Pozzo nicht mehr bei Ecclesia Dei - neuer «Almosenmeister»

(gloria.tv/ KNA) Guido Pozzo (60), bislang Sekretär der für den Dialog mit den Piusbrüdern zuständigen Kommission «Ecclesia Dei», ist von Papst Benedikt XVI. zum neuen Leiter des vatikanischen Almosenamtes ernannt worden. Das teilte der Vatikan am Samstag mit. Der Italiener ist Nachfolger des spanischen Erzbischofs Felix del Blanco Prieto (75), der nach gut fünf Jahren aus Altersgründen in den Ruhestand geht. Pozzo wird zugleich in den Rang eines Erzbischofs erhoben.

Das Amt mit dem offiziellen Titel «Almosenmeister seiner Heiligkeit» ist eines der ältesten an der römischen Kurie. Die direkt dem Papst unterstehende Einrichtung sammelt und bearbeitet Anfragen von Bittstellern und verteilt die finanziellen Hilfen. Ihre Einnahmen erhält sie unter anderem aus dem Vertrieb des päpstlichen Segens, der in gedruckter Form auf Schmuckpapier vermittelt wird. Gläubige können ihn zu wichtigen Anlässen etwa Hochzeiten erbeten. Der Leiter des Almosenamtes ist kraft Amtes Mitglied der Päpstlichen Familie.

Pozzo war seit Juli 2009 als «zweiter Mann» der Kommission «Ecclesia Dei» maßgeblich an den Verhandlungen mit der von Rom abtrünnigen traditionalistischen Piusbruderschaft beteiligt. Er nahm zudem auf vatikanischer Seite an den Expertengesprächen teil, die von Oktober 2010 bis Mai 2011 mit Vertretern der Lefebvrianer zur Klärung strittiger Lehrfragen geführt wurden. «Ecclesia Dei» ist an der vatikanischen Glaubenskongregation angesiedelt und für den Kontakt zu traditionalistischen Katholiken zuständig. Zuvor war Pozzo Beigeordneter Sekretär der Internationalen Theologen-Kommission des Vatikan. Im Jahr 1987 hatte der aus Triest stammende Pozzo seine Tätigkeit in der Glaubenskongregation begonnen.