Zum Thema "Opus Dei, Kirche in der Kirche"
Kann das, was folgt, wahr sein?
"Stoner: Flüche und zwei höchst bemerkenswerte Zahlen
17.12.2021
Vor kurzem erschien das Buch Historia del Opus Dei (Die Geschichte des Opus Dei) von José Luis González Gullón und John F. Coverdale (Rialp, 2021). Das Buch präsentiert mehrere unveröffentlichte Daten.
Ich möchte mich auf zwei konzentrieren, die zeigen, dass der Abgang von Mitgliedern etwas Auffälliges und Unerhörtes ist. Und dass es überhaupt nichts Neues ist.
Wenn das Buch auch keine detaillierte Analyse der Statistiken liefert (es sind nur einige wenige Daten, lose und verinzelt, nicht systematisch), so gibt es doch zwei, die meine Aufmerksamkeit besonders auf sich gezogen haben, und sie beziehen sich auf Spanien, wo die Stichproben am repräsentativsten sind. Sie sind, könnte man sagen, anekdotisch. Aber deshab sind sie nicht weniger informativ oder nützlich, wenn man die sonstige Heimlichtuerei bei diesem heiklen Thema in Rechnung stellt. Sie beziehen sich auf die weiblichen Assoziierten …Mehr
Lesenswert zum Opus Dei:
- „Dies ist der Wille Gottes: eure Heiligung!“- …
- Opus frei - Kritische Darstellung des Opus Dei
- Opus-Info - Main Page/de
- Kirchenpolitische Geschichtsglättung
Ja auch der Spruch, "nur der Geistliche Leiter weiß, was der Wille Gottes ist", verdeutlicht den Hochmut und das ist eines von vielen Merkmalen einer Sekte.
Ein opus ist es zweifellos, aber eher ein opus diaboli.
Das perfide ist ja gerade die Mischung aus katholischen Wahrheiten nach außen und dem geistlichen, strukturell bedingten Mißbrauch nach innen. Der Gründer schnitt das Werk eigens auf sein narzistisches Ego zu. Seine problematische Persönlichkeit und Charakterstruktur setzt sich somit bis heute in der ungesunden Leitungskultur des Werkes fort, die gegen grundlegende Regeln des geistlichen Lebens verstößt. Die Austritte sind vor diesem Hintergrund nur zu verständlich.
Zum geistig-geistlichen Missbrauch von Leitern passt ein Ausspruch des Ketzers Luther, den das Opus Dei im Auge gehabt haben könnte: "Gott will die Oberherrn, sie seien böse oder gut, geehrt haben. … Und weil Kaiser Kaiser, Fürst Fürst bleibt, wenn er gleich alle Gebote Gottes überträte, ja ob er gleich ein Heide wäre, so soll er‘s auch sein, ob er gleich sein Eide und Pflichten nicht hält. … Sünde hebt Obrigkeit und Gehorsam nicht auf, denn wir nicht allen den gütigen und frommen, sondern auch den bösen und unschlachtigen Herrn sollen mit aller Furcht untertan sein. … [soll dem Kaiser] niemand Gehorsam entziehen oder wider ihn streben, denn das ist Rotterei und Aufruhr und Zwietracht anfangen. ( (zitiert nach Hubert Mynarek, „Luther ohne Mythos“, S. 63f)."
@Franz Xaver Man könnte auch sagen, im Werk heiligt der Zweck die Mittel, denn was könnte schon wichtiger als die Sache Gottes selbst sein, für die man sich hält? Nachdem Luther den Aufruhr gegen die Lehre geschürt hatte und es zu Bauernaufständen und Anarchie kam, mußte er einsehen, daß es ohne Ordnung nicht geht, soll seine Unternehmung nicht scheitern. Erst da waren ihm die Fürsten wieder wichtig, nachdem sich ein Teil auf seine Seite geschlagen hatte, um sich an Gütern der Kirche zu bereichern.
Wer Stoner ist, weiß ich nicht, aber der Text ist interessant. Von Opus Dei kann man halten, was man will, nur eines ist es sicher nicht: ein Werk Gottes.