Bischof Fellay über Beziehungen zu Rom
(gloria.tv/ pius.info) Am Donnerstag hielt Bischof Bernard Fellay von der Piusbruderschaft in den USA eine Predigt über die Verhandlungen mit dem Vatikan. Die deutsche Webseite der Bruderschaft, Piusbruderschaft.de hat Auszüge übersetzt:
„Wir sind keine unabhängige Gemeinschaft. Auch wenn wir Rom kritisieren, sind wir so zu sagen immer noch mit Rom. Wir streiten mit Rom - oder, wenn Sie so wollen, gegen Rom - aber zur gleichen Zeit mit Rom. Und wir beanspruchen weiterhin zu sagen, dass wir katholisch sind. Wir wollen katholisch bleiben. Oft habe ich in Rom gesagt, ihr wollt uns rauswerfen. Wir sehen, dass es viel leichter für uns wäre, draußen zu sein. Wir würden viele Vorteile haben. Ihr würdet uns viel besser behandeln. Schauen Sie auf die Protestanten, wie sie ihnen die Kirchen öffnen. Für uns werden sie geschlossen. Wir sagen, das macht uns nichts. Wir tun alles vor Gott. Wir leiden durch die Kirche: gut. Wir mögen das nicht: natürlich. Aber wir müssen da in der Wahrheit bleiben. Wir müssen daran festhalten, dass wir zur Kirche gehören. Wir sind Katholiken. Wir wollen katholisch sein und bleiben. Es ist sehr wichtig, das festzuhalten.
[…]
Am Ende der Gespräche kam diese Einladung von Rom. Bei dieser Einladung wurde ein Vorschlag gemacht über eine kanonische Regelung, die unsere Situation normalisieren soll. Ich kann sagen, was heute vorgeschlagen wird – es unterscheidet sich von dem, was am 14. September vorgeschlagen wurde – das können wir als richtig erachten: gut. Sie haben, so darf ich sagen, all unsere Vorgaben auf praktischer Ebene erfüllt. Also gibt es da keine großen Probleme mehr. Das Problem bleibt auf einem anderen Gebiet, auf dem Gebiet der Lehre.
Aber auch da geht es sehr weit, liebe Gläubige, sehr weit. Der Schlüssel ist ein Prinzip. Von dem sagen sie: "Das müsst ihr akzeptieren; ihr müsst das akzeptieren. Für die Punkte, die im Konzil Schwierigkeiten machen, Punkte, die zweideutig sind, wo es einen Kampf gibt, diese Punkte wie Ökumenismus, Religionsfreiheit, diese Punkte müssen im Zusammenhang mit dem immerwährenden Lehramt der Kirche gesehen werden. Wenn es also etwas Zweideutiges im Konzil gibt, so müsst ihr es verstehen, wie es die Kirche durch die Zeiten immer gelehrt hat."
Sie gehen sogar weiter und sagen: "Man muss alles verwerfen, was diesem traditionellen Lehramt der Kirche widerspricht." Nun, das haben wir immer gesagt. Verblüffend, nicht? Dass Rom uns dieses Prinzip auferlegt. Erstaunlich. Dann werden Sie sich fragen: Aber warum akzeptieren sie nicht? Meine lieben Gläubigen, da gibt es immer noch ein Problem. Das Problem ist, dass sie in diesem Text zwei Anwendungen geben, was und wie wir diese Prinzipien zu verstehen haben. Diese beiden Beispiele, die sie uns geben, sind Ökumenismus und Religionsfreiheit, so wie sie im neuen Katechismus der katholischen Kirche beschrieben werden. Das sind genau die Punkte, derenthalben wir das Konzil kritisieren.
Anders gesagt, Rom sagt zu uns: "Das haben wir die ganze Zeit getan. Wir sind traditionell. Das zweite Vatikanum ist Tradition. Religionsfreiheit, Ökumenismus ist Tradition. Es steht in voller Übereinstimmung mit der Tradition."
Sie fragen sich, wo das hinführt? Welche Worte werden wir finden, um zu sagen, dass wir akzeptieren oder nicht? Denn sogar zu den Prinzipien, die wir bewahrt und betont haben, dazu sagen sie jetzt: "Ja, das ist in Ordnung, ihr könnt das sagen, denn es bedeutet das, was wir darunter verstehen." Das ist aber das genaue Gegenteil von dem, was wir meinen.
Ich glaube, es könnte keine größere Verwirrung geben. Anders gesagt, liebe Gläubige, bedeutet das, dass sie einen ganz anderen Begriff von "Tradition" haben, ja, vielleicht sogar von "Übereinstimmung".
Deswegen waren wir genötigt, nein zu sagen. Wir werden das nicht unterschreiben. Wir stimmen mit den Prinzipien überein, aber wir stellen fest, dass die Schlussfolgerung das Gegenteil ist. Ein großes Geheimnis.
Was wird also jetzt passieren? Wir haben Rom unsere Antwort gesandt. Sie sagen, dass sie noch immer darüber nachdenken. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich in Verlegenheit sind.
Gleichzeitig, glaube ich, können wir jetzt sehen, was sie wirklich wollen. Wollen sie, dass wir in der Kirche sind, oder nicht? Wir haben ihnen klar gesagt, dass wir bereit sind, wenn sie uns so akzeptieren, wie wir sind, ohne Änderung, ohne uns zu verpflichten, diese Dinge zu akzeptieren.
Ganzer Artikel: www.piusbruderschaft.de/…/6317-bischof-fe…
„Wir sind keine unabhängige Gemeinschaft. Auch wenn wir Rom kritisieren, sind wir so zu sagen immer noch mit Rom. Wir streiten mit Rom - oder, wenn Sie so wollen, gegen Rom - aber zur gleichen Zeit mit Rom. Und wir beanspruchen weiterhin zu sagen, dass wir katholisch sind. Wir wollen katholisch bleiben. Oft habe ich in Rom gesagt, ihr wollt uns rauswerfen. Wir sehen, dass es viel leichter für uns wäre, draußen zu sein. Wir würden viele Vorteile haben. Ihr würdet uns viel besser behandeln. Schauen Sie auf die Protestanten, wie sie ihnen die Kirchen öffnen. Für uns werden sie geschlossen. Wir sagen, das macht uns nichts. Wir tun alles vor Gott. Wir leiden durch die Kirche: gut. Wir mögen das nicht: natürlich. Aber wir müssen da in der Wahrheit bleiben. Wir müssen daran festhalten, dass wir zur Kirche gehören. Wir sind Katholiken. Wir wollen katholisch sein und bleiben. Es ist sehr wichtig, das festzuhalten.
[…]
Am Ende der Gespräche kam diese Einladung von Rom. Bei dieser Einladung wurde ein Vorschlag gemacht über eine kanonische Regelung, die unsere Situation normalisieren soll. Ich kann sagen, was heute vorgeschlagen wird – es unterscheidet sich von dem, was am 14. September vorgeschlagen wurde – das können wir als richtig erachten: gut. Sie haben, so darf ich sagen, all unsere Vorgaben auf praktischer Ebene erfüllt. Also gibt es da keine großen Probleme mehr. Das Problem bleibt auf einem anderen Gebiet, auf dem Gebiet der Lehre.
Aber auch da geht es sehr weit, liebe Gläubige, sehr weit. Der Schlüssel ist ein Prinzip. Von dem sagen sie: "Das müsst ihr akzeptieren; ihr müsst das akzeptieren. Für die Punkte, die im Konzil Schwierigkeiten machen, Punkte, die zweideutig sind, wo es einen Kampf gibt, diese Punkte wie Ökumenismus, Religionsfreiheit, diese Punkte müssen im Zusammenhang mit dem immerwährenden Lehramt der Kirche gesehen werden. Wenn es also etwas Zweideutiges im Konzil gibt, so müsst ihr es verstehen, wie es die Kirche durch die Zeiten immer gelehrt hat."
Sie gehen sogar weiter und sagen: "Man muss alles verwerfen, was diesem traditionellen Lehramt der Kirche widerspricht." Nun, das haben wir immer gesagt. Verblüffend, nicht? Dass Rom uns dieses Prinzip auferlegt. Erstaunlich. Dann werden Sie sich fragen: Aber warum akzeptieren sie nicht? Meine lieben Gläubigen, da gibt es immer noch ein Problem. Das Problem ist, dass sie in diesem Text zwei Anwendungen geben, was und wie wir diese Prinzipien zu verstehen haben. Diese beiden Beispiele, die sie uns geben, sind Ökumenismus und Religionsfreiheit, so wie sie im neuen Katechismus der katholischen Kirche beschrieben werden. Das sind genau die Punkte, derenthalben wir das Konzil kritisieren.
Anders gesagt, Rom sagt zu uns: "Das haben wir die ganze Zeit getan. Wir sind traditionell. Das zweite Vatikanum ist Tradition. Religionsfreiheit, Ökumenismus ist Tradition. Es steht in voller Übereinstimmung mit der Tradition."
Sie fragen sich, wo das hinführt? Welche Worte werden wir finden, um zu sagen, dass wir akzeptieren oder nicht? Denn sogar zu den Prinzipien, die wir bewahrt und betont haben, dazu sagen sie jetzt: "Ja, das ist in Ordnung, ihr könnt das sagen, denn es bedeutet das, was wir darunter verstehen." Das ist aber das genaue Gegenteil von dem, was wir meinen.
Ich glaube, es könnte keine größere Verwirrung geben. Anders gesagt, liebe Gläubige, bedeutet das, dass sie einen ganz anderen Begriff von "Tradition" haben, ja, vielleicht sogar von "Übereinstimmung".
Deswegen waren wir genötigt, nein zu sagen. Wir werden das nicht unterschreiben. Wir stimmen mit den Prinzipien überein, aber wir stellen fest, dass die Schlussfolgerung das Gegenteil ist. Ein großes Geheimnis.
Was wird also jetzt passieren? Wir haben Rom unsere Antwort gesandt. Sie sagen, dass sie noch immer darüber nachdenken. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich in Verlegenheit sind.
Gleichzeitig, glaube ich, können wir jetzt sehen, was sie wirklich wollen. Wollen sie, dass wir in der Kirche sind, oder nicht? Wir haben ihnen klar gesagt, dass wir bereit sind, wenn sie uns so akzeptieren, wie wir sind, ohne Änderung, ohne uns zu verpflichten, diese Dinge zu akzeptieren.
Ganzer Artikel: www.piusbruderschaft.de/…/6317-bischof-fe…