „sie redeten nur, taten selbst aber nicht, was sie sagten“ (vgl. Mt 23,3) – und sich nicht nur davor zu hüten Böses zu tun, sondern es auch nur zu begehren. Mit dieser Lehre widersprach Christus dem Gesetz nicht, sondern erfüllte es und senkte dessen Regeln tief in uns hinein [...] Wenn einer nämlich fordert, nicht nur Böses nicht zu tun, sondern sogar Böses nicht zu begehren, so widerspricht er dem Gesetz nicht und hebt es nicht auf, sondern erfüllt und erweitert es.

Gegen die Irrlehren IV, 13.3
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
„Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen“
Das Versprechen, das Gott Abraham einst gegeben hatte, gilt immer noch. Tatsächlich hatte er ihm gesagt: „Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen. Das ganze Land …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

„Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen“

Das Versprechen, das Gott Abraham einst gegeben hatte, gilt immer noch. Tatsächlich hatte er ihm gesagt: „Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen. Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben“ (Gen 13,14−15) [...] Und doch hat Abraham auf Erden keinerlei Erbe bekommen, „auch nicht einen Fußbreit“, sondern war immer „Fremder und Halbbürger“ (Apg 7,5; Gen 23,4) [...] Wenn Gott ihm also Land als Erbe versprochen hat und er es während seines Erdendaseins nicht erhalten hat, so muss es ihm bei der Auferstehung der Gerechten mit seiner Nachkommenschaft zukommen, also durch die, die Gott fürchten und an ihn glauben.

Seine Nachkommenschaft nun, das ist die Kirche, die durch unseren Herrn Abrahams Adoptivkind wird, wie Johannes der Täufer es ausdrückt: „Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen“ (Mt 3,9). Auch der Apostel Paulus sagt in seinem Brief an die Galater: „Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak“ (Gal 4,28). Im gleichen Brief sagt er auch ganz klar, dass diejenigen, die an Christus geglaubt haben, durch Christus das erhalten, was Abraham versprochen worden war: „Abraham und seinem Nachkommen wurden die Verheißungen zugesprochen.“ Die Schrift sagt nicht: „und den Nachkommen“ im Plural, sondern im Singular: „und seinem Nachkommen [...]; das aber ist Christus“ (3,16). Und um das zu bestätigen, heißt es weiter: „Er [Abraham] glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Daran erkennt ihr, dass nur die, die glauben, Abrahams Söhne sind. Und da die Schrift vorhersah, dass Gott die Heiden aufgrund des Glaubens gerecht macht, hat sie dem Abraham im voraus verkündet: Durch dich sollen alle Völker Segen erlangen“ (3,6−8) [...]

Wenn also weder Abraham noch seine Nachkommen, also die durch Glauben Gerechtfertigten, jetzt hier auf Erden ein Erbe erlangen, werden sie es bei der Auferstehung der Gerechten erhalten, denn Gott ist in allem wahrhaftig und beständig. Und deshalb sagte der Herr: „Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben“ (Mt 5,5).

Contra haereses, V, 32, 2
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
Wir sind seine Brüder, weil seine Mutter das Wort gehört und es beherzigt hat
Die Jungfrau Maria war gehorsam, als sie sagte: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Eva jedoch war ungehorsam gewesen; sie hatte dem Wort zuwidergehandelt, als sie noch jungfräulich war [...] Wie Eva durch …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

Wir sind seine Brüder, weil seine Mutter das Wort gehört und es beherzigt hat

Die Jungfrau Maria war gehorsam, als sie sagte: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Eva jedoch war ungehorsam gewesen; sie hatte dem Wort zuwidergehandelt, als sie noch jungfräulich war [...] Wie Eva durch ihren Ungehorsam den eigenen Tod und den Tod des ganzen Menschengeschlechtes verursacht hat, so ist also Maria, die den zum Mann hatte, der ihr im voraus bestimmt war, und die doch Jungfrau geblieben war, durch ihren Gehorsam zur Urheberin ihres eigenen Heils und des Heils des ganzen Menschengeschlechtes geworden [...] Denn das, was gebunden ist, kann nur gelöst werden, wenn man die Schleifen des Knotens in umgekehrter Richtung zurückknüpft; so wird eine erste Knüpfung durch eine zweite gelöst, wobei die zweite die erste ersetzt.

Deshalb sagte der Herr, dass die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein werden (Mt 19,30). Auch der Prophet bestätigt das, wenn er sagt: „An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne“ (Ps 45[44],17). „Denn dadurch, dass der Herr der Erstgeborene der Toten“ wurde und die Väter in seinem Schoß aufnahm, ließ er sie zum Leben Gottes wiedergeboren werden, wobei er selbst zum „Ursprung der Lebenden“ (vgl. Kol 1,18) wurde, da Adam zum Ursprung der Toten geworden war. Deshalb auch begann Lukas seine Ahnenreihe mit dem Herrn und ging auf ihr zurück bis zu Adam (Lk 3,23f.); so wies er darauf hin, dass nicht die Väter dem Herrn das Leben gaben, sondern, dass der Herr es war, der jene im Evangelium des Lebens zu neuem Leben erweckte. So wurde auch der Knoten des Ungehorsams von Eva durch den Gehorsam Mariens gelöst, denn das, was die Jungfrau Eva durch ihren Unglauben gebunden hatte, wurde von der Jungfrau Maria durch ihren Glauben gelöst.

Gegen die Irrlehren, III, 22
Tina 13
Hl. Irenäus
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Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater
* um 135 in Kleinasien
† um 202
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Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch …Mehr
Hl. Irenäus

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Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater
* um 135 in Kleinasien
† um 202
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Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Ihnen gegenüber betont Irenäus den katholischen Grundsatz von der „Überlieferung“ (Tradition): Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird. „Wo die Kirche ist, da ist der Geist Gottes“, sagt Irenäus. Als einer der ersten Kirchenväter spricht Irenäus auch von der Vorrangstellung der römischen Kirche.
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„Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht: zur rechten Zeit für dich, der du gemacht wirst.
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Bring ihm ein weiches und williges Hetz entgegen und bewahre die Gestalt, die dir der Künstler gegeben hat. Halte dich formbar, damit du nicht verhärtest und die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, wirst du zur Vollkommenheit emporsteigen.“ (Irenäus)
Tina 13
Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ …Mehr
Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Ihnen gegenüber betont Irenäus den katholischen Grundsatz von der „Überlieferung“ (Tradition): Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird. „Wo die Kirche ist, da ist der Geist Gottes“, sagt Irenäus. Als einer der ersten Kirchenväter spricht Irenäus auch von der Vorrangstellung der römischen Kirche.

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„Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht: zur rechten Zeit für dich, der du gemacht wirst.

Bring ihm ein weiches und williges Herz entgegen und bewahre die Gestalt, die dir der Künstler gegeben hat. Halte dich formbar, damit du nicht verhärtest und die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, wirst du zur Vollkommenheit emporsteigen.“ (Irenäus)
Tina 13
TAGESGEBET
Gott der Wahrheit und des Friedens,
in deiner Kraft hat der heilige Irenäus
die wahre Lehre verteidigt und der Kirche den Frieden erhalten.
Auf seine Fürsprache
erneuere in uns den Glauben und die Liebe
und mache uns bereit, Frieden und Eintracht zu fördern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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TAGESGEBET

Gott der Wahrheit und des Friedens,

in deiner Kraft hat der heilige Irenäus

die wahre Lehre verteidigt und der Kirche den Frieden erhalten.

Auf seine Fürsprache

erneuere in uns den Glauben und die Liebe

und mache uns bereit, Frieden und Eintracht zu fördern.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
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„Geht in die ganze Welt hinaus und verkündet die Frohe Botschaft allen Geschöpfen“
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Der Herr aller Dinge hat seinen Aposteln die Vollmacht gegeben, das Evangelium zu verkünden. Und durch sie haben wir die Wahrheit kennengelernt, das heißt die Lehren des Sohnes Gottes. Ihnen hat der Herr gesagt: „Wer euch hört, der hört …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
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„Geht in die ganze Welt hinaus und verkündet die Frohe Botschaft allen Geschöpfen“
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Der Herr aller Dinge hat seinen Aposteln die Vollmacht gegeben, das Evangelium zu verkünden. Und durch sie haben wir die Wahrheit kennengelernt, das heißt die Lehren des Sohnes Gottes. Ihnen hat der Herr gesagt: „Wer euch hört, der hört mich; wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.“ (Lk 10,16). Denn wir haben die Sorge für unser Heil nur durch diejenigen erkannt, die uns das Evangelium gebracht haben.
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Dieses Evangelium hatten sie zuerst gepredigt. Dann haben sie es uns nach dem Willen Gottes in der Schrift übergeben, damit es uns „Säule und Fundament“ unseres Glaubens würde (vgl. 1 Tim 3,15). Es ist nicht gestattet zu sagen, das sie gepredigt haben, bevor sie das volle Verständnis erhalten hatten, wie einige vorzugeben wagen, die sich erkühnen, Verbesserer der Apostel zu sein. Hingegen ist es wahr, dass nach der Auferstehung unseres Herrn von den Toten und nachdem die Apostel mit der „Kraft aus der Höhe“ (Lk 24,49) bekleidet worden waren durch das Kommen des Heiligen Geistes, sie erfüllt wurden mit dem sicheren Wissen um alles und die vollkommene Erkenntnis besaßen. Dann gingen sie „bis an die Enden der Erde“ (Ps 19[18],5; Röm 10,18) und verkündeten die Frohe Botschaft von allen Wohltaten, die Gott uns zukommen läßt und predigten den Menschen den Frieden des Himmelreichs. Alle und jeder im Besonderen besaßen sie das Evangelium Gottes.
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Gegen die Häresien, III,1
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
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„Viele [...] hatten gehört, was er alles tat, und kamen zu ihm“
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Beim Propheten Jesaja sagt der Logos, das Wort Gottes, selbst, dass er unter uns erscheinen sollte – Gottes Sohn ist tatsächlich Menschensohn geworden – und sich von uns, die wir ihn vorher nicht kannten, finden lassen sollte: „Ich wäre zu erreichen gewesen …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
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„Viele [...] hatten gehört, was er alles tat, und kamen zu ihm“
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Beim Propheten Jesaja sagt der Logos, das Wort Gottes, selbst, dass er unter uns erscheinen sollte – Gottes Sohn ist tatsächlich Menschensohn geworden – und sich von uns, die wir ihn vorher nicht kannten, finden lassen sollte: „Ich wäre zu erreichen gewesen für die, die nicht nach mir fragten, ich wäre zu finden gewesen für die, die nicht nach mir suchten. Ich sagte zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief: Hier bin ich“(Jes 65,1) [...] Dasselbe meint auch Johannes der Täufer, wenn er sagt: „Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen“ (Mt 3,9), Und tatsächlich: nachdem wir durch den Glauben davon losgekommen sind, Steine wie Götter zu verehren, schauen unsere Herzen Gott und werden zu Kindern Abrahams, der durch Glauben gerechtfertigt worden ist [...]
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Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, sagt sein Jünger Johannes (Joh 1,14). Ihm ist es zu verdanken, dass das Herz der Heiden durch die neue Berufung verwandelt worden ist. In denen, die errettet sind, bringt von nun an die Kirche reiche Früchte. Es ist nicht mehr ein Vermittler wie Mose, nicht mehr ein Bote wie Elia, es ist der Herr selber, der uns rettet und der Kirche mehr Kinder schenkt als der Synagoge der Väter, wie Jesaja prophezeit hatte mit den Worten: „Freu dich, du Unfruchtbare, die nie gebar“ (Jes 54,1; Gal 4,27) [...] Gott findet sein Glück darin, sein Erbe den unvernünftigen Nationen zu geben, denen, die nicht der Stadt Gottes angehörten und nicht wussten, wer Gott ist. Jetzt also, da uns dank dieser Berufung das Leben geschenkt worden ist und Gott den Glauben Abrahams in uns voll entfaltet hat, dürfen wir nicht mehr umkehren, ich meine: zurückkehren zur ersten Gesetzgebung. Wir haben doch den Herrn des Gesetzes, den Sohn Gottes, angenommen und lernen, durch den Glauben an ihn, aus ganzem Herzen Gott zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst.
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Aufweis der apostolischen Verkündigung, 92-95
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
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„Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen“
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Über Johannes den Täufer lesen wir bei Lukas: „[...] er wird groß sein vor dem Herrn. [...] Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen [...] und so das Volk für den Herrn bereit zu …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
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„Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen“
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Über Johannes den Täufer lesen wir bei Lukas: „[...] er wird groß sein vor dem Herrn. [...] Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen [...] und so das Volk für den Herrn bereit zu machen“ (Lk 1,15ff.). Auf wen hat er denn das Volk vorbereitet, und vor welchem Herrn war er groß? Ohne Zweifel vor dem, der gesagt hat, dass Johannes mehr als ein Prophet war und dass es unter allen Menschen keinen größeren gegeben hat als Johannes den Täufer (vgl. Mt 11,9.11). Denn indem er seinen Mitsklaven das Kommen des Herrn prophezeite und ihnen Buße predigte, bereitete er sie darauf vor, dass sie bei der Ankunft des Herrn seine Vergebung annehmen und sich dem wieder zuwenden konnten, von dem sie sich durch ihre Sünden und ihre Verstöße gegen die Gebote entfernt hatten. Indem er das Volk wieder seinem Herrn zuführte, bereitete Johannes im Geist und in der Kraft des Elija dem Herrn ein williges Volk.
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Der Evangelist Johannes sagt uns: „Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht [...]. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht“ (1, 6-8). Dieser Vorläufer, Johannes der Täufer, der für das Licht Zeugnis ablegte, wurde zweifellos von Gott gesandt, der […] durch die Propheten verheißen hatte, seinen Boten unmittelbar vor seinem Sohn zu senden, um diesem den Weg zu bahnen (vgl. Mal 3,1; Mk 1,2), also um im Geist und der Kraft des Elija für das Licht Zeugnis abzulegen […] Weil Johannes eben ein Zeuge war, sagte der Herr, dass er mehr als ein Prophet war. Alle anderen Propheten haben das Licht des Vaters angekündigt und sich danach gesehnt, als würdig erachtet zu werden, den zu sehen, den sie verkündigten. Johannes hat wie sie prophetisch gesprochen, aber er hat ihn gegenwärtig erlebt, auf ihn hingezeigt und viele zum Glauben an ihn gebracht, und das in einem Maß, dass er sowohl den Rang eines Propheten als auch den eines Apostels einnahm. Deshalb spricht Christus von ihm als von einem, der mehr ist als ein Prophet.
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Gegen die Irrlehren, III, 10-11
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
„Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen“
Weil er Gott gefallen hatte, wurde Henoch lebendig in den Himmel versetzt und war so die Vorabbildung der Aufnahme der Gerechten in den Himmel. Auch Elias wurde, so wie er war, bei lebendigem Leib entrückt …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

„Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen“

Weil er Gott gefallen hatte, wurde Henoch lebendig in den Himmel versetzt und war so die Vorabbildung der Aufnahme der Gerechten in den Himmel. Auch Elias wurde, so wie er war, bei lebendigem Leib entrückt (vgl. 2Kö 2,11) und stellte so eine Vorankündigung dessen dar, wie geistgeführte Menschen in den Himmel aufgenommen werden. Deren Körper bedeuteten keinerlei Hindernis für eine derartige Entrückung und Aufnahme: denn es sind dieselben Hände, die sie ursprünglich (Gen 2,7) gestaltet haben und durch die sie jetzt entrückt und in den Himmel versetzt worden sind. Denn seit Adam haben sich Gottes Hände daran gewöhnt, das von ihnen geformte Werk zu leiten, zu halten, zu tragen und es dorthin zu verbringen und ihm dort den Platz zuzuweisen, wohin und wo sie wollten. Welcher Platz wurden dem ersten Menschen zugewiesen? Ohne Zweifel war es das Paradies, sagt doch die hl. Schrift: „Dann legte Gott in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte“ (Gen 2,8). Und daraus ist der Mensch, weil er nicht gehorchte, vertrieben worden, vertrieben in unsere Welt...

Hält es jemand wirklich für unmöglich, dass Menschen so lange leben wie die ersten Patriarchen? Oder glaubt jemand, dass Elia nicht lebendig entrückt worden ist, sondern sein Leib auf dem feurigen Wagen verbrannte? Dann möge er bedenken, dass Jona, der ins tiefe Meer geworfen und im Bauch des Fisches eingeschlossen war, auf Anordnung Gottes heil und wohlbehalten ans Ufer zurückgeworfen wurde. Hananja, Asarja und Mischaël, die in einen siebenfach beheizten Feuerofen geworfen worden waren, wiesen keinerlei Verletzungen auf, und nicht einmal Brandgeruch haftete ihnen an (Dan 3,27). Wenn die Hand Gottes ihnen geholfen und in ihnen so außerordentliche, mit der menschlichen Natur unvereinbare Dinge bewirkt hat – was ist dann daran erstaunlich, wenn an denen, die entrückt worden sind, dieselbe Hand, den Willen des Vaters vollziehend, etwas Außerordentliches bewirkt hat? Diese Hand ist doch der Sohn Gottes (vgl. Dan 3,25).

Adversus haereses V, 5,2
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
„Alles wurde mir von meinem Vater übergeben“
Keiner kann den Vater erkennen ohne das Wort Gottes, das heißt: ohne, dass der Sohn ihn offenbart, noch den Sohn erkennen, ohne dass der Vater es will. Diesen Willen des Vaters erfüllt der Sohn, denn der Vater sendet aus, während der Sohn gesendet ist und kommt. Sein eigenes …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

„Alles wurde mir von meinem Vater übergeben“

Keiner kann den Vater erkennen ohne das Wort Gottes, das heißt: ohne, dass der Sohn ihn offenbart, noch den Sohn erkennen, ohne dass der Vater es will. Diesen Willen des Vaters erfüllt der Sohn, denn der Vater sendet aus, während der Sohn gesendet ist und kommt. Sein eigenes Wort erkennt den Vater, der gänzlich unsichtbar und unbegrenzt im Verhältnis zu uns ist; er wird durch ihn ausgedrückt, so unbeschreiblich er auch ist. In gleicher Weise wird das Wort nur vom Vater allein erkannt ...

Schon durch die Schöpfung offenbart das Wort den Schöpfergott. Durch die Welt offenbart es den Herrn, der die Welt geordnet hat, durch das geschaffene Werk offenbart es den Künstler, der es geschaffen hat, und durch den Sohn den Vater, der ihn gezeugt hat: viele stimmen dem zu, doch nicht alle indes glauben. In gleicher Weise hat das Wort sich selbst durch das Gesetz und die Propheten angekündigt und hat den Vater verkündet: das ganze Volk hat gehört, doch nicht alle haben geglaubt. Schließlich hat sich der Vater gezeigt durch die Mittlerschaft des Sohnes, der sichtbar und ertastbar wurde (vgl. 1Joh 1,1), und der Vater war keineswegs weniger sichtbar im Sohn (Joh 14,19), nur weil nicht alle an ihn geglaubt haben...

Indem der Sohn dem Vater dient, führt er also alles zur seiner Vervollkommnung vom Beginn bis zum Ende, und ohne ihn kann keiner Gott erkenne ... Seit Anbeginn offenbart der Sohn, der dem Geschöpf beisteht, den Vater allen, denen es der Vater gewährt, wann er es ihnen gewährt und wie er es ihnen gewährt. Überall und immer ist nur ein Gott und Vater, ein einziges Wort, ein einziger Geist und ein Heil für alle, die an ihn glauben.

Gegen die Häresien, IV, 6,3-7
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon
„Das vollkommene Gesetz, das Gesetz der Freiheit“ (Jak 1,25)
Christus sagt: „Wer dir das Hemd wegnimmt, dem gib auch deinen Mantel; wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen“ (Mt 5,40; Lk 6,30-31). So wollen wir uns nicht betrüben wie Leute, die man gegen ihren Willen enteignet hat, sondern im Gegenteil …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon

„Das vollkommene Gesetz, das Gesetz der Freiheit“ (Jak 1,25)

Christus sagt: „Wer dir das Hemd wegnimmt, dem gib auch deinen Mantel; wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen“ (Mt 5,40; Lk 6,30-31). So wollen wir uns nicht betrüben wie Leute, die man gegen ihren Willen enteignet hat, sondern im Gegenteil uns freuen, wie Leute, die frohen Herzens gegeben haben, weil wir ja dem Nächsten lieber etwas absichtslos geben, als es ihm unter Zwang abzutreten. Weiter sagt Christus: „Wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm“. So folgen wir ihm nicht wie ein Sklave, sondern gehen ihm voraus als freier Mensch. In allem lädt dich Christus also ein, dich deinem Nächsten nützlich zu machen, ohne auf seine Bosheit zu achten, und dabei deiner Güte die Krone aufzusetzen. So lädt uns Christus ein, dem Vater ähnlich zu werden „der seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten und regnen lässt über Gerechte und Ungerechte“ (Mt 5,45).

Das alles tut nicht einer, der das Gesetz abschaffen will, sondern einer, der es um unsretwillen erfüllt und erweitert (Mt 5,17). Der Dienst in Freiheit ist ein größerer Dienst. Unser Befreier stellt uns eine tiefere Unterwerfung und Hingabe an ihn anheim. Denn er hat uns nicht aus den Zwängen des alten Gesetzes befreit, damit wir uns von ihm trennen..., sondern damit wir noch reichlicher seine Gnade empfangen und so ihn noch mehr lieben, und damit wir, weil wir ihn noch mehr lieben, von ihm mit einer umso größeren Herrlichkeit beschenkt werden, wenn wir für immer in der Gegenwart seines Vaters sein werden.

Adversus haereses, IV, 13, 3
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon
Unsere Liebe Frau vom Ja: sie, die den Willen Gottes getan hat
Gott hatte geschworen, es werde aus dem Stammbaum Davids der ewige König hervorgehen, in dem alles vereint werde, was im Himmel und auf Erden ist (Ps 132,11; Eph 1,10). Gott hat also das Werk, das er im Anfang geschaffen hatte (Gen 2,7), weitergeführt... Und wie Adam, der erste Mensch, aus unberührter jungfräulicher …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon

Unsere Liebe Frau vom Ja: sie, die den Willen Gottes getan hat

Gott hatte geschworen, es werde aus dem Stammbaum Davids der ewige König hervorgehen, in dem alles vereint werde, was im Himmel und auf Erden ist (Ps 132,11; Eph 1,10). Gott hat also das Werk, das er im Anfang geschaffen hatte (Gen 2,7), weitergeführt... Und wie Adam, der erste Mensch, aus unberührter jungfräulicher Erde geformt wurde... und wie er durch die Hand Gottes seine Gestalt empfing – nämlich durch das Wort Gottes, „durch das alles geworden ist“ (Ijob 10,8; Joh 1,3) –, so ist das Wort aus der jungfräulichen Maria geboren worden, das Wort, das eine Art Neuauflage Adams darstellt... Warum hat Gott nicht wieder Lehm verwendet? Warum hat er sein Werk aus Maria hervorgehen lassen? Er wollte, dass das so entstandene Werk nicht anders, sondern genauso wie das erste sein sollte: zwar erlöst aber doch gleich, eine Neuauflage des ersten unter Wahrung der Abbildhaftigkeit.

Wer behauptet, dass Christus nichts von der Jungfrau geerbt hat, der irrt. Er will die Vererbung dem Fleisch nach verwerfen, aber nimmt damit auch das Sich-Änhlichsein nicht zur Kenntnis; man könnte dann nicht mehr sagen, dass Christus dem Menschen ähnele, der nach dem Bild und Gleichnis Gittes geschaffen ist (Gen 1,27). Das würde bedeuten, dass Christus nur scheinbar erschienen ist und nur vorgab, ein Mensch zu sein, oder dass er Mensch geworden ist, ohne etwas vom Menschen für sich zu übernehmen. Wenn er nicht das substantielle Fleisch eines menschlichen Wesens angenommen hat, dann ist er weder Mensch noch Menschensohn geworden. Und wenn er nicht das geworden ist, was wir sind, dann spielen seine Schmerzen und sein Leiden keine große Rolle... Das Wort Gottes ist also wirklich Mensch geworden, er hat in sich das Werk wieder aufgenommen, das er geschaffen hatte... Im Brief an die Galater stellt der Apostel Paulus in aller Klarheit fest: „Gott hat seinen Sohn gesandt, geboren von einer Frau“ (4,4).

Gegen die Irrlehren III, 21.9-22.1; vgl. SC 211
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon
"Der Sohn offenbart den Vater"
„Gott sah niemand jemals als der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat es erzählt“ (Joh. 1,18). Es erzählt also von Anfang an der Sohn des Vaters, da er ja von Anfang an bei dem Vater ist. Er hat ja auch die prophetischen Gesichte, die Verteilung der Charismen, seine Dienstleistungen und die Verherrlichung des Vaters dem …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon

"Der Sohn offenbart den Vater"

„Gott sah niemand jemals als der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat es erzählt“ (Joh. 1,18). Es erzählt also von Anfang an der Sohn des Vaters, da er ja von Anfang an bei dem Vater ist. Er hat ja auch die prophetischen Gesichte, die Verteilung der Charismen, seine Dienstleistungen und die Verherrlichung des Vaters dem Menschengeschlechte zum Nutzen zur rechten Zeit angepasst und zusammengestellt. Wo nämlich Zusammenhang, da auch Beständigkeit, wo Beständigkeit, da ist auch alles zur rechten Zeit, wo alles zur rechten Zeit, da auch Nutzen. Deswegen verteilte das Wort die Gnaden des Vaters zum Nutzen und traf wegen der Menschen seine gesamten Anordnungen, indem es ihnen Gott zeigte und sie dem Herrn darstellte. Dennoch bewahrte es aber die Unsichtbarkeit Gottes, damit der Mensch Gott nicht verachte und nicht aufhöre, nach ihm vorwärts zu streben. Durch vielerlei Anordnungen jedoch machte es andrerseits Gott für die Menschen sichtbar, damit der Mensch nicht gänzlich von Gott abfalle und aufhöre zu sein.
Denn Gottes Ruhm ist der lebendige Mensch, das Leben des Menschen aber ist die Anschauung Gottes. Wenn nämlich die Erkenntnis Gottes mittels der Schöpfung allen, die auf Erden leben, das Leben verleiht, dann muss umso mehr die Offenbarung des Vaters durch den Sohn das Leben denen verleihen, die ihn schauen.
Tina 13
Hl. Irenäus von Lyon
„Abraham sah meinen Tag und freute sich“
„Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.“ Was bedeutete das? „Abraham glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an“ (Gen 15,6; Röm 4,3). Zuerst glaubte er, dass er der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, der einzige Gott; und dann, dass er seine Nachkommen so …Mehr
Hl. Irenäus von Lyon

„Abraham sah meinen Tag und freute sich“

„Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich.“ Was bedeutete das? „Abraham glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an“ (Gen 15,6; Röm 4,3). Zuerst glaubte er, dass er der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, der einzige Gott; und dann, dass er seine Nachkommen so zahlreich machen würde wie die Sterne am Himmel (Gen 15,5). Paulus sagt das gleiche: „Ihr werdet als Lichter in der Welt leuchten“ (Phil 2,15). Mit vollem Recht verließ er alle seine Verwandten auf dieser Welt, folgte dem Wort Gottes, wurde zusammen mit dem Wort ein Fremder, um zusammen mit dem Wort, dem Sohn Gottes, Mitbürger zu werden (vgl. Eph 2,19). In gleicher Weise verließen die Apostel, diese Nachkommen Abrahams, ihr Fischerboot und ihren Vater und folgten dem Wort (Mt 4,22). Und wir, die wir den gleichen Glauben haben wie Abraham, wir nehmen unser Kreuz auf uns, wie Isaak das Holz, und folgen diesem gleichen Wort (Gen 22,6; Mt 16,24). Denn in Abraham hatte der Mensch es schon gelernt und sich daran gewöhnt, dem Wort Gottes zu folgen. In seinem Glauben hat Abraham nämlich dem Gebot des Wortes Gottes gehorcht und nicht gezögert „seinen einzigen, geliebten Sohn“ Gott als Opfergabe zu geben (Gen 22,2), damit auch Gott seinen geliebten, einzigen Sohn für seine ganze Nachkommenschaft als Opfergabe gebe zu unserer Erlösung (Röm 8,32). Und da Abraham ein Prophet war und im Geist den Tag der Ankunft des Herrn voraussah und auch den Zweck seiner Passion, nämlich das Heil für sich und für alle, die, wie er, an Gott glaubten, da wurde er von großer Freude erfasst. Christus der Herr war also dem Abraham kein Fremder, da er ja seinen Tag sehen sollte. Und als einer, der sein Wissen vom Wort hatte, kannte Abraham auch den Vater des Herrn und glaubte an ihn… Deshalb sagte er: „Ich erhebe meine Hand zum Herrn, dem Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde“ (Gen 14,22).

Gegen die Irrlehren, IV, 5, 3-5; SC 100