Nicky41
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Der hl. Joseph und seine Kerze

Das kleine Licht führt hin zum wahren Licht

Mancher Krippenbauer überlegt sich, wie er Bewegung in seine Krippendarstellung bringen kann. Weihnachten ist ja ein Fest der Bewegung. Maria und Joseph machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Der Engel kommt zu den Hirten auf dem Feld. Die himmlischen Scharen kommen herab, um ihr Gloria zu singen. Die Hirten machen sich auf den Weg, um zu dem Kind zu gehen, das ihnen als der Retter der Welt verkündet wurde. Es fehlt in der Krippe nicht an Bewegung. Die Heiligen drei Könige kommen mit ihrem Gefolge. Sie kommen mit Pferden und Kamelen. Aber auch die Hirten mit ihrer Herde scharen sich um das Jesuskind.

Krippenbauer wollen nicht immer das gleiche. Sie suchen die Veränderung, deshalb nehmen sie das Jesuskind aus der Krippe und setzen es Maria auf den Schoß. Sie lassen den hl. Joseph abseits Holz hacken. Vielfach hat man dem Pflegevater Jesu eine Lampe in die Hand gegeben, damit er das Dunkel der Nacht ein wenig erhellt. In der Gotik hat die Malerei dem hl. Joseph nicht selten eine Kerze in die Hand gedrückt. Eine Kerze spendet nicht nur Licht und verbreitet Wärme, eine Kerze ist auch ein Symbol für die sich verzehrende Liebe. Die Flamme der Kerze richtet sich empor und wird so zum Zeichen für die Liebe zu Gott, gleichzeitig verzehrt sie sich und wird so zum Zeichen für den Dienst am anderen. Sie spricht damit von der Gottes- und Nächstenliebe.

Wir zünden Kerzen im Advent an und zu Weihnachten gehört der Christbaum mit vielen Kerzen. Jesu ist das Licht der Welt. In manchen Krippendarstellungen haben die Maler das Dunkel des Stalles von Bethlehem durch das Licht, das vom Kind in der Krippe ausgeht, erhellt. Übernatürliches Licht durchdringt das Dunkel dieser Welt. Die Kerze des hl. Joseph, die nicht selten durch eine Laterne geschützt wird, damit sie nicht erlöschen kann, möchte den Weg zum Kind in der Krippe zeigen. So schwach das Lichtlein ist, das der hl. Joseph entzündet hat, es führt hin zu Jesus, dem wahren Licht der Welt.

Wenn man den hl. Joseph mit seiner Kerze betrachtet, fühlt man sich daran erinnert, dass bei der Profess einer Ordensfrau oder eines Ordensmannes ebenfalls die Kandidaten eine Kerze tragen. Die Kerze drückt die Hingabe aus. Man möchte sein Leben in Gottes Hände legen und sich ganz in seinen Dienst stellen. Der hl. Joseph hat dies in großartiger Weise getan. Ohne große Worte hat er sich von Gott in den Dienst nehmen lassen und sein Leben einer Aufgabe gewidmet, die auf den ersten Blick äußerst undankbar war. Weil er aber bereit war, seine Wünsche und Pläne dem Willen Gottes unterzuordnen, wuchs er über sich selbst hinaus. Er durfte die Vaterrolle nicht nur spielen, sondern er hat sie mit Herz und Hand ausgefüllt. Sein Herz hat er in die Waagschale geworfen, als er Maria und dem Kind Schützer und Ernährer wurde. Er gehört zu den Menschen, die nicht über das Dunkel schimpfen, sondern eine Kerze anzünden und dadurch Hoffnung in die Welr bringen. Der hl. Joseph mit seiner Kerze möchte nicht nur den Weg zum Jesuskind zeigen, sondern auch den Weg zu einem Leben im Vertrauen auf Gott.
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alfredus
Es gibt tausende Krippen, eine schöner als die andere ... ! Sie helfen uns den Sinn und den Mittepunkt von Weihnachten, die Geburt Jesu, nahe zu bringen. So können wir wie die Hirten, uns vor der Krippe hinknien und Jesus im Glauben betrachten und anbeten ... !
Nicky41
Der hl. Joseph mit seiner Kerze möchte nicht nur den Weg zum Jesuskind zeigen, sondern auch den Weg zu einem Leben im Vertrauen auf Gott.