Man muss Gott mehr gehorchen als ... der Gemeindeversammlung

Durchgehend bleibt die Anhänglichkeit konservativer Konzilsbefürworter an die Neue Messe für mich ein Faszinosum. Nun gelte ich ja für geistig eher schlichtere Naturen schon durch den Meßbesuch in der von der FSSPX betreuten Kapelle St. Athanasius in Hattersheim als "Traditionalist" und rechtsreaktionär-dunkelkatholischer Piusbruder. Manche Zeitgenossen machen sich da wenig geistige Umstände.
Schwarz/Weiß, Gut/Böse - Klappe zu, Affe tot.
So Sie zu diesen zählen, werden Sie jetzt eh' angewidert wegklicken.

Aber zurück zum Thema: Ältere, noch im überlieferten Ritus sozialisierte, Jahrgänge realisieren ja durchaus den schleichenden Verfall der Messe in der diözesanen Ortspfarrei, die Selbstdarstellung von Laien, die zunehmende Kopflastigkeit fortwährender Messerklärungen verbunden mit einer liturgischen Schludrigkeit der Pfarrer. Man bemerkt, dass ungeübte Messdienerinnen meist kopflos durch den Altarraum irrlichtern, weil niemand es für die Mühe wert hält, mit ihnen in Ministrantenstunden Abläufe einzuüben. Daß Lektoren im nouveau pauvre chic an den Ambo treten und versuchen, durch exaltierte Mimik und Gestik „Spannung aufzubauen", während sie stimmlich gleichsam „mit verteilten Rollen" eine „fesselnde Story verkaufen". Daß viele Pfarrer in der Predigt permanent von Migranten, dem Umweltschutz und der „gerechteren und friedlicheren Gesellschaft“ säuseln, als redeten sie beim SPD-Ortsverein.

Warum ist so vielen Gottesdienstbesuchern „die Verpackung“ trotzdem wichtiger als der Inhalt? Weshalb ist der Tatsache, in „ihrer Kirche“, in „ihrer“ Bank auf „ihrem Platz“ zu sitzen alles übrige untergeordnet?
Weil die (nach-konziliar dem Gottesdienstbesucher über Jahrzehnte eingetrichterte) „Gemeinde-Ideologie“ den Sensus fidei fidelium, also den „Glaubenssinn der Gläubigen“ zersetzt hat. Nicht mehr der (katechetisch korrekt vermittelte) Glaube ist ihr Maßstab, sondern "die Gemeinde" und deren konkrete Mitglieder, allen voran der Pfarrer als deren "Vorsteher". Ist dieser zwischenmenschlich ein netter Kerl mit angenehmen Umgangsformen und liebenswertem Äußeren, wird über alles andere hinweg gesehen. Besuche mit kariertem Hemd und Pulli, im Sommer Ablichtungen in der Zeitung in kurzen Hosen und Kurzärmelhemd, rein weltliche Predigthemen etc.

Sind die Bänke mit bekannten Gesichtern gefüllt, können sich die Leute z.B. beim Friedensgruß so absonderlich benehmen, wie sie lustig sind. Akrobatisch über Bänke hangeln, um allen die Hand zu geben. Durch die Kirche vagabundieren, anderen zuwinken.

Vor Messbeginn hat man Dezibelwerte wie an einer Bushaltestelle zur Rushhour, allgemeines kreuz-und-quer-quatschen über die Bankreihen hinweg?

Selbst an Feiertagen deutet die nachlässige Kleidung der meisten eher auf den Nachmittagsspaziergang oder mit-dem-Hund-Gassi-gehen hin?

Alles egal, denn: "Hauptsache, die Leute gehen in die Kirche". Sind "aktive Gemeinde" und "bringen sich ein". Die sog. Konservativen sind vielleicht im einzelnen doch schon hin und wieder mal befremdet, muffeln dann im Familienkreis etwas herum und gehen nächsten Sonntag wieder hin.

Frauen schlurfen vor der Messe gelangweilt vor dem Tabernakel herum?
Am Pfingstsonntag haben sich weder der Organist noch Ministranten die Zeit genommen?
Die Fürbitten haben durchgehend linksgrüne Färbung?

Spielt alles keine Rolle, da es ja ausschließlich auf die Versammlung und das "gemeinsame Mahl" ankommt.
Die Akzeptanz durch den Menschen (Pfarrer oder Gemeindemitglied) zählt - nicht Gott. Am Ostersonntag enterte hier eine Frau eigenmächtig vor dem Schlußsegen den Ambo, um die Gemeinde burschikos aufzufordern, aufzustehen und dem Pfarrer lauthals ein Ständchen zu bringen.
Und die Gottesdienstbesucher?

Standen brav auf und sangen...
Gestas
@Kirchfahrter Archangelus
Sehr guter Kommentar. Danke sehr.
Eugenia-Sarto
Solch ein Artikel sollte in die Zeitung.
Es wir sich aber keine Zeitung dafür finden.
So ist es!
Ja, es ist nicht mehr auszuhalten.
In der Piusbruderschafts-Messe ist man noch katholisch.
Gebe Gott Ihnen weiterhin diesen Kampfgeist!Mehr
Solch ein Artikel sollte in die Zeitung.
Es wir sich aber keine Zeitung dafür finden.
So ist es!
Ja, es ist nicht mehr auszuhalten.
In der Piusbruderschafts-Messe ist man noch katholisch.

Gebe Gott Ihnen weiterhin diesen Kampfgeist!