Gerald Markel: Glauben heißt nicht wissen
Weil ich in meinem heutigen Kommentar hier auf Gloria.tv in Bezug auf die Thematik Erwerb von Eigentum und Vermögensaufbau Aussagen von Gerald Markel verwendet habe, möchte ich gleich seinen ganzen Beitrag hier einstellen, weil darin interessante Aspekte zur Sprache kommen, insbesondere auch zum Homo Austriacus.
Also... Gerald Markel: Glauben heißt nicht wissen
Ich schicke gleich einmal voraus, dass das jetzt weder eine spirituelle Debatte noch eine Diskussion über Religion und Kirche wird. Das ist eine Analyse der Strategie, wie die ÖVP den drohenden Totalabsturz verhindern will, auf welcher Basis die SPÖ-Strategie steht und warum die FPÖ ruhig den Mut haben sollte, schon jetzt ein konkretes 20 Punkte-Programm als Wahlversprechen vorzulegen.
Glaub an dieses Österreich… so weit sind wir also schon… statt zu WISSEN, ES GEHT NICHT MEHR, sollten wir GLAUBEN, ES WIRD SCHON IRGENDWIE FUNKTIONIEREN.
Nein - wird es nicht. Österreich kann so nicht mehr weiter machen, Österreich ist aus der Insel der Seligen zu einer Insel des Selbstbetruges geworden. Es geht so nicht mehr, es geht sich all der Ballast, all diese Auswüchse des allmächtigen Vollkasko-Staates, es geht sich das Leben in Österreich nicht mehr aus. Milliarden und noch mehr Milliarden Euro werden an Steuern eingezogen… wer ehrlich rechnet, was von jedem Euro, den er verdient, übrig bleibt, bis er in eine Ware oder Dienstleistung verwandelt ist, der muss der REALITÄT ins Auge schauen: der Staat kassiert direkt oder indirekt schon ZWEI DRITTEL jedes Euro, den Ihr erwirtschaftet.
Glaubt Ihr nicht? Dann geht heute zu eurem Arbeitgeber und bittet um die Dienstgeberauswertung zur Lohnabrechnung September. Beispiel Mittelschicht, 5000 Euro - das kostet uns unsere Büroleiterin… und ich möchte festhalten: sie ist es wert - wir sind froh, sie zu haben. Von den 5000 Euro überweise ich heute circa 2500 Euro an die diversen staatlichen Stellen - das sind Lohnsteuer der Mitarbeiterin, Dienstgeberbeitrag, Krankenkasse und Pensionsbeitrag, Gemeindeabgabe. 2500 Euro landen auf dem Konto der Mitarbeiterin. Damit muss sie die Ausgaben des täglichen Lebens bezahlen, in denen in jedem Einzelfall wieder Steuern stecken - Beispiel Auto. Wenn sie mit dem Geld den Tank Ihres Autos auffüllt, gehen ca. 65 Prozent ins Staatsbudget. Um das Auto überhaupt fahren zu dürfen, muss sie weitere Steuern über die Versicherungsvorschreibung abliefern. In den Servicekosten stecken Mehrwertsteuern und vom Rest kassiert der Staat wieder Steuern vom Unternehmen. Und so weiter und so weiter.
Es ist völlig egal, welches Beispiel wir heranziehen - das Prinzip ist immer das Gleiche: der Staat holt sich aus jedem einzelnen Bereich unseres Lebens einen immer größeren Anteil und schnürt uns die Kehle ab - bis es sich nicht mehr ausgeht. Und das ist jetzt der Fall. Es geht sich nicht mehr aus. Vermögensaufbau durch Fleiß und Sparsamkeit? Geht sich für die Jungen nicht mehr aus. Sicherheit und finanzielle Absicherung im Alter dank abbezahlter Häuser oder Wohnungen oder zumindest leistbarer Mieten samt Betriebskosten? Geht sich nicht mehr aus. Bescheidener Wohlstand dank fairer Bezahlung und verkraftbaren Lebenskosten? Geht sich nicht mehr aus.
Österreicher hatten immer schon ein Problem damit, sich Problemen zu stellen… schöner Satz! Wir reden uns das Leben einfach gerne schön, wir schieben Probleme vor uns her, wir versuchen mit aller Macht, eine Scheinwelt aufrecht zu erhalten. Finanzielle Probleme? Leben ist nicht mehr leistbar? - Darf nicht öffentlich werden… wenn alle so tun, als ob sich Urlaub, Restaurant und Einkauf locker ausgehen, dann fahr ich halt auch dank Konto-Überziehung in den Club nach Antalya, sitz zwei Stunden mit einem Spritzer im Lokal oder lauf am Samstag durchs Einkaufszentrum mit einem Sackerl vom Mediamarkt, wo zwei Packungen Batterien für die Fernbedienung drinnen sind. Zugeben, dass es sich nicht mehr ausgeht finanziell? Never! Eingestehen, dass die Staatsquote radikal zurückgeschraubt werden muss? Bist irre - die Schwester ist Beamtin, was soll die sonst machen, der Staat soll die Straßen alle drei Jahre neu asphaltieren, damit's net rumpelt, wenn ich fahr, auch vor meinem Häuschen sollen DIE eine 10 Meter hohe Lärmschutzwand bauen [obwohl die Autobahn zuerst da war], und außerdem müssen für jedes Problemchen eine staatliche Anlaufstelle erhalten und bezahlt werden. Weil ich zahl ja schließlich genug Steuern… und wofür ist der Staat denn schließlich da? Das ist auch so eine Charakterbeschreibung des Homo Austriacus: Was wir einmal haben, mag es noch so unnötig und unsinnig sein, also was wir einmal haben, wollen wir halt einfach nicht aufgeben - für den Notfall.
Dank dieser Grundeinstellung haben wir völlig absurd aufgeblähte Verwaltungen, immer neue Regeln, immer höhere Steuern, immer neue Versprechen, was der Staat nicht noch alles für uns tun kann und wird, und Politiker, die allen Ernstes plakatieren, wieviel der Staat nicht an Unterstützung leistet. Von dem Geld, das er uns zuvor weggenommen hat!!
Eine der schwierigsten Aufgaben ist es, die Menschen mit der Realität zu konfrontieren. Denn wir lügen uns alle ja so gerne selbst an - und wer das leugnet, der hat gerade den Wahrheitsbeweis der Behauptung gebracht. Aber die Realität kann man nur eine Zeitlang ignorieren, und wir in Österreich haben es ohnehin lange durchgehalten. Aber alles hat ein Ende, und das kommt jetzt.
Natürlich wissen das auch die Politiker. Aber Sie wollen natürlich den Menschen die Konsequenzen nicht erklären - denn die Konsequenzen heißen: Alles muss sich ändern!
Deswegen leugnet es die ÖVP einfach und flüchtet in den Glauben. 'Glaub an Österreich' klingt gut, ist Realitätsverlust pur und spricht direkt die Angst vor Veränderungen an. Die SPÖ will gleich zurückkehren zum sozialistischen Paradies, weil sie denkt, die Menschen hätten schon vergessen, wie spektakulär der Sozialismus Ende des letzten Jahrhunderts gescheitert ist. Die Grünen sind in eine totalitäre Religion geflüchtet, und die NEOS stehen für gar nichts, außer dass sie in eine Regierung wollen.
Bei der FPÖ wird es spannend, ob die FPÖ den Mut hat, den Menschen die Realität brutal ehrlich zu erklären und ein ganz konkretes Programm vorlegt, in dem steht, was wir alles wieder ABSCHAFFEN, um den Menschen mehr FREIHEIT zu geben - das wird spannend… und nach meiner Meinung wahlentscheidend.
Mir bleibt nur noch ein Beispiel für die Jugend zu erzählen. Ich habe 1988 als 25-Jähriger bei den Casinos Austria gut bezahlte 25'000 Schilling netto verdient, meine damalige Frau als Stewardess bei der AUA circa dasselbe - das sind heute circa 1800 Euro monatlich. Ein VW Golf kostete damals in Euro umgerechnet ab 7500 Euro, Mittagsmenüs dreigängig kosteten im Schnitt sechs Euro, eine Woche auf Urlaub fahren ging sich für eine Familie mit zwei Kindern mit 750 Euro locker aus, und das günstigste Fertigteilhaus eines österreichischen Herstellers wurde mit 75'000 Gesamtkosten beworben. Deswegen konnte meine Generation Wohlstand aufbauen und Ihr könnt das nicht. Weil das System es einfach nicht mehr hergibt - und das müssen wir ändern! Euch zuliebe!
Wir lesen uns
GM
Also... Gerald Markel: Glauben heißt nicht wissen
Ich schicke gleich einmal voraus, dass das jetzt weder eine spirituelle Debatte noch eine Diskussion über Religion und Kirche wird. Das ist eine Analyse der Strategie, wie die ÖVP den drohenden Totalabsturz verhindern will, auf welcher Basis die SPÖ-Strategie steht und warum die FPÖ ruhig den Mut haben sollte, schon jetzt ein konkretes 20 Punkte-Programm als Wahlversprechen vorzulegen.
Glaub an dieses Österreich… so weit sind wir also schon… statt zu WISSEN, ES GEHT NICHT MEHR, sollten wir GLAUBEN, ES WIRD SCHON IRGENDWIE FUNKTIONIEREN.
Nein - wird es nicht. Österreich kann so nicht mehr weiter machen, Österreich ist aus der Insel der Seligen zu einer Insel des Selbstbetruges geworden. Es geht so nicht mehr, es geht sich all der Ballast, all diese Auswüchse des allmächtigen Vollkasko-Staates, es geht sich das Leben in Österreich nicht mehr aus. Milliarden und noch mehr Milliarden Euro werden an Steuern eingezogen… wer ehrlich rechnet, was von jedem Euro, den er verdient, übrig bleibt, bis er in eine Ware oder Dienstleistung verwandelt ist, der muss der REALITÄT ins Auge schauen: der Staat kassiert direkt oder indirekt schon ZWEI DRITTEL jedes Euro, den Ihr erwirtschaftet.
Glaubt Ihr nicht? Dann geht heute zu eurem Arbeitgeber und bittet um die Dienstgeberauswertung zur Lohnabrechnung September. Beispiel Mittelschicht, 5000 Euro - das kostet uns unsere Büroleiterin… und ich möchte festhalten: sie ist es wert - wir sind froh, sie zu haben. Von den 5000 Euro überweise ich heute circa 2500 Euro an die diversen staatlichen Stellen - das sind Lohnsteuer der Mitarbeiterin, Dienstgeberbeitrag, Krankenkasse und Pensionsbeitrag, Gemeindeabgabe. 2500 Euro landen auf dem Konto der Mitarbeiterin. Damit muss sie die Ausgaben des täglichen Lebens bezahlen, in denen in jedem Einzelfall wieder Steuern stecken - Beispiel Auto. Wenn sie mit dem Geld den Tank Ihres Autos auffüllt, gehen ca. 65 Prozent ins Staatsbudget. Um das Auto überhaupt fahren zu dürfen, muss sie weitere Steuern über die Versicherungsvorschreibung abliefern. In den Servicekosten stecken Mehrwertsteuern und vom Rest kassiert der Staat wieder Steuern vom Unternehmen. Und so weiter und so weiter.
Es ist völlig egal, welches Beispiel wir heranziehen - das Prinzip ist immer das Gleiche: der Staat holt sich aus jedem einzelnen Bereich unseres Lebens einen immer größeren Anteil und schnürt uns die Kehle ab - bis es sich nicht mehr ausgeht. Und das ist jetzt der Fall. Es geht sich nicht mehr aus. Vermögensaufbau durch Fleiß und Sparsamkeit? Geht sich für die Jungen nicht mehr aus. Sicherheit und finanzielle Absicherung im Alter dank abbezahlter Häuser oder Wohnungen oder zumindest leistbarer Mieten samt Betriebskosten? Geht sich nicht mehr aus. Bescheidener Wohlstand dank fairer Bezahlung und verkraftbaren Lebenskosten? Geht sich nicht mehr aus.
Österreicher hatten immer schon ein Problem damit, sich Problemen zu stellen… schöner Satz! Wir reden uns das Leben einfach gerne schön, wir schieben Probleme vor uns her, wir versuchen mit aller Macht, eine Scheinwelt aufrecht zu erhalten. Finanzielle Probleme? Leben ist nicht mehr leistbar? - Darf nicht öffentlich werden… wenn alle so tun, als ob sich Urlaub, Restaurant und Einkauf locker ausgehen, dann fahr ich halt auch dank Konto-Überziehung in den Club nach Antalya, sitz zwei Stunden mit einem Spritzer im Lokal oder lauf am Samstag durchs Einkaufszentrum mit einem Sackerl vom Mediamarkt, wo zwei Packungen Batterien für die Fernbedienung drinnen sind. Zugeben, dass es sich nicht mehr ausgeht finanziell? Never! Eingestehen, dass die Staatsquote radikal zurückgeschraubt werden muss? Bist irre - die Schwester ist Beamtin, was soll die sonst machen, der Staat soll die Straßen alle drei Jahre neu asphaltieren, damit's net rumpelt, wenn ich fahr, auch vor meinem Häuschen sollen DIE eine 10 Meter hohe Lärmschutzwand bauen [obwohl die Autobahn zuerst da war], und außerdem müssen für jedes Problemchen eine staatliche Anlaufstelle erhalten und bezahlt werden. Weil ich zahl ja schließlich genug Steuern… und wofür ist der Staat denn schließlich da? Das ist auch so eine Charakterbeschreibung des Homo Austriacus: Was wir einmal haben, mag es noch so unnötig und unsinnig sein, also was wir einmal haben, wollen wir halt einfach nicht aufgeben - für den Notfall.
Dank dieser Grundeinstellung haben wir völlig absurd aufgeblähte Verwaltungen, immer neue Regeln, immer höhere Steuern, immer neue Versprechen, was der Staat nicht noch alles für uns tun kann und wird, und Politiker, die allen Ernstes plakatieren, wieviel der Staat nicht an Unterstützung leistet. Von dem Geld, das er uns zuvor weggenommen hat!!
Eine der schwierigsten Aufgaben ist es, die Menschen mit der Realität zu konfrontieren. Denn wir lügen uns alle ja so gerne selbst an - und wer das leugnet, der hat gerade den Wahrheitsbeweis der Behauptung gebracht. Aber die Realität kann man nur eine Zeitlang ignorieren, und wir in Österreich haben es ohnehin lange durchgehalten. Aber alles hat ein Ende, und das kommt jetzt.
Natürlich wissen das auch die Politiker. Aber Sie wollen natürlich den Menschen die Konsequenzen nicht erklären - denn die Konsequenzen heißen: Alles muss sich ändern!
Deswegen leugnet es die ÖVP einfach und flüchtet in den Glauben. 'Glaub an Österreich' klingt gut, ist Realitätsverlust pur und spricht direkt die Angst vor Veränderungen an. Die SPÖ will gleich zurückkehren zum sozialistischen Paradies, weil sie denkt, die Menschen hätten schon vergessen, wie spektakulär der Sozialismus Ende des letzten Jahrhunderts gescheitert ist. Die Grünen sind in eine totalitäre Religion geflüchtet, und die NEOS stehen für gar nichts, außer dass sie in eine Regierung wollen.
Bei der FPÖ wird es spannend, ob die FPÖ den Mut hat, den Menschen die Realität brutal ehrlich zu erklären und ein ganz konkretes Programm vorlegt, in dem steht, was wir alles wieder ABSCHAFFEN, um den Menschen mehr FREIHEIT zu geben - das wird spannend… und nach meiner Meinung wahlentscheidend.
Mir bleibt nur noch ein Beispiel für die Jugend zu erzählen. Ich habe 1988 als 25-Jähriger bei den Casinos Austria gut bezahlte 25'000 Schilling netto verdient, meine damalige Frau als Stewardess bei der AUA circa dasselbe - das sind heute circa 1800 Euro monatlich. Ein VW Golf kostete damals in Euro umgerechnet ab 7500 Euro, Mittagsmenüs dreigängig kosteten im Schnitt sechs Euro, eine Woche auf Urlaub fahren ging sich für eine Familie mit zwei Kindern mit 750 Euro locker aus, und das günstigste Fertigteilhaus eines österreichischen Herstellers wurde mit 75'000 Gesamtkosten beworben. Deswegen konnte meine Generation Wohlstand aufbauen und Ihr könnt das nicht. Weil das System es einfach nicht mehr hergibt - und das müssen wir ändern! Euch zuliebe!
Wir lesen uns
GM