Tina 13
7812

Weissagung des »Spielbähn« Bernhard Rembold (1689–1783)

Weissagung des »Spielbähn« Bernhard Rembold (1689–1783) Er wurde Spielbähn genannt, weil er sich als Spielmann betätigte. Auf einer Geige soll er viele fromme Lieder gespielt haben. Rembold soll in …More
Weissagung des »Spielbähn« Bernhard Rembold (1689–1783)
Er wurde Spielbähn genannt, weil er sich als Spielmann betätigte. Auf einer Geige soll er viele fromme Lieder gespielt haben. Rembold soll in der Benediktinerabtei Siegburg Klosterbote gewesen sein. Diese Prophezeiungen sind von einem alten katholischen Geistlichen 1756 aus dem Munde Spielbähns aufgezeichnet worden.
1. Was ich sehe, will ich reden, wie mir's offenbarte der Allwissende und Allmächtige, der mit Erbarmen herabgesehen auf die Niedrigkeit seines Dieners und den Trieb in meine Brust gelegt hat, zu singen und zu sagen ihre Lose und Schicksale künftigen Geschlechtern.
2. Zierde des Landes, liebliche Stätte des heiligen Annonius, wie ich dich beklage! Das Feuer wird dich verzehren bis auf das Gotteshaus, welches verschont bleibt von den Flammen.
3. Du wirst zwar wiedererstehen aus dem Schutte und eine kurze Zeit deines vorigen Glanzes dich erfreuen.
4. Doch blicke hinab auf die Stadt! Wenn viele Hände sich regen, die Berge …More
Maximos101
SPIELBÄHN: Aus dem Sitzungsprotokoll des Heimatvereines Oberdollendorf
virtuellesbrueckenhofmuseum.de/…/zeige_objekt.php
"Die Weissagungen des Spielbähn"
nach Wilhelm Schrattenholz 1846

Recherche: Gabriele Wasser
I. Vom Brand der Siegburger Abtei bis zum Tode Napoleons
1.Was ich sehe, will ich reden, wie mir's offenbarte der Allwissende und Allmächtige, der mit Erbarmen herabgesehen auf die …More
SPIELBÄHN: Aus dem Sitzungsprotokoll des Heimatvereines Oberdollendorf

virtuellesbrueckenhofmuseum.de/…/zeige_objekt.php

"Die Weissagungen des Spielbähn"
nach Wilhelm Schrattenholz 1846

Recherche: Gabriele Wasser

I. Vom Brand der Siegburger Abtei bis zum Tode Napoleons
1.Was ich sehe, will ich reden, wie mir's offenbarte der Allwissende und Allmächtige, der mit Erbarmen herabgesehen auf die Niedrigkeit seines Dieners und den Trieb in meine Brust gelegt hat, zu singen und zu sagen ihre Lose und Schicksale künftigen Geschlechtern.
2. Zierde des Landes, liebliche Stätte des hl. Annonius, wie ich dich beklage! Das Feuer wird dich verzehren bis auf das Gotteshaus, welches verschont bleibt von den Flammen. (Brand der Siegburger Abtei)
3. Du wirst zwar wiedererstehen aus dem Schutte und eine kurze Zeit deines vorigen Glanzes dich erfreuen.
[Die Abtei Siegburg ist der Anhaltspunkt der vorliegenden Prophezeiung, so wie das Kloster Lehnin der objektive Anhaltspunkt von Frater Hermanns Weissagungen. Stolz thronte in grauer Vorzeit auf dem Sieg-berge eine unbezwingbar scheinende Bergfeste, welche im Jahre 1056 von Pfalzgraf Heinrich dem Wütenden zuletzt besessen wurde. Dieser wurde aber infolge eines Krieges gegen Erzbischof Anno aus der gräflich Dasselnschen Familie besiegt und aus seiner festen Burg vertrieben, welche nun vom Eroberer in die bekannte Abtei umgeschaffen wurde. - Die Vorhersage von der Zerstörung dieser schönen Abtei durch das wütende Element erfüllte sich wirklich am l. Januar 1772, wo der größte Teil derselben, mit Ausnahme der Kirche, in Flammen aufging. Vers 3. Der Abt v. Schaumburg war ihr Wiedererbauer - Spielbähn hatte den Brand der Abtei durch Gewitter vorhergesagt. Deswegen wurde er wegen dieser Weissagung drei Tage in Köln gefangen gesetzt.
4. Doch blicke hinab auf die Stadt! Wenn viele Hände sich regen, die Berge des Marktes abzutragen.
(Die Düsseldorfer Regierung ließ den Markt 1807 einebnen.

5. Wenn man den geebneten Markt mit Bäumen bepflanzen wird.

6. Dann wehe Dir! Denn eine fremde Kriegerschar wird an diesen Bäumen ihre Pferde anbinden, sobald sie dazu stark genug sind.
[Vers 4-6. Der früher sehr bergige Marktplatz in Siegburg wurde geebnet und mit Bäumen bepflanzt, an welchen, infolge der letzten Kriegsereignisse im Jahr 1814, russische und französische Reiter ihre Pferde anbanden.]

7. Alsdann soll die Abtei wohl Acht haben auf ein Volk, das sich selbst das Haupt nimmt.
[Die Enthauptung König Ludwigs XVI. in Paris am 21. Januar 1793.]
8. Denn dieses hauptlose Volk, welches vor zwei Jahrhunderten seine Hände in Ketzerblut gewaschen, wird sich nun erheben gegen das Reich Christi und gegen Gott;
[Die Bartholomäusnacht in Paris am 25. August 1572. Auch in anderen Weissagungen erscheint Ludwig XIV. als Antichrist)]
9. Also, daß es die ganze Erde anstecken wird mit dem Schlamme der Gotteslästerung.
10. Auch wird dasselbe Reich an sich reißen die deutsche Landherrschaft und viel Kriegswesen und Verfolgung treiben.
11. Die Diener der Kirche werden sich vor ihm verkriechen und die Mö-che aus ihren Klöstern fliehen, wenn die Stimme der Gotteslästerung vom Rheine her erschallt
[Vers 9-11. Die französische Nation pflanzte 1795 auch am Rhein den Freiheitsbaum auf, den man mit der unseligen Hymne: Vive la liberte, vive la raison, umtanzte. Voltaires Lehre von der Vernunft und das Dekret des Konvents, „daß es keinen Gott gebe", führten alle die schreck-ichen Ereignisse, welche Bernhard voraussah, über die Abtei, ja über ganz Deutschland herbei. Um diese Zeit suchte auch die deutsche Geistlichkeit der Wut der Gotteslästerer in geheimen Verstecken zu entfliehen.]
12. 0 stolzes Siegburg, an dir werden böse Zeiten und schwere Kriegsdrangsale vorübergehen.
13. Du wirst öde und verlassen stehen, und die Raben und Füchse werden sich da aufhalten; und Heisterbach wird wüst durcheinandergeworfen sein in dieser Zeit.
[Die Abtei stand öde und verlassen, während das Kloster Heisterbach ... niedergerissen und die Steine zum Kanalbau nach Neuß (1806) und später beim Festungsbau zu Köln verwendet wurden ...]
14. Mit solchen Taten wird man einen Mächtigen erscheinen sehen, der nicht König ist, aber ein Kaiser wird genannt.
15. Der wird die Herrschaften niederreißen und aufbauen Allerwege und das Deutsche Reich in Grund und Boden vernichten.
16. Er wird der Welt sein eine Geißel Gottes und den König der Tiere in seinem Namen führen.
17. Die Könige werden ihm ihre Häupter neigen, und der deutsche Kaiser hört auf seine Macht und Gebote.
18. Und er wird umstürzen den Heiligen Stuhl zu Rom, indem er den Statthalter Christi in Gefangenschaft schleppt.
19. Gleichwohl folgt ihm die Rache Gottes auf dem Fuße.
20. Dann er sterben wird als geschlagener Mann, der keinen Freund mehr hat, und ist verbannt und verlassen im weiten Meer.
[Vers 14-21. Der Kaiser Napoleon - Leo heißt der Löwe - beschloss, nachdem er das Deutsche Reich aufgelöst, den heil. Vater Pius VII. in die Gefangenschaft geführt, und sich von allen gekrönten Häuptern Deutschlands hatte huldigen lassen, sein vielbewegtes Leben in der Verbannung auf der Insel St. Helena, welche ein einsames, tief im Meere liegendes Eiland ist.]

II. Die Preußische Zeit bis zur Gefangennahme des Kölner Erzbischofs
21. Danach müssen sich die bergischen Länder unter einem neuen König versammeln.
22. Die Klerisei wird unter der neuen Weltherrschaft vieles zu leiden haben.
23. Hungersnot und schreckliche Krankheiten werden an der Reihe sein.
24. Der bergische König, der nicht bergischer König ist, wird das verödete Siegburg wieder aufbauen.
25. Und wird ein wundersames Ding daraus schaffen, das ein Kloster ist und doch kein Kloster.
26. Und es läuft mir ganz toll durcheinander, wenn ich daran gedenke also, daß kein vernünftiger Mensch Verstand daraus finden könnte.
27. 0 du stolzer Sitz Annonius! Du wirst geschändet sein für lange Zeit!
[Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, welchem bei der damaligen Länderteilung die Abtei Siegburg mit der Rheinprovinz zufiel, schaffte dieselbe (1824) in die jetzige Irrenheilanstalt um, nachdem sie 20 Jahre hindurch ganz unbeachtet und verödet gelegen.]
28. Während du so stolz in die Weite blickest, wird man auf der Heide ein Guckhaus bauen, so weiter sieht als du.
29. Und man wird an diesem Haus einen Weinstock pflanzen.
30. Wenn die Reben an diesem Hause die ersten Früchte tragen, dann wer-den komische Zeiten sein.
[Unweit Siegburg, auf einer Heide, wurde ein Telegraf (Guckhaus) erbaut. Der erste Telegrafist pflanzte an dem Turme einen Weinstock, wodurch er die Erfüllung der Prophetie herbeiführte. Sie umzustoßen, riss sein Nachfolger den jungen Rebstock wieder weg; allein, ein dritter Telegrafist pflanzte den Weinstock zum zweiten Male, und unlängst hat derselbe, wie mir die Umwohner erzählt, seine ersten Trauben bereits getragen. Das Komische unserer Zeiten wird übrigens niemand zu bestreiten wagen.]
31. Auf dem Bischofsstuhle sitzt ein Mann, an dem sich viele spiegeln werden.( Ferdinand August von Spiegel 1825)
32. Also werden auch die Geistlichen stolze Kleider tragen und wollen nicht mehr zu Fuß gehen, wie doch ihr Herr und Meister also ihnen vor-getan.
33. Und weil der Hirte nachlässig, wird die Herde verderben.
34. Man kann zu selbiger Zeit einen Bauer von einem Grafen nicht unter-scheiden.
35. Die Hoffart und Welteitelkeit werden Ihresgleichen nicht kennen.
36. Ja es kommt so weit, daß man Gott nicht mehr danken wird für die Speisen.
37. Doch soll dir das ein Zeichen sein: Wenn die schwersten Schiffe den Rhein hinan laufen ohne Pferd und Wind,
38. Wenn man auf der Frankfurter Straße den Käsberg ebnen wird,
39. Dann wird man das Oberhaupt der Kirche gefangen nehmen.
40. Obwohl dieser Tat die Strafe nachfolgt auf dem Fuße.
[Vers 38-39. Erfüllten sich beide im November 1837, wenn man nämlich unter dem geistlichen Oberhaupte den Erzbischof Clemens August zu Droste Vischering von Köln verstehen will. Seine Gefangennahme erfolgte durch den damaligen Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Herrn v. Bodelschwingh-Velmede, und dürfte daher die Vers 40 angedrohte Strafe vielmehr auf die infolge der Berliner März-Ereignisse herbeigeführte Entfernung dieses Herrn aus dem Ministerium als auf den kurz nach der erzbischöflichen Inhaftierung erfolgten Tod des Königs Friedrich Wilhelm III. (1840) zu beziehen sein.]
III. Schlimme Vorzeichen, die Schlacht bei Köln und am Birkenbäumchen
41. Und der Menschenwitz wird Wunder schaffen, weshalb sie Gott immer mehr vergessen werden.
42. Sie werden Gottes spotten, weil sie allmächtig zu sein wähnen.
43. Von wegen der Wagen, so da durch alle Welt laufen, ohne von lebendi-gen Geschöpfen gezogen zu werden.
44. Also wenn man die Wegstrecken nach der Vögel Flug ausrechnet.
45. Das ist der Stolz der Erde, daß sie über die Zeichen lachen, so ihnen der Himmel gibt.
46. An der Luft und an der Erde wird man diese Zeichen sehen und nicht sehen wollen.
[Vers 41-47. Wir begegnen in diesen Versen den Eisenbahnen und Luft-Phänomenen. Man erinnere sich des großartigen Nordlichtes im vergangenen Jahre (1847) und der Feuerkugel, welche vor einigen Jahren über die hiesige Gegend hinflog.]
47. Es wird ein Mann aufstehen, der die Welt aus ihrem Schlafe weckt.
48. Da er schlägt die Stolzen mit starker Stimme und die Spötter stürzet.
[Vielleicht Pius IX.? Er hat die Welt, die politisch (!) lange im tiefsten Schlafe lag, zuerst dadurch aufgestört, Verkündung des Dogmas von der unbefleckten Empfängnis und das Erste Vatikanische Konzil

49. Und weil die Hoffart, Wollust und Kleiderpracht so groß sind, wird Gott die Welt strafen.
50. Es wird Gift regnen auf das Feld, wodurch ein großer Hunger ins Land kommt.
51. Daß viele Tausende über dem Gewässer eine bessere Heimat suchen.
52. Die Menschen werden Vögel nachahmen und in die Lüfte fliegen wollen.
[Die Missernten, deren hier Erwähnung geschieht, erinnern unwillkürlich an die Kartoffelfäule der letzten Jahre; so wie die beiden folgenden Verse an die überhand nehmenden Auswanderungen nach Amerika, die pompösen Luftschifffahrten usw. mahnen.]
53. Doch wird Gott ihren stolzen Sinn verwirren gleich wie in Babylon.
54. Und es wird ein großes Klagen sein im bergischen Lande zu dieser Zeit.
55. Ein kleines Volk wird aufstehen und den Krieg ins Land bringen.
56. Wann man aber bei Mondorf eine Brücke über den Rhein bauen wird.
57. Alsdann wird es ratsam sein, mit den Ersten hinüberzugehen ans
andere Ufer.
58. Doch soll man nur so lange dort verweilen, bis man ein siebenpfündiges Brot aufgezehrt, alsdann wird es Zeit sein zum Umkehren.
[Vers 56 scheint vom Seher als eine Beruhigung eingeschoben. Vielleicht soll dadurch angedeutet werden, daß ein allgemeiner Krieg mit den bis Vers 83 bezeichneten traurigen Ergebnissen erst zu der Zeit erfolgen werde, wenn man die Brücke bei Mondorf, die aber jedenfalls nur eine momentane, dem Übergange von Soldaten dienende sein kann, bauen werde. Die Verse 56-83 sind daher nur als eingeschobene zu betrachten, und darum ist an Vers 55 der Vers 83 zu reihen.]
59. Und Tausende werden sich in einer Wiese zwischen den sieben Bergen verstecken.

60. Wo selbst sie das Würgschwert verschonen wird.
61. Ich sehe Mütter jammern.
62. Ich höre das Gewimmer von Waisenkindern.
63. Ich vernehme das Klagen der Hungrigen.
64. Also sehe ich auch den Hohn der Gottesschänder.
65. Und erkenne den Untergang der Ketzer mit derber Strafe.
66. Die mit frevlem Mut sich an Gott wagten.
67. Und da glaubten, ihr winziger Verstand möchte die Ratschlüsse des höchsten Gottes ergründen.
68. Denn während sie Gott auf ihren Lippen trugen,
69. Bargen sie den Teufel im Herzen.
70. Obwohl die Menschen sie Engel nannten, so kam doch bald der Teufel oben.
71. Sie wollten ein neues Reich Christi gründen.
72. Und stifteten eine Pflanzschule aller Lastertaten.
73. Sie nannten sich Gottesdiener und waren Bauchdiener.
74. Sie dienten der Wollust und machten eine Religion für ihre böse Fleischeslust (Lüste).
75. Derweil sie freieten und ein Weib nahmen.
76. Und danach zwei Weiber ...
77. Sprechend: Unserem Stande gebühren der Weiber drei.
78. Das eine muß das Haus besorgen, das andere die Kinder lehren, das dritte die Kranken pflegen.
79. Aber Petrus wird endlich sich entrüsten.
80. Weil die Langmut des Himmels ein Ende nimmt.
81. Nicht weiter gehen die Marken ihrer Bosheit.
82. (fehlt)
83. Ihr bergischen Länder merket auf! Euer Regentenhaus, als welches abstammt von einem Markgrafentum -
84. Wird von seiner Höhe plötzlich herabsinken.
85. Und wird kleiner als ein Markgrafentümchen werden.
[Die Berliner Revolution vom 18. und 19. März 1848 brachte diesen Versen ihre Erfüllung, da das Reich und die Macht eines Markgrafen größer waren als die des Königs an jenen blutigen Tagen.]
86. Es bluten die Gläubigen im fremden Lande.
[Scheint einen Religionskrieg anzudeuten.]
87. Darum untergehn wird ein großes Barbarenreich. [Vielleicht das russische Reich?]
88. Weil es solchen Frevel zugelassen.
89. Und nicht beschützt hat die Kirche Christi.
90. Und nicht geehrt hat ihre Diener.
91. Mit ihm sinken die falschen Propheten.
[Vers 88-91. Die Verfolgungen, welche die andersgläubigen Christen in Rußland noch in der jüngsten Zeit zu erdulden hatten, sind zu bekannt, als daß sie noch weiterer Erwähnung bedürften.]
92. Als deren sich viele mit Weib und Kind selbst verbrennen werden.
93. Und man vierhundert mit den Eingeweiden erwürgen wird.
94. Und die übrig, von einem Felsen am Rhein stürzen.
[Vers 91-94. Wenn wir hier unter falschen Propheten diejenigen ver-stehen, von denen der Heiland sagt, daß sie in Schafskleidern zu uns kommen, während sie inwendig reißende Wölfe sind, so dürfte die Prophezeiung ihres Untergangs eben sowohl auf die Entlarvung der Heuchler im Großen als auf die Verzweiflung der falschen Lehrer zu beziehen sein.
95. Das ist der Blutzeit Anfang.
96. Die Stadt Köln wird sodann eine furchtbare Schlacht sehen.
97. Viel fremdes Volk wird hier gemordet, und Männer und Weiber kämpfen für ihren Glauben.
98. Und es wird von Köln, das bis dahin noch eine Jungfrau, eine fürchterliche Verheerung nicht abzuwenden sein.
99. Und man wird allda bis ans Fußgelenk im Blute waten.
100. Zuletzt aber wird ein fremder König aufstehen und den Sieg für die gerechte Sache erstreiten.
[Wer dieser fremde König ist, läßt sich nicht ermitteln; soviel ist indes gewiß, daß der Kaiser Barbarossa im Kyffhäuser es nicht sein wird.]
101. Des Feindes Rest entflieht bis zum Birkenbäumchen. [Ein Ort bei Werl. ]
102. Hier wird die letzte große Schlacht gekämpft für die gute Sache.
103. Die Fremden haben den schwarzen Tod mit ins Land gebracht.
104. Was das Schwert verschont, wird die Pest fressen.
105. Das bergische Land wird menschenleer sein und die Äcker herrenlos.
106. Also, daß man ungestört von der Sieg bis zu den Bergen wird pflügen können.
107. Die in den Bergen verborgen sind, werden die Äcker wieder aufbauen.
108. Um diese Zeit wird Frankreich zerspalten sein.
109. Das Deutsche Reich wird sich einen Bauer zum Kaiser wählen.
110. Der wird ein Jahr und einen Tag Deutschland regieren.
[Dass die Wahl eines Bauern zum deutschen Kaiser nicht in das Reich der Unmöglichkeiten falle, beweist die Wahl des österreichischen Erzherzogs Johann zum deutschen Reichsverweser. Er hat mit der Tochter eines Gastwirts aus Tirol, vom platten Lande, sich verehelicht, weshalb er, vom Hofe verbannt, sich bisher mit der Landwirtschaft beschäftigte und, seinen Ahnenstolz vergessend, abends in der Wirtsstube seines Schwiegervaters mit den Bauern Karten zu spielen pflegte.]
111. Der nun die Kaiserkrone nach ihm trägt, das wird der Mann sein, auf den die Welt lange gehofft hat.
112. Er wird ein römischer Kaiser heißen und der Menschheit den Frieden geben.
113. Siegberg und Heisterbach wird er wieder aufrichten, wie es weiland gewesen und von Anfang an bestimmt ward.

114. Um diese Zeit werden in Deutschland keine Juden mehr sein, und die Ketzer schlagen an ihre Brust.
[Vers 111. Der hier verheißene, längst erhoffte große Kaiser, dem der Prophet den Namen "römisch" beigelegt, kann eben sowohl ein geistliches als weltliches deutsches Oberhaupt sein. Für die Annahme des ersteren sprechen Vers 112-114, nach welchen sich dieser geliebte Alleinherrscher, indem er den Völkern den Frieden zurück gibt, mit der Erbauung von Gotteshäusern beschäftigen und die Menschheit zu einer einheitlichen Religion zurückführen wird. Anderseits wird die näher liegende Deutung auf einen deutschen Kaiser durch die Lehninsche Prophezeiung des Frater Hermann bestätigt.]
IV. Gute Zeiten
115. Und danach wird eine gute und glückliche Zeit sein.
116. Und das Lob Gottes wird auf der Erde wohnen.
117. Und ist kein Krieg mehr dann über dem Gewässer.
118. Darum werden die entflohenen Brüder von dannen zurückkehren mit ihren Kindeskindern.
119. Und sie werden in der Heimat im Frieden wohnen fort und fort.
120. Des sollen die Menschen wohl Acht haben, was ich gesagt habe.
121. Denn vieles Ungemach kann gewendet werden durch Gebet zu Gott, dem allerbarmenden Vater der Menschen und Jesus Christus, hochgelobt in Ewigkeit.
122. Wenn nun auch die Menschen mich verhöhnen, indem sie sagen, ich sei nur ein simpler Spielmann, so wird dennoch eine Zeit kommen, wo sie meine Worte wahr finden.