Lebenskunst
Von Ferne steh´n, wenn andere sich freu´n und doch zufrieden und fröhlich sein.
Selbst mühsam wandeln den dornigen Pfad, dem Nächsten dienen in selbstloser Tat.
Im Schatten stehn, der Sonne fern und doch den anderen leuchten als Stern.
Das ist eine Kunst die nur der versteht, dem Himmelslust durch die Seele weht.
Im tiefsten Tale des Leidens steh´n und doch noch um Segen für andere fleh´n.
Voll Freuden erfüllen die heiligsten Pflichten und gerne auf eigene Wünsche verzichten.
Ein stilles Kleinod im Herzen tragen, aber weil GOTT es will entsagen.
Das ist eine Kunst die nur der versteht, der täglich sich Kraft von oben erfleht.
Selbst unverstanden durchs Leben gehn doch liebreich bestrebt sein, den Freund zu versteh´n.
Wenn bitt´re Gedanken im Herzen aufsteigen, sich tapfer bemüh´n, sie keinem zu zeigen:
Viel Ungerechtigkeit sehen auf Erden und doch im Glauben nicht irre werden.
Die Kunst zu üben täglich aufs neue
dazu gib Herr die Kraft mir und Treue.