Kirchen-Kater

Streifzüge: Schuld und Unheil der Konzilskirche

Es geschieht nichts, was die Kirche nicht will. Das gilt sicher für die Politik. Oder nicht? Das Konzil der pastoralen Moderne (Pädagogik) hat jedenfalls soziologisch und politisch hochwirksam zugeschlagen.

Frohkirche ohne Leidkultur: Cancel Culture / Diskriminierung
Die moderne Kirche hat das Leid abgeschafft, selbstredend ist Selbstkasteiung maximal verpönt. Das geht gar nicht. Doch Menschen leiden auch darum, nicht normal zu sein. So schwierig dieser Begriff ist, der des „Normalseins“, so sehr ist er doch wirklich. Auch andersherum: Menschen erleben sich als unnormal. Und sie leiden darunter. Das darf nicht sein. Das erlaubt die neue Theologie nicht. Kaum verwunderlich wird infolge alles, und zunehmend wirklich alles, als normal erklärt, als normal verteidigt, als normal propagiert und als normal unbedingt anzuerkennen energisch wortgesetzt, - so verrückt es auch sei. Als wenn das etwas nützen würde.

Verkehrung der Ehezwecke: Homo-Sex, Genderwahn und Trans-X
Die Ehe ist wohl die fundamentalste Institution der Zivilisation, der Seßhaftigkeit, der Übereinkunft in Recht. Sie ist eigentlich ein Matriarchat und abzulehnen, spötteln die Junggesellen der Jägerzeit immer noch. Die Kirche nun lehrt immerdar in Übereinkunft mit der Natur, dass der Ehezweck vornehmst die Zeugung von Nachkommen ist. Fluch und Segen des Menschseins ist sein Fortsein. Diesem dient die Familie, heilig wie die von Jesus Christus. Wenn nun primäres Mantra der Ehe, neuer Ehezweck der neuen Kirche, die „Liebe“ sein soll, dann ergibt sich automatisch jede beliebige Matrix jedes beliebigen „Love is no sin/Liebe ist keine Sünde“, wie es die Moderne fälschlich lehrt. Doch wem nutzt dies wirklich?

Osten, Westen, Westwerk: Kirchenaustritte
Der Priester ist der Gemeindeführer des Bischofs. Der Hirte führt seine Schafe. Selbstverständlich zu Gott, zum Altar – gen Osten, gen Jesus Christus. Man hat immer sogar die Kirchengebäude dahin ausgerichtet. Nun, es sind fast 2.000 Jahre vergangen, dreht sich dieser Mann, den die Gemeinde für ihren Priester hält, um – gen Westen. Er redet viel, und sein Zeichen ist klar: Geht hinaus in die Welt! Immer stand das Westwerk einer Kirche für die Abwehr des Weltlichen. Nun wird die Gemeinde, jeder Einzelne, jede Einzelne, dorthin hinausgeschickt. Und sie gehen, werden verweltlicht. Sie treten tatsächlich weisungsgerecht aus der Kirche aus. Als wenn ausgerechnet das etwas nützen würde.

Es ist furchtbar: Die moderne Kirche hat schwere Schuld auf sich geladen, sie ist zum Unheil geworden. Es ächzt gewaltig auf den krummen Linien, auf denen Gott gerade schreibt.
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Salzburger

Ja, "WestWerk" ist interessant, auch architektur-historisch!
Der VorZug des Westens war&ist SOKRATES oder der Hl.AUGUSTINUS, d.i. die SelbstErKenntnis. Sein Laster die Stoa oder der unhl. PELAGIUS, d.i. die SelbstVerGötzung. "Erkenne Dich selbst!" kann man sehr richtig oder sehr falsch verstehen.

michael7

Alles wird heute als "normal" erklärt, nur das Normale ist plötzlich "extrem"! 🥳

Salzburger

Für antiCHRISTliche SelbstVerGötzer wie z.B. ProgressistenPaul hat der Mensch bloß Probleme; doch in Wahrheit ist der Mensch ein in sich unlösbares Problem. (GOMEZ DAVILA: "Das Christentum definiert den Menschen mit den Kategorien der griechischen Tragödie.")

Kirchen-Kater

In einem Satz wohl das, was hier ausführlicher behandelt wird: Popper und die Folgen - Katholisches
Und es erinnert auch an Fromms "Haben oder Sein".
Selber verstehe ich es so: Der moderne Mensch will machen können.

Salzburger

Ja genau, @Kirchen-Kater. Freilich treffen Progressismus/Pragmatismus/Voluntarismus/Materialismus/... nur auf die dummen SelbstVerGötzer zu, die intelligenten frönen einem Solipsismus.

Kirchen-Kater

Bildquelle (Bild wurde bearbeitet): Unheil und Bewältigung